Ein Wahnsinns Bericht! Faszinierend zu lesen und Grandiose Fotos!
Kannst du bitte ein wenig über dein Material erzählen, was du mit hattest? Was kam alles an Klamotten mit? Wie viel vom beschriebenen Essen habt ihr eingepackt? Wie habt ihr es mit der Trinkwasserversorgung gemacht?
Wäre alles Super interessant zu erfahren.
Eine Situation kann ich genau nachempfinden. Wenn Nachts am Zelt eine Nase laut Schnüffelt. Da läuft einem der kalte Schweiß über den Buckel, egal, wo man ist!
Ich Wünsch dir weiterhin viel Spaß am Reisen und ich hoffe, dass du weiterhin deine Erfahrungen mit uns teilst!
LG Christoph
Hallo Christoph,
danke für deine Rückmeldung.
Ich habe jetzt keine genaue Packliste mehr bzw. gerade nicht zur Hand aber wichtig ist natürlich ein hochwertiger Rucksack, ein guter Schlafsack, der den entsprechenden Komfortbereich ausweist und ein sturmfestes Zelt. Die Zelte hatten wir im Sommer noch geliehen. Bei dem gesamten Equipment ist auf ultralight zu achten. Ab 14 Tage autark ohne Stationen wird es schon hart und mehr als 30 Kg will man ja auch nicht auf dem Rücken haben. Ich habe in Skandinavien schon mal für 3 Wochen autarkes Leben gepackt und kam auf ca. 30 Kg. Das war aber extrem hart...
An Klamotten hält man sich an das Zwiebelprinzip. Wichtig sind eine windfeste und dichte Regenjacke und ein warmes Fleece. Gute Skiunterwäsche gehört auch dazu und am besten von allem so wenig wie möglich, also z.B. reichen zwei T-Shirts völlig aus. Ich denke, es ist klar, dass die Schuhe einen wesentlichen Gelingensfaktor darstellen. Sie sollten schon einige Kilometer draufhaben, gut sitzen und wasserfest sein. Da wir sehr viel Gewicht schleppten und teilweise weglos liefen, kamen nur Schuhe in Frage, die über den Knöchel reichen. Speziell in Grönland braucht man Steigeisen, wenn man in die alpinen Gletscherregionen möchte.
Wir haben - wie ich geschrieben habe- beim Essen schon stark auf Fisch spekuliert. Ich hatte sehr viel Recherche betrieben und wusste daher, dass wir gute Chancen auf regelmäßige Fänge haben würden. Daher hatten wir für einen Teil der Reise kein Abendessen dabei: Ich würde das allerdings
nicht empfehlen, bzw. muss man das Risiko selbst tragen. Nach einem anstrengenden, kühlen Tag in der Wildnis braucht man zuverlässig Kalorien. Da kann das Angeln schnell zum ungewissen Glücksspiel werden. Wir hatten ideale Bedingungen: Gutes, stabiles Wetter ohne Regen und Fisch ohne Ende. Auch den Kocher haben wir eigentlich nie gebraucht, da es immer trockenes Holz gab.
Wasser kannst du natürlich immer und überall direkt trinken, frischer geht es nur schwerlich. Wir hatten eine absolute Trockenphase erwischt (wir wohl langsam zum Standard) und teilweise Probleme Bäche zu finden, da sie ausgetrocknet waren. Normalerweise sollte dies in Grönland aber nie ein Problem darstellen.
Tatsächlich haben wir schon für diesen Sommer eine nächste Reise geplant, noch (sehr viel) wilder und einsamer und angeltechnisch eine weitere Herausforderung. Leider scheint nun aber Corona uns einen Strich durch die Rechnung zu machen
Beste Grüße
Julian