Vermeidung von tödlichen Verletzungen

  • Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

Dominikk85

Barsch Vader
Registriert
20. Februar 2015
Beiträge
2.111
Punkte Reaktionen
1.958
Wie sieht es eigentlich mit drillingen ohne widerhaken aus was fischschonung, hak und landequote betrifft gerade im Vergleich mit einzelhaken mit widerhaken, sowie drilling mit widerhaken?

Habt ihr damit Erfahrungen?
 

Vermesser

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
19. Juni 2015
Beiträge
297
Punkte Reaktionen
486
Alter
42
Ort
Wandlitz
Daher meine Frage, also wer für das Problem mit Suspendern eine funktionierende Lösung hat...her damit.

Die Anzahl der Drillinge sagt leider so gut wie nichts über das Verletzungsrisiko für den Fisch aus...ein gezogener (geschleppter) Wobbler mit drei Drillingen führt fast nie zu Problemen, ein Suspender mit einem dagegen sehr schnell.
 

MaxLE

Echo-Orakel
Registriert
25. März 2014
Beiträge
219
Punkte Reaktionen
170
Ort
Leipzig
Wie sieht es eigentlich mit drillingen ohne widerhaken aus was fischschonung, hak und landequote betrifft gerade im Vergleich mit einzelhaken mit widerhaken, sowie drilling mit widerhaken?

Habt ihr damit Erfahrungen?

Kommt immer ganz auf die Köder an. Ein leichter Streamer (Einzelhaken), ob mit oder ohne Widerhaken hängt meiner Erfahrung nach immer recht solide und große Wunden hab ich damit auch noch nie verursacht. Aber ein Jerk oder GuFi is da schon was anderes und hat ganz andere Hebelkräfte, insbesondere wenn der Fisch sich schüttelt.

Aber ob da jetzt ein Drilling mit oder ohne Widerhaken in den Kiemen hängt, ist mMn wohl auch egal, abgesehen davon dass man ihn leichter rausdrehen kann.
 

JohannesF

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
9. Februar 2014
Beiträge
358
Punkte Reaktionen
74
.
Aber ob da jetzt ein Drilling mit oder ohne Widerhaken in den Kiemen hängt, ist mMn wohl auch egal, abgesehen davon dass man ihn leichter rausdrehen kann.

Der Meinung bin ich überhaupt nicht. Ein Drilling ohne Widerhaken verursacht im Idealfall nur ein kleines Loch, das unter guten Bedingungen wieder zuwachsen kann bevor der Fisch verblutet.

Ein Widerhaken reißt jedoch eine deutlich größere Fläche auf, wodurch die Heilung länger dauert und außerdem mehr Blut verloren wird.

Daher ist ein Verzichten auf die Widerhaken aus Sicht des Fisches sehr vorteilhaft. Und wenn der Angler halbwegs drillen kann und passendes Gerät verwendet, bleibt die Aussteigerrate ungefähr gleich.
 

Dominikk85

Barsch Vader
Registriert
20. Februar 2015
Beiträge
2.111
Punkte Reaktionen
1.958
Vor allem hat barbless den Vorteil das man nicht so reißen muss. Viele verletzungen entstehen ja nicht nur durch den einschnitt des hakens,sondern dadurch das man rütteln und ziehen muss um den widerhaken zu entfernen. Dadurch entstehen schon zugkräfte auf das gewebe, während man ohne widerhaken weniger kraft aufwenden muss.

Außerdem muss man auch mehr und länger rumfummeln und der fisch ist länger draußen und unter stress.

Mich würde eher interessieren wie die austeigerquote und verletzungsrate von barbless drillingen im vergleich zum Einzelhaken mit widerhaken sind.
 

MaxLE

Echo-Orakel
Registriert
25. März 2014
Beiträge
219
Punkte Reaktionen
170
Ort
Leipzig
Der Meinung bin ich überhaupt nicht. Ein Drilling ohne Widerhaken verursacht im Idealfall nur ein kleines Loch, das unter guten Bedingungen wieder zuwachsen kann bevor der Fisch verblutet.

Ein Widerhaken reißt jedoch eine deutlich größere Fläche auf, wodurch die Heilung länger dauert und außerdem mehr Blut verloren wird.

Kann ich nicht unterschreiben. Die meisten Verletzungen in den Kiemen die ich gesehen habe, hätte auch ein widerhakenloser Haken verursacht. Ein Loch ist trotzdem da, viel schlimmer ist aber noch der Köder und die freien Hakenspitzen, die beim Schlagen schön durch die Kiemen fetzen.

Ansonsten bin ich bei dir, Widerhakenlos ist ne gute Sache.

Aussteigerraten sind bei Drillingen tendenziell noch niedriger.. Kommt der Haken unvorhergesehen doch frei, fasst er schnell nochmal anstatt einfach aus dem Maul zu rutschen.

Einzelhaken sind halt doch eher größer gewählt und verursachen dementsprechend größere "Löcher" als Drillinge..
 
Zuletzt bearbeitet:

Heiner

BA Guru
Registriert
5. April 2012
Beiträge
3.504
Punkte Reaktionen
3.875
Gibt noch einen Vorteil bei eingedrückten Widerhaken, vor allem wenn man nur einen Haken bestückt hat. Wenn gar keine Notwendigkeit besteht, den Fang überhaupt anzulanden, sei es, weil er zu klein ist oder aus anderen Gründen, kann man ihn einfach an lockerer Schnur springen lassen vor dem Boot. Ohne Widerhaken löst sich der Fang deutlich leichter vom Haken, so dass man kaum je anlanden muss.

Und außerdem hat das gewisse Vorteile in bezug auf bestimmte rechtliche Unsicherheiten, C&R betreffend. Denn wenn man nicht zurücksetzt, weil es gar nicht erst dazu kommt, hat man auch kein C&R gemacht, nicht?

Ich mag Maßnahmen wie diese, die gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen können. Natürlich nicht hundertprozentig, weil es hundertprozentig gar nicht gibt im wirklichen Leben. Aber die signifikante Reduzierung der Wahrscheinlichkeit, dass etwas Unschönes passiert, und zwar um den geringen Preis der Aufgabe von gewissen Gewohnheiten, ist ja nicht nichts, nicht wahr?
 
Zuletzt bearbeitet:

Kienbo

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
22. Juni 2017
Beiträge
435
Punkte Reaktionen
584
Alter
46
Ort
Kraichgau
Ich hab letztes jahr den ein oder anderen Barsch verangelt weil ich den Haken nicht sauber lösen konnte. Irgendwann habe ich mir dann auch angewöhnt die Widerhaken anzudrücken.
Ganz andrücken tue ich dabei meistens nicht mal mir langt es schon wenn der Haken ca. 0,2-0,4mm absteht.
Da kann man Ihn noch sauber lösen und macht nicht alles kaputt am Fisch.
 

Heiner

BA Guru
Registriert
5. April 2012
Beiträge
3.504
Punkte Reaktionen
3.875
Am Anfang hat man diesen komischen Buchhalter im Kopf, der einen davon abhalten will, den Haken abzukneifen. Dem muss man den Mund verbieten, und zwar so:

Wie viel ist mir ein unversehrter Fisch eigentlich "wert"? Weniger als ein oder zwei Drillinge?
 
Zuletzt bearbeitet:

Ruti_Island

BA Guru
Registriert
28. Januar 2016
Beiträge
3.165
Punkte Reaktionen
5.677
Das kostet mich kein bisschen Überwindung. Die 1,20 € interessieren mich nicht im geringsten. Ich gebe so viel Geld fürs Angeln aus ...
Und um den Köder wieder schnell einsatzbereit zu haben, nutze ich mittlerweile überwiegend Montagen mit Sprengringen. Da kann dann schnell der Drilling ausgetauscht werden und weiter geht's.
 

Heiner

BA Guru
Registriert
5. April 2012
Beiträge
3.504
Punkte Reaktionen
3.875
Genau so.

Von dort aus ist übrigens der Schritt, den Fang nicht mehr anzulanden, sondern einfach vom Haken springen zu lassen, wenn das geht, gar nicht mehr so weit.
 
Zuletzt bearbeitet:

MCDaiwa the Iron Trout

Master-Caster
Registriert
28. Januar 2007
Beiträge
604
Punkte Reaktionen
1.654
Sehe ich genauso ...der Seitenschneider liegt immer griffbereit und wird auch ohne zu Zögern eingesetzt. Gamakatsu hin oder her

Also den Fang gleich vom Haken springen zu lassen das geht nicht ,bei mir jedenfalls.Das doch die Belohnung dafür daß ein Plan funktioniert hat .
 
Zuletzt bearbeitet:

Heiner

BA Guru
Registriert
5. April 2012
Beiträge
3.504
Punkte Reaktionen
3.875
Die Belohnung habe ich auch so. Ich sehe ihn ja, bevor ich ihn springen lasse, und vorher habe ich ihn gehakt und gedrillt, das genügt mir meistens. Funktioniert natürlich nicht hundertprozentig, weil man ab und an doch zum Kescher greifen muss, aber das hängt eben immer auch von der Hakenbestückung und der Art der Köders ab (seine Größe zum Beispiel).

Bestätigung muss sein, die Frage ist nur, wo man den Schlusspunkt setzt. Ich setze ihn meist sehr früh, aber das war nicht immer so, sondern hat sich mit der Zeit so ergeben.

Ganz weggefallen sind bei mir Fotos - geht sowieso nicht, wenn man allein fischt - und zum guten Teil das Anlanden. Weitgehend weggefallen ist auch die Handlandung, die ich früher gemacht habe. Denn wie will man dann, auf sich allein gestellt, abhaken, ohne den Fisch entweder hängen zu lassen mit seinem vollen Gewicht oder abzulegen in einem in meinem Falle engen Boot?

Beides ist scheiße und der Entschluss, nach Möglichkeit nicht mehr anzulanden, die logische Konsequenz daraus. Die kleinen Exemplare hatte ich schon weit vorher an lockerer Schnur einfach springen und vom Haken gehen lassen. Aber irgendwann kam mir der Gedanke: Warum nicht auch bei den Größeren?

Ok, man kann dann nix mehr messen, Aber ungefähr sehe ich schon, wie groß sie ist, plus minus ein paar Zentimeter Toleranz nach oben oder unten. Who cares? Und wenn's an den PB geht, nehme ich halt den Kescher und halte vielleicht mal kurz einen Maßstab dran. Auch nicht ganz genau, aber wieso sind zwei, drei Zentimeter mehr oder weniger eigentlich so furchtbar wichtig?
 
Zuletzt bearbeitet:

bvelvet

Dr. Jerkl & Mr. Bait
Registriert
22. Mai 2017
Beiträge
338
Punkte Reaktionen
529
Alter
30
Ort
21244
Bei Gummifischen hatte ich bisher Glück.
Mit Twitch Wobblern hingen immer beide Drillinge tief im Rachen und in den Kiemen musste deswegen schon öfter abschlagen. Seitdem fische ich weniger mit Wobblern auf Hecht.
 

Heiner

BA Guru
Registriert
5. April 2012
Beiträge
3.504
Punkte Reaktionen
3.875
Ein Grund, warum ich Twitchbaits bis auf eine einzige Ausnahme fast vollständig und Jerkbaits ganz und gar rausgeworfen habe aus meinem Programm. Geht nämlich auch ohne wunderbar auf Hecht. EIn bisschen bedauerlich zwar, denn ich habe gern so gefischt. Aber am Ende wurden mir die damit angerichteten Schäden einfach zu viel.

Und das ist auch ein Grund, wenn auch nicht der einzige, warum ich meistens große Baits fische. Die landen - it's as simple as this - nicht so oft tief im Rachen.

Hundertprozentig ist hier natürlich gar nichts, shit happens. Jedoch finde ich: 90 Prozent ohne Schaden sind besser als 70 Prozent ohne Schaden. Immer unter der Voraussetzung, dass ich angeln will, das steht nicht zur Debatte. Zur Debatte steht für mich bloß, wie ich unnötigen Schaden so weit als möglich vermeiden kann. Und da gibt es noch viel zu tun und zu entdecken, denn nobody is perfect, ich auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Dominikk85

Barsch Vader
Registriert
20. Februar 2015
Beiträge
2.111
Punkte Reaktionen
1.958
Am Anfang hat man diesen komischen Buchhalter im Kopf, der einen davon abhalten will, den Haken abzukneifen. Dem muss man den Mund verbieten, und zwar so:

Wie viel ist mir ein unversehrter Fisch eigentlich "wert"? Weniger als ein oder zwei Drillinge?

Ich denke es wäre sogar besser einen Schenkel im Fleisch zu lassen als zu viel zu operieren wenn es wirklich zugenagelt ist, oder?
 

Heiner

BA Guru
Registriert
5. April 2012
Beiträge
3.504
Punkte Reaktionen
3.875
Je kürzer aus dem Wasser und je schneller er davon schwimmen kann, desto besser. Und am besten ist es, ihn gar nicht erst aus dem Wasser holen. Mit einem großen Kescher gelingt das häufig, wenn die Hakenbestückung auf das unbedingt Nötige reduziert wird.

Aber das Allerbeste sowohl für den Fisch als auch für die eigenen Fingerchen ist es, den Fang ganz einfach vom Haken gehen zu lassen, wenn das geht. Das setzt allerdings ein bisschen Mut zu einer möglichst sparsamen Hakenbestückung voraus, am besten nur einen Einzigen mit eingedrückten Widerhaken.
 
Zuletzt bearbeitet:

Oben