Ich denke man muss sich bewusst machen für was solche kurzen Glasruten genutzt werden.
In der Regel kommen sie an kleinen (Gebirgs-) Bächen zum Einsatz um präzise auf kurze Entfernung einen Köder unauffällig zu präsentieren.
Sie sollen sich mit leichten Ködern ohne viel Schwung gut aufladen und den Köder nicht zu sehr beschleunigen (der wird mit einer Carbon-Rute meist zu schnell).
Das bedeutet, dass man auch bei Glas nicht zu stark mit dem Daumen am Wurfende eingreifen muss. Gewünscht ist ein langsamer, flacher Flug, sanftes Auftreffen ohne "Aufklatschen" um event. Fische nicht zu spooken.
Die Ziel-Gewässer sind meist flach, mit deutlicher Strömung , bewachsen und eng.
Die zu erwartenden Fische eher kleiner.
Die weiche Aktion soll ein Ausdrillen auf engstem Raum ermöglichen, möglichst so, dass der Fisch nicht in die Bremse geht und die Rute fast ausschließlich allein die Fluchten abfedert.
Aus diesem Grund wird daher bevorzugt PE eingesetzt um einen besseren Kontakt zum Fisch zu haben.
Mono würde da noch zusätzliche Dehnung im Drill reinbringen und auch das Haken und die Kontrolle zum Fisch einschränken.
Gefischt wird meist mit sinkenden Ködern um diese effektiver in kleinsten Pools und Gumpen zu präsentieren.
Floater sind bei den kleinen Ködern oft zu leicht und brauchen zu lang um zu arbeiten und abzutauchen, dh die treiben schneller durch den Spot ohne Chance überhaupt gewünschte Aktion zu entwickeln.
Deshalb sollte eine geeignete BC auch eine hohe Übersetzung haben um
a) mit der Strömung fischen zu können und
b) schnell nach Ausfischen des Spots einzukurbeln um mit schnellen, kurzen Würfen die Spots abfächern zu können.
Wenn man das alles bedenkt, sehe ich keinen Grund warum man nicht auch kleine Pintails etc an 2-3gr Heads (ohne Widerhaken! ) in solchen Spots einsetzen könnte.
Der Unterschied zu den üblichen sinkenden Hardbaits( bitte keine Drillinge, für den Fisch und den Drill auf engem Raum kontraproduktiv und fangen außerdem zu viel Dreck.
Besser Einzelhaken und wenn, dann barbless weil deutlich Fisch schonender) sehe ich da eher kaum.
Zu deiner Wunschrute wäre zu sagen, dass sie mit 150gr doch um min. ca 30gr schwerer ist als allgemein bei solchen Ruten üblich.
Das ist den imho zu wuchtigen Ringen (min 3 2-Steg Guides zu sehen) und dem Full-Pressrubbercork Handle geschuldet.
Die Pistol-Grip Form ist für diese Rutenart völlig OK, kein Balance-Problem(wie auch?) und imho sehr komfortabel.
Der Preis in Japan liegt bei etwa 8000 Yen (ca 60,-- EUR) zuzüglich Transport, Zoll und Gebühren.
Dient nur zur Preis-Orientierung was diese "neu" kostet.
Sorry für das "Wort zum Sonntag"
Hilft vielleicht bei der Entscheidungsfindung.