Alternative Angelmethode auf Barsche für Uferfischer

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kds

BA Guru
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Wenn die Wassertemperaturen wieder etwas kälter und die Egli ruhiger geworden sind, fische ich gerne mit der Hegene vom Ufer aus.

Die Hegenenfischerei auf Felchen (Coregonen) vom Boot aus ist in den Voralpenseen ja weit verbreitet. Auch auf Barsche wird häufig mit der Hegene gefischt, dann aber mit Schlüchli oder Nuggi als Köder.

Ich fische auch gerne vom Ufer aus mit der Hegene, aber natürlich angepasst an die Verhältnisse. Nicht viel anders als beim Dropshot verwende ich im Prinzip einen Paternoster, allerdings nehme ich keine Gummiköder sondern Nymphen. Für Barsche sollte die Nymphe natürlich grösser sein als z.B. für Felchen. Passend ist meist Grösse 8. Da die Barsche nun am Boden stehen und nicht mehr sehr aktiv sind verzichte ich auch darauf eine ganze Hegen mit fünf Nymphen zu verwenden.


Als Wurfgewicht und Anker dient mir eine 5 Gramm Tungsten Birne. Damit lassen sich ausreichende Distanz werfen und die Kontrolle über die Nymphe ist gewährleistet. 20 Zentimeter oberhalb des Gewichts, knote ich die Nymphe an einem Kurzen Seitenarm fest. Wichtig ist dabei, dass die Nymphe in eine Schlaufe geknotet wird und sich so frei bewegen kann. In der Schweiz ist der Knoten unter dem Begriff „Gageli-Chnopf“ bekannt. Der zweite wichtige Punkt: der Seitenarm muss so eingebunden sein, dass er gegen oben steht. Das ist schon alles......

1 Hegene 230827.jpg 2 Hegene 230827.jpg

Als Combo dazu verwende ich eine feine BC Rute mit solid tip und eine passende Rolle. Die solid tip dient als Bissanzeiger und sollte deshalb nicht zu hart sein. Die Angelmethode an sich ist simpel. Auswerfen, das Gewicht zu Boden sinken lassen und langsam Spannung aufbauen, dass die Schnur schlussendlich in möglichst gerader Linie zur Rutenspitze läuft.
1 CC BFS 23_Destroyer P5 Siglett 230827 weiss Kopie.jpg
Und nun heisst es warten. Ich verzichte darauf den Köder zu animieren, das macht bereits die Strömung die eigentlich in jedem See vorhanden ist. Bestenfalls nehme ich mal die Spannung etwas aus der Schnur und erhöhe sie langsam wieder. - Habe ich nach 5 Minuten noch keinen Biss gehabt, versetze ich die Montage um ein paar Meter. Meist muss man aber nicht sehr lange warten. Die Bisse sind sehr schön an der Spitze zu sehen, aber erst wenn sich die solid tip deutlich verneigt, kurble ich an. Ich verzichte auf einen Anhieb, flott ankurbeln reicht allemal.

Natürlich ist es von Vorteil, wenn man sein Gewässer kennt und weiss, dass die Barsche am Spot stehen. Dann ist das eine sehr kurzweilige und effiziente Fischerei, bei der eben auch Egli einsteigen die jeden Soft- oder Hardbait schon mit Namen kennen....
 

SlidyJerk

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Wenn die Wassertemperaturen wieder etwas kälter und die Egli ruhiger geworden sind, fische ich gerne mit der Hegene vom Ufer aus.

Die Hegenenfischerei auf Felchen (Coregonen) vom Boot aus ist in den Voralpenseen ja weit verbreitet. Auch auf Barsche wird häufig mit der Hegene gefischt, dann aber mit Schlüchli oder Nuggi als Köder.

Ich fische auch gerne vom Ufer aus mit der Hegene, aber natürlich angepasst an die Verhältnisse. Nicht viel anders als beim Dropshot verwende ich im Prinzip einen Paternoster, allerdings nehme ich keine Gummiköder sondern Nymphen. Für Barsche sollte die Nymphe natürlich grösser sein als z.B. für Felchen. Passend ist meist Grösse 8. Da die Barsche nun am Boden stehen und nicht mehr sehr aktiv sind verzichte ich auch darauf eine ganze Hegen mit fünf Nymphen zu verwenden.


Als Wurfgewicht und Anker dient mir eine 5 Gramm Tungsten Birne. Damit lassen sich ausreichende Distanz werfen und die Kontrolle über die Nymphe ist gewährleistet. 20 Zentimeter oberhalb des Gewichts, knote ich die Nymphe an einem Kurzen Seitenarm fest. Wichtig ist dabei, dass die Nymphe in eine Schlaufe geknotet wird und sich so frei bewegen kann. In der Schweiz ist der Knoten unter dem Begriff „Gageli-Chnopf“ bekannt. Der zweite wichtige Punkt: der Seitenarm muss so eingebunden sein, dass er gegen oben steht. Das ist schon alles......

Anhang anzeigen 262534 Anhang anzeigen 262535

Als Combo dazu verwende ich eine feine BC Rute mit solid tip und eine passende Rolle. Die solid tip dient als Bissanzeiger und sollte deshalb nicht zu hart sein. Die Angelmethode an sich ist simpel. Auswerfen, das Gewicht zu Boden sinken lassen und langsam Spannung aufbauen, dass die Schnur schlussendlich in möglichst gerader Linie zur Rutenspitze läuft.
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Und nun heisst es warten. Ich verzichte darauf den Köder zu animieren, das macht bereits die Strömung die eigentlich in jedem See vorhanden ist. Bestenfalls nehme ich mal die Spannung etwas aus der Schnur und erhöhe sie langsam wieder. - Habe ich nach 5 Minuten noch keinen Biss gehabt, versetze ich die Montage um ein paar Meter. Meist muss man aber nicht sehr lange warten. Die Bisse sind sehr schön an der Spitze zu sehen, aber erst wenn sich die solid tip deutlich verneigt, kurble ich an. Ich verzichte auf einen Anhieb, flott ankurbeln reicht allemal.

Natürlich ist es von Vorteil, wenn man sein Gewässer kennt und weiss, dass die Barsche am Spot stehen. Dann ist das eine sehr kurzweilige und effiziente Fischerei, bei der eben auch Egli einsteigen die jeden Soft- oder Hardbait schon mit Namen kennen....
Kurt, Du brauchst unbedingt (?) meinen Dropshot/Tungsten Blei/Gewicht Halter für die Rute! Das mit dem Schaumstoff ist m.M.n. nicht so praktisch.
IMG_6141.jpegIMG_6139.jpeg
 

Fuchur

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Sehr schön, vielen Dank für diesen tollen Beitrag.

Ein paar Fragen habe ich noch dazu:
An welcher Art von Spots bist du damit erfolgreich? Was für Nymphen verwendest du? Und mit welcher Schnurstärke bindest du die Hegene?

Danke und viele Grüße
 

kds

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@Fuchur Eigentlich an den normalen Spots für Egli. Hafenanlagen, Schiffsteg, Scharkanten, Sandbänke etc. Inspiration für Nymphen findest du hier:


Der Ramsey hat ein grosses Sortiment speziell auch Nymphen für Barsche, meist Grösse 8.

Als Stamm 0.23 der Seitenarm in 0.20mm
 

buebue

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Kurt, Du brauchst unbedingt (?) meinen Dropshot/Tungsten Blei/Gewicht Halter für die Rute! Das mit dem Schaumstoff ist m.M.n. nicht so praktisch.
Sieht super aus das Teil! Bin da schon öfter drüber gestolpert hier im Forum, sowas in der Art werde ich für den Winter auch brauchen glaube ich. Sind die aus dem 3D-Drucker?
 

hebeda

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Sehr guter Beitrag , danke .... Nymphe auf Barsch ist definitiv ein Bringer , weil sie vor allem Insektenlarven fressen ,,,

interessant sind auch die Beifänge, 40er Rotfeder oder Plötze kämpft härter als ein Barsch ;-)
 

SlidyJerk

Zander-King 2020
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Was wie schon oft geschrieben fast immer funktioniert sind kleine HellGie‘s am DS-Rig. Sowohl vom Ufer als auch vom Boot. Aber das ist eher eine Standardmethode und aus meiner Sicht nicht alternativ. Es sei denn man nutzt die 1,5“ Version. Die hat nicht Jeder!
 

moissac

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Was wie schon oft geschrieben fast immer funktioniert sind kleine HellGie‘s am DS-Rig. Sowohl vom Ufer als auch vom Boot. Aber das ist eher eine Standardmethode und aus meiner Sicht nicht alternativ. Es sei denn man nutzt die 1,5“ Version. Die hat nicht Jeder!
Meinst du mit "klein" jetzt die 3" oder die 1.5" Version?
 

#barschig

Echo-Orakel
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Dann schneidet man ja die süßen Zöpfchen ab, wenn es dem Schwanz an die Haare geht. Ob die Barsche das mögen?
 

Jens123+

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Wenn die Wassertemperaturen wieder etwas kälter und die Egli ruhiger geworden sind, fische ich gerne mit der Hegene vom Ufer aus.

Die Hegenenfischerei auf Felchen (Coregonen) vom Boot aus ist in den Voralpenseen ja weit verbreitet. Auch auf Barsche wird häufig mit der Hegene gefischt, dann aber mit Schlüchli oder Nuggi als Köder.

Ich fische auch gerne vom Ufer aus mit der Hegene, aber natürlich angepasst an die Verhältnisse. Nicht viel anders als beim Dropshot verwende ich im Prinzip einen Paternoster, allerdings nehme ich keine Gummiköder sondern Nymphen. Für Barsche sollte die Nymphe natürlich grösser sein als z.B. für Felchen. Passend ist meist Grösse 8. Da die Barsche nun am Boden stehen und nicht mehr sehr aktiv sind verzichte ich auch darauf eine ganze Hegen mit fünf Nymphen zu verwenden.


Als Wurfgewicht und Anker dient mir eine 5 Gramm Tungsten Birne. Damit lassen sich ausreichende Distanz werfen und die Kontrolle über die Nymphe ist gewährleistet. 20 Zentimeter oberhalb des Gewichts, knote ich die Nymphe an einem Kurzen Seitenarm fest. Wichtig ist dabei, dass die Nymphe in eine Schlaufe geknotet wird und sich so frei bewegen kann. In der Schweiz ist der Knoten unter dem Begriff „Gageli-Chnopf“ bekannt. Der zweite wichtige Punkt: der Seitenarm muss so eingebunden sein, dass er gegen oben steht. Das ist schon alles......

Anhang anzeigen 262534 Anhang anzeigen 262535

Als Combo dazu verwende ich eine feine BC Rute mit solid tip und eine passende Rolle. Die solid tip dient als Bissanzeiger und sollte deshalb nicht zu hart sein. Die Angelmethode an sich ist simpel. Auswerfen, das Gewicht zu Boden sinken lassen und langsam Spannung aufbauen, dass die Schnur schlussendlich in möglichst gerader Linie zur Rutenspitze läuft.
Anhang anzeigen 262536
Und nun heisst es warten. Ich verzichte darauf den Köder zu animieren, das macht bereits die Strömung die eigentlich in jedem See vorhanden ist. Bestenfalls nehme ich mal die Spannung etwas aus der Schnur und erhöhe sie langsam wieder. - Habe ich nach 5 Minuten noch keinen Biss gehabt, versetze ich die Montage um ein paar Meter. Meist muss man aber nicht sehr lange warten. Die Bisse sind sehr schön an der Spitze zu sehen, aber erst wenn sich die solid tip deutlich verneigt, kurble ich an. Ich verzichte auf einen Anhieb, flott ankurbeln reicht allemal.

Natürlich ist es von Vorteil, wenn man sein Gewässer kennt und weiss, dass die Barsche am Spot stehen. Dann ist das eine sehr kurzweilige und effiziente Fischerei, bei der eben auch Egli einsteigen die jeden Soft- oder Hardbait schon mit Namen kennen....
Welche Rute kommt bei dir zum Einsatz, bzw welche Destroyer ist auf dem Bild zu sehen?
 

kds

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Die Fischerei auf Egli mit der Nymphen Hegene vom Ufer aus, ist in der Winterzeit höchst erfolgreich, wird aber nur von Insidern ausgeübt. Die Gründe dafür sind einfach. Mit einer 3 Meter Feeder Rute (Gewicht lediglich 139 Gramm) kann ich mit einer 30 Gramm Birne locker doppelt so weit werfen wie mit einer "normalen" Spinnkombo. Das heisst im Klartext ich komme mit meinem Köder dahin wo die Fische in der kalten Jahreszeit eben stehen. Und das können dann schon mal 30 Meter Tiefe sein.

Sind die Egli passiv (bei 4°C Wassertemperatur eigentlich logisch) rauben sie auch nicht mehr, jagen also keinesfalls Futterfischen hinterher. - Aber sie fressen, was sich halt mit sammeln und wenig Energieaufwand so reinschlürfen lässt. Genau deshalb kommt die Hegene jetzt zum Zug. - Grundsätzlich rate ich davon ab mit zwei Ruten gleichzeitig zu fischen, auch wenn das von der Gesetzgebung her, zulässig wäre. Die Egli nuckeln an der Nymphe rum (was man deutlich an der feinen Spitze sieht), drehen aber nicht wie die Felchen mit der Nymphe im Maul ab und schwimmen davon. Die Felchen haken sich dann an den 30 Gramm meist selbst, die Egli eben nicht.

Deshalb sollte man die Rutenspitze stehts im Auge behalten und wenn es zuppelt, einfach reinkurbeln..... das klappt nach dem zweiten, dritten mal dann schon.

Einziger Nachteil dieser Fischerei: es kann kein C&R geben. Wenn du einen Fisch aus 30 Meter Tiefe hochkurbelst, musst du ihn auch verwerten. Also ich esse sehr gerne Egli Filet, deshalb habe ich damit kein Problem. - Aber allen C&R Puristen ist von dieser Angelmethode natürlich deutlich abzuraten.

Ein netter Nebeneffekt: Ich komme mit einem absoluten Minimum an Tackle Ballast am Wasser zurecht: 1 Rute und meine Hegenen Box. Thats it.......

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