Hechtangeln bei Sonnenschein

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Benny85

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Hallo,
wie schauen eure Erfolge und Strategien bei strahlenden Sonnenschein und wenig Wind aus?
Bin das Wochende auf einen großen,klaren See unterwegs.
Bei guten Bedienung sprich windig und wolkig läuft es gut mit großen Fischen aber die richtige Strategie für solch ein Wetter wie wir es jetzt haben bzw. bekommen fehlt mir noch. Bin für jede Anregung zu haben.
 
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christophm

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Da bin ich auch gespannt, habe fürs Wochenende am Rursee (oligotroph, groß, klar, somit ähnlich wie bei Dir) ein Boot gemietet und wollte etwas schleppen. Leider vermutlich keine optimalen Bedingungen (Beißindex App verspricht auch kaum Aktivität), aber mir fehlen die zeitlichen Alternativen.
 

flax98

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Da die Wetterbedingen recht konstant sind, sollten die Muttis in Beisslaune sein. Bei der Köderfarbe darf auch mal etwas gedeckter sein.
 

Benny85

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Ja schleppen iss nicht so meins. Meiner Meinung nach zählen die Fische nur richtig wenn se gezielt geworfen und gefangen werden. Mit den gedeckten Farben und einer ordentlichen Ködergröße ab 25cm aufwärts war der Plan und wahrscheilnich eher nen bißchen tiefer angeln wegen dem hohen Lichteinfall.
 

Ruti_Island

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Wie groß und tief ist das Gewässer denn? Um welchen Gewässertyp (Stausee, Baggersee, Natursee, ...) handelt es sich und welches sind die hauptsächlich vorkommenden Beutefische?
 

Benny85

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Ca. 1000ha,Natursee mit sehr klaren Wasser,Krautfeldern,Bergen und schönen Kanten.Plötzen,Maränen,Barsche...
 

christophm

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Bei mir ist es ein Stausee, kaum Kraut, steil abfallend vom bewaldeten Ufer, 30m tief, 160 ha, Plötzen,Maränen, Barsche auch hier. Wäre dankbar über Hinweise zu einer guten Strategie
 

Gast

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Na wenn tief nix geht und Ententeich-Wetter, dann mach doch die Krautfelder Topwater unsicher. Da sollte doch was gehen, vorausgesetzt da hängt nicht so ein Winzling im Snap ;)
 

Ruti_Island

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Bei mir ist es ein Stausee, kaum Kraut, steil abfallend vom bewaldeten Ufer, 30m tief, 160 ha, Plötzen,Maränen, Barsche auch hier. Wäre dankbar über Hinweise zu einer guten Strategie

Ist der Rursee nicht um die 1.000 ha groß?

Ich beschreibe mal wie ich die Sache angehen würde.
Wenn das Ziel Großhecht heißt sollte man es mit großen Ködern im Freiwasser probieren. Bei derartigen Bedingungen wären das bei mir Shads und Swimbaits in überwiegend natürlichen Dekoren.

Meine Lieblingsart zu angeln ist das Driftfischen - bei entsprechendem Wind auch mit Driftsack. Wenn ein Bugmotor vorhanden ist, kann dieser eingesetzt werden um die Drift zu korrigieren. Ein solcher steht aber auch mir in den seltensten Fällen zur Verfügung. Bestenfalls im Vorfeld eine Tiefenkarte besorgen und anhand dieser Stellen aussuchen an denen man größere Futterfischansammlungen vermutet. Dann diese Stellen aufsuchen und möglichst gegen den Wind anfahren. Beim Rudern macht das nur bis zu einer gewissen Windstärke Sinn. Wenn man Futterfisch mit dem Echolot gefunden hat, noch ein Stück gegen den Wind überfahren und dann werfen, werfen, werfen. Einen verheißungsvollen Bereich sollte man mehrmals abdriften, dabei aber nicht unbedingt immer direkt über den Futterfischschwarm zurückfahren, sondern lieber im Bogen, um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen.
Wenn ein Bugmotor zur Verfügung steht, kann man auch abankern und sehr interessante Stellen intensiv abfischen. Das Ankern per Hand macht bei 30m Tiefe und mehr wenig Spaß.
Natürlich kann man auch Schleppen, aber das ist nicht jedermanns Sache. Wenn auch sehr effektiv - gerade wenn man Sideplaner einsetzt.

Morgens würde ich mit einem Schocker in Fluo-Grün oder dergleichen starten. Auch gerne erstmal flach. Der Wigman XL in Libanesen ist da häufig der Köder meiner Wahl. Ansonsten der Giant Pig Shad in grellen Farben (Hot Pike, Orange Belly Perch, Crystal Bream). Oder auch mal einen XXL-Tail in Motoroil.
Wenn die Sonne dann höher steht zu den natürlicheren Dekoren übergehen. Bei Sonnenschein hat sich bei mir der Tomcat30 im Dekor Kay als sehr gut herausgestellt. Dazu einen Giant Pig Shad im Dekor Smelt und die Big McRubber Flash Series wie Shiner, Golden Bream oder Baltic Herring für weite Würfe. Besonders der Kay und die Big McRubber Flash spielen bei Sonnenschein ihre Stärke aus. Außerdem würde ich noch die Line-Thru-Trout und die Rattle Trout in möglichst groß probieren. Die Dekore Rainbow Trout, Dirty Roach und Albino decken da alle Bedürfnisse ab.
Schwere Köpfe bis 40g und auch mal nen Vorschaltblei für die Swimbaits für größere Tiefen sind unerlässlich.

Ansonsten schaut doch noch mal hier: https://www.barsch-alarm.de/community/threads/werfen-im-freiwasser-technik.38065/

Wenn es im Freiwasser nicht läuft, man sich nicht an die Materie herantraut oder keinen Futterfisch ausmachen kann, dann sind in jedem Fall Kanten, Plateaus, Felsnasen und im Natursee die nicht zu flachen Krautfelder immer einen Versuch wert. Ich meine man kann dort überall seinen Fisch fangen. In Talsperren sind auch immer die steil abfallenden Ufer Fischgaranten.
 

Benny85

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Danke Ruti_Island informativer Beitrag.
Shads zw.23-30cm,Swimbaits,große Twister sind eingepackt und nen paar Jerkbaits und Wobbler für die Krautfelder.
Wir waren im Mai bei den gleichen Bedingungen nur das,das Wasser ca. 18Grad hatte in Plau am See für 3 Tage und es lief mega schlecht. Der einzigste Köder der überhaupt gefangen hatt,war ein Wolfcreek Shad in motoroil alle anderen Köder wurden fast völlig ignoriert.
 

christophm

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Super danke, viele hilfreiche Tipps. Motor habe ich leider nicht. Werde aber einen Driftsack mitnehmen. Und mit der Fläche: ich angele im Obersee, der ersten Stufe des Rursees. Ist kleiner und weniger tief, dafür kein Wassersport und nur wenig Pegelschwankungen. Der Hauptsee ist um diese Jahreszeit nicht so schön. Da fehlen 20 m Wasser und die Ufer sehen total trostlos aus...
 

christophm

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Super, das kannte ich noch nicht. Dass nur ein Arm drin ist, liegt daran, dass Du auf dem anderen nicht mit dem Boot fahren darfst (Trinkwassertalsperre, Nationalpark etc)
 

Ruti_Island

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Haut was raus, wünsche euch beiden maximale Erfolge!
Ein kurzer Abschlussbericht wäre gut :)
 

Benny85

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Bei mir ging es Freitag gegen 10.00uhr auf den See.Wir fingen beim suchen an den Kanten auch die ersten kleinen Hechte auf Jerkbaits und Gummis.Also weiter raus an die Berge und schauen wo Futterfisch ist doch leider passierte nichts spannendes mehr. Samstag gleich mit der Dämmerung aufs spiegelglatte Wasser und strecke machen,Futterfische suchen,Berge und Kanten abfischen doch es war sehr zäh. Gegen 13.00uhr an einer 6m Kante der erste bessere Fische auf ein 30er Tomcat in motoroil ca.80cm hatte er. Sonst passierte nicht mehr viel.
Sonntag wieder mit der Dämmerung raus auf den See diesmal mit Wind,gleich nach 10min den ersten kleinen Hecht doch dann tat sich wieder erstmal nicht viel. Mittags nen paar Nachläufer und zögerliche Bisse und dann gegen 13.30uhr wieder ein 80er auf 30er Line Thru Trot in motoroil im Freiwasser bei den Fischschwärmen noch 2 Stunden geworfen was das Zeug hält,doch es tat sich nichts mehr. Runter vom See Sachen packen und ab zuŕück zur Familie. Fazit:
3 Tage purer Sonnenschein ohne eine einzige Wolke mit T-Shirt Wetter und insgesamt ca.10 Hechten zu zweit.Es war schwierig aber trotzdem Entspannung pur.
 

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christophm

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Sorry, das ich mich gestern noch nicht gemeldet habe, war auf Dienstreise.

Leider war ich nicht so erfolgreich wie @Benny85. Schwierig war es zwar auch, aber ohne Erfolgserlebnisse.
Strahlender Sonnenschein bei 25°. Leider aber ein sehr heftiger böig auffrischender Wind. Die Leihboote am Obersee haben keinen Anker. Ich hatte zwar eine Ikea-Tüte als Driftsack dabei, aber das war viel zu wenig. Insofern war an ein gezieltes Abfischen einzelner Stellen nicht zu denken, man ist in kürzester Zeit weggetrieben. Wir haben deshalb die meiste Zeit geschleppt, sowohl entlang des Ufers als auch im Freiwasser, mit Gummi und Wobbler in unterschiedlichen Tiefen. Leider aber den ganzen Samstag über keinen Biss bekommen. Außer uns waren noch 2 Boote auf dem See. Mit einem haben wir nachmittags kurz gesprochen, die hatten auch keinen Biss...

Der Rursee/Obersee ist einfach ein schwieriges Gewässer. Es gibt leider nicht wirklich viel Fisch.

Trotzdem danke für Deine vielen Tips @Ruti_Island
 

Heiner

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Grundsätzlich sind sonnige Tage ohne Wind deutlich ungünstiger auf Hecht, jedenfalls in meinen Gewässern. Wenn ich kann, vermeide ich solche Tage. Was nicht bedeuten soll, dass man überhaupt nichts fangen kann unter solchen Bedingungen. Vor ein paar Tagen habe ich bei knalliger Sonne und Windstille einen knappen 120er gehakt, allerdings in zehn Metern Tiefe bei leicht angetrübtem Wasser.

Aber in der Regel baue ich nicht auf solche Einzelfälle, sondern auf die statistische Wahrscheinlichkeit. Und die sagt nach meinen Fangaufzeichnungen ganz eindeutig, dass verringerter Lichteinfall durch Wolken, Wind und Regen die Fangwahrscheinlichkeit für größere Exemplare erheblich steigert.

Fischen auf große Hechte ist nun mal eine Spiel gegen die Wahrscheinlichkeit, besonders in Gewässern, die nicht zu den wenigen Topgewässern gehören. Wann immer möglich, sehe ich daher zu, dass ich die sowieso schon reduzierte Wahrscheinlichkeit bei Verwendung einer einzigen Wurfangel nicht auch noch durch schlechte Bedingungen weiter reduziere. Denn ich habe weder die Zeit noch die Lust, jeden zweiten Tag für acht Stunden auf dem Wasser zu sein.

Die "Brute-Force"-Methode, die darin besteht, soviel wie möglich auf dem Wasser zu sein, setzt voraus, dass man auch die Zeit dafür abzwacken kann. Aber für die Meisten besteht das Leben nicht bloß aus Angeln. Man kann auch unter solchen Bedingungen große Viecher fangen, aber dann muss man zusehen, die Wahrscheinlichkeit verstärkt in Rechnung zu stellen als Kompensation und sich nach Möglichkeit günstige Tage aussuchen, um die Effektivität zu steigern.

Klingt zwar furchtbar unromantisch, aber das ist ein ganz wesentlicher Trick, um auch bei beschränktem Zeitaufwand gute Resultate zu erzielen. Wem das nicht schmeckt und "irgendwie unschön" erscheint, der sollte besser breitbandig fischen.

Ähnliches gilt auch für das Tackle, Nicht Masse macht es unter solchen Bedingungen, sondern gezielt auf Zweckmäßigkeit optimiertes Gerät samt einem kleinem, aber gut überlegtem und auf die konkreten Verhältnisse abgestimmtem Bestand an Baits, auf die man Vertrauen setzen kann. Das spart Zeit und erhöht somit besagte Effektivität. Ständige Köderwechsel ohne Sinn und Verstand sind das Gegenteil davon. Und je mehr Zeug man mitschleppt, desto länger dauert es, bis man auf dem Wasser ist und loslegen kann, Weniger ist mehr, wenn die Zeit begrenzt ist. Thus, keep it simple!

Meine Standard-Ausrüstung für einen Angeltag - und wohlgemerkt: ich fische ausschließlich vom Boot - besteht aus einer Combo, einer Umhängetasche mit den nötigen Utensilien und einer Planobox mit vier bis fünf Bigbaits, einer Kühlbox mit Regenklamotten und einem kleinen Anker und/oder einem Driftsack, sowie einem großen Kescher. Ein Echolot nehme ich nur mit, wenn das wirklich nötig ist, also um diese Jahreszeit. Ansonsten lasse ich es weg. Denn im Sommer brauche ich es überhaupt nicht, weil ich weiß, wo die Sprungschicht liegt und auch, wie die "Kundschaft" sich unter wechselnden Wetterlagen so verhält.

Man kann es aber auch so sagen: Bevor ich losziehe, habe ich mir, abhängig von den Wetterverhältnissen, einen Plan gemacht, wo und womit ich fischen werde an diesem Tag, Und den ziehe ich konzentriert und ohne Ablenkung durch bis zum Schluss.
 
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christophm

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Fischen auf große Hechte ist nun mal eine Spiel gegen die Wahrscheinlichkeit, besonders in Gewässern, die nicht zu den wenigen Topgewässern gehören. Wann immer möglich, sehe ich daher zu, dass ich die sowieso schon reduzierte Wahrscheinlichkeit bei Verwendung einer einzigen Wurfangel nicht auch noch durch schlechte Bedingungen weiter reduziere.

Glaube ich sofort. Leider ist es bei mir so, dass die kombinierte Wahrscheinlichkeit das gute Bedingungen herrschen und dass ich Zeit habe, diese zu nutzen, sehr gering ist. Faktisch kommen ohnehin nur Wochenendtage in Frage und bei denen muss man auch noch diverse Interessenkonflikte bedienen.

Die Frage, die sich hier stellt, ist also eher: Probiert man es, wenn zeitlich möglich, auch bei schlechten Bedingungen oder nicht?
 

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