Mal wieder ein paar neue Spinnerbaits, diesmal mit Doppelschwanz und Zwilling

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dietmar

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Hi,

ich hatte mal wieder Lust, ein paar neue Spinnerbaits zu bauen. Ich fische Spinnerbaits eher flach als tief. Also ist eine von unten betrachtete breite Silhouette nicht von Nachteil. Da ist ein Doppelschwanztwister wie der Twinler eine gute Wahl. Die Dinger sind schon solo eine echte Bank. Also warum nicht mit einem Spinnerbait kombinieren. Beide Arme habe ich mal länger gemacht als sonst üblich. So hat man etwas mehr Länge. Ich will jetzt niemanden zum Fischen ohne Stahlvorfach verführen, aber ein Überbeissen wird so wohl etwas seltener. Der obere Arm ist auch etwas länger ausgefallen. So ist die Konstruktion in sich etwas elastischer und die Schläge/Vibrationen des Blattes werden etwas gedämpft. Der Twinler sitzt nicht auf dem Haken, sondern auf einer Drahtwendel. Die bietet deutlich mehr Halt als ein Haken mit einem Tropfen Sekundenkleber. An der Oberseite des Kopfes befindet sich eine Edelstahlöse. Daran ein Stück 1 mm VA-Draht und dann ein ehemaliger 3/0er Drilling. Ein Haken wurde rechtwinklig abstehend umgebogen und die Hakenspitze entfernt. Dieses Drahtende sitzt im Gummi. Das hält eigentlich beim Werfen und Fischen. Alternativ läßt sich der Haken auch noch mit einem Silikonring auf dem Körper sichern. Entweder schneidet man aus einem dünnwandigen Silikonschlauch passende Ringe oder verwendet Loom Bands aus Silikon aus dem Spielzeugbereich. Mal sehen was die Hechte dazu sagen. Leider musste die heutige Testtour ausfallen, da der Kollege nicht vom Töpfchen kommt.

Gewicht: ca. 64 Gramm
Länge Kopf-Schwanzsichel (gebogen): 175 mm
Länge incl. Drahtarm: 255 mm
rostfreier Federstahl: 1,5 mm
ehemaliger VMC-Drilling: 2/0
Kugellagerwirbel
Öse verlötet
Spinnerblätter mit zusätzlicher Einbrennlackierung versiegelt
Kopf pulverbeschichtet
Skirt mit Garnwicklung und Sekundenkleber gesichert

Petri, Dietmar

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pikehunter99

Belly Burner
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Geile Dinger8O,
mich würde mal interessieren wie lang der Arbeitsaufwand für solch ein Spinnerbait ist.
 

marcogrebenstein

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Hey, Respekt. Sehen sehr gut aus. Könntest du vielleicht mal eine Bastellanleitung / Bericht erstellen! Denke das wäre für einige interessant.
 

Olli25

Bigfish-Magnet
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Klasse,
die Spinnerbaits sehen echt toll aus !Eine Bauanleitung und Material/Werkzeugliste wäre cool, wenn du das mit uns teilen würdest.?
Denn dann würde ich auch mal versuchen das ganze eine Nummer kleiner für Barsche zu bauen, vielleicht hast du ja sogar dafür Tipps ?

mfg Olli
 

dietmar

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Hi,

die Herstellung ist Top Secret! Ne, eigentlich bin ich nur zu faul hier viel zu schreiben. Wer etwas Ahnung hat, weiss sowieso wie es geht.

Gussform umfräsen
Draht ablängen
kleinen Schlenker in den Draht biegen als Rutschsicherung für den Kopf
Edelstahlöse an die Gussform anpassen, Enden rechtwinklig biegen
Kopf giessen
Anguss abtrennen
Grat abfeilen
Drahtwendel auf Schraubendreher biegen
Wendel in die Flucht biegen
Ende der Drahtwendel anspitzen
Kopf bürsten
Kopf erhitzen und im Fluidbed mit Pulver beschichten
Pulverbeschichtung fertig brennen
vordere Öse mit Rundspitzzange biegen
Skirt anbinden und wie bei einer Ringwicklung sichern
Wicklung mit Sekundenkleber sichern
Skirt zuschneiden
Am Twinler die Augen entfernen
Die Farbe in den Augenhöhlen entfernen
Die Farbe auf dem Rücken des Twinler mit einem Heißluftlötkolben mit dem Plastik verschmelzen, sonst hält sie nicht
Selbstklebende Schicht auf der Rückseite der Augen entfernen
Augen mit Sekundenkleber wieder aufkleben
Twinler auf die Wendel audrehen
Öse für Wirbel biegen, Kugellagerwirbel montieren, Öse verlöten
Drahtstinger biegen, Drilling zurecht biegen, Hakenspitze entfernen, fertig montieren
Spinnerblatt mit Einbrennlack tauchen, trocknen lassen und anschließend einbrennen
Spinnerblatt montieren
fertig

Petri, Dietmar
 
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dietmar

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So,

ein kleines Update. Ich war beim Testfischen von der Aktion des Skirts nicht so begeistert. Deshalb bekommen die Spinnerbaits ein kleines Upgrade in Form eines Cup's hinter dem Skirt. Dieser stützt den Skirt und sorgt für mehr Volumen. Die Silikonfransen liegen so nicht am Twinnler an und können in der Strömung flattern.

Petri, Dietmar
 

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golden_delicious

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hey dietmar,

hast du evtl. eine günstigere bezugsquelle für größere blättchen , also colorado- oder magnum-blätteretc. so #8-#12, als die üblichen wie lureparts.nl oder dem us-muskyshop???

...bleib bei meinen versuchen selbst blechköder zusammenzutüddeln immer daran hängen, dass ich die blades verhältnismäßig teuer finde & dann nich soviel lust hab mit eigenen lackierungen und so rumzuexperimentieren...

danke schonmal im voraus!
 

dietmar

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hey dietmar,

hast du evtl. eine günstigere bezugsquelle für größere blättchen , also colorado- oder magnum-blätteretc. so #8-#12, als die üblichen wie lureparts.nl oder dem us-muskyshop???

...bleib bei meinen versuchen selbst blechköder zusammenzutüddeln immer daran hängen, dass ich die blades verhältnismäßig teuer finde & dann nich soviel lust hab mit eigenen lackierungen und so rumzuexperimentieren...

danke schonmal im voraus!


Hi,

#8 - #12 in einer guten Qualität gibt es nur in den USA. Beim jetzigen Dollarkurs mit den hohen Portokosten landest Du da schnell bei 2,50 € bis 4 € für ein Blatt. Eigentlich fällt mir da nur Lurebuilding.com ein. Wenn es dir um Farbe geht, die Blätter sind in der Regel nur lackiert und qalitativ eher minderwertig. Da kommt eigentlich nur eine Pulerbeschichtung oder Einbrennlackierung in Frage. Die findest Du nur bei Lakeland (Mindestabnahme 100 Stück einer Form/Größe/Farbe mit Aufschlag, normalerweise nur ab 1000 Stück). Die kleinen Köderbaufirmen lackieren alle selber.

Petri, Dietmar
 

golden_delicious

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hey!

danke für deine antwort! die von dir genannten shops hatte ich auch noch alle in erinnerung, vllt lohnt es sich tatsächlich mal ne große bestellung bei lakeland zu machen, leider aber grade nicht unbedingt eine alternative... naja im zweifelsfall verlängert sich die einkaufs-liste sollte ich irgendwann mal in die staaten kommen!=)

... im moment hab ich, um am wasser blättchen austauschen zu können, mal nen paar ersatz-blades mitter büchse lackiert, werd mal gucken wieviele epoxy-beschichtungen es braucht um ne saison die farbe drauf zu behalten..

nochma danke für deine tipps, deine selbstbauten sind jedesmal echt großartig und inspirierend anzuschauen... irgendwann hoffe ich, werde ich auch mal handwerklich begabt sein! =D
 

dietmar

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...werd mal gucken wieviele epoxy-beschichtungen es braucht um ne saison die farbe drauf zu behalten..

Hi,

mit Epoxy wirst Du nicht wirklich glücklich werden. Für eine gute Haltbarkeit muss die Schichtdicke schon etwas dicker sein, was dem Lauf des Blattes nicht unbedingt gut tut.

Pulverbeschichten im Fluidbed ist von solch dünnen Blechen leider auch ein Problem, da das Material nicht viel Wärme speichert. Hat bei mir nie gut funktioniert. Besser ist da ein Pulverbeschichten im Spritzverfahren auf heissem Blech oder halt klassisch mit Elektrostatik.

Du könntest mal Bremssattellack probieren. Vielleicht bringt das gute Ergebnisse. Habe ich noch nicht getestet.

http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_sacat=0&_nkw=Bremssattellack&_sop=15

Einbrennlacke mit fluoreszierenden Farben sind in kleinen Mengen (1-5 L) leider ein echtes Problem.

Petri, Dietmar
 
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Schicksal

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Das wollte ich auch sagen. Die Autobastler verwenden auch ganz gerne Hammerit. Günstiger, hält ohne Grundierung oder sonstiges.
Gibt es halt nicht in allen Farben, aber 2 oder 3 interessante gibt es da schon.
 

golden_delicious

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hey,

danke für die anregungen! ... grade hängen ne handvoll blätter zum trocknen, hab gedacht, dasses bei größeren blättchengrößen evtl. nicht ganz so schwer ins gewicht fällt sie zu lackieren... hmm naja mal gucken was bei rum kommt. falls ich super frustriert vom ergebnis bin, isses gut zu wissen, dasses vllt noch alternativen gibt!=)
 

dietmar

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So,

noch ein kleiner Nachschlag.

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Petri, Dietmar
 

dietmar

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Hi,

habe nochmal einen Schwung für den Herbst gebaut, da einige nachgefragt hatten. Habe ihnen jetzt auch noch einen Federring zwischen Drahtstinger und Drilling spendiert. So läßt sich der Drilling leichter wechseln, wenn gewünscht.

Ein Kollege nimmt im Herbst mal welche mit zum Arapaima-Fischen in Südamerika. Habe deshalb für ihn ein paar extra gebaut und sie dafür etwas stärker und mit 4x Haken ausgerüstet. Bin gespannt, wie die sich dort schlagen. Ich vermute mal, dem einen oder anderen Peacock Bass werden sie vielleicht auch gefallen.


Petri, Dietmar


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Kopf pulverbeschichtet
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