Barsch-Time-und ein fast vergessener Angel-Stil

[STEINPILZ]

Es war in den 60er Jahren,als ich an einem Bootssteg bei Stansstaad (Vierwaldstädtersee), einen älteren Fischer, in Bugrichtung stehend rudernd (verlängerte Ruderdollen), anlanden sah. Am rechten Ruder, nahe der Dolle, war eine Kupferlitze befestigt, welche eindeutig auf Zug, in Bewegung war! Die ziemlich rustikale Landung, brachte einen (Rehlig) wie Großbarsche in der Schweiz auch genannt werden, von deutlich über 45cm in seinen Fischkasten! Dieses eindrückliche Erlebnis, wurde erst 2012, durch einen Bericht in der Petri-Heil, durch einen mit der gleichen Methode fischenden Angler reaktiviert oder aufgefrischt! Ich konnte durch Kontaktaufnahme, mit diesem in jeder Beziehung hilfsbereiten Fischer, mein Tackle, um diese Variante aufrüsten! Für mich eine sehr effektive Ergänzung, welche besonders ab April, in vorwiegend klaren sichtigen Voralpengewässern (Seen) mit noch wenig Krautbewuchs (optimal sandig-feinsedimentik) zum Einsatz kam. Weiterer Vorteil, durch den im "Nuggi" versteckten Haken, gab es so gut wie keine Hänger dh, die Kupferlitze mit 2m FC-50er Vorfach, sucht sich am Grund ihren Weg! Es ist eher die gröbere Variante, um auf Barsch zu fischen, aber zur richtigen Zeit am richtigen Ort, absolut topp!
(anbei noch ein paar Detail-Bilder)

 

[Fischknipser]

Ich verstehe das nicht so ganz.
Im "Nuggi" war nur der Haken ,wie auf dem Bild zu sehen,oder was für einen Köder hat man gefischt?

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[Joseph]

Könntest du die Methode etwas genauer erklären. Wird der Köder geschleppt??

 

[STEINPILZ]

Hallo Fischknipser und Joseph,
in meinem Bericht, sollte die Methode eigentlich erkenntlich werden?
Grüße
Walter

 

[STEINPILZ]

Hallo Fischknipser und Joseph,
Muß noch ergänzend sagen, die Litze wurde in meinem Falle vom Kayak , rechtshändig ca 17-20m Länge, über Grund geschleppt!
alles klar?

 

[Simon D]

Ich habs auch nur bedingt kapiert, Steinpilz. Ist der Schnuller quasi der Köder? und die Rute wird durch die Großspule ersetzt, ähnlich wie bei der Stucki?
Klingt jedenfalls sehr spannend, Danke fürs Teilen aber ich glaube, du musst noch paar mehr Details zum Schnuller klären

 

[Joseph]

Mir erschließt sich irgendwie überhaupt kein Vorteil zum "normalen" Schleppen mit puffernder Rute und Rollenbremse!?

 

[STEINPILZ]

Der Kik gegenüber dem konventionellen Schleppen mit Rute und Rolle, ist ganz einfach der, das die Kupferlitze mit Vorfach und Nuggi, ausschließlich auf dem Gewässerboden gefischt wird-und dies mit ruckartigen Bewegungen von Hand! Die Großrolle in meinem Fall, kann auch durch eine Haspel ersetzt werden, sie dient nicht dem Drill ,sondern nur der Litzenaufnahme!

 

[Simon D]

Haha, Danke für den Versuch, Steinpilz. Aber mir ist das alles noch komplett Trainstation. Vielleicht bin ich auch einfach zu blöd dafür, aber ich versteh nicht im ANSATZ, wie das Gesamtdingens funktioniert! Wird der Schnuller von Hand über den Grund gezogen und dann wieder von Hand ausgeworfen? Schleppt das Boot den Schnuller und man hält das "Seil" einfach nur fest? Würde statt dem Baby-Schoppen auch ein weedles montierter Shad funktionieren?

Und fängst du echt Barsche auf den Schnuller? Ist für mich noch immer undurchsichtig, was oder wie du damit fischtechnisch etwas machst. Kann mir halt auch echt kaum vorstellen, dass ein erfahrener 45 + Barsch auf den Analplug einsteigt Falls ich der einzige bin, ders nicht verstanden hat, spar dir die Mühe. Meine kognitiven Fähigkeiten bzw mein Vorstellungsvermögen ist wohl an seine Grenzen gekommen. Aber falls das noch mehr nicht kapiert haben, würde ich mich über eine nochmalige Erklärung freuen, da ich es wirklich spannend finde! Hauptsächlich deshalb, weil ich wirklich so gar keinen Ansatz habe und nie etwas vergleichbares, außer Stuckis, gesehen habe.

 

[Machete]

Kann mir halt auch echt kaum vorstellen, dass ein erfahrener 45 + Barsch auf den Analplug einsteigt

 

[STEINPILZ]

Hallo Simon,
vom fahrenden Boot(oder Kayak) wird über Großrolle(oder Haspel) die Litze auf den Grund gelassen-und in einem Tiefenbereich von ca 2-bis 8m, wie beschrieben ruckartig von Hand bewegt!
Der hüpfende "gefüllte Nuggi) soll ein Krebstier oder was immer, vortäuschen! Von anderen Ködern habe ich wegen zu vieler Hänger abgesehen! Diese Methode brachte speziell im Frühjahr, nur große Barsche!
alles klar?

 

[Camaro]

Sorry aber mir erschließt sich die Technik auch in keinster Weise.

 

[Simon D]

Ja, ich hab's jetzt verstanden! Vielen Dank!
Füllst du den plug/nugi dann mit Megastrike oder krebsgeruchzeugs?

 

[Angelspass]

Muß noch ergänzend sagen, die Litze wurde in meinem Falle vom Kayak , rechtshändig ca 17-20m Länge, über Grund geschleppt!
alles klar?

Hallo Walter,

ich habe das mal in der Schweiz gesehen, das ist aber bestimmt schon über 30 Jahre her.
Da gibt es doch sicher auch ein nettes Video auf YT zu. Wäre prima wenn Du das mal findest und einen Link dazu hier postest.

Bissl Vintage-Fishing, ich finde es gut so etwas hier auch mal zu zeigen.

André

 

[Joseph]

Techn. sicherlich ein Rückschritt aber wer fängt hat recht. So würde ich es jetzt sehen. Der Köder ist interessant, da historisch gesehn der (Ur)ahn des Offset-Kunstköders und mit der Option des Füllens mit Lockstoff sicher nicht die schlechteste Variante.

 

[Machete]

Na ist doch nicht so schwer zu verstehen. Der Haken wird an die Schnur gebunden und in den Gummischnuller geschoben, der Haken dann wie auf den Bild durchgestochen. Quasi bissl wie Offset mit weniger Hängerrisiko. Der Gummischnuller ist dann quasi mit Wasser gefüllt und stellt den Köder da (Krebs oder was auch immer) und wird per Hand mit ner Rute oder an einer von Hand geschleppten Schnur, über den Grund gezuppelt.

 

[Khx]

Muss ja nicht schlecht sein, aber wo bleibt das Drillvergnügen?
Kommt in den Kondom auch Lochstoff rein?
Keine Ahnung, aber so wäre das nix für mich.

Wer chrat' s erfunden?- Die Schwitzer wieder!

 

[Fischknipser]

Na ist doch nicht so schwer zu verstehen. Der Haken wird an die Schnur gebunden und in den Gummischnuller geschoben, der Haken dann wie auf den Bild durchgestochen. Quasi bissl wie Offset mit weniger Hängerrisiko. Der Gummischnuller ist dann quasi mit Wasser gefüllt und stellt den Köder da (Krebs oder was auch immer) und wird per Hand mit ner Rute oder an einer von Hand geschleppten Schnur, über den Grund gezuppelt.

Ne so schwer zu verstehen ist es sicherlich nicht,nur konnte ich nicht verstehen das die Barsche auf nen Schnulli beissen.

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[Machete]

nur konnte ich nicht verstehen das die Barsche auf nen Schnulli beissen.

Vermutlich sieht das Ding unter Wasser verlockender aus als gedacht. Und mit Lockstoff gefüllt, hält der Barsch das dann für irgendwas Fressbares.

 

[Fischknipser]

Vermutlich sieht das Ding unter Wasser verlockender aus als gedacht. Und mit Lockstoff gefüllt, hält der Barsch das dann für irgendwas Fressbares.

Das kann natürlich sein

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[Klausi]

Zu der Zeit gab es wohl keine Lockstoffe. Es ist einfach so, daß alles, was sich halbwegs bewegt, erst mal attackiert wird, wenn entsprechender Hunger vorhanden.(Das sollte normalerweise im Frühjahr so sein). So, wie beim Rausziehen auch schon mal ein Hecht auf ein Maiskorn geht. Ist es nicht fressbar, kann ein Barsch dat Janze in Sekundenbruchteilen ausspucken - Hände zum untersuchen hat er ja nicht. - Merken wir heute ja auch oft genug, wie schnell die wieder loslassen. Begeistern kann ich mich für diese Methode allerdings nicht, es sei denn, man will den Kochtopf füllen....
Es gibt da auch noch andere alte Sachen, wie die Kippangel.Müßten die Müritzfischer von ihren Altvorderen besonders kennen. Da wurde der Tauwurm an einer kurzen 35-45cm-Stange unter dem Boot abgelassen, mit Köfi oder Tauwurm. Die war so austariert,daß sie leicht nach oben zeigte - nimmt der Fisch den Köder, kippt sie nach unten... Man braucht nur noch auf das Handteil zu hauen und die Schnur mit Fisch wieder einzuholen...
Auch nicht unbedingt meine Masche.