• Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

pechi24

Gummipapst
Registriert
28. Oktober 2003
Beiträge
769
Punkte Reaktionen
2.141
Website
www.CAMO-Tackle.de
Nachdem ich die letzten Tage ein paar Hechte gefangen habe, die sich beim Hakenlösen an den Kiemen verletzt haben und etwas bluteten, stelle ich mir die Frage wie lange das Zurücksetzen Sinn macht.

Ist schon die kleinste Kiemenverletzung lebendbedrohlich oder wirkt die anfänglich starke Blutung schlimmer als sie ist?

Vielleicht haben wir ja einen Fachmann (z.B. Biologen oder Fischwirt) der die Frage kompetent beantworten kann im Forum.

Mutmaßungen würden mir nämlich wenig nützen.
 

til

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
14. Januar 2003
Beiträge
289
Punkte Reaktionen
469
Website
www.spinnfischen.info
Laut Uli Beyer bestehen selbst bei gröberen Kiemenverletzungen gut Überlebenschancen für Hechte. Jedenfalls hat er wohl schon Hechte gefangen, bei denen Kiemenbögen durchtrennt waren oder ganz gefehlt haben.
 

Thomsen

Gummipapst
Registriert
6. Januar 2004
Beiträge
849
Punkte Reaktionen
3
Ort
Berlin
Hi pechi,

obwohl ich Biologe bin, ist eine Antwort auf diese Frage generell schwer zu geben. Fest steht (s. unten), dass Verletzungen an den Kiemen schon zu den kritischsten gehören...

Ich habe Dir hier mal einen Artikel herausgesucht, der sich mit Verletzungen, Streßsyndrom, physiologischen Folgen und Mortalität nach einem Fang auseinandersetzt. Hoffentlich ist er Dir nicht zu wissenschaftlich....Lesen lohnt aber auf jeden Fall, bei Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung.

http://www.agfisch.ch/doku/klinger.pdf


Kurzfassung (Untersuchungen vor allem an Salmoniden):
  • geringere Mortalität bei Einsatz v. Kunstködern
  • Verletzungen an stark durchbluteten Organen (Kiemen, Herz, Niere) scheinen Hauptursache v. Mortalität zu sein
  • die Mortalitätsrate kann auch durch Sekundärinfektionen an verletzten Stellen erhöht werden
  • wenn Fische zu tief geschluckt haben, ist es besser, den Haken dort zu belassen, wo er ist

Ich sehe keine echte Alternative zur Vorgehensweise, selbst eine Schnelldiagnose zu stellen und auf die Richtigkeit derselben zu hoffen...

Einem Fisch ist ja von aussen auch nicht die Güte seines Immunsystems und seine generelle Robustheit auf physiologischer Ebene anzusehen...also gibt es auch leider keine gültige Faustregel, nach der wir uns richten können.
 

Thomsen

Gummipapst
Registriert
6. Januar 2004
Beiträge
849
Punkte Reaktionen
3
Ort
Berlin
Keine weiteren Meinungen, Erfahrungen oder Beobachtungen zu diesem Thema?

Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Thread schon so frühzeitig in den Kinderschuhen stecken bleibt...schade eigentlich...

Denn vom Angeln wird mich die Untersuchung nicht abhalten, Euch doch wohl auch nicht, oder...?

~~Ergänzung:
Das Thema ist für mich durchaus kein Exklusiv-Thema für Biologen oder Fischwirte...jede Erfahrung am Wasser ist der Klärung dienlich, z.B. für die selbst zu treffende Diagnose...
 

Fishadelic

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
28. September 2004
Beiträge
259
Punkte Reaktionen
0
Ort
Zürich
Website
www.fishadelics.com
Hallo miteinander!

Wenn ich im Boot auf Forellen schleppe, passiert es ab und zu, dass die Fische den Köder tief inhalieren. Kiemenschäden sind dann die Folge.
Wenn sie nicht zu schwer verletzt sind, werden die gefangenen Forellen jeweils im Frischwasser-Kasten gehältert. So beobachte ich regelmässig, dass die Forellen rasch zu bluten aufhören und bereits nach kurzer Zeit wieder herumtoben wie wild. Wichtig ist dabei neben der Fitness des verletzten Fisches natürlich die Temperatur und der Sauerstoffgehalt des Wassers.

Ich vermute, dass es sich bei Hechten grundsätzlich ähnlich verhält.

Grüsse, Fishadelic
 

thomas

Master-Caster
Registriert
26. Januar 2004
Beiträge
645
Punkte Reaktionen
44
Alter
59
Ort
Löhnberg/Hessen
Website
lahnfischer.blogspot.com
Hatte neulich beim Jerken auch einen Hecht gefangen, er war nicht groß, so ca. 45 cm, bei dem eine durchtrennte Kieme (alte Verletzung) aus dem Kiemendeckel hing. Der Fisch war offensichtlich bei bester Gesundheit und vollkommen normal abgewachsen..
 

Oben