1oz-MH-Rute unterdimensioniert für die Jagd nach Hechten?

  • Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!
K

Kicsi Ördög

Gast
Entscheidend ist, das man zügig reagiert wenn eine Gerätezusammenstellung grenzwertig erscheint und nicht aus s.g. Spaßgründen so weiter fischt.
Ist man ehrlich und selbstkritisch genug, zögert man nicht lange und rüstet auf. Diese Fairness sollte einem der Fisch wert sein und nicht das eigene „Vergnügen“!
Finde ich auch! Aber wenn ich dann so Aussagen höre, wie ne 8 Gramm Solidtip Rute und das Wort Hecht in Verbindung dann frage ich mich schon ein bisschen...

Ich war letztes mal mit meinem Kollegen auf dem Boot, der hatte einen 95er Hecht auf seiner 3/4oz Baitcaster. Der drill hatte keine 1 1/2 Minuten gedauert und der Fisch war im Kescher. Viele trauen vielleicht ihren (leichten) Ruten einfach auch zu wenig zu oder drillen mit zu lascher Bremse! Nicht, dass ich es unterstützen würde, mit 3/4oz Ruten gezielt auf Hecht zu fischen, aber wenn ich bei mir "normal" auf Hecht angle, reicht mir eine H-Power Rute, für die kleineren gängingen Standartköder...

Es haben schliesslich nicht alle Lust mit 6-10oz Ruten am Wasser zu stehen und stundenlang 200 Gramm Köder zu werfen. Da ist absolut klar, braucht es solche "Besen", geht ja gar nicht anders. Wenn ich aber da, an meinem Gewässer nen 5.8er FSI am Offset fischen möchte, nehme ich bestimmt nicht meine 4oz Rute.
 
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Oderhavel

Gummipapst
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Wenn ich mir den Eingangspost durchlese, gehe ich erstmal von 0 % Verwertungsabsicht aus. (Ausserdem besteht in NL doch die Pflicht Hechte zurückzusetzen oder?)
Ich möchte keine C&R Diskussion lostreten, aber ich würde einfach nicht auf Hecht angeln wenn ich keinen verwerten möchte bzw. sie zurückzusetzen muss.

Unter diesen Umständen dann auch noch die untere Grenze des sinnvoll nutzbaren Gerätes auszuloten und das ganze unter anderem mit Drillspass zu rechtfertigen finde ich zumindest fragwürdig.
Auf gezieltes Hechtangeln bezogen natürlich.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gleichgroße Hechte aus ein und demselben Gewässer sehr unterschiedlich kämpfen können.
Ein wirklich fitter Meter wird dir mit einer 1oz Kombo sehr wohl Probleme machen. Was nicht heißt, dass es nicht auch klappen kann aber die Chance auf Verlust wäre relativ hoch.

Aber wie Blechinfettseb schrieb ist auch die Chance relativ hoch, dass es beim Biß eines Meters erst gar nicht zum Drill kommt. Wenn der deinen Köder richtig festhält, bekommst du den mit der MH kaum im Maul bewegt und dementsprechend auch die Haken nicht gesetzt.
Wer weiß, vielleicht war ja bei deinen 10 bis 30 % Fehlbissen schon der eine oder andere Meter dabei. ;)
 

PhilippPDM

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Wenn ich mir den Eingangspost durchlese, gehe ich erstmal von 0 % Verwertungsabsicht aus. (Ausserdem besteht in NL doch die Pflicht Hechte zurückzusetzen oder?)
Ich möchte keine C&R Diskussion lostreten, aber ich würde einfach nicht auf Hecht angeln wenn ich keinen verwerten möchte bzw. sie zurückzusetzen muss.

Ich bin etwas verwirrt...haben nicht 99% hier keine Verwertungsabsicht?
 

PhilippPDM

Finesse-Fux
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@philchasingpikes

Kann ich verstehen.. wenn du mit Ködern an der 1 oz Kombo genau so große Hechte wie an der 3 oz Kombo fängst und trotzdem ein sicheres gefühl hast würde wohl auch die leichtere wählen.. vlt. hättest du aber auch schon nen meterhecht gefangen wenn du konstant große Köder fischen würdest...Aber wer weiß;)
 

philchasingpikes

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Wenn ich mir den Eingangspost durchlese, gehe ich erstmal von 0 % Verwertungsabsicht aus. (Ausserdem besteht in NL doch die Pflicht Hechte zurückzusetzen oder?)
Ich möchte keine C&R Diskussion lostreten, aber ich würde einfach nicht auf Hecht angeln wenn ich keinen verwerten möchte bzw. sie zurückzusetzen muss.

Prinzipiell hast du Recht: Ich gehe erstmal mit dem C&R-Grundgedanken los. Das heißt aber nicht das ich nicht auch mal einen Fisch mitnehme.
Hecht muss man an den meisten Gewässern nicht zurücksetzen, ist aber gerne gesehen. Meist ist es erlaubt einen Hecht mitzunehmen.
Aber warum ausgerechnet beim Hecht mit "Verwertungswillen" losziehen? Sind da Barsch und Zander nicht "lohnenswerter"?

Unter diesen Umständen dann auch noch die untere Grenze des sinnvoll nutzbaren Gerätes auszuloten und das ganze unter anderem mit Drillspass zu rechtfertigen finde ich zumindest fragwürdig.
Auf gezieltes Hechtangeln bezogen natürlich.

Fände ich auch, habe ich so aber nie gemacht. Es ist ja nicht so, als das es mit einer MH-Kombo "gerade so eben geht" Hechte vernünftig zu drillen und zu landen. Das ging sogar an den UL- bis M-Klassen die ich fische. Da war der Hecht allerdings immer nur Beifang. Aber nur weil ich auch mit diesen Hechte sicher landen konnte, gehe ich damit nicht gezielt auf Hecht.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gleichgroße Hechte aus ein und demselben Gewässer sehr unterschiedlich kämpfen können.
Ein wirklich fitter Meter wird dir mit einer 1oz Kombo sehr wohl Probleme machen. Was nicht heißt, dass es nicht auch klappen kann aber die Chance auf Verlust wäre relativ hoch.

An den Kombos von denen ich hier schreibe, hat noch kein Hecht Probleme bereitet. Sicherlich gibt es auch irgendwo in 'meinen' Gewässern den Meter, aber ob der dann mehr Probleme macht als der Nachbar mit 95cm? Weiß ich nicht, und kann ich momentan noch mit 'Nein' beantworten. Die Erfahrung beruht auf ein paar Dutzend Hechten im Jahr an diesen Kombos.

Aber wie Blechinfettseb schrieb ist auch die Chance relativ hoch, dass es beim Biß eines Meters erst gar nicht zum Drill kommt. Wenn der deinen Köder richtig festhält, bekommst du den mit der MH kaum im Maul bewegt und dementsprechend auch die Haken nicht gesetzt.
Wer weiß, vielleicht war ja bei deinen 10 bis 30 % Fehlbissen schon der eine oder andere Meter dabei. ;)

Das mag natürlich sein, wäre aber Spekulation. Ich werde es bei Fehlbissen auch nicht mehr rausfinden können - wie wir alle, bei allen Fehlbissen und allen Zielfischen - leider. ;)


@harry87
Da könntest, und wirst du vielleicht sogar Recht mit haben. Aber irgendwie wollen mir diese (in meinen Augen) sehr schweren Köder mit ü50/ü60 Gramm einfach vom Handling und Werfen nicht gefallen. Finde Swimbaits generell cool, aber mit denen hantieren ist irgendwie nicht so meins...:emoji_shrug:
 
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PhilippPDM

Finesse-Fux
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ach alles gut! jeder wie er mag. Ich hab halt erst ''große'' Hechte gefangen als ich mit Big Baits angefangen habe. Bin dann größenwahnsinning geworden und hab mir nen St. Croix Musky Stecken geholt für Gewässer wo höchstwahrscheinlich eh nicht viele Meterhechte vorkommen. Mitlerweile reicht mir fast immer die 3oz Rute aber auch ich überlege mir sogar noch ne leichtere zu holen. Wobei man aber auch sagen muss, dass wenn man geziehlt auf Hecht angelt, der Drill eines 60ers eh nicht ''spannend`` sein sollte.
 

Oderhavel

Gummipapst
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Aber warum ausgerechnet beim Hecht mit "Verwertungswillen" losziehen? Sind da Barsch und Zander nicht "lohnenswerter"?

Das stimmt, darum angle ich persönlich auch nur äußerst selten gezielt auf Hecht.

Ansonsten kannst du doch gerne weiter mit deiner MH den Hechten nachstellen. Es scheint ja für dich zu passen. Dann stellt sich für mich allerdings die Frage wozu dieser Thread? ;)
Irgendeine Art von Zweifel scheinst du ja doch zu haben.

Ich denke mal in mindestens 90% der Fälle wirst du die Fische "waidgerecht" landen können. Bei richtig großen Fischen, warmen Wassertemperaturen oder Hindernissen kann es unter Umständen weniger waidgerecht sein als mit stärkerem Gerät.

Probiere es doch einfach mal mit kräftigerem Tackle. Muss ja nicht gleich Bigbait sein. Auf 15 bis 20cm Köder ballern dir auch noch untermassige von daher solltest du an keinem Hecht vorbeiangeln. Drill ist bei den üblichen verdächtigen in kleinen Gewässern eh zu vernachlässigen.
Du gewinnst dadurch ein paar % Wahrscheinlichkeit den Meter zum Biß zu überreden, bzw ihn nach dem Biß zu haken und zu landen. Mir wäre es das Wert.
 

philchasingpikes

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Ansonsten kannst du doch gerne weiter mit deiner MH den Hechten nachstellen. Es scheint ja für dich zu passen. Dann stellt sich für mich allerdings die Frage wozu dieser Thread? ;)
Irgendeine Art von Zweifel scheinst du ja doch zu haben.

Der Diskussionsansatz hier ist aus einer Diskussion zu dem Thema mit einem Kumpel entstanden, die auch eher ungewollt in diese Richtung gegangen ist.
Und deswegen wollte ich nur mal nachhorchen, ob ich denn wirklich eine Ausnahme bin wenn ich mit einer 1oz-MH auf Hechte gehe. Sicher habe ich mich mit dem Gerät immer gefühlt. Deswegen erschien mir das vielleicht interessant für das Forum zu sein.

Das es allerdings so kontroverse Züge nimmt, war mir zu Anfang nicht bewusst...:emoji_sweat_smile:
 
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RollieFree

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Die Haken typischer 1oz Köder, lassen sich im Hechtmaul mit entsprechenden Gerät ähnlich "leicht" setzen, wie die eines großen 5oz Köders mit entsprechender Rute.

Ich fische zu 80% ebenfalls "groß", aber es gibt durchaus auch Situationen, wo mir insbesondere der Einschlag von einem slochen Brocken einfach fehl am Platz erscheint..
 

observer

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Wenn du anscheined so vertraut bist mit reissenden Stahlvorfaechern, dann machst du etwas falsch. Zwar versagt auch mal eine Quetschung im Anglerleben, weil man nicht vernuenftig kontrolliert hat, wie auch mal ein Titan brechen wird. Kommt das oefters vor, fischt du auch hier voellig deplaziertes Material oder verarbeitest unglaublich ungenau. Seit ueber 10 Jahren intensivstes Hechtangeln in ganz Europa (u.a. ein Hauptgrund fuer meinen Umzug nach NL) fuehrten in der Anfangszeit mal zu 2 gerissenen Stahlvorfaechern (schlechte Zange!), 1 gebrochenden Titan + einem nachgebenden Stinger (ebenfalls eigener Fehler). Noch kein Abbiss von 1mm FC. Jedoch schon 2mal Abiss von 0.6mm miterlebt von Unbelehrbaren.

seh ich genauso...
 

fragla

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Ich würde die Rute nicht nur an der Länge des Fisches fest machen, sondern am Gewicht. Beides steht mit der Gewässergröße im Zusammenhang. Ob man waidgerecht unterwegs ist, ist wohl eher von der Schnur, Stahl oder FC abhängig und weniger von Rute und Rolle.
Ich habe anfangs nur mit H-Ruten gefischt, mittlerweile geht das Tackle bis BFS runter und ich habe an jeder Rute schon Hechte ü70 als Beifang gehabt. Den längsten Drill hatte ich mit einer 1,05 Mutti an einer H, Grund dafür war aber nicht das Gerät, sondern der Bediener, mir fehlte einfach die Erfahrung mit Hechten dieser Größe.
Da an meinen Seen keine Hechte ü 120 zu erwarten sind, und wenn da eh als Beifang, werde ich auch weiterhin hauptsächlich mit einer MH Kombo los gehen und ehrlich gesagt machen mir die Miezen da mehr Sorgen als die Hechte. Noch bin ich verschont geblieben, aber der Tag wird kommen.
Zum C&R, wer sich als Angler über Tierquelerei Gedanken macht, sollte wie schon erwähnt mit dem Fischen auf hören, egal ob Kochtopf oder Spass Angler.
 

backlash63

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Der Köder limitiert am Ende ja eh die Rute.
Also ich gehe da ganz konform mit Machete. Ich überlege mir, wie ich heute gerne Baitcasten möchte , ob leicht oder schwer, Top oder Bottom, Fluss oder Teich usw.
Wenn es leicht wird, dann bin ich mir aber immer bewusst, dass auch ein Hecht einsteigen könnte (von sehr wenigen Gewässern einmal abgesehen). Also bedeutet das grundsätzlich ein hechtsicheres Vorfach. Ich denke, mehr kann man nicht tun. Dann beißt eben unerwartet ein großer Hecht auf die L- Kombo, das lässt sich nicht vermeiden. Die Hauptsache ist das hechtsichere Vorfach.
 

KaRa

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Ich fische auch mit 30gr. Rute gezielt auf Hecht, mit schlanken Ködern, oder Ködern ohne viel Verdrängung( schlanke Gummis, Pintails,mit moderatem Jigkopf oder Gummis mit Twisterschwanz.)
Wichtig ist, dass das Gerät aufeinander abgestimmt ist und das Wasser frei ist für den Drill.
Und mal ehrlich, an einer 1,5# PE kannst du ausreichend Druck aufbauen, um den Drill nicht unnötig in die Länge zu treiben!
Ich habe selbst einige Meterfische an der 30gr. gefangen, kein Problem. Im Dickicht geht das natürlich nicht.
Meiner Meinung und Erfahrung nach, ist das voll okay, wie du das machst !
 

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