Dorsch Fangverbot Ostsee 2024

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AssAssasin

Barsch Vader
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Prinzipiell finde ich das Fangverbot absolut angemessen, allerdings nur wenn diese schwachsinnige "Beifang"-Regelung für Berufsfischer wegfallen würde.
Dass die Bestände aus verschiedensten Gründen völlig am Boden sind weiß jeder, nur müssen Beschränkungen dann auch für alle gelten.
 

dietmar

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Hmmm,

ich wage es mal zu bezweifeln, das Berufsfischer ihren Dorsch-Beifang wirklich melden. Da werden dann wohl eher tote Fische wieder in der Ostsee landen. Da es für die Berufsfischer kein Fangverbot gibt, müssen keine Entschädigungen gezahlt werden. Dabei ist die Berufsfischerei mit ein Teil des Problems neben Klimawandel, Laichfischfischerei,....
 
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grinch

Belly Burner
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Im Vorfeld der genannten EU Ratssitzung wurde auch ein Fangverbot für Hering vorgeschlagen. Dafür fand sich aber keine Mehrheit.

Unterm Strich mal wieder völlig enttäuschende Industriepolitik, Man hat zwar Quoten gesenkt, aber den industriellen Fang nicht entsprechend der wissenschaftlichen Gutachten und dem Vorschlag der EU Kommission eingeschränkt, die zur Bestandssicherung ein Komplettverbot forderten.

Der Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) hatte sogar in seinem Gutachten vor der Ratssitzung geschrieben, daß es Hinweise auf systematische Falschmeldungen bei Fang und Beifang durch die Industriefischerei gibt. Deshalb würde nur ein Komplettverbot die Möglichkeit bieten Betrug bei den Quoten und Beifängen zu verhindern.

Hat die Fischereiminister aber nicht interessiert. :( Die Schleppnetzfischerei mit "unvermeidlichen Beifang" geht weiter.
 
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SiWa

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Im Vorfeld der genannten EU Ratssitzung wurde auch ein Fangverbot für Hering vorgeschlagen. Dafür fand sich aber keine Mehrheit.

Unterm Strich mal wieder völlig enttäuschende Industriepolitik, Man hat zwar Quoten gesenkt, aber den industriellen Fang nicht entsprechend der wissenschaftlichen Gutachten und dem Vorschlag der EU Kommission eingeschränkt, die zur Bestandssicherung ein Komplettverbot forderten.

Der Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) hatte sogar in seinem Gutachten vor der Ratssitzung geschrieben, daß es Hinweise auf systematische Falschmeldungen bei Fang und Beifang durch die Industriefischerei gibt. Deshalb würde nur ein Komplettverbot die Möglichkeit bieten Betrug bei den Quoten und Beifängen zu verhindern.

Hat die Fischereiminister aber nicht interessiert. :( Die Schleppnetzfischerei mit "unvermeidlichen Beifang" geht weiter.

Leider nicht überraschend...

Zum Thema:

Kann auf Anglerseite keinerlei Empörung bezüglich des Fangverbots nachvollziehen. Touren auf der Ostsee auf Dorsch lohnen aufgrund der katastrophalen Bestandssituation eh nicht.
Würde ja auch in keinen Forellenpuff fahren wenn da nur ein paar 20er zu fangen sind.

Wo nichts ist kannste auch nichts fangen.
 
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barschheini

Gummipapst
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Was ein bullshit echt mal...als erstes die Angler aussperren ja klar, das bringt die Bestände wieder in Ordnung.
Da freuen sich die Robbenstreichler und Kormoranschützer.
Bei uns wurde auch alles abgefischt und zu Biogas gemacht, wegen irgendwelcher EU Richtlinien und massivsten Fraßdruck auf Jungzander durch Kormorane,
so dass aktuell die Zanderbestände völlig zusammengebrochen sind.
Also nach der hier an den Tag gelegten Logik sofort ein Angelverbot her, dann wird alles gut.
Bin ich auch zu 100% dafür aber nur wenn die Kormorane weiter fressen dürfen und das Biogas
aus den tausenden tonnen Fisch zum Heizen verwendet wird.... besser als das Gas vom Russen
Da verzichtet man doch gerne aufs Angeln, nicht wahr?
 

grinch

Belly Burner
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Leider nicht überraschend...

Zum Thema:

Kann auf Anglerseite keinerlei Empörung bezüglich des Fangverbots nachvollziehen. Touren auf der Ostsee auf Dorsch lohnen aufgrund der katastrophalen Bestandssituation eh nicht.
Würde ja auch in keinen Forellenpuff fahren wenn da nur ein paar 20er zu fangen sind.

Wo nichts ist kannste auch nichts fangen.

Ich kann den Ärger auf Anglerseite schon verstehen. Das ist ja so, als würde man dir zwecks dringender Luftverbesserung das Grillen im Garten mit Holzkohle verbieten, während beim Industriebetrieb nebenan weiter die Schlote rauchen.

Natürlich ist die Fangsituation beim Angeln sehr schlecht, wem das nicht ergiebig genug ist, wem die Anreise nicht mehr lohnt, der lässt es eben. Somit verringert sich nebenher noch die Anzahl der Angler.

Trotzdem war es so, daß der eine oder andere Angler ja noch im baglimit gefangen hat. 1 Dorsch pro Tag und Angler, im wesentlichen ja nur noch Einheimische und ein paar Angelurlauber im Kleinboot, ist aber nicht mit einem Schleppnetz zu vergleichen wo in einem Rutsch vielleicht gleich 1000 Dorsche über die Wupper gehen und beim nächsten Hol gleich noch einmal. Die großen Kutterfahrten mit vielen Dorschanglern, die hunderte Dorsche gefangen haben, gabs ja wegen des baglimits eh nicht mehr.

595 Tonnen Dorsch wurden jetzt von den Fischereiministern in der östlichen Ostsee für 2024 als Beifang gestattet (unverändert zu 2023), 340 Tonnen in der westlichen Ostsee (-30% zu 2023). Das steht in keiner Relation zu dem was Angler noch aus dem Wasser holen (könnten). Was die Industriefischer überhaupt melden steht auch noch auf einem anderen Blatt. Ganz offiziell kann die Industrie trotz immer schlechterer Bestandssituation nahezu genau so viele Dorsche (bei)fangen wie bisher. Das geht in der Berichterstattung nur etwas unter, nicht zufällig wahrscheinlich.

"und das Biogas
aus den tausenden tonnen Fisch zum Heizen verwendet wird..."

In der Tat war die Notwendigkeit des Schleppnetzfischens zur Gewinnung von Tierfutter ein großes Thema bei den Ministern.
 
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Jens123+

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Das Baglimit fand ich tatsächlich ganz gut um die Bestände zu schützen.

Was wird passieren wohl wenn der Dorsch für Angler wieder freigegeben wird? Wahrscheinlich kommt es dann zum überkompensieren nach der langen Durststecke .
 

NaDa1988

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Ich war letztes Jahr auf einem Kutter, bin eingeladen worden. Ich hatte damit gerechnet, dass wir Platten fangen und evtl jeder den einen erlaubten Dorsch. Pustekuchen, da wurde rausgeballert an Dorsch was ging und direkt an der Reling filetiert, in einem Kämmerchen an Bord versteckt und die Mittelgräte und Kopf wanderten direkt wieder ins Meer. Ständig wurde in alle Richtungen nach der WaSchuPo Ausschau gehalten. Wurde auch klar kommuniziert, dass jeder nur seine erlaubten Filets mit von Bord nehmen kann und der Rest später unter der Hand verkauft wird. Einer der Bootsleute meinte zu mir: "Der Ostseedorsch ist eh am Ende, da kommt es jetzt auch nicht mehr drauf an." Ich hab mich dann einfach irgendwann aufs Sonnendeck gesetzt weil ich auf die Schlachtparty keinen Bock mehr hatte. An Bord war übrigens auch "Angelprominenz" der deutschen Meeresangelszene mit dabei, will jetzt aber keinen Namen hier nennen.
 

dietmar

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Schade das wir nie erleben werden wie es wohl aussähe, wenn das Angeln weiter erlaubt wäre und die Berufsfischerei verboten würde. Was die Bestände da wohl machen würden?

Es ist für den normalen Angler aber auch für den etwas intelligenteren Nichtangler nicht nachvollziehbar. Woher kommt diese Macht der Berufsfischereilobby? Man darf nicht vergessen, unter dem Strich geht es noch immer um Milliarden-Gewinne für wenige mit Fischen die eigentlich allen gehören. Ist wie beim Mineralwasser, es gehört eigentlich allen und einige wenige scheffeln damit Millionen.
 
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Barsch Vader
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Schade das wir nie erleben werden wie es wohl aussähe, wenn das Angeln weiter erlaubt wäre und die Berufsfischerei verboten würde. Was die Bestände da wohl machen würden?

Es ist für den normalen Angler aber auch für den etwas intelligenteren Nichtangler nicht nachvollziehbar. Woher kommt diese Macht der Berufsfischereilobby? Man darf nicht vergessen, unter dem Strich geht es noch immer um Milliarden-Gewinne für wenige mit Fischen die eigentlich allen gehören.
Sorry, aber das ist absoluter Nonsens.
Du vergleicht ja das Hobby Angeln mit dem Berufsfischer, der damit im Normalfall seine Familie ernähren muss.

Natürlich ist nicht jeder Berufsfischer wie der Andere und da gibt es Riesenunterschiede zwischen dem kleinen Fischer und der Fischindustrie., aber dein Vergleich hinkt da auf allen Ebenen.
 

dietmar

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Sorry, aber das ist absoluter Nonsens.
Du vergleicht ja das Hobby Angeln mit dem Berufsfischer, der damit im Normalfall seine Familie ernähren muss.

Natürlich ist nicht jeder Berufsfischer wie der Andere und da gibt es Riesenunterschiede zwischen dem kleinen Fischer und der Fischindustrie., aber dein Vergleich hinkt da auf allen Ebenen.
Hmmm,

wo ist das ein Vergleich? Wenn ich einen Vergleich ziehen würde, dann viele der wesentlich negativer aus. Es wird immer gerne von der nachhaltigen Fischerei gesprochen. In Einzelfällen mag das gelten. Wie sieht die Wirklichkeit aus? Auf die Masse gesehen sind Berufsfischer und Nebenerwerbsfischer aber eher Goldgräber, die ohne Rücksicht auf Verluste versuchen aus dem Wasser heraus zu holen was geht. Wenn dann mal irgendein Fischbestand (Dorsch, Hering, Wolfsbarsch,.....) zusammenbricht, dann ist jeder andere Grund dafür verantwortlich, nur nicht das eigene Handeln und das der Kollegen. Nur weil ein einzelner Fischer mit seinem kleinen Kutter, der heutzutage aber deutlich mehr "Schaden" anrichtet als vor 30 Jahren, seine Familie damit ernährt, kann man damit nicht alles rechtfertigen. Die Kutter sind zu erfolgreich, der Nachwuchs hat durch den Klimawandel zu große Probleme, die Verschmutzung des Wassers nimmt stetig zu. Das Fenster, in dem man handeln kann wie man möchte ohne größere Schäden anzurichten, wird immer kleiner. Genau genommen ist es schon lange zu. Was vor 30 Jahren kaum ein Flotte von Fischern schaffte, das schaffen heute eine handvoll Trawler. Es ist leider eine Tatasache, das auf EU-Ebene alle Regelungen zum Thema Quoten und Fangverbote gegen den Rat der Experten beschlossen wurden. Diese Empfehlungen waren von den Experten so erarbeitet worden, das ein stetiger Zuwachs der Bestände gesichert wäre. Es passiert jedoch genau das Gegenteil.
 
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dietmar

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Die vernünftigste Variante, die aber wahrscheinlich politischer Selbstmord wäre, wäre ein totales Fangverbot für alle für einige Jahre. Dann wird die Fischerei und Beanglung wieder im Kleinen erlaubt, jedoch nur solange wie die Bestände weiter anwachsen. Es muß ein stetiger Zuwachs der Bestände passieren. Es wird nur das erlaubt was sinnvoll ist und sich auch kontrollieren lässt. Das mit der Eigenkontrolle oder Gesetzestreue klappt nur bei den wenigsten (Angler wie Fischer).
 

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Die große Frage ist doch: Wer soll das alles kontrollieren? Der DAFV mit eigenen Kontrolleuren? Die Fischereibehörde? Die Wasserschutzpolizei? Mit welchem Personal denn?

Ich kann jetzt nur für BW sprechen, aber hier wurde ich in den letzten 8 Jahren sagenhafte 5x kontrolliert.

Ohne entsprechende Kontrollen -und Sanktionierung von Verstößen- wird das sehr wahrscheinlich wieder nur so eine Alibi-Veranstaltung, damit man sagen kann „Wir haben etwas unternommen“, völlig egal ob wirkungsvoll oder nicht.
 

dietmar

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Die große Frage ist doch: Wer soll das alles kontrollieren? Der DAFV mit eigenen Kontrolleuren? Die Fischereibehörde? Die Wasserschutzpolizei? Mit welchem Personal denn?

Ich kann jetzt nur für BW sprechen, aber hier wurde ich in den letzten 8 Jahren sagenhafte 5x kontrolliert.

Ohne entsprechende Kontrollen -und Sanktionierung von Verstößen- wird das sehr wahrscheinlich wieder nur so eine Alibi-Veranstaltung, damit man sagen kann „Wir haben etwas unternommen“, völlig egal ob wirkungsvoll oder nicht.
Hi,

du hast das Problem erkannt. Es muß viel mehr Geld in entsprechende Kontrollen investiert werden. Das will aber weder die Berufsfischerei bzw. die Nebenerwerbsfischer. Man schimpft gerne über schwarze Schafe bei den Kollegen, mehr Kontrolle will man aber nicht. Viele Angler wären vielleicht auch nicht begeistert. ......und am wenigsten wollen es vielleicht die Kommunen und Länder. Sieht man ja bei den Gewerbeaufsichtsämtern, welche in den letzten Jahren fast überall kaputt gespart wurden. In NRW beträgt das Kontrollintervall für einen Gastrobetrieb statistisch zwischen 12 und 20 Jahren. So lange existieren die meisten Läden nicht.
 
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Seppel

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Die große Frage ist doch: Wer soll das alles kontrollieren? Der DAFV mit eigenen Kontrolleuren? Die Fischereibehörde? Die Wasserschutzpolizei? Mit welchem Personal denn?

Ich kann jetzt nur für BW sprechen, aber hier wurde ich in den letzten 8 Jahren sagenhafte 5x kontrolliert.

Ohne entsprechende Kontrollen -und Sanktionierung von Verstößen- wird das sehr wahrscheinlich wieder nur so eine Alibi-Veranstaltung, damit man sagen kann „Wir haben etwas unternommen“, völlig egal ob wirkungsvoll oder nicht.m
Ich lebe & fische jetzt seit 10 Jahren in Schleswig-Holstein und wurde noch nicht einmal kontrolliert. (Nord-&Ostsee und NOK)
In 5 Jahren regelmäßigen Küstenangeln in Mecklenburg Vorpommern das gleiche…
 

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