Der E-Angel Boot Fred

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philchasingpikes

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Ich finde es grundsätzlich unglaublich interessant, weil es vor allem deutlich leiser beim fahren ist, allerdings sehe ich da bei Booten noch das Problem mit der Energiedichte der Akkus. Noch sind die Dinger zu schwer um entsprechend auf einem Boot adäquat genutzt werden zu können. Da ist Reichweite zu Gewicht halt noch ein (wahrscheinlich) größeres Thema als beim Auto.
Allerdings ist da ja extrem viel in der Mache. Feststoffakkus, LFP, etc. - da kommt einiges in der nahen Zukunft.
Aber das Thema finde ich sehr interessant!
 

barschheini

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Ein Haufen Geld für einen Haufen Plastik, vollgestopft mit überflüssiger Elektronik samt Display...mir reichen schon diese Fehlercodes beim Torqeedo.
Error,, nichts geht mehr und absolut keine Möglichkeit irgendwas zu reparieren. Dann ist nach Hause rudern angesagt, trotz voller Batterie.
Solange es funktioniert alles schön und gut, aber allein schon ein Propeller aus brüchigem Plastik nervt total.
 

der Kai

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Solange du keine Gleitfahrt erwartest, geht Elektro schon ganz ordentlich. Ist also eher gemächlich und in meinen Augen nix für Fließgewässer.

Aber alles, was dann tatsächlich Gleitfahrt ermöglichen würde, ist so abartig teuer, dass es nur dann sinnvoll ist, wenn es entweder beruflich genutzt wird, oder man genug Geld hat (und in beiden Fällen keine herkömmlichen Motoren nutzen darf).

In meinen Augen ergibt auch ein 6kW eMotor an einem Angelboot unter 800kg Eigengewicht keinen Sinn, weil du damit auch nicht schneller wirst als mit 3kW Motor.
 

grinch

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Ähnlich wie bei E-Autos, E-Wohnmobilen usw sind auch bei E-Booten das Masse-Leistungsverhältnis plus die Preise zu beachten. Gemessen an der heutigen Verbrennertechnologie sieht das bescheiden aus.

Bis die gesamte Support- und Servicelinie steht dürfte es auch noch ganz erheblich dauern und die Masse der kleinen Bootsanleger/ -stege insbesondere für Angelfahrten wird wohl absehbar keinen Stromanschluss zum Laden erhalten. Bleiben für den Angelbootsbesitzer dann wohl nur die größeren Anlagen mit entsprechenden Liegegebühren. Die Mitnahme von Batterien zum Laden erledigt sich mit zunehmender Kapazität von selbst. Eine 13kWh Batterie (Äquivalent zum 500er E-Fiat bzw. eine mehrstündige Boddenfahrt) wiegt schon mehr als 100kg. Die muss zwingend am Steg geladen werden können.

Bei den oben genannten Booten ist mit voller Leistung gerade mal etwa eine Stunde Fahrt möglich. Hin und zurück kommt man damit je nach Boot nicht besonders weit. Elektrischer Strom und Wasser/Feuchte/Korrosion sind auch keine guten Freunde, wenn ich mir mal den Zustand der meisten Angelboote anschaue :) Da wird aus Neu ziemlich fix Alt. Gut für die Wirtschaft. Ein 10 Jahre alter Außenborder Verbrenner verblichen in Sonne und Regen lässt sich gut wieder aufhübschen, das wird der E-Antrieb nicht schaffen.
 
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Frank.Wagner

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Die Welt dreht weiter in den nächsten 1-2 Jahren. Auch in der Akku Technologie, der Ladezeit und bei den Preisen
Und auf vielen Gewässern (und die werden mit Sicherheit nicht weniger) darf man gar nicht mehr mit Verbrenner Motoren hin
Zumindest für mich mittelfristig ein Thema
 

grinch

Belly Burner
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Was man noch darf und wo man nicht mehr darf war aber nicht Gegenstand deiner Eingangsfrage. Genau so gut könntest du dich auf Blei- oder Angelverbote einstellen, unabhängig von Kosten, Leistung oder Plausibilität. Wenn alle nur noch Tungsten ins Wasser werfen dürfen wird es vielleicht auch etwas billiger, preislich wird es das Blei aber nie toppen und vermutlich wird es im Ausland auch niemand interessieren.

E-Antriebe werden absehbar in Preis, Leistung, Lebensdauer, Gewicht auf dem Wasser nicht mit Verbrennern mithalten können. Die persönliche Akzeptanz bestimmt aber jeder selbst.

P.S. Mittlerweile werden bereits Millionen an E Autos gebaut und die Preise sind nur gestiegen und nicht gesunken, wie man das vorab gern behauptet hat. Irgendwann wird der Staat auch anfangen müssen, die durch weniger Verbrenner fehlenden Steuern an anderer Stelle einzutreiben.
 
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Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Der für die Fortbewegung wesentlich höhere Energiebedarf auf dem Wasser (im Vergleich zum Rollen auf dem Festland), macht das Thema wie schon oben geschrieben maximal unattraktiv für mich. Egal wie schnell die Entwicklung in den kommenden Jahren auch voran schreiten mag, Preis/Leistung von Verbrennern bleibt unerreicht. Habe am Wochenende bestimmt wieder 50km oder mehr mit meinem Boot zurückgelegt. Allein der Gedanke dies mit einem E-motor zu absolvieren :eek:
 

der Kai

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Ist halt immer die Frage, was man sich davon erhofft bzw. erwartet.

Für meine Zwecke ist der ePropulsion um Welten besser als ein Verbrenner.
Wartungsarm, saut nicht rum, lässt sich leicht im Kofferraum mitnehmen, um das Ruderboot im Urlaub zu motorisieren ...
und ich darf in Bayern (abseits der Bundeswasserstraßen) eben nur elektrisch.

Ich fahr btw auch ein 4,7m Boot durch die Gegend. Für komplette Angeltage ohne größere Abstriche.
Sind aber auch nur die fränkischen Seen (wobei der GBS schon ordentlich groß ist).

Ist halt alles eine Frage der Erwartungshaltung.
 
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Frank.Wagner

Gast
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Ich finde die heutigen E-Daten schon beeindruckend.
Und das dürfte sich durch Akku Innovationen in der Zukunft noch verbessern

Leistung (W)​

Geschwindigkeit (km/h)​

Laufzeit (hh:mm)​

Reichweite (km)​

5006,518:00116
100089:0072
200010,84:3048,6
3000133:0039
400018,52:1541,7
500021,81:5039,8
600024,31:3036,5
*Daten beruhen auf Tests mit einer Person in einem 12-Fuß Aluminiumboot und einem Navy 6.0 Evo mit einer E175 Batterie in ruhigem Seewasser.

 

der Kai

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Dir ist aber schon klar, dass da die Batterie alleine schon mit 8k€ zu Buche schlägt. Plus nochmal 4k€ für den Motor. So ein Akku wiegt dann auch gute 100kg.

Das ist nur ne Option, wenn du anders nicht darfst UND dir die doppelte Geschwindigkeit den 10-fachen Preis wert ist.
Akkus werden in nächster Zeit auch nicht wesentlich günstiger werden, weil die steigende Nachfrage auf Rohstoffseite zu einer Knappheit führt.

Mal abwarten, was die Natrium Batterien (bzw. die Natrium-LFP Hybrid-Packs, die BYD demnächst in kleine e-Autos verbauen will) da bewirken können. Ist halt ein Tausch von mehr Volumen gegen weniger Gewicht bei moderatem Preis.
 

barschheini

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....und nebenbei bemerkt mal ganz abgesehen davon, dass manche Bootshäuser das unbeaufsichtigte laden über Nacht und überhaupt untersagen und auf vielen Gewässern in MV sogar die Leistung von E- Motoren auf 1 KW begrenzt ist...
 
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Frank.Wagner

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Ich habe mir heute Morgen für mein Belly einen neuen 100Ah Lithium Batterie LiFePO4 Akku gekauft
Der hat mit knapp 290 € genauso viel gekostet wie mein 42 Ah vor knapp 2 Jahren.

Ich bin davon überzeugt. Die Preise werden auch bei den austauschbaren Akkus für E-Boote weiter fallen.
Man(n) muss ja nicht unbedingt Mercury oder ePropulsion kaufen
 

philchasingpikes

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Egal wie schnell die Entwicklung in den kommenden Jahren auch voran schreiten mag, Preis/Leistung von Verbrennern bleibt unerreicht. Habe am Wochenende bestimmt wieder 50km oder mehr mit meinem Boot zurückgelegt. Allein der Gedanke dies mit einem E-motor zu absolvieren :eek:
Nur Stand jetzt hast du Recht: Verbrenner sind aktuell für weitere Fahrten wohl die beste Wahl auf dem Wasser.

Allerdings wird Sprit bedeutend teurer, Akkus immer besser und tendenziell auch billiger, und E-Motoren (das Gesamtkonstrukt) effizienter. Dazu kommt die Stabilisierung des Strommarktes, der die Preise wieder nach unten drückt.

Das der E-Motor an den Verbrenner reicht, wird nicht heute oder in zwei Jahren passieren, aber ebenso hat keiner eine Glaskugel und kann sagen, dass der Verbrenner irgendwie immer das beste bleiben wird. Das halte ich für ein nicht haltbares Statement.
 

der Kai

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Ich habe mir heute Morgen für mein Belly einen neuen 100Ah Lithium Batterie LiFePO4 Akku gekauft
Der hat mit knapp 290 € genauso viel gekostet wie mein 42 Ah vor knapp 2 Jahren.

Ich bin davon überzeugt. Die Preise werden auch bei den austauschbaren Akkus für E-Boote weiter fallen.
Man(n) muss ja nicht unbedingt Mercury oder ePropulsion kaufen
Für ein Mindestmaß an Mobilität auf dem Wasser schon.

Außerdem hinkt der Vergleich etwas. 12v 100Ah ist ja ganz nett (hab ich auf meinem Boot auch für das Bordnetz und den Bugmotor), kann aber kaum mit einem 48V 8kWh Akku für den oben von dir so gelobten 6kW Motor verglichen werden.

Das ist genau der Punkt, den ich hier schon die ganze Zeit vertrete: Gemächlich geht komfortabel und bezahlbar, aber sobald du höhere Geschwindigkeiten anstrebst, wird das Ganze schwer, voluminös und vor allem teuer.
 

grinch

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Die Leistung des oben genannten Navy 6.0 10PS findet ich auch nicht schlecht aber wie erkauft man sie sich?

Das Gesamtgewicht von E-Motor und der getesteten Batterie E175 beträgt grob 130kg, der Anschaffungspreis für die getestete Kombi liegt bei etwa 7500€. Mit einem 20A Ladegerät dauert es 10h um den Akku wieder aufzuladen.

Im Vergleich ein 10PS Verbrenner: wiegt ca. 40kg und kostet 2500-3000€, der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch liegt bei ca.1,5- 1,7l/h.

Vielleicht fallen perspektivisch die Preise für Akkus, aber vielleicht auch nicht. Wie hier schon angeschnitten hängt ja auch viel von globaler Nachfrage, Steuern und Abgaben ab. Wir wissen es nicht. Aber das Leistungsgewicht von E-Antrieben wird nicht sinken. Die Energiedichte von Lithium Akkus beträgt etwa 0,2 kWh/kg und das bleibt auch so.
 
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dietmar

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P.S. Mittlerweile werden bereits Millionen an E Autos gebaut und die Preise sind nur gestiegen und nicht gesunken, wie man das vorab gern behauptet hat. Irgendwann wird der Staat auch anfangen müssen, die durch weniger Verbrenner fehlenden Steuern an anderer Stelle einzutreiben.
Wenn ich mir die Preise bei E-Bikes in den Läden anschaue, dann kann ich nur den Eindruck gewinnen, der Preis geht immer weiter hoch.....

Abgesehen davon halte ich es für ziemlich schw......den Akku im Motor zu integrieren. Das passt einfach nicht zusammen bei einer guten Kapazität und sorgt nur dafür, das der Ersatzakku auch völlig überteuert beim gleichen Hersteller gekauft werden muß.
 

philchasingpikes

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Aber das Leistungsgewicht von E-Antrieben wird nicht sinken. Die Energiedichte von Lithium Akkus beträgt etwa 0,2 kWh/kg und das bleibt auch so.
Prinzipiell bin ich bei Dir: Ja, wir wissen noch nicht genau wohin die Reise geht. Aber die Aussage ist, mit Verlaub, nicht ganz haltbar.
Feststoffakkus, die nicht mehr auf Lithium basieren und langsam in die ersten Autos wandern, haben bereits in den ersten Generationen eine doppelt so hohe Energiedichte wie es vergleichbare Lithium-Ionen-Akkus sie haben. Zudem sind die benötigten Rohstoffe keine super wertvollen Ressourcen, sondern recht einfach/breit und günstig zu beschaffen. Und das ist ja auch nicht Ende der Fahnenstange.

Den Verbrenner 1-zu-1 zu ersetzen, wird schwer, sollte auch vielleicht nicht unbedingt das Ziel sein. Eine gute Ergänzung, oder zumindest einen Großteil der Mobilität auf dem Wasser durch einen (zukünftigen) E-Motor zu ersetzen, sollte das Ziel sein. Das halte ich auch für durchaus realistisch.
 

grinch

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Allgemein ist der Faden eine Wette auf die Zukunft und all das zukünftige Hätte, Würde, Könnte lässt sich mangels belegbarer Fakten nicht wirklich diskutieren. Der Sachstand heute ist dagegen klar und den kann jeder bewerten wie er mag.

Deutschland generiert alles in allem etwa 70 Mrd € an Steuern aus Verbrennerfahrzeugen, das sind etwa 15% des gesamten Bundeshaushaltes. Da glaube ich persönlich nicht, daß E-Mobilität aller Art in Zukunft so abgabenfrei bleibt wie heute. Im Moment wird doch nur angefüttert :)

Wenn der Nutzer eines Verbrenner-Bootsmotors heute im Laufe einer längeren Nutzung über den Kraftstoff vierstellige Summen an Energiesteuer (ehemals Mineralölsteuer), CO2-Bepreisung und Bevorratungsabgabe zahlt werden ähnliche Kosten perspektivisch auch auf Nutzer von E-Motoren zukommen müssen. Der Staat kann auf diese Einnahmen unmöglich verzichten. Sinken die Beschaffungspreise für E-Antriebe und Akkus dann nicht wirklich ganz erheblich wird die Summe aus Beschaffung und Abgaben für E mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig teuer.
 

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