Hi,
ich halte diese speziellen DropShot-Ruten ja für eine geschickte Marketing-Erfindung der Gerätehersteller, die offensichtlich gut funktioniert
Da ich stets aufgeschlossen für neues Gerät bin, habe ich mir mal ein paar spezielle DS-Ruten mit ihren dünnen Vollkohlefaser "Zitterspitzen" angeschaut und das mit meiner Pickerrute (gleiches Prinzip) ausprobiert. Mein Fazit daraus ist, daß mir diese dünnen Zitterspitzen beim DS keine Vorteile bringen, sondern eher kontraproduktiv sind.
Wenn man die Schnur leicht gegen das Blei spannt und dann zittert, bewegt sich zwar die Rute aber die Spitze bleibt ruhig stehen. Wenn man die Schnur etwas lockerer läßt und in die lose Schnur zittert, überträgt die dünne Spitze die Zitterbewegungen nicht so gut, wie eine etwas steifere Spitze, was eine kontrollierte Köderführung erschwert.
In der umgekehrten Richtung wirkt das gleiche Prinzip nachteilig auf das Erfühlen der Bisse: durch die dünne Spitze werden Bisse zwar visuell deutlicher angezeigt, aber die steifere Spitze überträgt den Biss-Impuls deutlich direkter ins Handteil. Bez. Bissverwertung/Anhieb nehmen sich beide Varianten meiner Meinung nach nicht viel. Die weiche Spitze erleichtert evtl. etwas das Einsaugen des Köders, dafür kommt der Anhieb mit einer steiferen Spitze schneller und direkter durch.
Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen: ich halte eine moderne feinnervige und straffe Spinnrute mit sensibler, aber nicht zu weicher Spitze für absolut DS-geeignet. Die ist dann nebenbei auch wunderbar für andere Finesse-Rigs, kleine Gummiköder am leichten Bleikopf, Wobbler sowie kleine Spinner geeignet. Auf Barsch ist die alte Redoutable Bass 210L (2,10m/2-7g) mein Favourit und die ist auch in meinem Freundeskreis sehr beliebt, genauso wie die leichten Concept Street Fishing Versionen (sowohl Spinn- als auch Casting-Version, die fische ich nicht selber, aber meine Freunde sind begeistert). Das nur mal als Anhaltspunkt ...
Gruß, Matthias