Der große Lass-uns-über-Corona-reden-Thread-der-hoffentlich-in-nem-halben-Jahr-weg-ist

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lilalaune33

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@pechi24: Solide Ausführungen und niemand hat hier etwas gegen - und das kann man eben auch im Thread nachlesen, fundierte Kritik an Maßnahmen, die eben auch kontrovers in der sog. Lügenpresse debattiert werden.

Wenn aber Personen dann Qanon einwerfen, diese Propgandagewäsch von zig Millionen Teilnehmern breit treten und so tun als wäre es kein Problem sich zwischen Reichsbürgern und Nazis zu bewegen, sehe ich persönlich Gegenwind für angebracht. Der Verschwörungsmythos Pizzagate bspw. bedient antisemitische Narrative, einer kinderessenden, ihr Blut trinkenden Elite.

Da halte ich dann Deine Worte bzgl. des Umgangs, also Abschaltung von Diskussionen und die Unterdrückung von Selbstoutings des Friedens wegen oder wie Du es sagst der "geeinten Anglerschaft" für unangebracht.
 

pechi24

Gummipapst
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Wenn ihr die Nummer weiter vertieft, dann kann man hier zukünftig auch nach religiösen Lagern fragen, wer welche Partei wählt, die jeweilige Haltung zu Drogen abfragen und ob die Erde nun durch Evolution oder die Schöpfungsgeschichte entstanden ist. Auch dabei kommen vermutlich sehr überraschende und kontroverse Statements zusammen.

Dann Gute Nacht beim BA.

Die Forenregeln gibt es aus einem sehr gutem Grund und wer anderen politischen Gegenwind geben will oder politische Diskussionen mag, der ist doch bei Gegendemos oder in den Kommentarspalten der Zeitungen sehr gut aufgehoben.

Die Nummer ist doch längst in eine politische Diskussion inkl. Beleidigungen abgedriftet und hat nicht mehr viel mit Corona zu tun, mit Angeln schon mal gar nicht (im Gegensatz zu Umweltpolitik).

Letztlich wird man hier auch niemanden von seiner Meinung abbringen und falls es nur noch darum geht, andere vorzuführen oder lächerlich zu machen, hilft man im Ergebnis auch niemandem damit. Um Austausch geht es hier doch schon längst nicht mehr. Einige haben sich hier extrem hineingesteigert und finden irgendwie nicht mehr den Ausgang und zwar auf beiden Seiten.

Man wird sich damit abfinden müssen, dass der BA ein Spiegel der Gesellschaft ist, ob es einem gefällt oder nicht.

Hier wird es Rechtsradikale, Linksradikale, Sektenmitglieder, Trumpfans, Trumpgegner, fundamentale Relegiöse, Fetischleute, Alkoholiker, Asketen und allerlei andere Interessen geben. Will man das zukünftig alles als (politisches) Thema zulassen und die Leute dahingehend bewerten?

Geht doch mal zusammen Angeln und wenn der andere tatsächlich auch im echten Leben aus der eigenen Perspektive ein totaler Vollidiot ist, ignoriert ihr euch zukünftig halt einfach.

Ansonsten ist es mir persönlich aber auch egal, wenn man sich hier mit redundanten Statements noch tagelang gegenseitig belegt. Ist nur etwas schade, dass das Forolot dann damit zugemüllt wird und man dann vielleicht doch eine interessante neue Erkenntnis zu Corona oder anderen Themen verpasst.

Aber vielleicht ist es sogar gut, wenn solch ein Nebenthema als Blitzableiter dient, das mögen die Mods mit ihrer Erfahrung entscheiden.
 

Angelspass

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Aber vielleicht ist es sogar gut, wenn solch ein Nebenthema als Blitzableiter dient, das mögen die Mods mit ihrer Erfahrung entscheiden.

Siehe:

Corona ist eines der bestimmensten Themen unser Zeit, deshalb lassen wir es laufen. Noch..., das kann sich aber jederzeit ändern. Sollte es wieder verbal eskalieren oder jemand meinen hier wiederholt missionarisch tätig werden zu müssen machen wir zu.
 

FrankBuchholz

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Ich habe gestern erlebt wie eine renitente Mutter mit Kind auf dem Arm von der Staatsmacht aus einer Tankstelle entfernt werden muste deren Angestellte sich weigerte sie ohne Maske zu bedienen. Bei uns in Kiel ist gerade erst ein Imbissgrill am Bahnhof unter bundesweiter Aufmerksamkeit wg. 6 Neuinfektionen in der Belegschaft geschlossen worden. Die Mitarbeiter wohnen in 4 verschiedenen Landkreisen, von den Gästen ganz zu schweigen.

Die Frage ob es "normale" Menschen sind die derartig aufbegehren - ich sage mal es sind sicherlich nicht nur rechte Schlapphüte. Es gibt viele Menschen in allen politischen Lagern und sozialen Schichten die ein persönliches Thema mit Authorität und/oder wirtschaftlicher Not und sozialen Abstiegsängsten laufen haben und die mit rationalen Argumenten kaum zu erreichen sind weil sie sich geistig versteifen. Ein Bekannter von mir ist Schausteller auf Mittelalterlichen Märtken. Was anderes hat der die letzten 10 Jahre nicht gemacht, der steht vor dem Nichts. Betriebliche Fixkosten die über Nothilfe gedeckt sind kann er nicht essen. Sowas macht halt auch unvernünftig. Noch hält er sich wacker, aber ich könnte es ihm nicht verübeln wenn er verbittert.

Gleichzeitig weiß ich aus meiner beruflichen Erfahrung als Versicherungsverkäufer wie heftig sprachliche Manipulation in Verachtung und Mistrauen umschlagen kann. Mein letzter Chef war eine extrem manipulative, geradezu toxische Persönlichkeit und hat gerne so Sachen gesagt wie "Alles was Sie sagen muß wahr sein - aber sie müssen nicht alles sagen was wahr ist". Die Leute spüren sowas irgendwann und neigen dann zu Überreaktionen.

Manche entwickeln sogar Ablehnung gegen Finanzberater!

Wenn Medien und Politik von "Kontaktbeschränkungen" sprechen wo eigentlich ein Versammlungsverbot gemeint ist oder die Ökos vom Amt den "natürlichen Ursprung" eines Virus beschwören der imstande ist weltweiten Wertewandel zu bewirken nachdem er von der Fledermaushöhle heraus einen Umweg über das Forschungslabor eines Landes genommen hat das ethnische Minderheiten verfolgt, Organhandel mit politischen Gefangenen betreibt und im Krieg und Kolonialzeitalter sowohl tiefste nationale Erniedrigung als auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit z. B. als Versuchskaninschen für Bio-Waffen erlitten hat dann kostet das Glaubwürdigkeit und macht die Sache nicht einfacher.
 

captn-ahab

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Liebe Leute,

ich möchte gerne eine kurze Info in den Raum werfen, bevor es zu Spekulationen kommt. Ein User, der auch hier viel aktiv war, hat mich gestern um Löschung seines Accounts gebeten und wir sind diesem nachgekommen.
Bitte keine Häme, Nachtreten oder dergleichen. Ich denke man nennt soetwas einfach "Trennung im Einvernehmen".
Liebe Grüße aus dem Turm Sarumans, hier im Home-Office im Dachgeschoss ist ne Hitze wie in den Feuern Mordors.
 

elaphe

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Das ist sehr schade und wäre nicht nötig gewesen. Außerhalb dieses Themas war doch alles ok.
Für den Mut sich mit seiner Meinung der Diskussion zu stellen hat er meinen Respekt auch wenn wir nie diese Meinung teilen werden. Deshalb aber das Forum zu verlassen finde ich echt schade.
Deutliches Zeichen derartige Themen hier außen vor zu lassen.
(Ich gelobe Besserung)
 

Saturday

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@elaphe | Neulich im Herbst waren wir noch mit ihm beim Barschalarm-Treffen in Leipzig und das hatte, soweit ich mich richtig erinnere, allen Beteiligten sehr viel Spaß bereitet.

Ich find's traurig, ihn jetzt hier die Gemeinschaft verlassen zu sehen. Es sind auch wirklich einige unschöne Bemerkungen auf persönlicher Ebene gefallen. Auf der Sachebene waren klare Worte jedoch nicht unangebracht. Wo jemand in einem Forum offen seine Meinung vertreten darf, muss auch Platz für entschiedene Widerrede sein. Wäre der Thread vorzeitig geschlossen worden, käme dieses demokratische Postulat hier nicht zur Geltung.
 

elaphe

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@elaphe | Neulich im Herbst waren wir noch mit ihm beim Barschalarm-Treffen in Leipzig und das hatte, soweit ich mich richtig erinnere, allen Beteiligten sehr viel Spaß bereitet.

Ich find's traurig, ihn jetzt hier die Gemeinschaft verlassen zu sehen. Es sind auch wirklich einige unschöne Bemerkungen auf persönlicher Ebene gefallen. Auf der Sachebene waren klare Worte jedoch nicht unangebracht. Wo jemand in einem Forum offen seine Meinung vertreten darf, muss auch Platz für entschiedene Widerrede sein. Wäre der Thread vorzeitig geschlossen worden, käme dieses demokratische Postulat hier nicht zur Geltung.
Jetzt wo Du es sagst, stimmt ich erinnre mich. Ich hoffe er überlegt es sich nochmal ....
 

Erich_Spitzweg

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Ich finde es ebenfalls sehr schade, dass sich ein langjähriger User aufgrund dieser Diskussion dazu entschlossen hat, dem Forum den Rücken zu kehren. Insbesondere deswegen, da ich der Ansicht bin, dass die gesamte Diskussion - bis auf einige wenige Ausrutscher beiderseits - sehr gesittet verlief. Was bei einem solch kontroversen Thema ducrhaus keine Selbstverständlichkeit ist!
Ich selbst hätte mich zu einigen Punkten gern auch nochmals eingebracht, hatte in den vergangenen Tagen aber einfach keine Zeit dazu (wie ich generell eigentlich fast nur wochenends dazu komme, hier zu posten; heute ist eine Ausnahme und auch der Uhrzeit geschuldet).
Und dennoch bin ich der Meinung, dass eine Diskussion gerade von den in sie einfließenden unterschiedlichen Meinungen lebt. Widerworte muss man auch mal "abkönnen", wer wüsste das besser als wir Angler? Schließlich haben wir hier alle ein Hobby, mit dem weite Teile der Bevölkerung entweder nichts anfangen können oder welches ein - Gott sei dank weitaus kleinerer - Teil sogar bewusst ablehnt. Aber auch mit solchen, teils unbequemen, Meinungen müssen wir uns doch auseinandersetzen. Oder seid ihr alle nur mit Leuten befreundet oder bekannt, die entweder selbst angeln oder aber unserem Hobby an sich ausnahmslos positiv gegenüberstehen?
Persönlich hätte ich mir gewünscht, dass hier ein gewisser "modus vivendi" hätte gefunden werden können, durch die Trennung von sozialer Thematik (politisch ist das Thema für mich nach wie vor nicht, solange es nicht in solcher Intention instrumentalisiert wird) einerseits und dem Erfahrungsaustausch über eines der vergnüglichsten Hobbys andererseits, ohne Vorbehalte von beiden Seiten (auch wenn's vielleicht manchmal und manchem schwer fällt).
 
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- Boris -

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[...] Und dennoch bin ich der Meinung, dass eine Diskussion gerade von den in sie einfließenden unterschiedlichen Meinungen lebt. Widerworte muss man auch mal "abkönnen", wer wüsste das besser als wir Angler? [...]

Widerworte sollten sogar höchst willkommen sein, denn nur im permanenten Diskurs können Hypothesen überprüft und der Erkenntnisgewinn sogar beschleunigt werden.
Dafür muss man meines Erachtens auch nicht unbedingt Experte sein, denn insbesondere die etwas naivere (und wohl möglich unvoreingenommenere) Betrachtungsweise schützt am besten vor dem befürchteten Tunnelblick und rückt evtl weitere interessante Aspekte ins Bild.

Bzgl der Sensitivität und Spezifität der verschiedenen PCR-Testkits bin ich noch zu keinem abschließenden Ergebnis gekommen, aber der Fokus wird scheinbar auf die Vermeidung falsch-negativer Ergebnisse gelegt, damit möglichst niemand übersehen wird.

Die Spezifität scheint dagegen nur von untergeordnetem Interesse zu sein - und das obwohl diese beim Screening und niedriger Prävalenz verhältnismäßig viele falsch-positive Ergebnisse generieren könnte.

Bei einer Prävalenz von 1% und einer relativ hohen Spezifität von 99,95% wären immerhin 5% aller positiv Getesteten falsch positiv und bei einer Prävalenz von lediglich 0,5% bereits 10% irrtümlich positiv.

Aufgrund der weitreichenden Folgen macht das meines Erachtens eigentlich in jedem Fall eine zweite Testung erforderlich, halbiert dann allerdings die Testkapazitäten und wird, sofern ich richtig informiert bin, deswegen nur bei suspekten, vermeintlich falsch-negativen Ergebnissen durchgeführt.

Dabei gibt selbst ein positiver Test nur begrenzt Auskunft über den Gesundheitszustand bzw der Infektiösität des Getesteten, da auch Genesene und bereits Immunisierte positiv getestet werden können.

Dass die Spannbreite asymptomatischer Verläufe und bereits vorhandener Kreuzimmunitäten in einzelnen Kohorten ziemlich groß aber dennoch deckungsgleich ist, ist sicherlich kein Zufall, sondern beruht wahrscheinlich darauf, dass die Asymptomatischen einfach bereits durch Kreuzimmunitäten vor Sars-Cov-2 gefeit sind und deswegen auch eine vergleichsweise geringe Antikörperkonzentration haben.

Die Idee, asymptomatisch Infizierte könnten das Virus verbreiten, beruht ja ursprünglich auf einem Missverständnis und wäre bei respiratorischen Infektionen scheinbar ein echtes Novum. Wäre das tatsächlich der Fall, könnte auch eine Impfung das Infektionsgeschehen nicht eindämmen, da sich auch Immunisierte anstecken können, diese aufgrund der Immunantwort aber nicht infektiös werden.

Werden also weiterhin asymptomatische, vermeintlich infektiöse Personen getestet, könnten wir selbst nach erreichter Herdenimmunität jederzeit neue Fälle generieren und Corona würde eine never ending story.

Deswegen sollte das Screening eigentlich ausschließlich den vulnerablen Personengruppen vorbehalten sein und in allen anderen Fällen ausschließlich anlassbezogen getestet werden.

Dennoch wäre es interessant zu wissen, wie groß der Anteil asymptomatischer Verläufe generell und in den einzelnen Untergruppen bzw Kohorten ist - denn bis jetzt ist der Eindruck entstanden, dass vor allem jüngere Personen, insbesondere Kinder und Frauen (oder vielleicht auch Mütter) dazu neigen.

Und sollte dies tatsächlich zutreffen, passt das auch zum relativ hohen Durchschnittsalter der Angehörigen sogenannter "Spreading-Events" - denn die Wahrscheinlichkeit eines solchen hängt meines Erachtens nicht nur von der Teilnehmerzahl, sondern auch von der Alterszusammensetzung ab, da Ältere einfach deutlich häufiger symptomatisch werden und wohl möglich auch seltener Kreuzimmunitäten aufweisen.

Veranstaltungen mit relativ jungen Leuten sind trotz aller Horrorszenarien jedenfalls weitgehend unauffällig geblieben, während Kreuzfahrten und Familienfeiern für solche Events scheinbar prädestiniert sind.

Wirklich rund wird dieses Bild jedenfalls erst, wenn man von einer mehr oder weniger ausgeprägten Hintergrundimmunität ausgeht, die bisher aber leider kaum Beachtung findet.
 

Erich_Spitzweg

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Widerworte sollten sogar höchst willkommen sein, denn nur im permanenten Diskurs können Hypothesen überprüft und der Erkenntnisgewinn sogar beschleunigt werden.
Dafür muss man meines Erachtens auch nicht unbedingt Experte sein, denn insbesondere die etwas naivere (und wohl möglich unvoreingenommenere) Betrachtungsweise schützt am besten vor dem befürchteten Tunnelblick und rückt evtl weitere interessante Aspekte ins Bild.

Öhm, klar sollten diferrierende Meinungen willkommen sein, um den wissenschaftlichen Diskurs voranzutreiben. Hab doch auch nichts Gegenteiliges geschrieben. Aber ob man dazu Experte sein muss oder nicht, hängt doch sehr vom entsprechenden Fachgebiet ab. Bei praxisnahen Fachbereichen mag ein so unbeleckter, unvoreingenommener Blick durchaus manchmal ebenso hilfreich wie sinnvoll sein (nehme an, du bist Naturwissenschaftler); bei eher theoretischen Wissenschaften hilft ein laienhafter Blick oft überhaupt nicht, da den Zusammenhang erst erläuternde Hintergrundinformationen einfach fehlen. Hat aber nichts mit dieser Diskussion hier zu tun, also führe ich das besser nicht weiter aus.
Zum Thema: Persönlich finde ich es klasse, dass du hier faktenbasiert gegen den sogenannten Mainstream argumentierst. Das hebt dich wohltuend von anderen "Kritikern" ab. Wie das größere Ganze abschließend zu bewerten sein wird, können wir leider noch nicht sagen, da wir alle - Profis wie Laien - zum ersten Mal mit einer solchen Problematik konfrontiert sind, die ihren Abschluss ja auch noch lange nicht gefunden hat. Und täglich gibt es neue Erkenntnisse, die mal diesem, mal jenem Recht geben. Schlauer werden wir womöglich erst hinterher sein, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen. Aber bis dahin sollten wir alle nötige Vorsicht walten lassen, allerdings ohne dem von dir so bezeichneten Tunnelblick zu erliegen. Bisher kriegen wir das hier in Deutschland meines Erachtens nach ziemlich gut und ausgewogen auf die Reihe: Maßnahmen wo nötig, deren Aufhebung wo möglich. Und - kann kaum glauben, dass ich so etwas einmal wirklich schreiben würde - deshalb bin ich tatsächlich stolz auf (die Mehrzahl) meine(r) Mitbürger und mein Heimatland.
 
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ranseier

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Dennoch wäre es interessant zu wissen, wie groß der Anteil asymptomatischer Verläufe generell und in den einzelnen Untergruppen bzw Kohorten ist - denn bis jetzt ist der Eindruck entstanden, dass vor allem jüngere Personen, insbesondere Kinder und Frauen (oder vielleicht auch Mütter) dazu neigen.

Und sollte dies tatsächlich zutreffen, passt das auch zum relativ hohen Durchschnittsalter der Angehörigen sogenannter "Spreading-Events" - denn die Wahrscheinlichkeit eines solchen hängt meines Erachtens nicht nur von der Teilnehmerzahl, sondern auch von der Alterszusammensetzung ab, da Ältere einfach deutlich häufiger symptomatisch werden und wohl möglich auch seltener Kreuzimmunitäten aufweisen.

Veranstaltungen mit relativ jungen Leuten sind trotz aller Horrorszenarien jedenfalls weitgehend unauffällig geblieben, während Kreuzfahrten und Familienfeiern für solche Events scheinbar prädestiniert sind.
Interessante These, mit plausibler Schlussfolgerung. Gibt es da auch wissenschaftliche Studien dazu?

ranseier
 

- Boris -

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Öhm, klar sollten diferrierende Meinungen willkommen sein, um den wissenschaftlichen Diskurs voranzutreiben. Hab doch auch nichts Gegenteiliges geschrieben. [...]

Hab' dich auch so verstanden und wollte es nur bekräftigen.

Interessante These, mit plausibler Schlussfolgerung. Gibt es da auch wissenschaftliche Studien dazu?

Wo soll ich anfangen? Und was soll ich genau belegen? Dass jüngere Personen vergleichsweise häufig asymptomatisch auf eine Infektion reagieren, dürfte mittlerweile ja Allgemeinwissen sein. Dass auch ein asymptomatischer Verlauf irgendeine Immunreaktion erfordert, um letztendlich gesund zu bleiben, ist dagegen momenten leider in Vergessenheit geraten.
Wenn nach einer positiven Testung aber keine B-Zellantwort bzw Antikörper festgestellt werden können und stattdessen die T-Zellen reagieren, dann liegt offensichtlich eine ausreichende Kreuzimmunität vor:





Wie ausgeprägt diese Reaktion in den einzelnen Altersgruppen oder Regionen ist, würde mich ebenfalls interessieren - schließlich wäre das einer der entscheidenden Parameter für epidemiologische Berechnungen und damit maßgeblich für weitere evtl sinnvolle Maßnahmen.

Stattdessen wird mittlerweile wieder verstärkt propagiert, dass Aerosole plötzlich der entscheidende Infektionsweg sein soll.
Wie kommt man eigentlich darauf? Und wieso bleiben selbst die meisten Haushaltsmitglieder eines Infizierten verschont?
 

LazyS

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Stattdessen wird mittlerweile wieder verstärkt propagiert, dass Aerosole plötzlich der entscheidende Infektionsweg sein soll.
Wie kommt man eigentlich darauf? Und wieso bleiben selbst die meisten Haushaltsmitglieder eines Infizierten verschont?

Zu der Übertragung: Ich kann absolut nicht sagen, welche Übertragung nun wirklich die entscheidendere ist. Wichtig ist aber meiner Meinung nach, dass der von dir verlinkte Artikel ein "viewpoint" ist, also keine empirische Studie, sondern mehr eine Meinung. Und es gibt auch direkt in Antwort darauf andere Meinungen von anderen Wissenschaftlern, z.B.:
Ich weiß nicht, ob es da mittlerweile gesicherte empirische Befunde gibt und habe auch keine Lust danach zu Recherchieren, aber so lange würde ich aufgrund der Uneinigkeit der Wissenschaftler beide Möglichkeiten der Übertragung (Aerosole und Tropfen) für wahrscheinlich halten. bzw damit im Bezug auf Vorbeugemaßnahmen rechnen.
 

- Boris -

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Dann wären in letzter Konsequenz aber FFP2-Masken notwendig, um das Infektionsgeschehen einzudämmen - diese dürften innerhalb eines Haushaltes aber eher unüblich sein und die allgemeinen Hygienemaßnahmen bisher scheinbar ausreichend.

Wenn jedenfalls weiterhin fleißig verdachtsunabhängig getestet wird und dabei reihenweise asymptomatische Verläufe registrieren werden, wird das wahrscheinlich nichts mit einem halbwegs geregelten Schulunterricht.
Denn völlig unabhängig vom Schulbesuch werden jede Woche hunderte schulpflichtige Kinder positiv getestet:

Screenshot_20200808-093058-01.jpeg
 
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alexp

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Lese nun zum zweiten Mal über den nötigen sechswöchigen Lockdown in den USA. Im ersten Artikel hatte es ein früherer Notenbanker empfohlen, hier bei n-tv liest man auch von einem Epidemiologen. Die Zahlen aus den USA glaube ich eh nicht wirklich, die scheinen mir überzogen zu sein und klar gegen den Trump gerichtet. Von mir aus könnt ihr mit Verschwörungstheoretiker kommen, geht mir am A.... vorbei. Das Virus wird vermutlich wie die Grippe nie komplett verschwinden, ein Lockdown nach dem anderen wäre nicht die Lösung.
 

PM500X

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Mich ärgert gerade, dass ich heute an einer standesamtlichen Hochzeit war und die Standesbeamtin ernsthaft zwei Familienmitglieder rausgeschmissen hat, weil nur 12 Gäste angekündigt waren, aber 14 erschienen sind. Das sei intern so die Vorgabe. Ah ja. Aber mit welcher Begründung? Für mich absolut nicht nachvollziehbar, denn es wäre genug Platz/Mindestabstand gewesen, sie einen Mundschutz angezogen hätten und alle rechtlichen Vorgaben wurden vorbildlich eingehalten. Aber wir hatten dann auch keine Lust auf Diskussionen...
 

Saturday

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Ja, mich ärgern auch "hölzerne" Umsetzungen von staatlichen Vorgaben, die eigentlich eine flexiblere Handhabung ermöglichen.

Im manchen Krankenhäusern kommen alte Menschen dauerhaft zum Liegen, weil man sie selbst mit Mund-Nasen-Bedeckung nicht aus den Zimmern lassen will. Um eine Haftung zu vermeiden, nehme ich an. Das fördert bei manchen bestimmt den verfrühten Tod. Besuchsverbote in Heimen schlagen sicherlich mindestens auf die Mentalität der Bewohner/innen, wenn nicht sogar deren geistige Fitness darunter leidet.
 

- Boris -

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Vielen Dank, @LazyS ! Die Einwände und Schlussfolgerungen des Autors sind wirklich gut - und unter der Bedingung, dass bei einer aerosolen Übertragung der Reproduktionsfaktor relativ groß, der Überdispersionsparameter aber entsprechend klein ist, ergibt das für mich auch Sinn.
Damit sich das auch mit der vergleichsweise kleinen Secondary Attack Rate unter Haushaltsmitgliedern vereinbaren lässt, müsste man allerdings davon ausgehen, dass entweder nur einer bestimmten Personengruppe die aerosolen Übertragung möglich ist (und ich wäre überrascht, wenn dies ausgerechnet die Asymptomatischen sind) oder der Anteil empfänglicher Personen ist in dieser Konstellation relativ klein.

Gehe ich davon aus, dass es eine mehr oder weniger ausgeprägte Hintergrundimmunität gibt und das lediglich symptomatische Personen das Virus über Aerosole übertragen können, ergibt sich für mich ein schlüssiges Bild.

Das passt dann auch meinem Eindruck, dass bei einem "Super-Spreading-Event" i.d.R. auch ältere Personen anwesend sind, die vergleichsweise häufig symptomatisch werden und evtl auch empfänglicher sind (so also auch als Indikator wirken können).
 
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