Sollbruchstelle Hauptschnur/Stahlvorfach

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Sargi

Keschergehilfe
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Grüß euch,

bei dem Thema, dass die Sollbruchstellt beim Vorfach liegen sollte, sind wir hoffentlich alle einer Meinung. :wink:

Mich würde nun interssieren, um wieviel kg weniger ihr euer Vorfach wählt, oder verwended ihr die gleiche Tragkraft wie bei der Hauptschnur, da die Schwachpunkte sowieso bei den Knoten liegen?

beste Grüße
Sargi
 

taxel

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Teilweise verwende ich beim Spinnangeln mit geflochtener Schnur + Stahl oder FC ein Vorfach, das eine deutlich höhere Tragkraft als die Hauptschnur hat. Das liegt daran, dass das Vorfach deutlich stärker beansprucht ist (Grundkontakt, Steinpackung) und durch die geringe Elastizität der Hauptschnur empfindlicher auf Schockbelastungen reagiert. Je kürzer das Vorfach ist, um so weiter muss die Tragkraft des Vorfach es über der Hauptschnur liegen. Extremes Beispiel: für Angsthaken beim Hechtangeln verwende ich 40 lb Stahlvorfach. Ich weiß von Guides auf dem Bodden, die dafür 100 lb Stahl nehmen.

Beispiele: 16 - 20 lb (7 - 9 kg) gelochtene Hauptschnur --> 0,40 mm FC oder 12 kg Stahl Vorfach

Beim angeln mit monofiler Hauptschnur ist dies nicht nötig. Dort puffert die dehnbare Hauptschnur Schockbelastungen gut ab.
 

Rheinangler86

Gummipapst
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Grüß euch,

bei dem Thema, dass die Sollbruchstellt beim Vorfach liegen sollte, sind wir hoffentlich alle einer Meinung. :wink:

Da muss ich dich enttäuschen und bin nicht deiner Meinung. Denn das Vorfach wird wesentlich stärker belastet als die Hauptschnur, daher dimensioniere ich ein Vorfach meist höher als meine Hauptschnur. Gerade bei Stahlvorfächern wird die Tragkraft von mir meist wesentlich höher gewählt, da Quetschungen oder sonstige Verbindungen die Tragkraft senken.
 
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Sargi

Keschergehilfe
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Da muss ich dich enttäuschen und bin nicht deiner Meinung.

Soll das heißen, dass du bewußt die Bruchstelle an der Hauptschnur wählst, und im "worst case" 30m Hauptschnur opferst?????
Da machst es doch wesentlich mehr Sinn, die Hauptschnur Vorfach- Kombo so zu wählen, dass das mir das Vorfach flöten geht!
 

Rheinangler86

Gummipapst
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Vielleicht habe ich es auch falsch verstanden ;-) aber ich dachte, dass Vorfach soll irgendwo zwischendrin reißen bzw. an den Quetschhülsen oder so...

Ich wähle die Kombination natürlich so, dass es an der Verbindung zwischen Hauptschnur und Stahlvorfach reißt. Also am Knoten des Wirbel in Richtung Stahlvorfach. Da geht dann quasi das ganze Vorfach flöten. Und wenn ich mit FC-Vorfach fische, wird die Sollbruchstelle so gewählt, dass es am Snap reißt.
 

pikemike

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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In der Regel wird selbst bei einem stark überdimensionierten Vorfach, egal ob Stahl oder Titan oder Fluorocarbon die Hauptschnur im vorderen Bereich reißen, da sie hier am meisten Abrieb erfährt. Auf beschädigte Stellen weiter hinten sollte aber beim Einholen immer peinlich geachtet werden, sonst wirds doof.

Im Teich fische ich aber auch so, dass mein FC knapp unter der Hauptschnur liegt und bitteschön wenn, dann am Snap oder einem vorgeschalteten Stahlvorfach reißt.
 

wildi05

Forellen-Zoologe
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Also ich fische tendenziel immer recht dicke geflochtene von 0,19mm (Power Pro) aufwärtz. Ehe mir diese im Drill reißt, würde eher meine Rute brechen. Daher nehme ich auch recht dickes Titan oder Stahl als Vorfach. Wie gesagt abrisse habe ich nur bei Hängern.
 

Sargi

Keschergehilfe
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Ob der Abriss bei einem Hänger, beim Auswerfen etc. zustande kommt, ist bei der Frage nebensächlich.
Ich wollte nur wissen um wieviel kg weniger oder anscheinend mehr ihr das Vorfach zur Hauptschnur wählt.
 

makomatic

Barsch Vader
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Das kommt auch alles auf die Anwendung und Art des Vorfachs an.
Beim Zanderjiggen kommt es imho weniger auf die Tragkraft des Fluo-Vorfachs, als eher auf persönliche Erfahrungswerte in Bezug auf die Haltbarkeit an. Mir geht es dabei ausschließlich um Abrieb - alles unter 0,38 hab ich als untauglich aussortiert, unabhängig von der Tragkraft. Mit Abrieb meine ich auch nicht nur Steinpackungen - Zander ü80 die den Köder voll reinhauen machen eklige Dinge mit Vorfächern, wenn man den Drill forciert - das spürt man ganz gut im Handgelenk wie die Schnur scheuert :wink: einen Fisch habe ich dabei letztes Jahr mit 0,34er Fluoro verloren, nachdem ich deutlich das Scheuern der Schnur an den Zähnen bei einem vollständig inhalierten Köder gespürt habe. Seitdem Minimum 0,38 - egal was die Tragkraft sagt und nach jedem Hänger, Biss und generelle regelmäßig das Fluoro penibel untersuchen.

Brechen tut es in diesem Beispiel bei Hängern mit Stroft Type 3 in der Regel am Snap (Clinch-Knoten).
 

pikemike

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ob der Abriss bei einem Hänger, beim Auswerfen etc. zustande kommt, ist bei der Frage nebensächlich.
Ich wollte nur wissen um wieviel kg weniger oder anscheinend mehr ihr das Vorfach zur Hauptschnur wählt.

Nee, es ist genau nicht egal und es kommt immer alles auf die Umstände an. Deshalb ist das Leben ja so kompliziert und man kann viele Dinge nicht pauschal beantworten. (Es sei denn es mangelt sehr an Verstand, dann gibt es oft weniger Nuancen von »Wahrheit«, aber eine solche Disposition wünschen wir ja keinem und auch bei Dir vermute ich die nicht.) Frag mal z.B. einen Software-Entwickler ob du lieber Java oder PHP nehmen sollst. Da gibt es dann Pfosten die können nur das eine oder andere und empfehlen jeweils das. Andere haben mehr Überblick und erweitern deine Frage entweder selbst um die möglichen Anwendungsfälle, Anforderungen oder Einschränkungen oder halten die Klappe. Sei also froh um jeden, der deinen Horizont erweitert ohne dafür Geld zu bekommen. Und sei es nur mit seiner persönlichen Meinung.

- Generell gilt ja immer dass man nie zu leicht fischen darf, um die Waidgerechtigkeit zu gewährleisten, das lernt man bei der Prüfung zum Angelschein.
- Habe ich unverhältnismäßig viele Hänger zu erwarten, kann ich versuchen meine Aufwände und Kosten zu optimieren, indem ich Vorfach und Schnur aufeinander abstimme und das ganze so dimensionieren, dass die Reißfestigkeit vom Vorfach leicht unter dem der Schnur liegt. Dann noch mit einem Clinchknoten statt mit einem Uniknoten den Snap anbinden und wir haben die Sollbruchstelle direkt hinterm Köder. Bei einem Hänger verliere ich mein Vorfach nicht, keine Hauptschnur und spare mir die Arbeit ein neues Vorfach zu knoten.
- Sind Hechte oder sehr starke Fische zu erwarten und ich fische mit Wobblern oder Stinger, sollte ich mich fragen, ob ich Hauptschnur UND Vorfach nicht stärker und bissfest wählen sollte. Hierunter leidet die Wurfweite, aber bei Jerkbaits oder großen Gummischlappen ist das ja ohnehin relativ. Dafür erspare ich mir den Anblick eines verendeten Hechtes am Ufer mit einem Wobbler aus meiner Kiste im Maul, oder das dumme Gefühl dass das passiert sein könnte.
- Fische ich Hängerreich ohne große Wurfweiten zu benötigen (Boot oder Buhne) nehme ich gern starke Hauptschnur und starkes Vorfach. Dann kann ich im Zweifel die Haken mit der Schnur aufbiegen und habe einen Jig ruiniert aber mein Gummi, meinen Snap und das Vorfach gerettet.
- Muss ich besonders weit werfen und leicht fischen, kann ich keine allzu dicke Hauptschnur nehmen, hier ist eine Vorgabe. Nun kann ich entweder dickeres Vorfach nehmen, was wohl eine ganz gute Wahl wäre. (Beispiel: Stroft GTP S Typ 06 Hauptschnur mit 4,5 Kilo. Hier wäre ein Vorfach aus FC1 mit 0.22 und 4,2 kg Tragkraft etwas zart, da muss ich wohl dicker fischen.)
- Will ich dünn auf starke Fische fischen, muss ich eine sehr leichte parabolische Aktion und eine gute Bremse haben und längere Drills in Kauf nehmen. Aus Gründen der Risikominimierung auf Seiten des Fisches sollte ich in diesem Fall nur Einzelhaken fischen und am besten die Widerhaken andrücken. Lieber verliere ich einen Fisch der sich abschüttelt oder spitz beißt, habe aber die Gewissheit dass ein abgerissener Köder abgeschüttelt werden kann. (Auch hier gibt es leider keine Gewissheit, nur Wahrscheinlichkeiten.)
- Auch das Werfen von größeren Ködern mit dünner Schnur und harter Rute ist problematisch, da hier häßliche Kraftspitzen bei der Beschleunigung auftreten.
- Dickes FC kann die Absinkphase und den Lauf von insbesondere leichten Ködern stark beeinflussen, will ich das oder nicht?

Es gibt immer so viele Faktoren die für die eine oder andere Wahl eine Rolle spielen, dass man meist keine einfachen Antworten auf unklare Fragen geben kann. Und selbst bei klaren Fragen gibt es Meinungen die voneinander abweichen. Es ist ja nicht wichtig recht zu haben, sondern wichtig sich zu entwickeln. (Das sehen einige Menschen anders und auch mir ist es manchmal wichtig recht zu haben, dann komme ich aber nicht weiter, weil ich die Meinungen anderer nicht mit meinem Wissen abgleiche!)

Alles also doch immer eine Frage von allem, leider ;(
 

ururu

Echo-Orakel
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Ob der Abriss bei einem Hänger, beim Auswerfen etc. zustande kommt, ist bei der Frage nebensächlich.
 

KnusprigBackfisch

Echo-Orakel
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Soll das heißen, dass du bewußt die Bruchstelle an der Hauptschnur wählst, und im "worst case" 30m Hauptschnur opferst?????
Da machst es doch wesentlich mehr Sinn, die Hauptschnur Vorfach- Kombo so zu wählen, dass das mir das Vorfach flöten geht!

Wenn die Kiste da reisst dann vermutlich eh kurz vorm Wirbel/am Knoten/Verbinder. Ich wähle es aber auch klassisch. So das der Snap am Köder das schwächste Element ist, davor kommt Flexonit das ich schon allein wegen des Preises möglichst retten will
 

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