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Saturday

BA Guru
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Japan und die USA sind da wirklich weiter, aber es sind wohl auch die größten Angelsportbinnenmärkte der Welt. Ganz zu schweigen von den ganzen sportlichen Wettbewerben, der Organisation in Ligen und den Zertifizierungsagenturen. Das öffentliche Interesse an Normierung und überprüfbaren Angaben in diesem Wirtschaftssektor ist einfach höher als bei uns. Das steigert den Wettbewerbsdruck und erhöht die Klagewahrscheinlichkeit.
 

Dominikk85

Barsch Vader
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Danke für die ausführliche Antwort. Ist es denn tatsächlich so das es bei PE Fasern keine Qualitätsunterschiede gibt? Also sind zwei Schnüre mit der gleichen materialmenge (also gramm pro Meter) immer gleich stark?
 

Saturday

BA Guru
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@HunteShowdown | Hatten wir schon vor ein paar Seiten, aber man kann ja nicht alles sehen. Der Artikel ist wirklich gut recherchiert.

Also sind zwei Schnüre mit der gleichen materialmenge (also gramm pro Meter) immer gleich stark?

Das ist die Frage, auf die der Kai und ich vermutlich inhaltlich unterschiedliche Antworten haben. Ich würde glasklar "Jein" sagen, denn auf dem Papier sind zwei Schnüre mit der gleichen definierten Materialmenge pro Längeneinheit immer gleich stark.

In der Praxis nehme ich Abweichungen wahr, die Kai mit Robustheit benannt hat, was es m. E. ziemlich gut trifft.

Am Wasser zählt weder die lineare Tragkraft ohne Knoten, noch befinden sich Zuglast und Oberflächenbeschaffenheit unter Laborbedingungen. Da gibt es plötzliche Zugbeanspruchungen und Abrieb an verschiedenen Objekten, die Schnur liegt selten kerzengerade ... Dadurch spielt es (wie gesagt aus meiner subjektiven Perspektive) eine erhebliche Rolle, wie die Flechtung konkret beschaffen ist, aus wie viel Strängen die Schnur besteht und wie stark diese jeweils sind, ob die Schnur versiegelt ist (ist letztlich auch ein Gewichtsfaktor und beeinflusst damit das PE-Rating); ja sogar die Faserdicke (Fasern sind ja das Ausgangsmaterial der einzelnen Stränge auf der Flechtmaschine) ist entscheidend.

 
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Dominikk85

Barsch Vader
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@HunteShowdown | Hatten wir schon vor ein paar Seiten, aber man kann ja nicht alles sehen. Der Artikel ist wirklich gut recherchiert.



Das ist die Frage, auf die der Kai und ich vermutlich inhaltlich unterschiedliche Antworten haben. Ich würde glasklar "Jein" sagen, denn auf dem Papier sind zwei Schnüre mit der gleichen definierten Materialmenge pro Längeneinheit immer gleich stark.

In der Praxis nehme ich Abweichungen wahr, die Kai mit Robustheit benannt hat, was es m. E. ziemlich gut trifft.

Am Wasser zählt weder die lineare Tragkraft ohne Knoten, noch befinden sich Zuglast und Oberflächenbeschaffenheit unter Laborbedingungen. Da gibt es plötzliche Zugbeanspruchungen und Abrieb an verschiedenen Objekten, die Schnur liegt nicht immer gerade ... Da spielt es dann (wie gesagt aus meiner subjektiven Perspektive) eine erhebliche Rolle, wie die Flechtung beschaffen ist, aus wie viel Strängen die Schnur besteht und wie stark diese jeweils sind, ob die Schnur versiegelt ist (ist letztlich auch ein Gewichtsfaktor); ja sogar die Faserdicke (Fasern sind das Ausgangsmaterial der einzelnen Stränge auf der Flechtmaschine) ist entscheidend.

Aber ist das denn wirklich so? Die gleiche materialmenge Stahl ist stärker als die die gleiche Menge Papier.

Nun kann man sagen PE ist PE, aber wenn die eine PE faser stärker ist als eine minderwertigere dann könnte die gleiche Masse an Material dennoch eine andere Tragkraft haben.
 

Saturday

BA Guru
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Wie der Kai schon schrieb, machen die Hersteller auf diesem Gebiet ein riesiges Buhei um neue Technologien. Irgendwie muss man seine Produkte ja interessant machen oder interessant halten. Vermutlich hat sich jedoch im Bereich der UHMWPE-Fasern als Basismaterial wenig getan. Es gibt zwar dünnere und dickere Fasern als Ausgangslage, aber mir ist kein grundlegend neuartiges Material mit gänzlich anderen Eigenschaften bekannt. Die Markennamen Dyneema, Spectra, Izanas, Coramid, HMPE, HPPE ... bezeichnen alle das selbe Produkt: UHMWPE-Fasern (wie sie im Video oben auch korrekt genannt werden).

Die gleiche materialmenge Stahl ist stärker als die die gleiche Menge Papier.
Um mal deine Veranschaulichung aufzugreifen: Gerade Papier kann sehr verschieden stark sein, je nachdem wie man es anordnet und wie es belastet wird. Noch besser sieht man das bei Pappe:
 

Fidde

BA Guru
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Es gibt ja auch noch Fehler bzw Ungleichmäßigkeiten bei den Schnüren. Hier unterscheiden sich mM nach die Qualitäten.
Eine Schnur kann nur so viel halten, wie das schwächste Stück.
 

Saturday

BA Guru
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Eine Schnur kann nur so viel halten, wie das schwächste Stück.

Bestenfalls ist das schwächste Stück der Schnur immer der letzte Knoten ganz am Ende. Wenn Sie jedoch einfach mittendrin reißt, wurde sie irgendwie beschädigt oder ist mangelhaft verarbeitet.

Ich finde man sieht oben im Video auch ganz gut, dass so eine Schnur in der Produktion über lange Wege durch einige Öhre läuft. Kann mir gut vorstellen, dass da je nach maschineller Qualität, Wartung und Sorgsamkeit der Betreiber auch mal Beschädigungen auftreten.
 

stefano

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Vielen Dank Bernd für die schnellen Messungen!
Dann war meine Vermutung richtig, dass ich schlechtere Evo+ #1.5 (0,16mm/12,2kg) erwischt habe, war mir nur nicht sicher, ob ich eventuell Murks gemessen hatte. Die Evo+ #1.2 (0,14mm/10,2kg) wird besser abschneiden. Werde mich bei Daiwa melden müssen.
 
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Börnie

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Vielen Dank Bernd für die schnellen Messungen!
Dann war meine Vermutung richtig, dass ich schlechtere Evo+ #1.5 (0,16mm/12,2kg) erwischt habe, war mir nur nicht sicher, ob ich eventuell Murks gemessen hatte. Die Evo+ #1.2 (0,14mm/10,2kg) wird besser abschneiden. Werde mich bei Daiwa melden müssen.

Würde nicht unbedingt sagen, dass Du eine schlechte Schnur bekommen hast. Die Evo+ hat mir persönlich besser gefallen als die normale Evo.
Bei der Evo+ stimmen die Angaben scheinbar noch weniger als bei der normalen Evo. Wenn natürlich die Evo+ #1.2 genauso viel trägt wie die #1.5, dann ist sie eventuell falsch "gelabelt".
 

Börnie

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Weil es mich jetzt echt interessiert hat, hab ich mich kurz in den Keller davon geschlichen und hab die Evo+ in #1.2 getestet.
Obwohl mir die #1.2erim Vergleich zur #1.5er dünner (und etwas steifer) vorgekommen ist, hat sie nahezu die identische Tragkraft. Da scheint mit der #1.5er tatsächlich was nicht zu stimmen...
Ergebnisse siehe Excel im 1. Post.
 

stefano

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Ich messe in den nächsten 30 min. nochmal den Durchmesser der Schnüre und editiere dieses Posting. Ist zwar nur ein Messschieber, aber ein guter, digitaler und der direkte Vergleich zählt.

Ist manchmal schwierig die dickste Stelle zuverlässig zu erwischen (Geflecht ist nicht rund, spürt man gut, wenn zwischen den Fingern gerollt wird), ist mir aber wohl gelungen.

Evo+ #1.2 -> 0,17-0,21mm
Evo #1.2 ->0,17-0,21mm
Evo+ #1.5 -> 0,19-0,23mm
Evo #1.5 ->0,19-0,23mm

Roland Lorkowski würde sagen, die Daiwa-Cormoran Bande hat bestimmt Polyester Fasern beigemischt :D
 
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Ich messe in den nächsten 30 min. nochmal den Durchmesser der Schnüre und editiere dieses Posting. Ist zwar nur ein Messschieber, aber ein guter, digitaler und der direkte Vergleich zählt.

Ist manchmal schwierig die dickste Stelle zuverlässig zu erwischen (Geflecht ist nicht rund, spürt man gut, wenn zwischen den Fingern gerollt wird), ist mir aber wohl gelungen.

Evo+ #1.2 -> 0,17-0,21mm
Evo #1.2 ->0,17-0,21mm
Evo+ #1.5 -> 0,19-0,23mm
Evo #1.5 ->0,19-0,23mm

Roland Lorkowski würde sagen, die Daiwa-Cormoran Bande hat bestimmt Polyester Fasern beigemischt :D

Ne, er würde sagen da wurden die selben Schnüre unterschiedlich belabelt verkauft um dem Kunden eine größere Auswahl zu suggerieren.
 
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HI.
Hatten wir das nicht schon mal bei der J-Braid?

Was meinste was ich schon durch Schusseligkeit gekämpft habe um herauszufinden ob da nun ne 0,12 oder 0,14er Daiwa drauf ist. Mit der Lupe, im Vergleich zu noch nicht aufgespulter Schnur und und und. Ist mir erst vor paar Wochen wieder passiert, mit 8lb und 10lb Sunline.
Mir/uns war es nicht möglich rein optisch Unterschiede zu erkennen. Das heißt aber nicht, dass es keine Unterschiede gibt!!!

Und ja, wir hatten sowas definitiv schon. Da hat dann die mit dem „geringeren Durchmesser“ mehr getragen. :emoji_nerd:
 

stefano

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Was bei den Evo vs. Evo+ interessant ist, wegen der glatten Beschichtung der Evo+ meint man, eine wesentlich dünnere Schnur zu haben.
Aber ich vertraue meinem Messschieber, hat bisher immer zuverlässig gemessen (kann mit Endmaßen kontrollieren).
 

wienermelange

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Was meinste was ich schon durch Schusseligkeit gekämpft habe um herauszufinden ob da nun ne 0,12 oder 0,14er Daiwa drauf ist. Mit der Lupe, im Vergleich zu noch nicht aufgespulter Schnur und und und. Ist mir erst vor paar Wochen wieder passiert, mit 8lb und 10lb Sunline.
Mir/uns war es nicht möglich rein optisch Unterschiede zu erkennen. Das heißt aber nicht, dass es keine Unterschiede gibt!!!

Und ja, wir hatten sowas definitiv schon. Da hat dann die mit dem „geringeren Durchmesser“ mehr getragen. :emoji_nerd:
Das ging mir auch so. Vor allem wirkte eine 0.12 chartreuse dicker als 0.14
dunkelgrün.

Ich konnte den Unterschied dann doch feststellen. Aber nicht lachen :oops:.

Augen zu, beide Schnüren mischen, in den Mund nehmen und mit der Zunge fühlte ich den Unterschied. Welche sich mit der Zunge dicker anfühlte war nach Augen auf auch die 0,14er. Vielleicht klappt das auch bei euch.
 

stefano

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Das ging mir auch so. Vor allem wirkte eine 0.12 chartreuse dicker als 0.14
dunkelgrün.

Ich konnte den Unterschied dann doch feststellen. Aber nicht lachen :oops:.

Augen zu, beide Schnüren mischen, in den Mund nehmen und mit der Zunge fühlte ich den Unterschied. Welche sich mit der Zunge dicker anfühlte war nach Augen auf auch die 0,14er. Vielleicht klappt das auch bei euch.
Danke, aber ich nehme dann doch lieber den Messchieber :)
 

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