Aquarienfische in unseren Gewässern?

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Angelfuchs

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Am Samstag war ich an einem für mich neuem Gewässer. Ein Top-Barschrevier! Es gab Fluß Barsche, Sonnenbarsche (die ich eigentlich nur aus der Aquarienfachhandlung kenne.
Eine weitere Fischart, die ich bisher noch nicht gesehen habe, hatte in Höhe der Brustflossen an der Seitenlinie einen schwarzen Punkt. Von denen große Schwärme!
Weiß jemand von euch, ob das auch eine Barschart aus der Aquaristik ist?

Dachte, diese invasive Arten als Köfis zu nutzen, hat jemand von euch solche schonmal erfolgreich auf Zander, Aal, Hecht... eingesetzt?
 

Angelfuchs

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Aha, dann sind kleinere, bzw. junge Sonnenbarsche eher länglich mit dem beschriebenen schwarzen Punkt? Wenn sie dann ausgewachsen sind, sind sie dann eher rundlich, sehe ich das richtig?

Dann sollte ich mein Kunstköderdesign auf Sonnenbarschoptik anpassen,
vielleicht bringt das den einen oder anderen Raubfisch mehr...
Könnt ihr mir da eine besondere Form und Farbe eines Kunstködern empfehlen?

Ganz egal ob Wobbler, Blinker, Gummifisch oder Spinner....
 

elaphe

Finesse-Fux
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Wie groß waren die Fische denn? Waren es dichte Schwärme oder viele Einzelfische?
 

Angelfuchs

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Wie groß waren die Fische denn? Waren es dichte Schwärme oder viele Einzelfische?

Viele Einzelfische. Kann sein, das das unterschiedliche Sonnenbarscharten zusammen waren, Flußbarsche waren auch mit dabei.
Gleich und gleich gesellt sich halt gern...
 

IKO

Echo-Orakel
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Es gibt an der Lippe einen Abschnitt wo ein Warmwasser Einlauf Guppys Schwertträgern und div. andern Aquarien Fischen ein Leben ganzjährig erlaubt.
Die Hochlandkärpflinge sind im Ursprung auch deutlich niedrigere Temperaturen gewohnt.
Ich selber hatte Jahre lang Guppys bis in den Spätherbst im Gartenteich und Ostafrikanische Barsche im Sommer im Teich.
 

Dorado

Twitch-Titan
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Es scheint, der Sachverhalt ist an Gewässern mit Warmwassereinläufen recht verbreitet. Im Rheinland haben es die Erft und insbesondere ihr Zulauf Gillbach zu medialer Berühmtheit gebracht.

"In den vergangenen Jahren wurden außerdem zahlreiche Neozoen (= gebietsfremde Tiere) in der Erft und im Gillbach gefunden." (http://www.heimbiotop.de/Erft-Gillbach-Exkursionen.html)

Unter anderem findet sich dort folgendes:

Guppy - Poecilia reticulata (Erstnachweis 1973)
Mollys - Poecilia cf. sphenops
Blaubandbärblinge - Pseudorasbora parva
Goldfische - Carassius auratus
Tilapia-Hybriden - Oreochromis mossambicus x Oreochromis niloticus (Lukas et al. 2017)
Zebrabuntbarsche - Amatitlania nigrofasciata
Marienbuntbarsche - Pelmatolapia mariae (Lukas et al. 2017)
Antennenwelse - Ancystrus sp.
Sonnenbarsche - Lepomis sp. (mindestens drei Unterarten)
Welse, Waller (ausgesetzt in den 1950er von der Wasserwirtschaftsbehörde)
Kamberkrebs - Orconectes limosus (1890 in der Oder ausgesetzt)
Rückenstrich-Garnele - Neocaridina davidi (Klotz et al. 2013)
Ringelhandgarnele, Schokogarnele - Macrobrachium dayanum (Klotz et al. 2013)
Große Höckerflohkrebs - Dikerogammarus villosus (Einwanderung aus dem Schwarzen Meer - möglicherweise Rückbesiedelung nach der letzten Eiszeit)
Turmdeckelschnecken - Melanoides tuberculatus
tropische Posthornschnecken - Planorbella duryi
asiatischer Tubifex-Wurm - Branchiura sowerbyi
Getigerte Planarie - Dugesia tigrina
Fräskopfwurm - Camallanus cotti (Emde et al. 2015, Klimpel et al. 2016)

Und hier noch einige Links zur Berichterstattung in den Medien. Wie nicht anders zu erwarten, hat man sich gerne reißerisch auf die Piranhas kapriziert. Einen 50cm-Erft-Piranha halte ich allerdings für maßlos übertrieben. Ähnlich große habe ich nur im Rio Parana gefangen, und die gelten dort als größte Unterart.


PS: Ich fahre ganz gerne zum Gillbach . . . . . . nur zum Gucken . . . . . . .
 
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IKO

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Freunde von mir waren schon auf Fischzug in einigen dieser Gewässer.
Ich bin seit über 30 Jahren Aquarianer und bin immer wieder überrascht wo diese Fische überall zu finden sind. Viele wie der Piranha sind leider Einzeltiere und Sichtungen und wie die Rot/Gelbwangen Schildkröte ausgesetzt Tiere
 

ChN

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Rot-/Gelbwangen Schildkröten haben wir hier zuhauf! Massen! Und sie vermehren sich auch in freier Wildbahn. Letztes Jahr eine ganz kleine gefunden. Paar Wochen vorher haben wir eine bei der Eiablage beobachtet. Sonnenbarsche sowieso - hocken in jedem Gewässer (ausser Vollrhein - da hab ich noch keinen gesehen, muss aber nix heissen).
 

IKO

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Die milden Winter begünstigt das in den letzten Jahre.. Hier in Münster gibt es auch schon Populationen..

Rotfeuerfische und der grosse Weise (Irläufer) wurden auch schon im Mittelmeer gesichtet..

Bin gespannt wann der Schwarzbarsch sich hier einfindet.
 
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Dorado

Twitch-Titan
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Ich habe noch ein kurzes Unterwasservideo gefunden, aufgenommen im Gillbach . . . . offenbar von der Royal Society.
Das Rinnsal mit seinen Guppys, Tilapias, Blaubandbärblingen, Zebra- und Marienbuntbarschen und all den anderen hat offensichtlich europaweite Berühmtheit erlangt.
Bizarr.
Das Lehrfilmchen soll wohl als abschreckendes Beispiel dienen. Fragt sich nur für was eigentlich.

Tatsache ist: Man hat sich hier im Rheinland - und nicht nur hier - auf der Jagd nach der Kohle um den Verstand gebuddelt. Die RWE, die alte Rheinbraun, wird bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag dort warmes Wasser aus 400 Metern Tiefe aus der Erde pumpen müssen, gesetzlich hierzu verpflichtet und verankert in der "Ewigkeitsklausel" - was für ein Name und was für eine Anmaßung.
Ansonsten wäre der Landstrich bis vor die Tore Kölns ein einziger Morast.

Eingedenk dieses Umstandes halte ich die dort umherschwimmenden Exoten für ein eher marginales Problemchen. Und lediglich für den kausalen Effekt einer viel tiefer liegenden Ursache; genauer gesagt liegt die Ursache 400 Meter tiefer.

Die fremdländischen Flossenträger haben nunmehr den Status eines lokal-folkloristischen Elements erlangt, welches unter Garantie im nächsten Sommerloch vom Karnevals-Sender WDR und von der peinlichen kölnischen boulevardesken Zeitungslandschaft mit erhobenen Zeigefinger mißbraucht werden wird. ("Schon wieder Piranhas in der Erft! Sind unsere Kitas in Gefahr?")

Was denen durch die kümmerlichen Hirnwindungen säuselt, weiß ich nicht; keinesfalls sind es aber die Kategorienlehren des Aristoteles oder Kants. Sonst hätten die ein anderes Kausalitätsbewußtsein.


Die Unterwasserwelt dort macht auf mich eigentlich einen recht beglückenden, entspannenden und ganz harmonischen Eindruck.

Lukas et al. 2017 Royal Society Open Science online supplement www.youtube.com/watch?v=jdLW-5lzddo
1582932537521.png
 
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Köfte

Bigfish-Magnet
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Ich habe noch ein kurzes Unterwasservideo gefunden, aufgenommen im Gillbach . . . . offenbar von der Royal Society.
Das Rinnsal mit seinen Guppys, Tilapias, Blaubandbärblingen, Zebra- und Marienbuntbarschen und all den anderen hat offensichtlich europaweite Berühmtheit erlangt.
Bizarr.
Das Lehrfilmchen soll wohl als abschreckendes Beispiel dienen. Fragt sich nur für was eigentlich.

Tatsache ist: Man hat sich hier im Rheinland - und nicht nur hier - auf der Jagd nach der Kohle um den Verstand gebuddelt. Die RWE, die alte Rheinbraun, wird bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag dort warmes Wasser aus 400 Metern Tiefe aus der Erde pumpen müssen, gesetzlich hierzu verpflichtet und verankert in der "Ewigkeitsklausel" - was für ein Name und was für eine Anmaßung.
Ansonsten wäre der Landstrich bis vor die Tore Kölns ein einziger Morast.

Eingedenk dieses Umstandes halte ich die dort umherschwimmenden Exoten für ein eher marginales Problemchen. Und lediglich für den kausalen Effekt einer viel tiefer liegenden Ursache; genauer gesagt liegt die Ursache 400 Meter tiefer.

Die fremdländischen Flossenträger haben nunmehr den Status eines lokal-folkloristischen Elements erlangt, welches unter Garantie im nächsten Sommerloch vom Karnevals-Sender WDR und von der peinlichen kölnischen boulevardesken Zeitungslandschaft mit erhobenen Zeigefinger mißbraucht werden wird. ("Schon wieder Piranhas in der Erft! Sind unsere Kitas in Gefahr?")

Was denen durch die kümmerlichen Hirnwindungen säuselt, weiß ich nicht; keinesfalls sind es aber die Kategorienlehren des Aristoteles oder Kants. Sonst hätten die ein anderes Kausalitätsbewußtsein.


Die Unterwasserwelt dort macht auf mich eigentlich einen recht beglückenden, entspannenden und ganz harmonischen Eindruck.

Lukas et al. 2017 Royal Society Open Science online supplement www.youtube.com/watch?v=jdLW-5lzddo
Anhang anzeigen 115420

Ich hab den Beitrag gerade erst gelesen. Bin ich der einzige, der tierisch gerne dort mal mit einer UL Rute entlang angeln würde?
leider viel zu weit weg von hier...
 

yellowred

Bigfish-Magnet
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Wahnsinn!
Da ich ursprünglich aus Grevenbroich komme und eine Jahreskarte für die Erft hatte, bin ich nun ganz froh, dort nur Hechte und Barsche gefangen zu haben :D.


Es scheint, der Sachverhalt ist an Gewässern mit Warmwassereinläufen recht verbreitet. Im Rheinland haben es die Erft und insbesondere ihr Zulauf Gillbach zu medialer Berühmtheit gebracht.

"In den vergangenen Jahren wurden außerdem zahlreiche Neozoen (= gebietsfremde Tiere) in der Erft und im Gillbach gefunden." (http://www.heimbiotop.de/Erft-Gillbach-Exkursionen.html)

Unter anderem findet sich dort folgendes:

Guppy - Poecilia reticulata (Erstnachweis 1973)
Mollys - Poecilia cf. sphenops
Blaubandbärblinge - Pseudorasbora parva
Goldfische - Carassius auratus
Tilapia-Hybriden - Oreochromis mossambicus x Oreochromis niloticus (Lukas et al. 2017)
Zebrabuntbarsche - Amatitlania nigrofasciata
Marienbuntbarsche - Pelmatolapia mariae (Lukas et al. 2017)
Antennenwelse - Ancystrus sp.
Sonnenbarsche - Lepomis sp. (mindestens drei Unterarten)
Welse, Waller (ausgesetzt in den 1950er von der Wasserwirtschaftsbehörde)
Kamberkrebs - Orconectes limosus (1890 in der Oder ausgesetzt)
Rückenstrich-Garnele - Neocaridina davidi (Klotz et al. 2013)
Ringelhandgarnele, Schokogarnele - Macrobrachium dayanum (Klotz et al. 2013)
Große Höckerflohkrebs - Dikerogammarus villosus (Einwanderung aus dem Schwarzen Meer - möglicherweise Rückbesiedelung nach der letzten Eiszeit)
Turmdeckelschnecken - Melanoides tuberculatus
tropische Posthornschnecken - Planorbella duryi
asiatischer Tubifex-Wurm - Branchiura sowerbyi
Getigerte Planarie - Dugesia tigrina
Fräskopfwurm - Camallanus cotti (Emde et al. 2015, Klimpel et al. 2016)

Und hier noch einige Links zur Berichterstattung in den Medien. Wie nicht anders zu erwarten, hat man sich gerne reißerisch auf die Piranhas kapriziert. Einen 50cm-Erft-Piranha halte ich allerdings für maßlos übertrieben. Ähnlich große habe ich nur im Rio Parana gefangen, und die gelten dort als größte Unterart.


PS: Ich fahre ganz gerne zum Gillbach . . . . . . nur zum Gucken . . . . . . .
 

Dominikk85

Barsch Vader
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Im main altarm bei Hanau gibt es Sonnenbarsche. Habe schon ein paarmal versucht die mit der Fliege zu fangen, aber hatte nie Erfolg, die schauen sich den Köder an und stupsen auch Mal dran aber beißen bei mir nicht wirklich. Wird aber sicher mit genug Geschick gehen.
 

- tafkas -

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Ersetze die Fliege durch ne Made, auch wenn es gegen die Ehre ist. Ich hab an nem Rückhaltebecken mal mit Made am Splitshotrig einige gefangen, einfach langsam gezubbelt und dann beißen die auch.
 

Fr33

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Hier mal was mit ner anderern Größenordnung. Auch ein Aquarienfisch... aber eher was für größere Becken. Kann man mal sehen wie die sich in einigen Seen in Florida ausgebreitet haben....

 

ChN

Barsch Vader
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Im main altarm bei Hanau gibt es Sonnenbarsche. Habe schon ein paarmal versucht die mit der Fliege zu fangen, aber hatte nie Erfolg, die schauen sich den Köder an und stupsen auch Mal dran aber beißen bei mir nicht wirklich. Wird aber sicher mit genug Geschick gehen.

Sonnenbarsche hats hier zuhauf in jeder Pfütze. War schon vor 40 Jahren so, als ich mit der Anglerei angefangen habe ... . Die würde ich nicht als "Aquarienfisch" sehen, sondern die gehören hier schon lange "dazu". Über die warme Jahreszeit wimmelt es im Uferbereich von denen. Baggerseen, kleine Seen, Moortümpel, kleinste Ablaufkanäle, Altrhein ... überall! Stück Schnur, kleiner Haken, Stück Wurm drauf o. ä. > fertig.
 

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