Grundsätzliche Fragen zum Fliegenfischen

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DerAmateur

Belly Burner
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Hallo,
vorweg muss ich sagen, dass ich noch nie mit der Fliege gefischt habe. Den einzigen Kontakt hatte ich als ich einen Fliegenfischer im Fluss beobachten konnte. Jetzt habe ich übernächste Woche einen Wurfkurs gebucht, da ich die ganze Angelmethode sehr interessant finde. Da man kein eigenes Gerät braucht und der Kurs günstig ist, denke ich mal dass das eine gute Gelegenheit ist um erstmal zu sagen ob ich mich weiter damit befassen möchte.
Trotzdem hab ich mal einige allgemeine Fragen:
Ganz allgemein gefragt: Ist Fliegenfischen weniger effizient als z.B. Spinnfischen? Ich bin zwar kein Kochtopfangler der Angelspass nach kG bewertet, aber ich habe eine sehr lange Durststrecke hinter mir, bis ich das Spinnfischen einigermassen beherrschte. Das war frustrierend. Also frage ich mich ob ich als einziger mit der Fliegenrute am Gewässer auflaufe und dann auch immer als einziger ohne Fisch nach Hause gehe.

Ich würde gerne direkt mit Streamer auf Hecht gehen. Dachte dabei an eine 6-7er Rute. Dass 6 die Untergrenze für Hecht ist, ist mir bewusst. Ich hoffe so aber die Rute auch für Barsch im Fluss und Forellen /Döbel einsetzen zu können. Geht das? Könnte ich mit einer so schweren Rute theoretisch auch mit Trockenfliege auf Rotaugen gehen?

Fischt man mit der Fliegenrute immer auf Sicht? Ich hab beispielsweise noch nie einen Hecht im Wasser stehen sehen. Das heisst ich hätte dann ja auch keine Chance einen anzuwerfen?!?!?!

Das wäre es erstmal, wenn ihr auf diese Fragen eine Antwort habt würde ich mich schon freuen.
 

Klausi

Barsch Vader
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Da hast Du Dir ja ein schönes und hohes Ziel gesetzt.
Nein, man fängt nicht alle Fiscvhe auf Sicht. Es gibt Naßfliegen und Nymphen, sogar extra mit Bleidraht umwickelte. Auch Streamer gehen unter und nicht jeden kann man trotz Polibrille mit den Augen verfolgen...
Du kannst in diesem Falle entweder das Ende der Schwimmschnur, einen gefetteten Wollfaden oder auch einen kleinen Pilotschwimmer beobachten, mit dem Du sogar die Wassertiefe einstellen kannst.
Und der Erfolg ist abhängig von der Anzahl, der Beißlaune und allen anderen Faktoren, die unser Hobby eben so spannend machen.
(Ich habe jedenfalls mit der Nymphe beim Weißfisch-Zuppeln schon mehr gefangen, als die Plumpsangler neben mir mit der Made)
 

Raubmade

Master-Caster
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die sandigen Strände der Havel
Tja, die 6er macht bei Barsch und Plötze nicht so mächtig viel Spaß, eher eine 4er, die wiederrum schwerere, jiggende Barschstreamer für tieferes Wasser und kleine Popper nicht so gut schafft.
Die 6er macht sicher auch auf Hecht nicht viel Spaß, nur die kleinsten Köder zu fischen ist oft deutlich weniger effektiv als Spinnfischen.
Bei 40cm+ Forellen, mit Wildwassererfahrung, macht die 6'er Spaß.
Es gibt hier keine Allroundrute für Fische die meist nur 25cm lang werden und welche die zwar 50cm als Schonmaß haben aber erst ab 65-70cm interessant werden.
....meine Meinung.

Gruß
Moritz
 

bc_heizer

Echo-Orakel
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Hi,

das mit der 6er Rute auf Hecht solltest du lassen. Auf Hecht solltest du in Richtung 8 oder 9 gehen.
Wenn du Barsche ärgern willst ist ne 6er gar nicht so falsch, weil du eher grundnah fischen wirst und somit sinkende Schnüre/SK/Vorfächer braucht oder/und beschwerte Streamer.
Grundsätzlich richtet sich die FliFi Ausrüstung nach den Ködern und äuseren Bedingungen und nicht zwingend nach dem erwarteten Fisch.

Viel Spaß

Jörg
 

Wolf

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Stimme Jörg da zu. Für Hechte #8 aufwärts, ich selbst fische #8. Für Barsche #6, aber auch nur, um die Streamer gut werfen zu können. Die Fische an sich brauchen keine 6er Rute.

Friedfische je nach Art zwischen #2 (Rotfedern, Plötzen) und #5 (Döbel, Alande). Karpfen oder starke Strömung (Döbel, Barben) mal außen vor.

Grüße,

Wolf
 

DerAmateur

Belly Burner
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Hallo!
Erstmal danke, dachte schon die Fragen sind zu blöd...
Erste Idee war eine für Hecht geeignete Ausrüstung zu kaufen und damit auch mal auf Forelle, Friedfisch und Barsch zu gehen. Das wäre allerdings dann nur zum Üben gewesen. Dass das nicht so den Funfaktor hat ist klar.
Mein jetziger Plan ist eine 6er Ausrüstung für wenig Geld zu kaufen und die Hechte erstmal in Ruhe zu lassen. Ich denke mal dass es dann bei der zweiten Rute schon mehr auf Qualität der Rute und sPeziell der Rolle ankommt, da man einen Hecht ja schon über die Rolle drillt, oder? In meinem Übungsgewässer (sehr kleiner Teich) sind allerdings auch dicke Karpfen, die sich meine Trockenfliege schnappen können. Hab ich da mit einer #6 überhaupt ne Chance? Hat jemand noch Material rumliegen was er verkaufen möchte?
 

Wolf

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Naja, wenn der Teich klein ist, kriegst Du den Karpfen notfalls auch mit der 6er Rute raus. Optimal ist das aber nicht.

Wie Jörg ja schon sagte, bestimmen gerade beim Fliegenfischen auch die verwendeten Fliegen das gewählte Material. Eine kleine Nymphe für den Karpfen stellt das eine Extrem dar, weil man die auch mit der 2er Rute geworfen bekommt. Nur der Fisch ist für das Gerät ungeeignet :wink: Beim Barsch eben anderherum, da brauchst Du die 6er Rute, um den Streamer vernünftig werfen zu können, den Fisch bekämst Du aber auch mit der 3er Rute gut gedrillt.

Ich finde aber insgesamt, dass die 6er Rute ein ganz brauchbarer Mittelweg ist. Da kannst Du Dich auch mit der Streamergröße nach oben tasten, bis es noch geht und Spaß mach. Und dann geht es je nach Wurfvermögen auch schon auf Hecht. Für 60er Hechte reicht die 6er Rute auch aus.

Mit der Zeit wird man die 6er allerdings immer seltener Nutzen, weil man sich in den Klassen darüber und darunter was Spezielles für die jeweiligen Einsatzbereiche anschafft. Bei mir sieht das so aus: #2 für Weißfische, #4 für Forellen an kleinen zugewachsenen Bächen, #5 für die normale Bachfischerei, #6/7 für die Küste auf Meerforellen, #8 für Hechte.
 

bc_heizer

Echo-Orakel
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Hi,

na dann mal ein Vorschlag von mir. Kauf dir ne 7er Rute, das ist der bessere Kompromiss und vielseitiger wie ne 6er. Mit ner 7er Rute kann man mit Kunsthaarstreamern schon ordentlich Hecht fischen, solange Streamer kleiner als 15cm. Das Handling von Sinkschnüren ist deutlich angenehmer als bei 6er Ruten.
Wenn du dir sagen wir eine sinkende Pike Leine und ne schone floating Long Belly kaufst, kannst du damit Hechte fischen und auch trocken fischen.
Und tu dir selbst den Gefallen und kauf nicht das billigste was es gibt. Ne vernünftige Fliegenrute kostet nun mal 200 Euronen. Dann spar lieber bei der Rolle. Bei der Schnur solltest du auf keinen Fall sparen, das wäre fatal. Kalkuliere mal pro Leine 70 Ocken ein.

Jörg
 

DerAmateur

Belly Burner
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ich werde erstmal nach was gebrauchten ausschau halten. da ist die qualität besser und die Gebrauchspuren kommen mir preislich entgegen. Wenn mir das Ganze Spass macht ist es mir fast egal was ne Rute kostet. Es geht erstmal darum einen Einstieg zu finden. Kann man denn sagen dass es für einen Anfänger mit einer bestimmten Schnurklasse einfacher ist werfen zu lernen als mit anderen oder ist das egal?
 

shopkes

Gummipapst
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Tand vor einem halben Jahr vor der selben Frage.
Ich hab mir dann ne 7/8 besorgt. Und denke damit komme ich ganz gut zurecht.
Zumindest für den Anfang
 

Kochtoppangler

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Ich empfinde eigentlich ne 6er als beste Allroundrute !
Damit kann man auch am Fluß auf Forellen, und selbst Streamerfischen in kleineren Bächen sollte noch möglich sein, auch für Barsch und Weißfisch sollte es passen und mit genug Backing hat man auch gegen Karpfen ne Chance.

Ich benutze zum Barschfischen ne #5er Rute und konnte mit kleinen Polar Minnows auch schon einige Hechte erwischen. Das ist zwar jedesmal n Ordentlicher Tanz , aber wenn keine Hindernisse im Weg sind eigentlich gut machbar.

Würd Beim Kurs einfach mal den Kursleiter fragen ob er dir n paar passende Ruten zum probewerfen mitbringt , dann kannst dir gleich ne passende Aussuchen !

Noch was allgemeines : Das meiste Geld solltest du für die Rute ausgeben, die ist mit Abstand das Wichtigste. Als 2. kommt eine gute zur Rute passende Schnur. Die Rolle ist in dieser Schnurklasse noch relativ unwichtig , jedes günstige, halbwegs gut verarbeitete Modell macht den Job.
 

DerAmateur

Belly Burner
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Ja, ich hab ja jetzt schonmal einen groben Überblick. Was mich noch interessieren würde ist wie lange ich wohl auf der Wiese üben muss um endlich mal auf die Fische losgelassen werden zu können. Grober Richtwert für einen fast durchschnittlich begabten?!
 

Kochtoppangler

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Also nach dem Kurs ( bei mir was n paar Stunden auf der Wiese und am nächsten Tag ans Wasser), Solltest eigentlich schon in der Lage sein alleine ans Wasser zu gehen. Da merkst du dann recht schnell wenn du irgendwo nciht weiterkommst z.B. weil du bestimmte Trickwürfe brauchst.
 

shopkes

Gummipapst
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Na ob du jetzt auf ner Wiese stehst und in die Wiese wirfst, oder ob du auf ner wiese stehst und in Wasser wirfst.

Ich mache das Zweite. Mit kleineren Streamern bleibt die Motivation oben.
Auch wenn ich die Plätze noch eher nach Platz zum Werfen als nach Fangaussichten aussuche. Aber schlecht ist Wasser vor der Nase sicher nicht.
 

schwarze-kerze

Finesse-Fux
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Geh erstmal zu Deinem Wurfkurs ,da werden viele Fragen beantwortet.
 

DerAmateur

Belly Burner
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Hallo,
ich war heute bei meinem ersten Wurfkurs und meine Fragen wurden wirklich alle beantwortet. Nach etwas Üben lief es eigentlich recht gut, sodass ich mir vorstellen kann wirklich noch in diesem Jahr mit der Fliegenrute ans Wasser zu gehen. Ich konnte verschiedene Ruten testen und hab auch eine gefunden mit der ich gut klarkomme. Da die Rute und die Schnur etwas teurer ist als ich am Anfang eingeplant hatte, möchte ich die billigste Rolle haben, die irgendwo erhältlich ist. Auf der Wiese sollte das egal sein. Nächsten Monat kommt dann auch hier was vernünftiges. Könnt ihr mir ein richtiges Plastikteil empfehlen, oder hat noch jemand was rumfliegen wo das Porto teurer ist als die Rolle selbst? Wäre toll....achja: #6 solls sein!


Danke!
 

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