Barsch Mini-Krebse für Barsch: 3 Top-Rigs für Herbst und Winter


Krebse sind Proteinbomben und noch dazu nicht besonders schwer zu jagen für die Barsche – deshalb sind Mini-Krebse für Barsch ganz weit vorne! Im Vergleich mit einem Beutefisch hat so ein kleiner Krustenkumpel einfach viel weniger Möglichkeiten, abzuhauen. Man holt sich zwar immer mal einen kleinen Cut im Fight, wenn man aber entschlossen zupackt, gibt’s maximale Energie für eine minimale Anstrengung. Vor ein paar Jahren war man noch allein unterwegs mit seinem Krebsimitat. Heutzutage weiß eigentlich so gut wie jeder Spinnangler, dass es sehr gut beißt auf Krebs-Gummis. Und dann sind die Bisse manchmal auch echt brutal, weil die Räuber besonders entschlossen zupacken müssen, um Verletzungen vorzubeugen.

Aktuell – also in diesem Moment jetzt – sind wir in der Finesse-Abteilung der Krebsangelei gelandet. Es geht um Mini-Krebse. Für mich sind es die kleinsten Köder mit dem größte Dick-Fisch-Potential. Während große Fische auch mal einen Kleinfisch schwimmen lassen, schnappen sie beim kleinen Krebs fast immer zu. Gelegenheit macht Diebe. Das Schöne am Mini-Krebs ist aber, dass wir auch an den 20ern, 25ern und 30ern nicht vorbeiangeln. Trotzdem „muss“ man immer drauf vorbereitet sein, dass auch mal ein guter oder sehr guter Fisch einsteigt.

BA proudly presents den Mini-Edward (4,5 cm)

Seit Mitte des Jahres gibt’s auch BA Mini-Krebse für Barsch. Ihr habt es vielleicht mitbekommen. Er war als Rocky geplant. Da gab’s dann aber namensrechtliche Probleme und heißt jetzt einfach Edward – wie der alte Edward von Zeck. Allerdings hat sich eine Menge getan: Der Edward 2.0 ist für Barsche extrem interessant. Im Gegensatz zum Gummifisch, wo nur der Schaufelschwanz ackert, gibt’s hier 2 Scheren, 2 Fühler. 6 Beinchen und 2 Flapper-Schwingen. Es gibt also 10 Angriffspunkte. Da ist viel los. Da kann man viel antesten mit vorsichtigen Probebissen. Maximale Action auf engstem „Raum“.

Mini-Krebs-Farben

Der kleine Edward ist auch ein Preis-Leistungs-Sieger: 6 Stück gibt’s für 4,95 Euro. Wir haben sogar Mix-Packs für alle, die sich mal durch die Farb-Palette angeln wollen.

Moor-Kiwi: Der Klassiker, der irgendwie immer geht.

Real Shad: Heller Butterkrebs. Super auch über dunklem Boden wegen Kontrast.

Purple Chartreuse: Der Schocker für trübes Wasser und die Dämmerung

Cinnamon Blue Flake: Der natürliche Krebs. Absolute Fangfarbe und eigentlich fast immer meine erste Wahl.

Real Shrimp: Klassische Krebs- bzw. Shrimp-Farbe. Unscheinbar. Aber richtig krass. Im klaren Wasser eine Überfarbe deluxe.


Meine Top 3-Rigs für Mini-Krebse 

Krebse kann man extrem vielseitig angeln. Sie fangen eigentlich immer.  Neben Rushka, Texas- oder Free-Rig fallen mir aus dem Stegreif eine Menge Optionen ein:

  • Jigkopf
  • Fransenjig
  • Rushka bzw. Chebu
  • Texas-Rig
  • Free-Rig
  • Carolina-Rig
  • Dropshot-Rig
  • Ned-Rig
  • Trailer für, Chatter- und Spinner-Rushka

Am Ende lande ich aber oft bei den drei eingangs genannten Rigs: Texas-Rig. Free-Rig. Rushka-Rig.

Mini-Krebs am Rushka-Rig

Mini-Krebs an der Rushka mit Barsch
Immer eine gute Wahl: Mini-Krebs an der Rushka. Der Swing macht die Musik!

Im Zweifelsfall ist mir die Rushka am liebsten, weil man damit ganz schnell mal die Farbe wechseln kann, wenn man ein paar Krebse fertig geriggt mit dabei hat. Das Rushka-Rig ist ein Low-Bastel-Rig. Denn auch das Gewicht ist schneller mal getauscht, weil man nicht neu knoten muss, um die Rushka zu wechseln.

Durch den Freiraum in der Aufhängung kann der Krebs ganz anders spielen als an einem Jigkopf. Der Rushka-Swing produziert im Verbund mit den dann schwingenden Scheren ein ganz anderes Köderspiel.

Mini-Krebs am Texas-Rig

Mini-Krebs am Texas-Rig Barsch
Am Bodden zocke ich die Barsche sehr gern mit dem Texas-Rig aus dem Kraut. Und nicht nur da…

Meine zweite Lieblingsdisziplin für Krebsereien ist das Texas-Rig. Es handelt sich um eine Durchlaufmontage, die den Fischen freien Abzug mit dem Köder gewährt, ohne dass sie das Gewicht aufnehmen müssen. Das ist super, wenn die Fische nuckelig beißen.

Außerdem lockt hier schon das Rig an sich. Und zwar über den berühmt berüchtigten Texas-Knall, der entsteht, wenn das Patronenblei gegen die Perle ballert. Dieser Knall gibt uns die Möglichkeit, die Fische auch auf Distanz oder aber im Kraut, zwischen Muscheln oder auf zerklüftetem Untergrund auf den Köder aufmerksam zu machen und sie so zum Köder zu locken.

In diesem Zusammenhang möchte ich nochmal auf unsere Power Beads aufmerksam machen. Unsere Perlen sind nicht aus Glas, nicht aus Plastik und nicht aus Blech. Sie sind aus Mineralstein. Das Material ist hart und deutlich stabiler als Glas. Vor allem aber erzeugt es einen ganz anderen Ton. Ein bisschen dunkler. Das Geräusch ähnelt dem Klicken von Krebsscheren, wenn diese zusammenzwicken. Es ist ein ganz kleines Detail. Ein winziger Unterschied im Tonfall. Aber es hat eine große Wirkung. Man kann sich einfach drauf verlassen, dass diese Perlen etwas mit den Fischen machen. Etwas, dass die Räuber zugreifen lässt. Ob das jetzt Neugier, Wut oder ein Verteidigungsreflex ist, kann ich nicht sagen. Noch denke ich wie ein Mensch und nicht wie ein Barsch. Sobald sich das ändert, gebe ich euch Bescheid. Bis dahin müssen wir damit leben, dass es einfach so ist, wie es ist. Die Power Beads sind eigentlich Pflicht für jeden Texaner. Für die kleinen Krebse empfehle ich die kleinste Größe.

Mini-Krebs am Free-Rig

Das Free-Rig steht im Moment ganz hoch im Kurs bei den Barschen.

Das Free-Rig ist dem T-Rig sehr ähnlich. Bei mir ist es auch zum Doppel-Klicker-System mutiert, so dass es sich in meinem Fall nur durch die Form des Gewichts unterscheidet. Ursprünglich wurde es zum Zupfen erfunden bzw. zum Beangeln vertikaler Strukturen. Das Stabblei zieht den Köder straight vertikal nach unten, so dass der Köder dann auch direkt und tight am Pfeiler, Baum, Dalben usw. landet und die dort unten stehenden Fische den Köder auch direkt vor ihren Augen serviert bekommen.

Bei mir hat es sich zu einem Schleif-Rig entwickelt, mit dem ich Muschelbänke abgrase. Wobei sich bei mir noch eine zweite Führung etabliert hat: Zackiges Mikro-Antwitchen. Den langen freien Fall nutze ich selten. Als Schleif-Rig ist es dem T-Rig aus mehreren Gründen überlegen. Erstens gibt’s deutlich weniger Hänger, weil der Stab den Boden abtastet, das Bullet aber direkt in die Ritzen schießt. Zweitens sieht – vor allem unser gebogenes Weight – es so aus, als würde der Köder das Blei verfolgen. Das kann Bisse triggern. Drittens – und das ist der Hauptvorteil – müssen die Barsche die Schnur nur durch die Öse ziehen und nicht durchs ganze Bullet. Weniger Reibung. Weniger Fehlbisse. Vor allem an Tagen, an denen die Fische nicht gut drauf sind, kann das den Unterschied machen.

Bester Haken für Mini-Krebse

Mini-Krebs am Barsch mit Haken
Unser 2er BA Finesse Screw Hook hat zwar einen langen Namen – dafür eignet er sich aber ideal für den kurzen Mini-Krebs.

Prinzipiell kann man den Krebs an beiden Systemen am offenen Rushka-Hook der Größe 4 angeln. Ich würde euch aber eher zu einem feinen Offsethaken wie dem BA Finesse Haken der Größe 2 raten.

Dieser Haken hat gleich mehrere Vorteile:

  • Die flexiblen Scheren verfangen sich nicht im offenen Hakenbogen.
  • Die Offset-Anköderung ist etwas unauffälliger, weil die Hakenspitze nicht aus dem Köder raussteht
  • Der Offsethaken verleiht dem Köder einen Kiel. Das Gewicht ist auf der Unterseite des Köders, so dass dieser stabiler läuft

Mini-Krebs-Führung

Generell würde ich sagen, dass man Krebse ein bisschen anders führen muss als Gummifische. Krebse operieren immer grundnah. Ganz selten, dass mal einer einen Meter über dem Grund oder gar im Freiwasser rumschwimmt. Das kann allerdings ein Thema sein, wenn wir an Spots angeln, an denen es schubweise strömt. Z.B. werden Krebse an Fähranlegern oft vom Grund weggerissen, wenn die Fähre anstartet und das Wasser komplett verwirbelt. An sich ist der Krebs aber halt ein Bodentier. Heißt für uns: Kurze flache Sprünge. Oder schleifen. Und auch immer mal liegen lassen. Wenn die Mischung schön weich ist und genug flexible Extremitäten vorhanden sind, spielt der Köder auch im Stillstand genug. 

Tackle-Tipp zum Mini-Krebs-Angeln

Rute für Mini-Krebse
Solid-Tip-Ruten können den Unterschied ausmachen, wenn die Barsche nucklig beißen.

Für den Mini-Krebs nehme ich am liebsten eine 10-Gramm Rute. Am liebsten sind mir kurze Ruten, weil ich mit denen am besten mit dem Köder spielen kann. Durch den kurzen Hebel werden die Bewegungen 1:1 auf den Köder übertragen. Außerdem verhindern kurze Ruten, dass ich den Köder zu weit vom Grund abhebe – auch durch den kurzen Hebel. Also: Twitch&Play L in jeweils 2,01 m Länge. Wenn die Fische vorsichtig beißen, nehme ich auch gern Solid-Tip Ruten. Hier kommen bald noch 2 Modelle. Aber mit der 7g UL gibt’s schon eine Traumrute für die Nummer. Vor allem mit dem Free-Rig ist das eine Killer-Kombo. Einmal mit einer 1000er SRM und einmal mit einer kleinen BFS-Rolle.

Auf die Rollen kommen unterschiedliche Schnüre. Auf die Statio die dünnste Momoi Cast PE (#0,4) und auf die BC die abriebfestere Takumi Jigline in 0,7er Japan-Stärke.

Weil beim Texas-Rig die Perlen und das Bullet auf dem Vorfach laufen, verwende ich hier eine etwas stärkere Stärke. 23er oder 26er. Bei der Rushka und dem Free-Rig ist es 18er bis 23er. Manchmal auch 26er mit Stahl, wenn ich weiß, dass viele Hechte und große Zander und Barsche am Start sind.

Mini-Krebs-Mini-Abspann

So viel zum Thema Mini-Krebse für Barsch. Wobei einen Tipp habe ich noch: Immer schön die Rute festhalten. Manchmal ballern sie richtig derbe rein auf die kleinen Krebse!

PS: Für viele Angler ist natürlich das Carolina-Rig das beste Winter-Rig für Barsch. Und Krebse sind supergeniale C-Rig-Köder. Der Verfasser mag es aber sehr gern, wenn Köder und Gewicht eine kompakte Einheit bilden. Dass das C-Rig unter den Top-Rigs fehlt, hat also etwas mit persönlichen Präferenzen zu tun.

Wie sind eigentlich so die Erfahrungen mit Gewässern in denen es eigentlich gar keine Krebse gibt? Kapiert der Barsch instinktiv was er da vor sich hat? :D
Er sieht auf jeden Fall etwas, das sich bewegt. Es wehrt sich nicht beim Testbiss. Könnte man schon mal inhalieren.
Werde das Rig mit dem Krebs jetzt auch mal an meinem Heimgewässer testen. Bin auf die Bisse gespannt. Mit 9cm Twichbaits klappt es jedenfalls gut. Habe schon einige ende 30er verhaftet. Eine gute Größe für mein Heimgewässer
B