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Tom69

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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2. April 2009
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Landsberg am Lech
monkeyman schrieb:
Mit Macht meine ich politischen Einfluss, den man geltend machen könnte. Problem ist dabei die von mir ja bereits angesprochene Haltung gegenüber anderen Anglern (Karpfenangler sind da sicherlich ein klassisches Feindbild).
Bei 3,8 Millionen registrierten Anglern zuzügl. der Angehörigen lässt sich ganz sicher Druck gegenüber der Politik aufbauen (man nennt es auch Wahlen...). Man stelle sich nur mal vor, alle diese Leute gingen wählen und würden dann eine Partei unterstützen. Bei ca. 80 Millionen Menschen in Deutschland kommen wir schon auf knapp 5 % (Angehörige wieder nicht mitgerechnet).
Und wahlberechtigt sind nur 62,2 Millionen. Zur Wahl gegangen sind nur 70,8 Prozent dieser Wahlberechtigten, also ungefähr 43 Millionen(Quellen: Bundeszentrale für politische Bildung - Wahlberechtigte und Bundeszentrale für politische Bildung - Wahlbeteiligung, Stand 18.01.2011). Nimmt man jetzt an, dass es 4 Millionen wahlberechtigte Angler inkl. der Angehörigen gibt, dann kommt man auf fast 10 Prozent Wählerstimmen. Und solch eine Gruppe würde ignoriert werden? Da könnte man fast schon eine Partei gründen, im Moment läge man vor den Linken und vor der FDP.... :D
Aber solange keine Einigkeit herrscht wird es auch keinen Einfluss geben.
Daher plädiere ich eben genau für einen wirklichen Zusammenhalt der Angler, denn ein gemeinsames Interesse haben wir alle: Fische fangen.

Das Problem mit dem Nachtangelverbot sehe ich nicht im Fakt an sich. Mir geht es um die Symbolwirkung. Irgendwann dürfen wir dann gar nicht mehr angeln und das kann keiner wollen.
Klar kann und muss man Kompromisse mit Naturschutzverbänden eingehen, so sieht für mich ein Kompromiss aber nicht aus. Außerdem, man muss sich doch nicht von alleine solche Einschränkungen auferlegen. Zudem eine Beschränkung der Angelmöglichkeiten durch Naturschutzauflagen zu einem höheren Druck an den noch freien Plätzen führt. Oft genug sind es auch schwachsinnige Regelungen ala Angeln verboten, aber Rudern erlaubt...

Das ist eine wunderbare, aber leider nicht realisierbare Illusion. Gründe dafür, warum die Anglerschaft selbst kaum bis nie Einfluss auf die (welche überhaupt?) Politik nehmen wird gibt es derlei viele. Zu aller erst wäre da zu nennen, dass die einzig wirklich gemeinsamen politischen Anliegen der Anglerschaft wohl zumeist den Naturschutz und die Fischereipolitik betreffen dürften und selbst da gehen die Meinungen weit, weit, weit auseinander. Wie sollen sich denn Angler, die auch nur einen repräsentativen Querschnitt durch unser Land bilden, auf eine gemeinsame Linie in Themen der Wirtschafts-, Gesundheits-, Entwicklungs-, Verkehrs-, Familien-, Bildungs-, Außen-, Finanz-, Verteidigungs-, und war weiß ick für Politik verständigen??? :roll:

Davon mal ganz abgesehen, sind von den 3,8 Millionen Anglern auch nicht alle wahlberechtigt und Fischereirecht ist Landesrecht, was deine Rechnung schon etwas wackeln lässt, da du die 3,8 Mille auf die Bundesländer verteilen musst.

Nee, nee, den Einfluss in den Kernbereichen der Anglerschaft, könnten unsere Verbände im Sinne von Lobbyarbeit nehmen, denn so loofts in deutschen Landen und dafür sind die Verbände auch eigentlich da. Ich gehe allerdings mal davon aus, dass viel zu wenige Vereine im Verband organisert sind und kenne die Strukturen auch ehrlich gesagt nicht wirklich. Im Ergebnis könnten und sollten sich die Anglerverbände aber warscheinlich mehr mit den Interessen der mehrheit der Angler auseinander setzen, um diese auch sinnvoll vertreten zu können.

Nochmal zum "Nachtangelverbot"! Was ist`s denn nun? Ein freiwilliger Verzicht, der zu einem selbstauferlegten Verbot geführt hat oder ein von oben erteiltes Verbot?

Ist es ein freiwilliger Verzicht, weil die geneigte ansässige Anglerschaft ihrem Gewässer etwas Gutes tuen möchte, geht das für mich absolut in Ordnung. Aber auch da wird dann natürlich wieder gemeckert: Im Sinne von "Ick darf zwar nachts nich Angeln jehn, aber die blöden Ruderer dürfen immer uffs Wasser!" :wink: Nur tun die Ruderer keinem Fisch was zu Leide.

Ich habe vor Jahren mal eine Kampagne zum Schutz der Kabeljaubestände ins Leben gerufen, die auf freiwilliger Selbstkontrolle der Anglerschaft fußen sollte. Was glaubst du, war das häufigste Argument, sich dem Aufruf nicht anzuschließen? Richtig! Warum soll ich verzichten, wenn die Fischtrawler weiter alles leer fischen! Wir Angler sind ja schließlich am Rückgang nicht schuld! Wir wollen weiter unsere Fische fangen! Laber, laber...! Mir wurde sogar von mehreren Seiten mit Prozessen gedroht, weil ich zum Releasen von Dorschen, die nicht dem freiwillig gesetzten Mindestmaß entprechen, aufgerufen habe. Komischer Weise von Menschen, die durchaus regelmäßig ihre Fische zurück setzen, lustig!

Will sagen: Unsere Probleme fangen nicht bei der Abgrenzung Raubfischangler/Karpfenangler an, sondern bei vielen im Kopf. Denn eine alte Regel sagt Gier frisst Gehirn. Genau deswegen stehen die Aalbestände kurz vor der endgültigen Aufgabe, werden tonnenweise fangfähige Forellen in Weiher, Angelanlagen, Bäche etc. geschüttet, werden Flusslandschaften, Meere, Seen durch die Industrie kaputt gemacht usw.!

Naja, soviel zu TomTexte-Endlosschleife... :wink:

P.S.
Wolf war schneller und kürzer vor allem! :D

@monkeyman
Allein dein letzter Satz zeigt schon mal, dass sich die Anglerschaft ja nicht mal auf eine politische Farbe einigen könnte! :)
 

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