Einsiedlung des Schwarzbarsches in heimische Gewässer

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Havelschreck

Finesse-Fux
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Das scheint wohl wieder ein Thema zu sein,an dem sich die Geister scheiden :roll: Im Endeffekt sollten wir froh sein,mit dem was wir haben,bzw.in unseren Gewässern fangen können.Fischarten in unsere Gewässer einzusetzen,die unsere heimischen Arten gefährden oder gar verdrängen,finde ich auch nicht gut.
 

shopkes

Gummipapst
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Ich denke das Forellen da eine Ausnahme bilden. Das nahrungs-Spektrum ist recht breit und auch beim Laichplatz gibt es keine wirkliche Konkurenz zu unseren einheimischen Fischarten.
Bei Barschen sehe ich das etwas kritischer. Man sieht ja grade in unseren Norddeutschen Kanälen das der Kaulbarsch durchaus in der Lage ist dem Flussbarsch das Leben schwer zu machen.

Wenn man dann weiter bedenkt wie langsam barsche wachsen, und welche vielzahl an Brut ohnehin schon für die Katz ist, sollte man nicht noch Fische einschleppen die grade dem Barsch Konkurenz machen. Der verlust von 10 cm grossen Barschen bedarf immerhin 2 Jahre zur Regeneration.

Edit bzw Ergänzung.:
Ich würde es nicht begrüssen einen Smallmouth oder Schwarzbarsch auf kosten des Flussbarsches zu Imigrieren.
 

Betze

Finesse-Fux
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es existieren ja großräumige Freilandversuche in ganz Südeuropa, die keine negativen Begleiterscheinungen durch Krankheiten oder Parasiten durch den Schwarzbarsch zeigen. Und das über Jahrzehnte!

Jupp, nur sind die Gewässer hier im Schnitt etwas kälter, dies kann für einige Pathogene, lass es Viren oder Bakterien sein, schon ein Initial sein ordentlich loszulegen.

Beispiel hierfür sind die Karpfenpocken ein Herpesvirus, diese sind relativ harmlos für adulte Tiere, richten nur unter Jungfischen große Schäden an.
Allerdings ist der Mechanismus der dahinter steckt umso intressanter.
Diese treten nämlich erst bei fallenden Wassertemperaturen auf und verschwinden im Frühjahr wieder wenns Wasser wärmer wird. Trotzdem sind sie wie alle Herpesviren latent vorhanden und sehr infektiös.
 

Wolf

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Ich will nichts beschönigen und habe keine abschließende Meinung. Ich bin nur dafür, die Dinge differenziert zu betrachten, also nicht grundsätzlich ablehnend oder zustimmend.

Zum eingestellten Text noch was: dass die Alborella unter dem Schwarzbarsch gelitten hat, erinnert an den Werdegang der Lauben z.B. im Ebro durch den Fraßdruck der Schwarzbarsche, insbesondere aber auch der Zander. Nachdem die Laubenbestände aber eingebrochen waren, erging es den Zandern und Schwarzbarschen nicht anders (nicht sehr vorrausschauend die Viecher :mrgreen: ). Inzwischen haben sich die Bestände aller drei Fischarten eingependelt und schwanken im Rahmen normaler Parameter. So ähnlich wird das in Italien vermutlich auch gelaufen sein, denn von irgendwas muss so ein Schwarzbarsch ja auch leben.

Den Vergleich mit den Lachsen habe ich allerdings überhaupt nicht verstanden... Sehe da keine Parallelen.

Wolf
 

shopkes

Gummipapst
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Wolf schrieb:
Nachdem die Laubenbestände aber eingebrochen waren, erging es den Zandern und Schwarzbarschen nicht anders (nicht sehr vorrausschauend die Viecher :mrgreen: ).

Wolf

Und da wird ein Problem bei Barschen liegen.
Es sind sehr langsam wachsende Fische. Und so schlagen ein bis zwei Generationen von Ausländer gefressene Fische schon sehr ins Gewicht.
 

todo bien

Barsch Vader
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mal ein etwas anderes Beispiel...

die Wiedereinbürgerung der Lachse...wenn die Natur es so wollte, dann hätte wir sie im Gewässer! Jetzt würde der ein oder andere sagen, waren doch auch mal hier....

Sicher nicht zu vergleichen mit bass aber dennoch Tatsache.



@Wolf :roll:

jetzt ist gut :mrgreen:

hat jemand den weiter oben genannten Film übrigens schon mal gesehen? Sehr zu empfehlen. Ich hatte ihn mit einem guten Freund , der ausser Frauen, Alkohol und...nicht viel am Hut hat mit der Natur, gesehen...er fand ihn gut und wir haben danach lange diskutiert
 

shopkes

Gummipapst
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würde ihn sehr gerne sehen......aber ich find ihn nicht.....
......als wenn die garnicht wollten das ich ihn im inet gucke :)
 

todo bien

Barsch Vader
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der Untertitel war "Fische für die Welt, Waffen für Afrika"
 
D

denyo

Gast
Ich sehe das alles nicht so eng. Immerhin ist der Schwarzbarsch ja schon vollwertiges Mitglied der EU. Da wird er es sich nicht nehmen lassen, über kurz oder lang, mal bei uns vorbeizuschauen.
Die Definition heimischer Arten an Ländergrenzen festzumachen finde ich sowieso nicht gerade sinnvoll. Es ist dann immer die Rede von italienischen Bären und polnischen Wölfen und irgendwann kommen dann die spanischen Barsche.
Wenn sie denn da sind, werden die "einheimischen" Barsche (Weiß der Teufel wo die mal hergekommen sind) bestimmt nicht das Zeitliche segnen. Dafür sind sie zu gut angepasst und werden in der Kinderstube der Schwarzbarsche genauso aufräumen wie andersrum. Die restlichen sich hier schon tumelnden Raubfische werden sich ebenfalls über die Erweiterung ihres Nahrungsangebotes erfreuen. Knüppelnde Angler werden ebenso die Bestände kurz halten.
Das mit den Parasiten ist natürlich ein leidiges und schwer einzuschätzendes Thema...
 

Wolf

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@shopkes: die Frage ist eigentlich weniger, ob langsam oder schnell wachsend, sondern in welchem Alter sind sie laichreif und wie hoch ist Reproduktionsrate. Und da haben Barsche die Nase ganz weit vorn.

Zu den Lachsen: die Natur wollte ja nicht, dass die Aussterben :wink: Wir haben sie ausgemerzt, erstaunlich effektiv muss man sagen. Ebenso erstaunlich aber auch, mit welch kleinen Hilfsmittels eine Wiedereinbürgerung gelingen kann. Jetzt könnte man natürlich die Frage stellen, ob die Natur Fischaufstiegshilfen gewollt hätte - wenn man sie gefragt hätte... :wink:
 

shopkes

Gummipapst
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Schwarzbarsche sind nunmal auch Barsche und die Reproduktionsrate ist fast die selbe.

Und dann kommt es doch darauf an wer mehr frisst/schneller wächst
 

schwarze-kerze

Finesse-Fux
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Na ich werd mir mal schon paar grosse Hardbaits zulegen.Men kan ikke wet.
 

Wolf

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Sorry, aber hier gibt es ganz enorme Unterschiede:

Schwarzbarsche bewachen den Laich, laichen bei 16-18°C Wassertemperatur (aktuell gerade um 17°C hier in Berlin/Brandenburg) und entwickeln lediglich 1200-1600 Eier/kg Körpergewicht.

Barsche kleben die Eier irgendwo an und kümmern sich nicht weiter, laichen bei Wassertemperaturen um 8°C und entwickeln bis zu 200000 Eier/kg Körpergewicht.

Das sind also mal locker 150 mal mehr Eier beim Flussbarsch.

Mögen ja beides barschartige sein, Ähnlichkeit in der Reproduktionsrate bedeutet das aber noch lange nicht.
 

todo bien

Barsch Vader
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wie hällt das deine Frau aus wenn du eine hast :mrgreen:
 

shopkes

Gummipapst
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Wolf schrieb:
Sorry, aber hier gibt es ganz enorme Unterschiede:

Schwarzbarsche bewachen den Laich, laichen bei 16-18°C Wassertemperatur (aktuell gerade um 17°C hier in Berlin/Brandenburg) und entwickeln lediglich 1200-1600 Eier/kg Körpergewicht.

Wenn dem so ist (was ich gern glauben will, da ich es nicht besser weiss) ist die Idee ohnehin fürn Ofen....bzw wir sollten dann der Erderwärmung noch ein bissl Zeit geben.
 

Jan

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Wolf schrieb:
Was mich tatsächlich mal interessieren würde, ist wie, wo, in welchem Umfang und womit in Deutschland tatsächlich Besatz statt gefunden hat. Im Netz sind dazu keine konkreten Informationen zu finden und inzwischen habe ich stark das Gefühl, dass da eher ein Gerücht denn eine Information kursiert. Betze? Micha? :mrgreen:

Wie Dir sicher bekannt ist, erfolgte der erste bescheidene Zuchtversuch 1883 durch Max von dem Borne (ja, der mit den Regenbogenforellen). Wahrscheinlich hast Du irgendwo sein Bändchen Der Schwarzbarsch und der Forellenbarsch (1892) rumfliegen ... :wink: Ein Extract davon gibt's auch hier. Konkrete Informationen zum weiteren Verlauf bzw. zu neueren Versuchen allerdings nicht ...

Wolf schrieb:
Schwarzbarsche bewachen den Laich, laichen bei 16-18°C Wassertemperatur (aktuell gerade um 17°C hier in Berlin/Brandenburg).

Ich habe darüber mal mit nem amerikanischen Schwarzbarsch-Züchter korrespondiert. Seine Angaben: 18 bis 24°C. Dabei müsse die Wassertemperatur mindestens 160 Tage niedriger als 10°C sein, damit die Bildung der Laichprodukte optimal verläuft (betrifft nördliche Unterart Largemouth Bass / Forellenbarsch / M. salmoides).

Wer sich Schwarzbarschzucht zur Lebensaufgabe machen möchte, ein Thema für eine ichthyologische Habilitation oder zumindest ein bisschen Nachtlektüre sucht, sollte sich in diese Website vertiefen, da gibt's Stoff ohne Ende ...

Bisschen was zu möglichen Problemen bei der Integration von Migranten außerdem hier.
 

schwarze-kerze

Finesse-Fux
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Wenn die Klimaerwärmung die Polkappen schmilzt ,entsteht ein super Barschgewässer nicht weit von Deutschland.Und Wassergemüse bauen sie dort jetzt schon an.
 

strasse93

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Also bei mir in der Nähe gibt es einen sich selbst vermehrenden Schwarzbarschbestand .Diese wurden soweit ich weiss vor einigen Jahrzehnten eingesetzt und es werden jährlich ein paar wenige Exemplare gefangen .Tendenz steigernd !!!
Der See ist ein natürlicher Waldsee mit doch hohen Tiefen
 

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