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benwob

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"Die Rute ist balanciert...." oder ähnliches ist Kundenfang. Eine 2,7 m lange Rute ist immer kopflastig. Punkt. Eine 2,5 m lange Rute mit kurzem Rear Grip ist und bleibt kopflastig. Punkt. Eine balancierte Rute fühlt sich kurzzeitig "angenehm" an, über den ganzen Tag bewegt, strengt sie mehr an als eine insgesamt leichte Rute. Ich muß mehr Gewicht tragen, ich muß mehr Gewicht beschleunigen und damit Massenträgheit überwinden beim Wurf und ich muß mehr Energie und Kraft aufwenden um den Wurf abzubremsen. Ist einfache Physik.

Hmmm, dann ist die Physik bei mir kaputt......
Drei meiner Spinnings lassen sich mit Zusatzgewichten am Ende, also höheres Gesamtgewicht, für mich deutlich länger angenehm und beschwerdefrei Fischen als ohne.
 

Promachos

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Hmmm, dann ist die Physik bei mir kaputt......
Drei meiner Spinnings lassen sich mit Zusatzgewichten am Ende, also höheres Gesamtgewicht, für mich deutlich länger angenehm und beschwerdefrei Fischen als ohne.
Richtig, weil neben der Physik auch die subjektive Ergonomie die entscheidende Rolle spielt.
 
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Tief im Westen...
Dementsprechend wäre es ja tatsächlich die beste Lösung Ruten ab einer gewissen Länge standardmäßig mit Kontergewichten zu verkaufen. Da wäre jedem geholfen. Muss man Hersteller die dazulernen auch honorieren (durch Rutenkauf). Wie Tailwalk zb...

Dann kosten die Ruten 30-50 Euro mehr und das Gejammer ist groß. Zumindest von denen, die die Kontergewichte nicht benötigen.
 

Walstipper

Finesse-Fux
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"Die Rute ist balanciert...." oder ähnliches ist Kundenfang. Eine 2,7 m lange Rute ist immer kopflastig. Punkt. Eine 2,5 m lange Rute mit kurzem Rear Grip ist und bleibt kopflastig. Punkt. Eine balancierte Rute fühlt sich kurzzeitig "angenehm" an, über den ganzen Tag bewegt, strengt sie mehr an als eine insgesamt leichte Rute. Ich muß mehr Gewicht tragen, ich muß mehr Gewicht beschleunigen und damit Massenträgheit überwinden beim Wurf und ich muß mehr Energie und Kraft aufwenden um den Wurf abzubremsen. Ist einfache Physik.

Ich hab hier ne Spinning in 2,6m und 35cm Rear Grip hinter dem Rollenfuß, Balancepunkt direkt auf dem Ende des Foregrip.
Dazu noch die lange Salty Sensation in 8'2" mit 28cm Rear bis zum Fuß, fischt sich somit effektiv wie wie eine 8'4". Ausgekontert auf 99g mit dem Balancepunkt auf dem Foregrip, da is nix kopflastig.
Wenn der Balancepunkt im Griffpunktpunkt der Drehung liegt, ist auch eine 2,7 m nicht kopflastig. Da dies bei vielen langen Modellen nicht der Fall ist, geht der Trend hier eher zu den wendigeren 2,5ern und weniger. Aber natürlich kann eine lange Rute ausbalanciert sein, warum auch nicht?

Nochmal zur Physik: Einem Drehmoment aufgrund einer schlechten Balance gegen zu halten ist immer ungünstiger als 20-50g Mehrgewicht an der Gesamtkombo gegen die Schwerkraft zu halten. Zumindest ist das meine Physik. https://www.grund-wissen.de/physik/mechanik/kraftwandler-und-getriebe/hebel.html

Ich hab das mal kurz mit einer Rute hier durchgerechnet deren Tipweight ich auf ner Grammwaage vermessen hab. Der Balancepunkt bei leichter Rolle lag ein wenig vom Foregrip entfernt, beim Haltepunkt auf dem Foregrip wog die Spitze auf einer Grammwaage 9g, also 0,09N am Tip und 0,2Nm Drehmoment an der Stelle des Griffs. Zum ausbalancieren braucht die nach Rechnung 45g, ich denke dass auch schon weniger passen könnte.
So und jetzt wirds interessant: Um dem Drehmoment am Foregrip mit der Länge an der man greift (etwa 8-10cm Kraftarm entlang der Länge der Hand) "entgegenzudrehen" braucht es 2,6N, was bei Erdschwerkraft nem Gewicht von 265 Gramm entspricht. Mit ner leichten Zugwaage und zwei Personen könnte man das easy genau messen.
Ist also wie ich vermutet hatte ein vielfaches vom Kontergewicht zur Lösung des Problems. Und meiner Meinung nach auch der Grund, weshalb Kopflastigkeit um ein vielfaches unangenehmer aufgefasst wird als die Peanuts an Kontergewicht im Vergleich zum Gewicht der Gesamtkombo.

Hmmm, dann ist die Physik bei mir kaputt......
Drei meiner Spinnings lassen sich mit Zusatzgewichten am Ende, also höheres Gesamtgewicht, für mich deutlich länger angenehm und beschwerdefrei Fischen als ohne.
Richtig, weil neben der Physik auch die subjektive Ergonomie die entscheidende Rolle spielt.

Mal angenommen du nimmst 20 Angler von Barschalarm und gibst denen Spinnkombos in die Hand die zwischen 300-400g wiegen zum Jiggen am Strom. Denkst du die merken ob davon eine 30-50g mehr oder weniger wiegt? Oder können die Kombos nach ihrem Gewicht ordnen? Einige vielleicht, anderen ists schlicht schnuppe.

So jetzt gibst du denen Kombos in die Hand die stark kopflastig sind, dann welche die gering überkippen und welche die nicht kopflastig sind. Ich wette mit dir fast jeder wird beim Fischen den Unterschied zwischen der Tipheavy und der ausbalancierten Kombo merken.
Sicher gibts Angler die komplett immer am Unterarm einklemmen und andere die mehr aus dem Handgelenk bewegen und wieder andere die Finger am Rollenfuß haben, oder welche die 5 Finger vorm Fuß greifen. Ich bin mir dennoch relativ sicher, dass sich entsprechend vielfältige Griffarten zu Gunsten der ausbalancierten Rute entscheiden werden als zu "40g weniger an der Gesamtkombo".
 
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phonky

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Dann kosten die Ruten 30-50 Euro mehr und das Gejammer ist groß. Zumindest von denen, die die Kontergewichte nicht benötigen.
Ich glaube in der Praxis fänden die Leute die im oberen Preissegment kaufen die 30-50 Euro mehr nicht so wild.

BTW kommt nächstes Jahr ja ne neue Pro Force raus. Viell is die ja besser ausbalanciert.
 

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Echo-Orakel
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Ich habe derzeit die PF 812ML im Einsatz und diese liegt mir, in Verbindung mit einer 2500er Sustain, eigentlich recht gut in der Hand. Ich greife generell aber auch sehr weit vorne, demnach empfinde ich die leichte Kopflastigkeit nicht als unangenehm. Seit einiger Zeit bin ich nun schon gedanklich bei der PF 812M, aber diese hat der lokale Händler leider nicht vor Ort, lediglich die leichteren Modelle. Daher die Frage, ob wer beide Ruten besitzt bzw. gefischt hat und einen Vergleich zur Kopflastigkeit ziehen kann. Weichen die beiden Modelle stark voneinander ab?
 

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