Meine Erfahrungen mit Lockstoffen beim Raubfischangeln fallen eher negativ aus.
Bei Naturködern (abgesehen von der besonderen Problematik Brandungsangeln) ist die Frische fangentscheidend. Bei einem Köderfisch mit fortgeschrittener Leichenstarre kann kein Lockstoff mehr was retten!
Außerdem riecht das Zeug meistens so eklig, dass dort bestimmt keine hochwertigen, unverdorbenen Inhaltsstoffe drin sein können. Oft ist es auch Zufall, wenn man seinen Köder nach längerer Beißflaute mal rausholt, ihn dann mit Lockstoff besprüht und wieder einwirft. Der Bißreiz kann hier genauso gut von der Bewegung des Köders ausgegangen sein.
Eine Zeit lang habe ich auch mit Lockstoffen und Kunstödern herumexperimentiert.
Einziges sicheres Ergebnis:
Dieses ganze Zeug stinkt zum Himmel und den Geruch kriegt man nie wieder aus seinem Rucksack raus!
Außerdem hatte ich noch nie einen Biss auf einen "geimpften" Kunstköder, wenn dieser, ähnlich wie ein toter Köderfisch, am Grund lag. Es war immer die Bewegung, die den Bißreiz ausgelöst hat. Durch die Bewegung im Wasser erzeugt der Kunstköder Verwirbelungen und Druckwellen, die von den Fischen selbst bei absoluter Dunkelheit über die Seitenlinie wahrgenommen werden.
Bei Naturködern entscheidet meiner Meinung nach die Frische, ob was beißt.
Bei Kunstködern ist die Führung, die Köderform und die richtige Montage wichtiger als der Geruch. Denn nur wenn diese drei Faktoren harmonieren, entstehen beutetypische Verwirbelungen unter Wasser, die die Räuber zum Zupacken bewegen.
Gruß
RS