2K-Lack zum Wickeln von Rutenringen - aber welchen ?

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Saturday

BA Guru
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Ich nehme seit Jahren eine Heißluftpistole..
Funktioniert super,egal ob Rute oder Köder.
Ja, Haartrockengerät alias Föhn ist bei mir neben der Laborkerze auch am Start, aber ich verwende bei frischem Lack lieber die Spirituskerze als Heißluft, denn man will das flüssige Zeug ja nicht wegpusten.
 

dgspec

Finesse-Fux
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Würde ich gern mal ausprobieren. Hast du einen Link für mich? Habe mir bei t24 alle Produkte der Kategorie Lacke und Kleber anzeigen lassen, aber finde dort keinen 1K-Lack. Ist der Threadmaster über dem Qualitätsniveau dieser ganzen "Nagellacke"?
@Saturday
Leider gibt es die Fa. Threadmaster wohl nicht mehr. Ob sie unter anderem Namen weiter geführt wird weiß ich leider nicht :-(
 

Christians

Barsch Simpson
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Ich meine eine Heißluftpistole,wie man sie zum abbeizen oder
für Schrumpfschläuche benutzt. Damit bläst du keinen Lack herunter.
 

Frank69

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Ein Flambierbrenner aus dem Küchenzubehör kommt bei mir zum einsatz und funktioniert auch sehr gut. Man kann einzelne kleine Bläschen anpeilen.
Heißluft.... nehme ich selten, meist bei langen Kreutzwicklungen die lackiert werden mussen.
 

Saturday

BA Guru
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Ich merke gerade, dass ich nach keinem Thread zu Rutenlacken gefragt habe, aber das genau der Thread ist den ich gebraucht habe. Hier kommen einige nützliche Tipps und Empfehlungen zusammen. Auch immer schön zu lesen, welche Vorgehensweisen andere Rutenbastler nutzen und warum. Kann man immer mal über den eigenen Tellerrand schauen.
 

Saturday

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Wenn man hier ein bisschen liest, kann man den Untergang von ThreadMaster schon ein wenig bedauern. Ich hätte die gern mal für paar Euro mehr ausprobiert, weil eine möglichst geringe Rotations- und Trocknungszeit für mich inzwischen das wichtigste Feature geworden ist. Zudem wäre manchmal schnelleres Komplettdurchhärten von Vorteil.

Welche Lacke würdet ihr mir in dieser Hinsicht empfehlen?
 

dennisrrrr

Finesse-Fux
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Vielleicht etwas am Thema vorbei aber:

Wegen der schnell-fertig-Thematik bin ich Fan von High Build Lack - Eine dünne Schicht und fertig. Da der etwas dicker ist, verzeiht der mehr wenn mal irgendwo doch noch ne Faden-Faser in der Wicklung absteht. Somit bin ich dann mit einem Lackiergang durch. Ob der jetzt schneller durchhärtet als ein anderer weiß ich nicht zu beantworten.

Ich finde auch, dass ich mit dem „dicken“ Lack ebenmäßigere Ultra dünne Schichten hinbekomme als mit einem dünnen Lack, der nicht da bleibt wo er soll und dann am Ende 2 Schichten bräuchte. Aber sieh selbst…

IMG_2706.jpeg
 

Saturday

BA Guru
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Ist aus meiner Sicht nicht am Thema vorbei, sondern ein interessanter Approach. Meine Historie verhält sich so, dass ich mit Standard-Lack begonnen habe, dann High-Build probierte und nun vorerst bei Lite Build gelandet bin.

Ich glaube, dass Flexcoats Lite- und High-Build in ähnlichem Tempo trocknen und ebenfalls nach ähnlicher Zeit ausgehärtet sind.

Ich handhabe es so wie du, dass ich immer nur eine Lackschicht anstrebe. Aber mir hat auf Dauer dünnflüssiger Lack trotzdem mehr zugesagt. Ich lackiere inzwischen "amerikanisch" – d. h. viel Lack auf die Wicklung geben und dann überschüssige Mengen raustropfen lassen. Mit dem High-Build vorher habe ich ähnlich dünn lackiert wie du, aber auch genau solche "rauen Kanten" am Übergang zwischen letzter Windung und Blank erzeugt wie du. Das sagt mir schon länger nicht mehr zu und statt auf eine zweite oder dickere Schicht High-Build umzusteigen, war tatsächlich dünnflüssigerer Lack die passendere Lösung für mich, weil genau so viel heraustropft wie nötig. Jetzt sind meine Wicklungen bewusst minimal dicker lackiert als vorher, sehen jedoch noch sauberer an den Kanten aus als das hier gezeigte Beispiel.

Leider ändern alle diese Überlegungen nichts an der Wartezeit bei den jeweiligen Lacken und Ansätzen. Innerhalb von Flexcoats range gibt's da womöglich keine wirklichen Unterschiede, weswegen ich gern mal eine andere Firma probieren würde die hier jemand empfehlen kann.
 
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dennisrrrr

Finesse-Fux
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Ich weiß nicht 100% wieso, aber ich hab den U40 Lack lieber als Flexcoat. Ich glaube weil der länger hält. Von Jahr zu Jahr baue ich seltener und jedes Mal wenn ich den Flexcoat dann wieder raus geholt hab war die eine Komponente gelb und die andere milchig und hart. Nicht mehr verwendbar. Der U40 blieb nun länger frisch. Allerdings hab ich mit dem u40 mehrere Male den Fall gehabt, dass ich mir unsicher war ob der jetzt noch ordentlich aushärtet oder ob der schon hinüber ist - der Rest im Becher war nach den typischen 12 Stunden immer sehr auffällig weich. Also hier die Empfehlung welchen du nicht versuchen brauchst, wenn’s drum geht die Rute schnellstmöglich zu verwenden.

Machst du den Lack beim Anmischen / Blasen-Platzen / Überschuss abtragen ordentlich heiß? Bei mir wird der mit Feuerzeug so dünnflüssig, dass er wieder abtropft. Epoxy härtet ja mit Erwärmung aus und wenn ich das richtig verstanden habe, trägt die Hitze dann zur Vernetzung bei. Ergo beschleunigt es das Aushärten, auch wenn’s erstmal nochmal dünnflüssiger wird. Wäre vielleicht nochmal ne Stellschraube, abgesehen vom Lack selbst. Weiß das jemand sicher und kann das bestätigen?
Oder bewirke ich mir der Hitze womöglich das Gegenteil und der Lack wird deshalb nicht so schnell hart?
 

Saturday

BA Guru
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Guter Hinweis zum U40! Damit hast du mir bares Geld gespart.

Da ich grundsätzlich kein Farbfixativ verwende, habe ich mich an die Verfälschung der Optik bereits gewöhnt bzw. plane ich das in meine Garnwahl sowieso mit ein. Wenn dann Komponente B etwas gelblicher geworden ist, macht das auch keinen substanziellen Unterschied mehr. Hinsichtlich der Farbtreue ist Flexcoat vom Hörensagen her generell nicht auf dem Niveau der in dieser Hinsicht besten Lacke.

Komponente A lagere ich wiederum im Kühlschrank. Das bringt erstens den Vorteil längerer Haltbarkeit (seitdem ist sie mir nicht mehr kristallisiert) und zweitens muss man die Komponente vor dem Einsatz zwingend erwärmen, was bei mir mit einem Föhn geschieht. Warum dieser zusätzliche Arbeitsschritt ein Vorteil ist?

Das hat mit deiner Beobachtung des schnelleren Aushärtens zu tun. Die Komponenten lassen sich durch die Hitze schonmal grundlegend blasenfreier mischen und der Lack ist unmittelbar beim Vermischen dann am allerdünnflüssigsten. Ich verliere zwar ein paar Minuten der angegebenen Gesamtverarbeitungszeit, aber das ist für mich vernachlässigbar, weil er beim Auftragen genau die richtige Konsistenz hat (ggf. mische ich bis zu diesem Moment) und zudem nicht so lange rotieren muss wie angegeben.

Insofern entsprechen meine Erfahrungen deinen. Hitze macht kurzfristig dünnflüssiger und beschleunigt längerfristig die chemische Reaktion. Feuerzeug bzw. Laborkerze kommt bei mir "an der Rute" dann nur noch zum Einsatz, falls wirklich Blasen auf die Wicklung gelangt sein sollten. Was das endgültige Maximalerhärten betrifft, habe ich keine Ahnung. Generell ist mir Flexcoat in dieser Hinsicht auch nach Tagen, Wochen, Monaten minimal zu weich, wenn ich mit meinen Stangenruten vergleiche.
 
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dennisrrrr

Finesse-Fux
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Komponente A lagere ich wiederum im Kühlschrank. Das bringt erstens den Vorteil längerer Haltbarkeit (seitdem ist sie mir nicht mehr kristallisiert) und zweitens muss man die Komponente vor dem Einsatz zwingend erwärmen, was bei mir mit einem Föhn geschieht. Warum dieser zusätzliche Arbeitsschritt ein Vorteil ist?

Wenn’s das Shelf-Life verlängert nehm ich das ab jetzt gern in Kauf. Game-Changer! Danke!
 

blankmaster

BA Guru
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Ganz kleine Frage zwischendurch : Welcher Lack trocknet denn bei sattem Auftrag am schnellsten ? Der von mir verwandte 2K-Lack von CMW braucht mindestens eine (lange) Nacht.
 

Frank69

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Seit doch nicht so ungeduldig. Wenn ihr mit der neuen Rute morgen angeln wollt müsst ihr eben 2 Wochen eher mit dem bauen fertig sein. ;)
Das mit der Aushärtezeit habe ich auch beobachtet als ich auf der Suche nach Ersatzlack für meinen geliebten FCP war.
Meine Vermutung ist das da jetzt andere Zusätze vermischt sind weil eventuelle irgendwelche Zusätze nicht mehr erlaubt sind. Auch wird ja mit noch besserem UV Schutz geworben. Wenn das zutreffen sollte, mit dem besseren Schutz, müssen die auch mehr vom UV Blocker rein mischen was dann den Lack an sich günstig oder ungünstig beeinflusst.
Ich finde die etwas ausgeprägtere Elastizität, im Hinblick zur Vermeidung von Lackrissen in den Wicklungen, garnicht mal so schlecht.
Solche Lackierungen, wie auf dem Bild von @dennisrrrr ,werden auch durchaus angestrengt, nur noch flacher. Auch wird manchmal so lackiert das die Garnstrucktur der Wicklung erhalten bzw sichtbar bleibt. Dies ist natürlich, was die Stabilität der lackierten Wicklung angeht, kein Mangel. So eine Lackierausführung ist genauso stabil wie eine fett lackierte Wicklung, nur wesentlich schwieriger zu lackieren, wenn man es richtig machen tut das es gut aussehen tut.
Eine saubere und ebene Lackierung mit sauberen Kanten am Blank sind aber nunmal aktuelle modern und von der Mehrheit erwünscht. Ist aber auch nicht so einfach umzusetzen, bedarf einiges an Übung.
 

tölkie

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2 K Lacke brauchen Zeit & Energie um zu härten. Ich lackiere 3-4x in dünnen Schichten und lasse immer über Nacht trocken. Dazu lasse ich die Lackierung immer noch ein paar Tage stehen bevor ich die Rute fische. M.M. reicht eine Nacht mit einer dicken Lackschicht nicht aus.
 

Saturday

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Ganz kleine Frage zwischendurch : Welcher Lack trocknet denn bei sattem Auftrag am schnellsten ?
Aaalso ... nach Saturday :p gibt es vier Stadien in folgender Reihenfolge:
  1. Mindestrotationsdauer
  2. Staubtrockenheit
  3. Ready-to-use-Härte
  4. endgültige Aushärtung
Und alles variiert leider je nach Lack. Ob satter oder dünner Auftrag spielt eher eine untergeordnete bis gar keine Rolle, weil hauptsächlich Temperatur und Mischverhältnis relevante Faktoren für den Ablauf der chemischen Reaktion sind und nicht die Exposition zur Luft den Prozess in Gang setzt (wie es hingegen z. B. bei Sekundenkleber und allen anderen mir bekannten 1k-Klebern der Fall ist).

Du musst jetzt überlegen wie du die Stadien priorisierst und dann gibt es zu manchen Produkten entsprechende Angaben im Netz oder der Packungsbeilage und zu manchen lediglich Erfahrungswerte von Anwendern. Ich habe selbst leider bisher zu wenige verschiedene Lacke ausprobiert, um eine konkrete Empfehlung geben zu können.

Hilft das schonmal ein Stück weit oder geht die Antwort völlig an der gestellten Frage vorbei?
 

Frank69

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@Saturday hast du schon mal den Generation 4 probiert? Gibt es in zwei verschiedenen Varianten, Low und High. Habe beide schon verarbeitet. Der Low ist miniemal dünnflüssiger und etwas länger offen. Komme mit beiden gleichermaßen gut hin. Lassen sich sehr gut anmischen, Blasenbildung beim mischen ist sehr sehr gering.
Aber auch hier ist die Aushärtezeit länger als bei meinem geliebten FCP, den es leider nicht mehr gibt.
 

Saturday

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Aber auch hier ist die Aushärtezeit länger als bei meinem geliebten FCP, den es leider nicht mehr gibt.
Danke für die Empfehlung der Generation4-Lacke. Werde ich probieren.

Wie sind denn Rotations- und endgültige Aushärtzeit bei denen im Vergleich zu den gängigen Flexcoats deiner Erfahrung nach?

Übrigens bin ich gar nicht so ungeduldig, dass ich mit ner lackierten Rute am Folgetag angeln gehen will, sondern ich habe einfach oft Reparatur-Projekte auf dem Tisch und sichere Brüche mit lackierten Carbon Rovings oder Zierwicklungen oder Ringwicklungen ab. Da will man einfach möglichst schnell einen Belastungstest machen können und herausfinden, ob die Reparatur geglückt und Stabilität gegeben ist.

Gibt nichts Tragischeres als auf gut Glück neu zu beringen (weil noch nicht ausgehärtet) und dann bricht dir der Blank an der reparierten Stelle und du musst eventuell aufgrund von Splitterung kürzen und deswegen nach erneutem Verzapfen schlimmstenfalls alle Ringe wieder versetzen.
 
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dennisrrrr

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Ah ah ah und… die letzten Stangen-Ruten die ich gestripped habe hatten im Vergleich zu den von mir mit Flexcoat / U40 gebauten einen so dermaßen harten spröden Lack, das Zeug bricht regelrecht runter beim Strippen. Is das jetzt besser? Es is aber definitiv n anderer Lack den die da in China verwenden.
 

tölkie

Barsch Vader
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Hmmm

Würde behaupten, dass dünne Schichten eher durchgehärtet sind als Dicke. Aber Temperatur spielt sicher eine Rolle. Man kann durch mehr Wärme die Aushärtungszeit reduzieren während zu tiefe Temperaturen das verhindern.

Die Zugabe der Härtermenge ist nicht variabel, sondern muss den Bedarf des Harzes decken, damit alle Bestandteile vernetzen können. Überdosierungen sind ebenfalls nicht gut, weil dann der Härter kein Bindemittel hat zum Aushärten.
 

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