Oder arbeitest du mit der Standard-Kameraapp und bearbeitest die Bilder?
Ich nutze in der Regel die normale iPhone Kamera-App. Die liefert in den meisten Fällen schon sehr gute Ergebnisse. Insofern noch eine Bearbeitung notwendig ist, bearbeite ich die Bilder entweder mit der hauseigenen Bearbeitungsfunktion oder Lightroom Mobile. Letzteres benutze ich aber eigentlich nur, wenn ich z. B. selektive Fahrkorrekturen machen möchte oder Masken anwenden, z. B. um den Himmel abzudunkeln, Gesichter oder Fische aufhellen, usw.
war alles schön und gut, aber die Bild-Qualität der Handykameras steigt kontinuierlich, so dass ich es irgendwann leid war, noch mehr Gerätschaften rumzuschleppen.
Genau so geht es mir auch. Selbst der Portraitmodus, der mit künstlicher Unschärfe arbeitet, ist mittlerweile richtig gut. Die Schlepperei stört mich gar nicht mehr soooo sehr, sondern es gibt zwei andere große Punkte, wegen denen ich das Smartphone bevorzuge (ich führe das jetzt etwas detaillierter aus, könnte ja für den einen oder anderen User hier auch interessant sein):
1.) Es sind automatisch die Standord-Daten hinterlegt. Das hilft mir enorm, wenn ich z. B. Bilder aus dem Urlaub suche, Bilder die im Büro entstanden sind, ich kann nachvollziehen wo welches Fangfoto entstanden ist (um z. B. exakte Fangspots wieder zu finden) usw. Nicht alle großen Kameras haben GPS integriert und das Nachtragen der Daten ist halt auch wieder mit Mehraufwand verbunden.
2.) Ich liebe das Strahlen und die Brillanz von HDR-Aufnahmen. Die neueren iPhones machen ja automatisch HDR-Aufnahmen und Apple löst das ziemlich elegant und erzeugt im HIntergrund eine Art "HDR Gain Map", welche dem Endgerät sagt, welche Bereiche des JPG-Bildes in HDR (also besonders hell oder besonders dunkel) angezeigt werden sollen. Diese JPG-Dateien mitsamt Gain Map sind wiederum sehr kompatibel mit anderen Geräten / Browsern und lasst sich problemlos mit quasi allen digitalen Geräten teilen und anzeigen. Wenn das Gerät nicht HDR-geeignet ist, wird einfach das blanke JPG (also SDR, in niedrigem Dynamikumfang) angezeigt. Wenn ich mit der Kamera ein Bild aufnehme und es auf dem iPhone/iPad im HDR-Modus bearbeite, kann ich das Bild zwar auch auf dem iPhone/iPad speichern und anzeigen, aber das geht nur im neuen
JPG XL-Dateiformat. Und bei JPG XL ist die Kompatibilität mit anderen Geräten leider stark eingeschränkt und es gibt Probleme bei der Anzeige des Bildes auf Geräten die nicht HDR-geeignet sind, wie z. B. viele Einsteiger- und Mittelklasse Laptops, ältere Smartphones, fast alle Webbrowser (bislang kann es nur Chrome) usw. Dort kann die Dateie entweder gar nicht geöffnet werden oder es wird falsch dargestellt.
In Sachen HDR gibt es aber sehr gute News: Mit der kürzlich eingeführten
ISO 21496‑1 gibt es zukünftig einen gemeinsamen HDR-Standard, an welchem u. a. die großen Player Adobe, Apple und Google beteiligt sind. Chrome unterstützt beispielsweise bereits die HDR-Anzeige. Ich gehe stark davon aus bzw. hoffe zumindest, dass dadurch die Kompatibilität sowohl software- als auch hardwareseitig steigen wird.