• Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

Barschbernd

Finesse-Fux
Gesperrt
Registriert
4. Januar 2014
Beiträge
1.311
Punkte Reaktionen
223
Ort
Machdeburch
Guten Morgen liebe BA-Gemeinde!

Ich bin heute morgen im Nachbarforum über die folgende Schlagzeile gestolpert:

Angler schlagen Alarm: Unser Neckar stirbt!

Quelle: http://www.bild.de/regional/stuttgart/neckar/stirbt-angler-schlagen-alarm-40968274.bild.html

Da ich die Angaben aus dieser Quelle doch lieber hinterfrage, habe ich kurz recherchiert und beim Verband für Fischerei und Gewässerschutz in Baden-Württemberg e.V. folgende Dokumente gefunden:

Vom Wildfluss zur Wasserstraße - Fischfauna und Fischerei im Mittleren Neckar und

Vom Wildfluss zur Wasserstraße - Fischfauna und Fischerei im Mittleren Neckar - Zusammenfassung.

Den ca. 100 Seiten starken Bericht habe ich noch nicht gelesen, aber die Zusammenfassung. Beide stammen ja aus dem Jahr 2012.
Vielleicht kann ja jemand aus der Region etwas zur Schlagzeile ganz oben und zum Stand der 2012 beschlossenen Maßnahmen sagen.
 

Meridian

BA Guru
Moderator im Ruhestand
Gesperrt
Registriert
31. August 2005
Beiträge
6.138
Punkte Reaktionen
582
Ort
LaNd Of SaNd
Morgen.

Die Zusammenfassung zeigt mE ganz prägnant, was die hauptursächliche Begründung darstellt.

Wer einen träge dahinfließenden, alle Kilometer durch wartungsarme Querbauwerke „verzierten“ Fluß, sozusagen in Einzelsegmente isoliert, fabriziert, darf nicht erwarten dort weiterhin einstmals vorhandene Fischarten wie Barbe, Nase, Aal, Äsche, Gründling & co. anzutreffen. Logo irgendwie...
 

Simon D

Master-Caster
Registriert
22. Juli 2015
Beiträge
671
Punkte Reaktionen
1.244
Ort
Saarland
Dem kann ich nur beipflichten. Fische seit 6 Jahren am Neckar in Heidelberg, also dem letzten Abschnitt (0) vor dem Zusammmenfluß mit dem Rhein in Mannheim. Die Fischbestände bei uns sind für die Verhältnisse eigentlich gut, würde mich nie beschweren. Von HD bis MA gibts 3/4 (?) Wehre mit , ich sag mal dürftig ausgebauten und teilweise deplazierten Fischtreppen. Wenn man mal ne BaFo oder so fängt, dann unterhalb der Wehre. Aber auch getrennte kanalisierte Bereiche für die Schiffahrt und Altarme, die mal schnell mal langsam fließen. Allerdings ist es auch tendentiell ein Nasen, Barben und Döbelwasser bei uns. Diese drei genannten Fischarten kann man, wenn man es drauf anlegt, wirklich gut gezielt beangeln. Nochmal, ich beziehe mich bei meinen dabei ausdrücklich auf die Strecke HD bis MA, an den anderen Abschnitten flussaufwärts habe ich noch nicht geangelt.
Da ich mal etwas Zeit im Nachbarforum Angeln am Neckar verbracht habe, war den Aussagen vieler Angler zu entnehmen, dass der Bestand äußerst dürftig sei. Dann gibt es aber auch an Abschnitten wie dem 5er ein, wo zwei gute Angler regelmäßig Fische fangen.

Aber auch ich glaube, dass da wesentlich mehr gemacht werden müsste als es aktuell geschieht. Und Fisch wird dort leider auch m.E. stellenweise vielleicht etwas zu gern und gegessen. Verboten ists nicht aber besser wirds dadurch auch nicht...
 
Zuletzt bearbeitet:

djangothecat

Bigfish-Magnet
Registriert
27. Oktober 2015
Beiträge
1.941
Punkte Reaktionen
6.502
Ich hoff nicht, dass der Neckar stirbt. Fakt ist jedoch, dass vor 15 Jahren viel mehr Weissfische, Karpfen und Aale zu fangen waren. Hechte gibts kaum, da es kaum Schilfränder gibt. Ich denke es gibt halt Arten, die andere verdrängen - so sind grundeln, döbel, waller und auch zander sind auf dem vormarsch.
 
B

Blinker-Ali

Gast
Also ich kann sagen der Fischbestand im Neckar ist besser als wie immer behauptet wird
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Simon D

Master-Caster
Registriert
22. Juli 2015
Beiträge
671
Punkte Reaktionen
1.244
Ort
Saarland
Sehe ich ganz genauso. Wer will und sich bemüht, bekommt Fische.

Aber Jammern ist im Württembergischen Teil und bestimmten Gesprächsrunden halt auch Volkssport und der Fehler und die Schuld wird immer erst mal woanders gesucht. Vor allem von denjenigen, die immer noch sturr mit 80 gr Effzett, Stahl ausm Hochseebereich und Sonntag mittags um 3 am peitschen sind. Interessantes Phänomen des ignoranten Zeitgeistes. Kann man immer wieder erleben!

Stimme dir bezüglich den Zandern auch zu. Ich spreche zwar nicht von Massenfängen aber so viele Schniepel Zander, wie dieses Jahr (äh 2015) hatte ich in den 6 Jahren hier auch noch nicht. Letztendlich können wir uns doch freuen, Ali, dass es "schwierig" ist, bei uns Zettis zu fangen bzw solange das noch geglaubt wird :)
 
B

Blinker-Ali

Gast
Mal im ernst du kannst doch nicht das Zanderangeln am Neckar mit dem Zanderangeln am Rhein Elbe oder Main vergleichen an diesen Flüssen hast du immer Buchten Buhnen Häfen usw. und als Gastangler kannst du dich auf diese Stellen konzentrieren aber was macht ein Gastangler am Neckar der steht da wie der Ochs am Berg weil er nur eine Kanal sieht und weiss nicht wo er hin soll .
 

Spinnfisher09

Echo-Orakel
Registriert
13. Februar 2009
Beiträge
133
Punkte Reaktionen
0
Ich kann Simon aka Aspiusfan eigentlich auch nur zustimmen. Ich bin am Abschnitt 6 unterwegs, und kann mich eigentlich auch nicht über die Fänge beschweren. In den letzten 2-3 Jahren sind die Barsche und Zander von der Durchschnittsgröße her enorm gestiegen, vorallem ist jeder Fisch enorm kräftig gebaut, was ich den Grundeln zuschreibe. Seit mehr Grundeln vorkommen, ist auch der Durchschnitt besser geworden.
Das ganze kann natürlich auch daran liegen, dass ich mich immer mehr dem Zander widme.
Im Endeffekt kann ich jedoch nicht behaupten, dass es über die letzten Jahre schlechter geworden ist.

Manche Leute sollten halt auch daran denken, dass ein abgeschlagener 40er Zander keine 80 werden kann...

Gruß
Flo
 

Simon D

Master-Caster
Registriert
22. Juli 2015
Beiträge
671
Punkte Reaktionen
1.244
Ort
Saarland
Also mit Buhnenfeldern, Elbe und co würde ich das niemals vergleichen. Auch niemals mit der Bissfrequenz von Holland oder so. Aber wenn mir Leute erzählen (oder ich es in best. Foren lese), dass sie im Jahr einen Zander fangen und ich per PN von gleichen Abschnitt alle 2 Wochen Bilder von Zandern sehe, dann komme ich eben zu dem Schluss. Denoch; wer sich den oben geposteten Bericht bzw die Zusammenfassung duchliesst wird erkenne, dass die Flusstruktur komolett verändert wurde und sich die Fauna eben anpassen mussten bzw innerhalb der Arten und zahlenmäßig reduziert wurden.

Aber trotzdem bleibe ich dabei. Auch wenn ich die letzten jahre bestimmt einiges dazugelernt habe über diesen doch "charakterstarken" Fluß, so ist mir aufgefallen, dass es seit der Grundel plötzlich mehr Räuber gibt. Zudem gibt es bei uns auch seit Jahren viele Rotaugen, Lauben und so weiter....

Ich bin recht optimistisch, dass es sich weiterhin zum besseren entwickelt bzw wird es ja schon. Dies betrifft auch die Abschnitte bis Heilbronn, was an so liest und hört.
 
B

Blinker-Ali

Gast
:mrgreen:,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Simon D

Master-Caster
Registriert
22. Juli 2015
Beiträge
671
Punkte Reaktionen
1.244
Ort
Saarland
War auch nicht ansatzweise auf dich bezogen, Ali. Alles gut und ich freu mich, dass du gut fängst und auch meinen Eindruck teilst bzw ich deinen.

Aber würdest du mir zustimmen, dass man durch das Einrichten weiterer Laichbuchten (wie es bei uns in der Gegen um Ladenburg zur Zeit passiert) der Fluß noch mehr Potential hätte? gerade entlang der kilometerlangen Kanalstrecken wäre in so mancher Außenkurve ein paar Quadratmeter, die man ausgraben könnte. Quasi das erschaffen "künstlicher" Altarme. Ein paar Steinpackungen unter Wasser zur Abgrenzung bzw zum Schutz vor Abtragung durch die Strömung, ein zwei Meter tief mit ordentliche Versteckmöglichkeiten und Laichnestern (Gebündelte Tannenbäume) würde völlig ausreichen. Zumal die Fischarten sowieso zu unterschiedlichen Jahreszeiten laichen.

Unsere Beiträge am 0er bei der RNPG werden für Dinge verwendet, über die ich mich nicht informieren kann, da ich keinen Zugriff auf Information bekommen. Also meinen Beitrag könnte man gerne dafür verwenden oder vielleicht die vom Kanal profitierenden Firmen um ein paar Spenden bitten...
 

Meridian

BA Guru
Moderator im Ruhestand
Gesperrt
Registriert
31. August 2005
Beiträge
6.138
Punkte Reaktionen
582
Ort
LaNd Of SaNd
Guten Morgen zusammen. ;)

Ihr vergesst aber bitte nicht, dass die Grundel hier eigentlich gar nicht wäre & grundsätzlich auch nichts zu suchen hat.?

Stellt Euch dann bitte vor wie der Zustand in Bezug auf die Angelfischerei wäre, wenn dieser kleine Fisch nicht existent wäre.
Ihr begründet den sprunghaften Anstieg von Raubfischen ja mit ihrem vermehrten Aufkommen..
Also wie stünde es zum Barsch & Zander ohne die Grundel?¿

Wenn die Antwort SCHLECHT lautet, spiegelt genau dieses Ergebnis den aktuellen Zustand des Gewässers wieder & zwar in Betracht auf reszente Arten. Wenn selbst die nicht, salopp gesagt, „reibungslos“ klarkommen, bzw. die Bestände einknicken, oder Arten gar gänzlich von der Bildfläche verschwinden, hat das umfassendere Gründe.
Nahrungsverfügbarkeit als immer an erster Stelle stehender limitierender Faktor wird ebend auch durch gewässerbauliche Situationen erhöht oder eingeschränkt, nicht nur durch Gewässerverschmutzung als solches. Der umgehend nachfolgende Faktor der Fortpflanzung braucht nicht bewertet werden, wenn Punkt 1 schon nicht funktioniert. Diese beiden stehen normalerweise im Wechselverhältnis zueinander.
Kurzum...sind vielfältige Laichhabitate vorhanden, ist auch Nahrung vorhanden, einfach weil Strukturvielfalt in den meisten Lebensräumen einfach für eine höhere Artenanzahl, aber auch -dichte führt.

Wo sollen in begradigten, mit Schotterpackung gesäumten endlosen Säumen denn Weissfische laichen? Wo der Hecht?
Und wo finden Jungfische Unterschlupf bei diesen Bedingungen?
Wie sollen sich dort Populationen von Insekten aufbauen, die wiederum als Grundlage dienen?

Komplexe Geschichte...aber die Grundel als Glücksboten zu sehen, halte ich für falsch. Auch Grundeln bedürfen nämlich einer Nahrungsgrundlage, die sie als Neubürger hier offenbar vorfand. So etwas kann, nach einem anfänglichen exponentiellen sprunghaften Anstieg der Population, auch ganz flott wieder kippen, gerade weil 1. die verfügbare Nahrung knapper wird & 2. sich Prädation einstellt & letztlich die Populationen der Räuber ebenfalls zunehmen. Merkt ihr ja aktuell bei Euch. Dieses Wachstum ist nicht beliebig & endlos! Sondern pendelt sich entweder auf niedrigerem Niveau ein, oder kollabiert danach.

@aspiusfan..die Idee mit der Spende klingt wirklich toll, solltest Du aber gleich wieder verwerfen. ;)
Da spendet niemand.

Kein Interesse/kein Nutzen/kein Zwang/keine Spende...das ist so in Deutschland.

Gruss Bastian
 
B

Blinker-Ali

Gast
Leichbuchten hier am Neckar einzurichten wäre sehr Sinnvoll
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Oben