Wer erinnert sich an die Diskussion um den "schleppenden Didi" beim YPC Boat? Der Bugmotor kann halt nicht nur ankern, sondern auch langsam fahren. Die Grenze ist eventuell nicht so leicht zu erkennen. Ich würde mal vermuten, die Vorgabe eines "Ankers am Seil" ist oft eine Kombination aus a) die Regelmachenden Personen sind nicht immer auf dem Stand der neuesten Technik ("das war schon immer so geregelt") und b) die Regelmachenden Personen haben keinen Bock, ständig zu diskutieren, ob der Bugmotor jetzt auf "ankern" oder auf "mit 0,5km/h die Kante abfahren" gestellt war. Bei vielen Regeln gibt es halt auch viele Angler, die am Grenzbereich der Regeln fischen wollen (bestes Beispiel: Dropshot mit Wurm oder Fliege am Chebu in der Frühjahrsschonzeit...). Das Ergebnis ist dann halt, dass im Zweifelsfall etwas mehr verboten wird als nötig wäre.
Ich will die Regelung nicht verteidigen. Wir haben hier selber so skurrile Auswüchse. Am Rhein: RLP-seitig keine Einschränkung, Hessen-seitig nur vom verankerten Boot. An der Nahe teilen sich zwei Vereine ein Gewässer (jeder eine Uferseite mit wechselseitigem Mitnutzungsrecht), die einen erlauben den Mitgliedern ein treibendes Boot, die anderen nur ein verankertes. Da kann man nix machen (außer evtl. im Verein drüber reden und hoffen, dass man mit der Zeit vernünftige Regeln einführen kann).