Gewässer-Tipps Whoop whoop, Urlaubszeit – Azoren-Angeln!


Da ich die letzten Jahre hier bei BARSCHALARM eher stiller Mitleser als engagierter Schreiber war, ist es nun einmal an der Zeit, mich dafür mit einem kleinen Urlaubsbericht über die Azoren zu revanchieren. Vielleicht ist ja der ein oder andere BARSCHALARMer oder die eine oder andere BARSCHALARMerin dabei, der/die diese Zeilen nutzen kann!

Nachdem wir nach dem Bericht von David Wenzel (Danke an dieser Stelle, dass du dieses Traumziel mit uns geteilt hast!) im letzen Jahr schon einmal dort waren und das Zusammenspiel aus Meer, Bergen, wandern, schwimmen, essen und natürlich fischen sehr genossen haben, stand der Plan, dieses Jahr erneut dorthin zu reisen, um die Erfahrungen aus dem letzten Jahr zu nutzen (so dachten wir, dazu später mehr) und auszubauen.

Ich fang mal bei den Vorbereitungen an. Gummifische packen, Reiseruten, Rollen etc. alles will gut überdacht und irgendwie im Koffer untergebracht werden! Denkste ;) Sata Airlines sei Dank. Die super kulante und kundenfreundliche Airline, die jedem Fluggast 10kg Angelequipment KOSTENLOS transportiert. Ab jetzt kann sich sicher jeder denken, wie viel Tackle wir dabeihatten. Es waren am Ende 4 Reiseruten (80gr und 40gr), 4 Rollen und 6 Boxen mit Terminaltackle und Gummifischen, sogar Watstiefel haben wir noch untergebracht.

Von Frankfurt aus starteten wir in zwei hoffentlich fischreiche und erholsame Urlaubswochen. In Ponta Delgada den Mietwagen nach vorheriger Buchung klargemacht und ab in die Unterkunft. Wir kamen am Sonntag an, so hatten wir nur einen Tag ohne Lizenz, ergo ohne fischen.

Montag früh stand als erstes auf der Agenda, die Lizenzen zu besorgen. Den Vorgang kannten wir bereits von letztem Mal. Die Adresse war bekannt, humane Öffnungszeiten von 9-16 Uhr, sowie eine total freundliche und nette Dame hinter dem Schalter. Unsere Daten waren sogar noch im System hinterlegt. Die Lizenz für einen Monat als Touri kostet ganze 2,03€ (ja wirklich). Auf der Karte ist vermerkt, wie viele Karten bereits ausgegeben wurden. Letztes Jahr waren wir Nr. 16 und 17, dieses Jahr hatten wir schon die Nummern 49 und 50. Keine Ahnung ob an dieser Stelle schon von Befischungsdruck gesprochen werden darf?

Hier mal die Adresse. (Der Zugang erfolgt über den „Hinterhof“.)

Das ist der Flyer mit Fischarten, Schonzeiten und Gewässern.

Starten wollten wir am größten See der Insel, dem Sete Cidades. Wir luden unseren Micra und starteten los. Barsch ließ sich an diesem Tag nur einer fangen, dafür durften vier Hechte die deutschen Gummis probieren. Spotwechsel. Wir wollten die Stelle probieren, an der David und Viktor im Video ihre „Kirschen“ fingen. Bisse? Fehlanzeige. Dafür trafen wir einen weiteren Barschalarmer, der im Familienurlaub war und sein Glück ebenso versuchte. Leider habe ich keinen Nickname, vielleicht liest er ja diesen Artikel und meldet sich in den Kommentaren. Im Verlauf des Urlaubs haben wir den See noch einige Male angefahren und sind mehr und mehr dahintergekommen, was die Punks wollen. Weit raus war die Devise. Watstiefel an und soweit rein wie ging. Teilweise hatten wir jedoch so viel Gegenwind, dass an den kleinen Gummis bis zu 28gr Murmeln montiert wurden.

Hübsch sind sie, die Hechte!
Fisch!
Das ist mein Lieblingsbild. Mit der Wahnsinnskulisse von Bergen und Flora.

Das Kanu ist die einfachste Möglichkeit, die Fische zu beangeln. Der Wind machte es einem nur nicht immer ganz leicht, da wünschte man sich, wie bei dem am heimischen Boot montierten Min Kota Motor, die Anker-Funktion zu aktivieren.

Es kamen teilweise so viele gute Barsche mit hinterher, dass ich kurzfristig das Zählen verlernte und rief hier sind 7, 8, 5, 6 Barsche. Die Einschläge kamen brutal. Machte richtig Laune! Man könnte beinahe sagen, die Angelei dort versaut einen. Es war schwieriger kleine Barsche zu fangen, als große. Die meisten lagen zwischen 35-45 cm!!

Das Shirt ist keine Schleichwerbung. Es diente nur dazu die Beine vor der intensiven azoreanischen Sonne zu schützen, da ich mir ein paar Tage zuvor bereits einen guten Sonnenbrand eingefangen hatte, trotz Sonnencreme.

Der zweite See, an dem wir es versuchen wollten, war der in Furnas. Hier haben wir letztes Jahr die meisten und größten Barsche gefangen. Am Spot voller Erwartungen angekommen, die ersten Würfe uuuund Peng – Ernüchterung. Kaum Anfasser oder Bisse. Ein paar schöne Barsche und Hechte konnten wir trotzdem zu einem kurzen Landgang überreden. Die natürlichen Köderfarben von letztem Jahr, die wir in rauen Mengen dabeihatten, setzten fast keinen Stich (so viel zu den Erfahrungen vom letzten Jahr!). Bunt mit Chartreuse, Bubblegum und sogar UV war angesagt. Im Laufe des Urlaubs konnten wir hier noch einige schöne Barsche und Hechte fangen. Ich hab an diesem See noch einige Zander auf einen durchgeleierten 17cm Gummi überlisten können.

Das Schwarzbarsch-Inferno!!! (Und das ist kein Witz)
Der Lagoa de Fogo wurde von uns nur mit einem Besuch gewürdigt. Leider hat er uns kein zweites Mal gesehen, im wahrsten Sinne des Wortes!!!!

Diese atemberaubende Aussicht!

(Bei Sonne.)

Der zweite Besuch verschwand im Nebel und Wind. Die Azoren sind wettertechnisch wechselhafter als alles, was wir bisher kannten. Sonne, Wolken, Wind und Regen sind im Wechsel von jetzt auf gleich möglich.

Zweimal an fast der gleichen Stelle den Auslöser gedrückt!

Der Abstieg ist recht steil, aber gut machbar! Unten angekommen entschieden wir uns, nicht den Touristen hinterher zu laufen, sondern das ruhige Ufer entlang zu klettern. Genau die richtige Entscheidung. Was sich an diesem Nachmittag hier abgespielt hat, ist unvergesslich. Waren die Schwarzbarschen letztes Jahr eher klein, ist der Bestand regelrecht explodiert und richtig gut abgewachsen! Teilweise war jeder Wurf ein Treffer. Den Schnurbogen aufkurbeln nach dem Aufkommen des Poppers viel schwer!

So hatten wir an diesem Tag ca. 40 (wahrscheinlich sogar mehr) Schwarzbarsche. Die kleinen Kämpfer machen einfach Spaß, ist ja nicht umsonst der Sportfisch No.1 in den USA!

Sogar zwei der Forellen konnten wir fangen.

Der Kumpel hat einen Platzt verdient, da ich ihn 6 mal zum Beißen animieren musste, um ihn endlich zu fangen!

Jetzt möchte ich euch noch ein paar Bilder der Insel zeigen. Vielleicht animiert ihr damit ja eure/n Partner/in.

Am Ende möchte ich mich noch bei einer ganz besonderen Frau bedanken und verabschieden.

Ich hatte eine sehr sehr schöne Zeit mit dir!!!! Leider hast du dich entschieden, einen anderen Weg einzuschlagen. Ich werde dich vermissen!

Vielen Dank fürs Lesen und evtl. hat es euch ja inspiriert!

Grüße Tobi

Ps: Zum Schluss möchte ich darauf hinweisen, dass ich diesen Text aus freien Stücken geschrieben habe. Auf Produktnamen habe ich weitestgehend verzichtet, da wir komplett „unsponsored“ unterwegs waren. Sollten auf Bildern Marken zu erkenn sein möchte ich diese nicht bewerben, aber gut sind sie ;)

Vielen Dank fürs Teilen und noch wichtiger: Viel Glück bei der Trennungsschmerzbewältigung. Gute Geschichten müssen nicht immer ein Happy End haben - aber hier wünsch ich Dir jetzt mal eins...
Ein toller Bericht mit absolut klasse Bildern von Flora und Fauna.
Vielen Dank für den tollen Bericht. Scheint ja wirklich eine Reise wert zu sein.

Welche Sprachkenntnisse werden benötigt um den Schein zu erwerben? Kommt man mit Englisch über die Runden?
Zandro: Dafür hast Du keine Zeit :-D Irgendwann werden selbst die Berufsangler neidisch ob Deines Angelterminkalanders...
Schöner Bericht. Vielleicht gibt es ja doch Reiseziele die meiner Freundin gefallen und wo man vernünftig Angeln kann.
Toller Bericht und sau starke Fotos!
Toller Reisebericht, vielen Dank dafür. Ich wünsch dir alles Gute und vielleicht inspiriert dein Artikel ja noch mehr Leute dazu, einen kleinen Einblick in ihre Angelreisen zu geben. Klasse geschrieben übrigens!
Tip top Bericht! Wieder ein Revier mehr, das in den nächsten Jahren angetestet werden will. Gerade die Mischung mit Wandern in schönster Landschaft würde meiner Süßen auch gefallen! Wart Ihr denn am Mehr auch unterwegs?
Oha, mehr unterwegs am Meer. Sachen gibt's... ;-)
Im ersten Moment dachte ich: "Why the hell auf den Atlantik fliegen, um Süßwasserfische zu.....??"
Doch dann versteht man warum, sowohl was Fisch angeht, als auch die Kulisse.
Bei dem Angeldruck nicht verwunderlich. Da verhalten sich Raubfische noch wie Raubfische.
Schöne Bilder, schöne Story, ein trauriges Ende...
Echt guter Bericht, sehr hilfreich. Hab übrigens die gleichen Reiseruten, finde sie vom Packmaß her wirklich optimal, die haben sogar in der Reisetasche Platz und trotz Vierteiligkeit(ist das ein Wort?) finde ich gibt's keine wirklichen Defizite gegenüber den Nicht-Reiseruten der gleichen Firma...
Geiler Bericht und super Bilder. Ende is nicht schön aber wünsche dir auch mal nur das Beste. TL & Gruß Patrick
Toller Bericht...will man gleich abfliegen und selber versuchen gehen....Danke
Schöne einen weiteren Bericht über die Azoren zu lesen.
Wir werden nächstes Jahr im August auf der Insel unsere Zeit verbringen, wobei wir hier eher von der Küste aus unser Glück auf Bluefisch und Co versuchen werden. Aber dem Süßwasserseen werden wir auch den ein oder anderen Besuch abstatten.
Ich würde mich sehr über Tipps bezüglich der Küstenfischerei auf den Azoren von euch freuen.
Toller Bericht und tolles Bilder. Am Ende bleiben schöne Erinnerungen. Alles Beste fürs Herzeleid
Die Vielfalt ist ja wahnsinning!
Sehr schön geschrieben und mit wunderbaren Fotos hinterlegt! Ich werde meiner Partnerin die Naturbilder zeigen. Wer weiß, zu was diese sie animieren :p
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