Verockerung der Spree durch Eisenschlamm - Gegenmaßnahmen eingestellt ?

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scorpion1

Gast
Seid einiger Zeit wird ja im Bereich Vorstaubecken an der Spree versucht durch Einbringen von Flockmittel und anschließendem Abbagern des Eisenschlicks die Lage zumindest für Bereiche unterhalb der Talsperre Spremberg zu verbessern und ein Vorranschreiten der Verockerung im Spreewald usw zu verhindern.
Jetzt habe ich aber von mehreren Leuten gehört das diese Abbagermaßnahmen eingestellt wurde weil die Gelder wohl erschöpt sind und wohl nur 15-20% vom geplantem Ziel geschafft wurden :/

Kann vlt jemand etwas dazu sagen der tiefer in dem ganzen steckt , mich beschäftigt das Thema seid langem denn als ursprünglicher SPremberger weiss ich um die Gefahr die damit einherrgeht. In Sprember sind wie ich meine 90% der Spree Fischleer, in den 90ern hab ich als kleiner Junge noch gut Fisch da gefangen aber heute ist es ja überall eine dermaßen braune Brühe.

Ich fand die Dokumentation vom RBB dazu sehr gut

Teil 1
https://www.youtube.com/watch?v=trO6Zw1w83A

Teil2
https://www.youtube.com/watch?v=y0opglRzuk8
 

Barschbernd

Finesse-Fux
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Aber wie sieht es denn aktuell aus? Ist da schon etwas geschehen? Da ist ja nicht nur die Region Spremberg von betroffen, sondern riesige Flächen:

"Die Verockerung beschränkt sich im Übrigen nicht auf den Spreewald sondern auf das Umfeld des gesamten Spreeverlaufes in Sachsen, Brandenburg, der Seenkette zwischen Spreewald und Berlin, dem Berliner Umland sowie der Hauptstadt Berlin bis hinein in die Havel."

Quelle: http://klare-spree.de/de/unterstuetzer-mitglieder/unterstuetzer-buergerbewegung-aktionsbuendnis-klare-spree.html




Quelle: http://klare-spree.de/visioncontent/bilderdatenbank/eisenokerzufluss.png

Was sagen die Hauptstäder und Brandenburger insgesamt zum Thema? Was tun die örtlichen Angelvereine? Sind die auch Mitglied im Aktionsbündnis?

Die Folgen sind ja jetzt schon dramatisch: Die Spree haucht ihr Leben aus
 
S

scorpion1

Gast
Themenstarter
Hy super Infos dazu danke !
na die Maßnahme findet ja unterhalb Sprembergs statt genau genommen knapp 8km unter Spremberg und nochmal 11km von Cottbuss entfernt.
Also ich muss sagen selbst in Cottbus ist die Spree relativ klar aber in stehenden Teilen sieht man es dann schon, daher denke ich wird es für die Berliner vlt noch gar nicht wirklich wahrnehmbar sein. Das soll sich aber in den nächsten Jahren schnell ändern :/
 

Meridian

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Das die Spree klares Wasser führt, ist nicht ausschlaggebend. Oder anders formuliert...eine nicht sichtbare Ockerfracht, bedeutet nicht, dass sie nicht da ist.
Die Sedimentablagerung erfolgt dennoch. Aktuell ist der gelöste Anteil unterhalb der Talsperre zwar geringer, ebend durch die Ausfällung im Vorstaubecken der TSP. Der sichtbare Anteil stellt nicht das Problem dar! Wühle mal in der Cottbusser Spree in einem ruhigen Gewässerabschnitt im Grundsediment, oder schau Dir bei niedrigem Pegel Schleusentore oder sonstige Ständerbauwerke an, die bei höherem Pegel unter der Oberfläche liegen.

Das Kernproblem ist nicht, dass Eisenoxid als solches, sondern die Abdeckung der Gewässersohle. Damit erfolgt extrem zügig der Verlust von Wirbellosen Arten. Ebenso sind im Prinzip alle niederen & höheren Wasserpflanzen betroffen. Kurzum...die Biozönose des aquatischen Lebens ist nicht nur gestört, sondern über kurz oder „lang“ nicht mehr existent.

Die Verfrachtung des Ockerschlammes geschieht dabei sozusagen fortlaufend. Stell Dir vor, Du hast eine reliefartige Gewässersohle, wie sie im Prinzip in halbwegs naturbelassenen Flüssen vorkommt. Es muss kein grobes Relief sein..
Das Sediment füllt zuerst diese „Senken“, formt damit einen relativ ebenen Gewässergrund. Nachfolgende Frachten finden keinen Halt & lagern sich erst wieder an Stellen ab, wo Strukturen vorhanden sind, also stromabwärts. Sicherlich kennst Du stark verockerte Gräben um Cottbus, die gelegentlich bereinigt werden. Dort siehst Du sehr deutlich die „glatten“ Gewässersohlen.

Der Prozess ist dementsprechend fortlaufend. Das größte Problem dabei ist...sind die Frachten erst einmal im System Spreewald, oder in Ortschaften wie Spremberg oder Cottbus, ist eine Entnahme durch Ausbaggern durch die lokalen Gegebenheiten im Prinzip gar nicht oder nur schwer realisierbar.

Und jeder Tag der vergeht, ist ein verlorener Tag!
Mittlerweile sind es Jahre, denn pro Tag erreichen die TSP SPG knapp 6 TONNEN !

Herzlichen Glückwunsch...

Sachsen sah glaube keinen Handlungsbedarf, auch wenn ein Großteil aus deren Tagebaueinzugsgebiet kommt. Sind halt nicht betroffen....war zumindest mal der Tenor. Keine Ahnung wie der Stand der Dinge aktuell ist.
 

Barschbernd

Finesse-Fux
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Wenn ich das in Verockerung der Spree richtig verstanden habe, ist das Eisenhydroxid aber nicht das einzige Problem. Dort gibt es zusätzlich auch ein Sulfatbelastung, die ab einer gewissen Menge grenzwertig für die Trinkwassergewinnung sind. Und Berlin gewinnt Trinkwasser aus der Spree, andere wohl auch :confused:.
 

NorbertF

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Ja, genau das ist das Problem.
In einem naturbelassenen Fluss / Bach findet nach dem gleichen Prinzip ein Kiesgeschiebe statt, welches auch die Grundlage des Lebens im Bach / Fluss ist.
Hier in dem Fall ersetzt durch Sediment, die Lebensgrundlage wird von Grund auf zerstört.
Das findet bereits statt wenn man Kiesgeschiebe verhindert (durch Querverbauungen), dann setzt sich auch der Boden zu, Fischnährtiere verschwinden und die Kieslaicher finden keine Plätze mehr. Dort ändert sich dann das Gewässer von Salmonidengewässer in etwas anderes. Köcherfliegen, Steinfliegen etc verschwinden, es gibt dann noch Flohkrebse und Mückenlarven etc. und auch noch Fische, aber eher Weissfische etc.
Bei euch ist das noch schlimmer, da das Sediment überhaupt keine Grundlage mehr bietet. Das wird bald alles biologisch tot sein.
 

Meridian

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@Barschbernd...das mit dem Sulfat ist schon länger bekannt. Allerdings spielen da noch weitere Faktoren eine Rolle. Zum Beispiel niederschlagsarme Jahre...

Im übrigen sorgen genau diese, für den Spreewald prognostizierten, immer trockeneren Jahre, langfristig eh für ein Problem der Trinkwasserversorger von Berlin. Wenn bei uns sozusagen nix fällt, kommt unten auch nichts an.
Da wären mir die geringfügig höheren Preise zur Sulfatauswaschung deutlich angenehmer, als der Preiserhöhung die stattfindet, wenn überhaupt erstmal neues Wasser organisiert werden muss..
Und trotz eines vergangenen Jahres mit absolut durchschnittlichen Mengen an Niederschlägen, hilft diese Gesamtsumme überhaupt nichts, wenn die jahreszeitliche Verteilung von Regen & Schnee nicht stimmen. Und exakt das war 2015 das Problem. Die Gewährleistung der ganzjährigen Versorgung ist so halt nocht möglich.

Ich freue mich daher über jeden Regentag. Das war auch schon mal anders ;)

P.S. Gibt übrigens auch andere Anzeichen, dass der Spreewald bzgl. Wasser schwächelt & das nicht erst seit heute...
Im Jahr 1992 noch ca. 300 Brutpaare Bekassine, sind's heute noch maximal 40. Nix mehr feuchte Wiesen (ohne Einfluss Melioration).
 
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scorpion1

Gast
Themenstarter
Danke die Erklärung war wirklich gut nachvollziehbar , heftig 6 Tonnen davon erreichen die Talsperre täglich davon ???
Mich hat immer wieder erstaunt das es direkt unterhalb des Vorstaubeckens in welchem die Abtragung des Schlammes statt findet noch relativ viel Fisch gibt, auch Arten die sich (meines doch bescheidenen Wissens ) auch von Lebewesen ernähren die am Boden zu finden sind .
Kannst du dir das erklären warum noch relativ viele Fischarten unterhalb des Vorstaubeckens zu finden sind ?



Das die Spree klares Wasser führt, ist nicht ausschlaggebend. Oder anders formuliert...eine nicht sichtbare Ockerfracht, bedeutet nicht, dass sie nicht da ist.
Die Sedimentablagerung erfolgt dennoch. Aktuell ist der gelöste Anteil unterhalb der Talsperre zwar geringer, ebend durch die Ausfällung im Vorstaubecken der TSP. Der sichtbare Anteil stellt nicht das Problem dar! Wühle mal in der Cottbusser Spree in einem ruhigen Gewässerabschnitt im Grundsediment, oder schau Dir bei niedrigem Pegel Schleusentore oder sonstige Ständerbauwerke an, die bei höherem Pegel unter der Oberfläche liegen.

Das Kernproblem ist nicht, dass Eisenoxid als solches, sondern die Abdeckung der Gewässersohle. Damit erfolgt extrem zügig der Verlust von Wirbellosen Arten. Ebenso sind im Prinzip alle niederen & höheren Wasserpflanzen betroffen. Kurzum...die Biozönose des aquatischen Lebens ist nicht nur gestört, sondern über kurz oder „lang“ nicht mehr existent.

Die Verfrachtung des Ockerschlammes geschieht dabei sozusagen fortlaufend. Stell Dir vor, Du hast eine reliefartige Gewässersohle, wie sie im Prinzip in halbwegs naturbelassenen Flüssen vorkommt. Es muss kein grobes Relief sein..
Das Sediment füllt zuerst diese „Senken“, formt damit einen relativ ebenen Gewässergrund. Nachfolgende Frachten finden keinen Halt & lagern sich erst wieder an Stellen ab, wo Strukturen vorhanden sind, also stromabwärts. Sicherlich kennst Du stark verockerte Gräben um Cottbus, die gelegentlich bereinigt werden. Dort siehst Du sehr deutlich die „glatten“ Gewässersohlen.

Der Prozess ist dementsprechend fortlaufend. Das größte Problem dabei ist...sind die Frachten erst einmal im System Spreewald, oder in Ortschaften wie Spremberg oder Cottbus, ist eine Entnahme durch Ausbaggern durch die lokalen Gegebenheiten im Prinzip gar nicht oder nur schwer realisierbar.

Und jeder Tag der vergeht, ist ein verlorener Tag!
Mittlerweile sind es Jahre, denn pro Tag erreichen die TSP SPG knapp 6 TONNEN !

Herzlichen Glückwunsch...

Sachsen sah glaube keinen Handlungsbedarf, auch wenn ein Großteil aus deren Tagebaueinzugsgebiet kommt. Sind halt nicht betroffen....war zumindest mal der Tenor. Keine Ahnung wie der Stand der Dinge aktuell ist.
 
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scorpion1

Gast
Themenstarter
Guten Morgen
Döbel Karpfen Brassen und Brutfisch ist auch jedes Jahr on mass da.
Obwohl eigentlich der ganze Bereich bis vor zur Bülower Brücke völlig zugeschlammt ist :/

Ich kann es mir nur soweit erklären
Unterhalb des Wehres sind ja einige bis zu 25m tiefe Bombenkrater aus dem 2ten Weltkrieg, das sich hier vlt erst einmal das meiste an Eisenschlamm sammelt so wie es auch in deiner Erklärung steht ?
Der ganze Abschnitt direkt unterhalb des Wehres ist ja extrem strukturreich das es evtl damit zusammen hängt ?

Obwohl der Eisenschlamm ist ja im Bereich der Bühlower Brücke an den Ufern so dick das man schon extrem einsinkt und teilweise bis hoch zum Knöchel einsinkt
 

Barschbernd

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Naja, ich würde sagen, Döbel, Brassen und Karpfen sind die Letzten die gehen.

Ich habe mir gestern abend die Berichte vom Lokalfernsehen (siehe Links oben) zum Thema angeschaut und bin immer noch erschüttert. Wahnsinn was da für Flächen betroffen sind. Besonders schlimm finde ich, dass man sich in Diskussionen und Fehlerzuweisungen verstrickt, während bereits Gebiete vom Eisenschlamm erreicht werden, die nach Versprechen aus Politik und Wirtschaft nie ein Thema sein sollten. Und bedauerlich ist auch, dass solche Themen oft nur in lokalen Medien (hier RBB) behandelt werden. Das ist nicht die einzige Parallele zum Fischsterben an der Peene :confused:.
 

Meridian

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Karpfen lasse ich mal aussen vor. Die Bewertung sollte auf den autochthonen Arten liegen.
Ich bin der Meinung, dass Döbel, Brassen & Rotaugen zwar in diesem Bereich anzutreffen sind, allerdings nur temporär. Wie Du selbst sagst, ist dort ausschließlich totes Milieu zu erblicken. Es gibt dort im Prinzip keine Nahrungsgrundlage für diese Arten, erst recht nicht zu dieser Jahreszeit.

Die Fische werden sich aufgrund der höheren O2-Konzentration, sowie dem ursprünglichen Habitatanspruch (Döbel Fliessgewässer..) dort aufhalten.
Andere Bereiche in der Talsperre bieten noch Reststandorte die potentiell als Laich-/Nahrungsgrundlage dienen können, gerade für Arten mit geringerem Anspruchsniveau, wie Güster oder Rotauge.
Die Bereiche der Brutvogelinseln mit den Ufersäumendem Weidendickicht sind diese gerade genannten Reliktstandorte.

Allerdings ist ganz klar zu sagen...das die Uhr auch dort 3 vor 12 zeigt. Erreicht die Brühe in höherer Konzentration auch diese Bereiche, sowie die Bagenzer Ecken, bleibt im Prinzip nichts mehr übrig.

Um wieder den Boden zu schlagen, weil ich ebend auch auf anderer Ebene dort oft mit Kollegen unterwegs bin...

Der Rückgang von Vogelarten hat bereits vor 5 Jahren MERKLICH eingesetzt. Ich spreche dabei von Arten die in Abhängigkeit an verfügbarer Nahrung, wie Mollusken oder niedere Wasserpflanzen stehen. Tauchenten (Reiher-, Tafel-, Schell-, Bergenten), ja selbst Gründelentenarten wie die gewöhnliche Stockente, aber auch Blässrallen. Katastrophaler Einbruch zu Winterrastzeiten! Begründung liegt in diesem einst überragenden Rastgewässer zum Großteil an nicht mehr verfügbarer Nahrung. Zusammenbruch der Molluskenbestände & Unterwasserflora aufgrund der massiven Ockerschlammfrachten.

Das Drama war vorhersehbar & natürlich wurden auch unsere Daten umgehend genutzt, um die massiven Probleme aufzuzeigen & dagegen anzugehen! Wir beobachten nämlich nicht nur aus Spass ;)

Gruss
 

Walstipper

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Das isn schlechter Scherz, oder?
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Bei dem ungenehmigten Ockersee hat Vattenfall ganz klar die falsche Taktik gefahren. Sie hätten sagen müssen:

"Die Eisenhydroxid/Sulfat-Konzentration, welche wir nach starkem Regen in einer Pfütze 20m abseits der Güllegrube gemessen haben, lag deutlich unter 3 mg/L. Da es sich demnach nicht um eine Ockergrube handelt, bedarf es auch keiner Angabe für diese Einleitung."
:mrgreen:

Ich lach mich tot
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scorpion1

Gast
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Das verminderte Vogelaufkommen ist auch selbst uns Laien schon deutlich aufgefallen da geb ich dir vollkommen recht !

Es scheint ja einige Leute zu geben die dagegen auf die Barrikaden gehen aber ich denke hier ist der Knackpunkt das eben mächtige Konzerne dagegen stehen und da wird zumindest in Deutschland erst genannter immer klar das nachsehen haben :/

Ja barschbernd das habe ich die Tage auch gelesen !!!! VAttenfall hat die Messstellen einfach mal hundert meter weiter Fluss abwärts verlegt und eben nicht direkt am Auslass !!!
Ist das nicht heftig ! und hier ist ja nicht der Fall " wo kein Kläger da keine Klage" aber ob es was bringt waagge ich zu bezweifeln dafür steckt Vattenfall einfach hier in zuvielen Schuhen ... egal ob als Sponsor Förderer oder Partner überall prangt hier in der Region das Vattenfall Symbol....

Meridian kennst du Johannes der damals den Barsch und Fliege Blog hatte ? er arbeitet ja beruflich in diesem Bereich der messungen die er für verschiedene Institute macht und auch er hat für die nächsten 2 Jahre dramatisch prognostiziert :/ darf leider nicht ins Detail gehen da es eben sein Beruf ist und er sich da keine eigene Meinung erlauben darf eigentlich ..

Ich bin zugegebner Maßen auch nicht wirklich Umweltinteressiert gewesen die letzten Jahre aber ich sehe ja an Spremberg wie dadurch die gesamte Flora und Faune vernichtet wird , wie Meridian schon sagt nicht nur allein die Fische ...

Und da hier wirklich sehr viele Gewässer von der Spree gespeisst werden einfach nur krank das es so wenig Aufmerksammkeit in den Medien bringt... Aber im Fall von VAttenfall bringt selbst mediales Interesse nix die halten mit Gegengutachten und angekauften Gegenprotestlern gegen alles gegen so das der Allgemeinheit immer vollste Zufriedenheit suggeriert wird...

Und vom land Sachsen kommt definitiv nichts großes , wenn überhaupt etwas kommt.

Die Arbeiten mit dem Schwimmbagger sind wie gesagt wegen aufgebrauchter Kosten eingestellt wurde mri berichtet von einem Kollegen der dort den Auftrag zur Objektbewachung hat.

Karpfen lasse ich mal aussen vor. Die Bewertung sollte auf den autochthonen Arten liegen.
Ich bin der Meinung, dass Döbel, Brassen & Rotaugen zwar in diesem Bereich anzutreffen sind, allerdings nur temporär. Wie Du selbst sagst, ist dort ausschließlich totes Milieu zu erblicken. Es gibt dort im Prinzip keine Nahrungsgrundlage für diese Arten, erst recht nicht zu dieser Jahreszeit.

Die Fische werden sich aufgrund der höheren O2-Konzentration, sowie dem ursprünglichen Habitatanspruch (Döbel Fliessgewässer..) dort aufhalten.
Andere Bereiche in der Talsperre bieten noch Reststandorte die potentiell als Laich-/Nahrungsgrundlage dienen können, gerade für Arten mit geringerem Anspruchsniveau, wie Güster oder Rotauge.
Die Bereiche der Brutvogelinseln mit den Ufersäumendem Weidendickicht sind diese gerade genannten Reliktstandorte.

Allerdings ist ganz klar zu sagen...das die Uhr auch dort 3 vor 12 zeigt. Erreicht die Brühe in höherer Konzentration auch diese Bereiche, sowie die Bagenzer Ecken, bleibt im Prinzip nichts mehr übrig.

Um wieder den Boden zu schlagen, weil ich ebend auch auf anderer Ebene dort oft mit Kollegen unterwegs bin...

Der Rückgang von Vogelarten hat bereits vor 5 Jahren MERKLICH eingesetzt. Ich spreche dabei von Arten die in Abhängigkeit an verfügbarer Nahrung, wie Mollusken oder niedere Wasserpflanzen stehen. Tauchenten (Reiher-, Tafel-, Schell-, Bergenten), ja selbst Gründelentenarten wie die gewöhnliche Stockente, aber auch Blässrallen. Katastrophaler Einbruch zu Winterrastzeiten! Begründung liegt in diesem einst überragenden Rastgewässer zum Großteil an nicht mehr verfügbarer Nahrung. Zusammenbruch der Molluskenbestände & Unterwasserflora aufgrund der massiven Ockerschlammfrachten.

Das Drama war vorhersehbar & natürlich wurden auch unsere Daten umgehend genutzt, um die massiven Probleme aufzuzeigen & dagegen anzugehen! Wir beobachten nämlich nicht nur aus Spass ;)

Gruss
 
S

scorpion1

Gast
Themenstarter
1200m entfernte Einleitstellen :)))))))))))))))))))))

Der Bund stellt ANzeige gegen UNBEKANNT ?????? das sagt doch wohl schon alles .....
Das ist einfach nur noch krank

Ich bin erstaunt wie neutral RBB berichtet mal sehen wie lange
 
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Barschbernd

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2020 soll die Spree wieder klar sein ...Da müssen wir die Bergbausanierer ganz klar beim Wort nehmen! Und da ja scheinbar solche Nachrichten nur lokal verbreitet werden, lob ich mir zum ersten mal soziale Netzwerke ;-). Also ich kann Euch (die Kollegen in der Region) nur ermuntern, alles was ihr in diesem Zusammenhang aufschnappt hier und in sozialen Netzwerken zu posten. So ohne weiters Stillschweigen sollte heute einfach nicht mehr funktionieren. Ich für meinen Teil gebe jede solcher Infos an interessierte Zeitgenossen weiter und empfange dementsprechend auch (so z.B. das Fischsterben an der Peene). Also von mir aus schon jetzt danke für jede Info, die Ihr dazu weitergebt!
 
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