Bei leichteren BC‘s, beispielsweise bei meiner Zillion fürs Swim- und Jerkbait Angeln mache ich ca. 100m 0,26mm drauf, damit die Spule nicht zu voll ist. Bei meiner Curado fürs Barschangeln auch.
Weniger Spulengewicht, die Spule dreht sich besser und man hat mehr Wurfweite. Außerdem habe ich dadurch auch weniger das Problem, dass die Schnur zu sehr hoch kommt, wenn sie nass ist und ich habe weniger Perücken. Hat sich für mich so als deutlich besser herausgestellt. Anfangs habe ich die Spule auch immer komplett voll gemacht und hatte damit deutlich mehr Probleme.
Ich glaube, da muss man ein bisschen differenzieren.
Prinzipiell ist es nicht optimal, wenn eine Spule nicht voll ist. Denn je geringer der Durchmesser von Spulenkern + Schnurauflage, desto schneller muss sich die Spule bei gleichem Schnurabzug drehen und desto höher ist die benötigte Kraft, um die Spule am rotieren zu halten. Und das geht dann auf Kosten der Wurfweite. Und darüber hinaus kann die Spule aufgrund der höheren Rotation nicht mehr so sicher durch die Bremssysteme kontrolliert werden, zumal die Rotation mit der Dauer des Wurfs sehr schnell noch weiter zunimmt. Deshalb haben UL-Baitcaster ja auch flache Spulen, ansonsten könnte man da ja auch normal tiefe mit weniger Schnur nehmen - macht man aber nicht.
Je höher das Wurfgewicht wird, desto weniger zahlt sich eine leichte Spule aus. Im Gegenteil: eine schwere Spule, einmal unter voller Rotation und mit dickem Köder am Ende, hat so viel Energie, dass sie kaum noch von alleine bremst. Es macht also ungefähr ab der LM-Klasse wenig Sinn, weniger Schnur aufzuspulen, nur damit die Spule leichter wird (betrifft unsere heutigen Spulen, die eh schon alle sehr leicht gebaut sind).
Wo ich aber zustimme: je voller die Spule ist, desto eher kann lose Schnur während des Wurfs an das Rollengehäuse schlagen, und das bremst ungemein. So was sollte aber durch eine besser abgestimmte Bremse (Fliehkraft/Magnet, Tension Knob, Daumen) vermieden werden und nicht durch weniger Schnur auf der Spule.