Der Tag hat nur 24h und Zeit ist die härteste Währung von allen.... Bin in einer ganz ählichen Lebensphase und habe mich damit abgefunden, nur jedes 2. Wochenende mal für ein paar Stunden ans Wasser zu kommen. Und manchmal habe ich auch einfach keinen Bock, mich fürs Angeln nochmal weitere 40min pro Strecke ins Auto zu setzen, wenn ich in der Woche eh schon viel gefahren bin. Und Wecker auf 4:00 Uhr, um zur fängigsten Zeit am Wasser zu sein, habe ich auch ewig nicht mehr gemaacht. Da hat der zusätzliche und dringend notwendige Schlaf halt Priorität. Aber genug Selbstmitleid, hier mal ein paar (nicht besonders innovative) Tips:
1) Akzeptanz. Fällt mir nicht immer leicht, aber ich habe mich ja bewusst für dieses Leben entschieden und erinnere mich selbst hin und wieder explizit daran, dass es wichtigere Dinge als das Hobby gibt (Lebensuterhalt, Familie, Gesundheit).
2) Niedrig hängende Früchte ernten. Ich kann nicht die Zeit investieren, am stark befischten Vereinsteich den Meterhecht zu jagen oder das Verständnis irgendwelcher "Patterns" zu erarbeiten. Heißt, ich (spinnfische) nicht besonders selektiv und freue mich einfach, wenn was beißt. Und versuche das zu wiederholen, was in der Vergangenheit schonmal funktioniert hat.
3) Nicht allzu sehr aufs Fangen fixieren, sondern auch das Naturkerlebnis schätzen und Freude am Tackle haben. Der Fang eines guten Fisches ist für mich ein Bonus.
4) Nischen finden. So konnte ich trotz hohem Befischungsdruck dank Wathoseneinsatz Gewässerabschnitte mit tollen Fischen finden, an denen ich seltenst mal einen Vereinskameraden sehe. Mehr will ich hier aus naheliegenden Gründen nicht schreiben.
5) Mal eine neue Methode wagen. Mich hat es bswp. total motiviert, mich in die XUL-Angelei reinzufuchsen und zum ersten Mal Friedfische mit gaaaanz leichten Kunstköder zu fangen. Quasi der Weg als Ziel.
6) Angelfreundliche Urlaube planen. Einfach mal die Reiserute und ein paar Köder einpacken und hier und da ein paar Würfe machen. Hat mir damals meine ersten Wolfsbarsche beschert, während die Frau ein paar Meter weiter zufrieden in der Sonne lag. Feier mich heute noch dafür, es einfach ohne jede Hoffnung auf Fisch probiert und eine geile Angelei entdeckt zu haben.
7) Die Kids einbinden. Bei gutem Wetter ans Wasser fahren, dort Picknicken, Tiere beobachten und ein bisschen Stippen oder den kleinen das Werfen beibringen und sie die lustigen, bunten Kunstköder selbst aus Papas Box aussuchen lassen. Wenn dann der erste 10cm-Barsch beißt, gibt es strahlende Augen, ganz viel Stolz bei allen Beteiligten (außer dem Fisch vllt.) und eine gute Chance auf mehr Zeit am Wasser in der Zukunft.
8) Lieber den kürzeren Weg ans nächste Gewässer wählen, als die lange Anfahrt zum Top-Spot. Besser schneidern, als gar nicht zu angeln.
So, langer Text. Scheint, als hättest Du da einen Nerv bei mir getroffen

Und wir haben noch gar nicht darüber gesprochen, wie man sich möglichst zeiteffizient gesund und fit hält..