Führung no-/low-action-Shad im Winter

[Promachos]

Hallo Shopkes,

das mit dem "Unterbleien" funktioniert bei uns nicht wirklich, weil ein größerer Gufi durch die größere Oberfläche der Strömung zu viel Widerstand bietet, verdriftet und sich kaum mehr kontrollieren läßt.

Gruß Promachos

 

[Promachos]

Wie sieht es eigentlich mit unterschiedlichen Jigkopf-Formen aus? Vielleicht sollte ich statt Erie nen Rund- oder Bananenkopf nehmen?

Gruß Promachos

 

[MinnKota]

Hallo,

die Köderführungen sind natürlich vielseitig aber prinzipiell nicht mit der Führung von normalen Action-Shads vergleichbar. Um NoActionShads in den richtigen Gang zu bekommen, empfehle ich aktives Fischen mit der Rute und das auch im tiefsten Winter -Nur natürlich deutlich weniger aggressiv. Ich Fische überwiegend den Doppelsprung mit Pausen und in Kombination mit einfachen Lupfern.
In meinen Augen ist ein ganz ganz wichtiger Punkt noch nicht angesprochen worden: Je kälter, um so weicher sollte das Gummi sein. Der Fin-S ist aus meiner Sicht nur in der 25cm Version ein hervorragender Winterköder.
Ich habe die Quote meiner großen Zander enorm verbessert als mir vor mehreren Jahren klar geworden ist wie fangentscheidend die Wahl der richtigen Gummimischung beim NoActionShad-Angeln ist! Gleiches gilt für den Grad der Führungsgeschwindigkeit. Bereits minimal zu hektische Impulse mit der Rute KÖNNEN große Zander Periodenweise enorm verschrecken.
Mein Standpunkt zum generellen Faulenzen ist übrigens sehr kritisch um es mal vorsichtig auszudrücken;-)
D-S ist mal ganz witzig aber vor allem für die Barschangelei und kleinere Zander attraktiv. Wenn ich große Zander fangen will kommt mir das Rig nicht an die Rute;- )
Bei dem Thema Bleikopfformen geht absolut nichts über den kurzschenkligen Rund-Kopf. Stand-Up-Jigs schienen den Lauf und das Kippverhalten und degradieren selbst gute Köder zu weniger erfolgreichen Modellen! Es ist wirklich selten das der Stand-Up-Kopf seinen Auftritt feiern darf!

Viel Erfolg,
Freddy

 

[Veit]

@ Freddy: Sehr guter und aufschlussreicher Beitrag. Deine Ausführungen zur Kopfform und zum DS kann ich nur zu 100 % unterschreiben. Drop Shot = Drop Schrott - jedenfalls wenns um vernünftige Fische geht!

 

[Keine Lust Mehr]

Sehe ich nicht so, habe schon einige Angeltage erlebt, dass die Zander (auch große) oft nicht auf das Gejigge stehen. Wechselt man dann auf DS kommen die Bisse plötzlich an der gleichen Stelle. Beim C-Rig-Einsatz habe ich ähnliches bemerkt. Für mich gibt es also Tage/Momente an denen die Fische einfach nicht auf das Jigangeln stehen. Eventuell lassen sie sich dann doch von dem verführerischen Abtaumeln des Köders überzeugen (...).

Grüße

 

[Promachos]

Freddy,

danke für den wirklich fundierten und aufschlußreichen Beitrag. Deine Ergebnisse gelten auch und gerade für die Angelei vom Ufer aus, oder?

Gruß Promachos

 

[Scott]

Hätte noch ne Frage: Wann setzt du wie weiche Köder ein?
Verstehe aus deinen sehr interessanten Ausführungen nicht, warum gerade der 25 cm Fin- s so gut ist.
Tl, Scott

 

[jb]

@MinnKota:

Danke für dieses informative Posting! Seit langem das Beste, was ich auf BA gelesen habe!

Gruß jb

 

[MinnKota]

Vielen Dank für Euer Lob!

@Promachos: Ja genau, der Text bezog sich auf Wurfangeln vom Ufer oder vom Boot.
@Scott: Die Frage ist natürlich berechtigt! Ich würde das mal so erklären.
Die Gummimischung ist prinzipiell fast immer die gleiche - Egal ob Mini-Fin-S oder XXL Version aber speziell bei der XXL-Version ist die Oberfläche des Köders so groß, dass er durch den erhöhten Wasserwiederstand erst so richtig schön anfängt wellen artige Bewegungen auszuführen!
Somit kann ich den Köder auch super langsam anlupfen und mir absolut sicher sein, dass der Köder eine schöne Wellenbewegung macht!

Nun zu der generellen Frage von Gummimischungen:

Im Sommer fische ich allgemein aktiver als im Winter und somit möchte ich auch einen dazu passenden Köder und vor allem die dazu passenden realen Druckwellen haben. Ist Das Gummi zu weich verpufft die Druckwelle und ich sende zu wenig Reize an die Unterwasserwelt ab um im regen tummeln von (im Idealfall) Brassenschwärmen aufsehen zu erregen.
Dies entspricht dann Mischungen wie zB. dem Fin-S in 5,75 oder 7“ und ähnlichen Modellen...

Im Winter ist das Leben dort unten viel entspannter. Jetzt zählt es mit den ruhigen Rutenbewegungen einen Köder zu benutzen, der auch im Zeitlupentempo natürliche Bewegungen von sich gibt und demzufolge muss ich NATÜRLICH weichere Modelle wählen als im Sommer.
Hier fange ich mit meinen eigenen Shads die sicher einige Leute hier kennen die besten Fische.

Aber keine Regel ohne Ausnahme und somit sollte erwähnt werden, dass an trägen Sommertagen natürlich ebenfalls weiche Gummimischungen die richtige Medizin darstellen und im Gegenzug können die Zander im Winter sehr gut auf zB. steife Fin-S Gummis beißen wenn sie sehr aktiv sind und die entstehenden, harten Druckwellen gefragt sind.

Wir können also festhalten, dass wir ständig mit viel zu viel Gerödel herum rennen müssen um es Mrs. 90+ recht zu machen :-D
ABER, wer sein Gewässer ein wenig kennt und die Aktivität der Zander vorhersagen kann bracht keine zu große Köderkiste mitbringen sofern er sie vor jedem Tag neu sortiert!


Nichts desto trotz, die Gummimischung ist in jedem Fall fangentscheident und je fetter der Zander desto mehr ist mir der Unterschied aufgefallen!

TL,
Freddy

 

[bountyhunter]

@MinnKota,
danke für die ausführliche Ausführung.
Eine Frage hätte ich noch, fischt du die Fin-S überbleit?

 

[MinnKota]

Hi,
eigentlich fische ich nur noch den 25cm Fin-S und diesen ganz normal bebleit. Ich bin allgemein kein so großer Fin-S-Fanatiker. Es gibt schon viele bessere Köder aber wegen der geilen Farben ist der Fin-S manchmal noch ganz hilfreich
Überbebleite Köder setze ich viel lieber beim Hechtfischen ein als beim Zanderangeln. Richtige Zanderwalzen sind oft eher an langsamer Führung interessiert. Fritten oder hin und wieder auch gute Barsche stehen aber gelegentlich darauf...
Lg

 

[faku01]

@MinnKota: fischst du die großen Fin-S (25cm) mit ein oder zwei Drillingen. Faulenzt die dann oder ist es besser die zu jiggen?

 

[Scott]

Danke, Minn Kota!
Kennst du denn Köder mit ähnlichen Eigenschaften, wie deine selbst gegossenen sie haben?
Tl, Scott

 

[fish_hard]

Dann probier doch einfach die von Freddy aus, Quantum Freddy Shad oder die Spro HS610 Fin Shads. Beides weiche Gummimischungen ;-)

 

[MinnKota]

@Faku01
Einen Kopfdrilling und einen weiter hinten. Jig der Größe 4/0 bis 5/0 und los gehts ;-)
Faulenzen ist nix... lieber mit der Rute Jiggen aber halt mit maximal viel Gefühl im kalten Wasser.
Die meisten Zander (und Hechte) hängen am Kopfdrilling! Das selbst Fritten zuschlagen beweist das Bild BigBait
@Scott: siehe Angelkistes Beitrag und folgende Bilder.
Bild: 102cm: Weiche Gummis sind auch im Sommer gelegentlich
überlegen!
Lg, Freddy

 

[Scott]

Na dann nen fettes Petri zum fetten Zander.
Werde mir mal genannte Köder zulegen.
tl Scott

 

[faku01]

@MinnKota: Besten Dank für die Hinweise. Das mit dem Faulenzen hab ich mir schon gedacht.

 

[fish_hard]

@ scott...denk auch immer an die richtige Verführung...nicht jeder Bait fängt mit dem selben Jiggingstyle. Man muss da einfach ein wenig probieren ;-)

Das interessante ist, dass die meisten meiner Zander beim Doppelruck in der letzten Absinkphase beißen, während die Barsche den Köder gerne vor oder während des zweiten ruck nehmen. Bloß nicht zu schnell und zu hoch mit der Rute gehen...kann sich jetzt in kälteren Zeiten extrem auswirken.
Doch selbst in Phasen, wo die Fische extrem bockig waren, geht das auch gut mit Actiongummis.
Probieren und flexibel bleiben ;-)

 

[Scott]

Danke, Angelkiste.
Es scheint hier ja echt nen Haufen Experten und Freaks (im positiven Sinne) zu geben.
Tl Scott

 

[nano]

Also ich finde auch, dass DS die beste lösung ist. wenn du die köder zu schnell führst, wirst du im winter kaum fische fangen.
Im neuen blinker( hab ich grad gelesen ) stehen übrigens 18 seiten darüber! auch der fin-S wird dabei erwähnt.