Zander Brücken-Hopping: Easy und leicht auf Zander


In der aktuellen Barsch-Alarm-Folge bin ich mit Sportskamerad Dennis vom Ufer unterwegs. Bootsangeln war an dem Tag einfach unmöglich. Nicht so schlimm. Uferangeln macht ja im Prinzip noch mehr Spaß. „Im Prinzip“ auch nur, weil mich das Anfahren der Spots nervt. Aber auch Bootsangeln kann nervig sein. Vor allem für Bootsbesitzer. So hatte Dennis am Tag vor diesem Dreh mal ein paar Stunden richtig schlechte Laune, weil sein Außenborder plötzlich mehrfach abgesoffen ist. Und am nächsten Tag dann also Wind, Regen, kalt. Ein typischer Apriltag Ende März.

Anstatt uns durch die Wellen zu kämpfen, haben wir beschlossen, einfach sämtliche Ruten ins Auto zu schmeißen und ein paar Köder dazu, um mit dem Auto Strecke zu machen. Brücken-Hopping war angesagt.

Da kommt einem ja direkt der gute alte 7-Brücken-Song im inneren Ohr hochgekrochen. Nicht nur mir übrigens, wie dieser Kommentar hier zeigt: „Unter 7 Brücken musst du gehen, 7 gefehlte Bisse überstehn, 7 mal wird‘s Schnuuursalat sahaeeeeein und dann kommt ein kleines Zahaaanderlein.“

Und manchmal auch ein recht großes. In diesem Fall der wohl größte Fisch, für den ich die Anmoderation unterbrechen musste. Wir haben ihn nicht gemessen. Aber Dennis‘ Auftaktzander könnte schon 80 Zentis aufs Band gebracht haben. Und wenn ihn inzwischen niemand abgeräumt hat, dann kann er das noch immer.

Ein Auftakt nach Maß – wobei wir nach Ansicht von Florian L ein bisschen geschummelt haben: „Ihr müsst aber schon zugeben, dass Purple-Chartreuse irgendwie wie cheaten ist.“ Als hätte ich den Kommentar damals schon gehört, habe ich später mal die Farbe gewechselt und prompt auch auf „legaler Basis“ einen Fisch gefangen.

Am Ende lag der Erfolg unter der Brücke dann vielleicht nicht nur an der Gummifischfarbe, sondern auch an der Spotwahl. Bernhard ordnet das auch gut für uns ein: „Tja, manchmal regnet es so heftig, dass sich die Fische unter den Brücken sammeln, um nicht so nass zu werden.“

Uns hat’s auf jeden Fall Spaß gemacht, einfach mal so simpel zu angeln und eine Brücke nach der anderen nach Fischen abzuklopfen. Irgendwann habe ich dann mal zu Dennis gesagt, dass Uferangeln im Prinzip ja leichter als Bootsangeln ist. Wenn nur das Gegurke nicht wäre. (Irgendwie haben mir 22 Jahre Berlin die Lust am Autofahren genommen. Besten Dank an die A100.) Aber eigentlich bin ich höchst ungern eingesperrt zwischen Tackle-Boxen und umherliegenden Ruten. Ich mag den Freiraum um mich herum. Und ich bin auch gern im Kontakt mit Menschen. Und wenn man durchzieht, gibt’s auch beim Uferangeln oft gute Fische. Das haben wir ja schon in vielen Barsch-Alarm-Folgen gezeigt.

Was sich aber auch gezeigt hat: Wenn man den Platz erkennt, sind die Locals meist ein bisschen pissed. Manchmal sogar so sehr, dass man mal eine YouTube-Folge runternehmen muss. Völlig verständlich. Ich habe auch keinen Bock, euch den Angel-Mob auf den Hals zu hetzen und Plätze zu verbrennen. So was ähnliches hat auch jemand angedeutet in seiner Stellungnahme. Mindestens Missfallen zur Spotwahl kann man da schon rausintepretieren: „Hallo, ich hätte zur Sicherheit noch eine Rute mehr eingepackt. Jetzt fährt mit Sicherheit die gesamte Community zum Angeln nach Holland. Absolut volksnahes Anglervideo. MfG“ Keine Ahnung, wie er es fände, wenn wir ein Ufervideo vor seiner Haustüre gedreht hätten. Das ist dann für alle Berlin/Brandenburger (der Kommentar kommt aus Berlin) sicher volksnah, aber auch ziemlich sicher auch für ein paar Leute maximal ungeil. Man wird es nicht allen Menschen Recht machen können. Aber offene Flächen auf einem großen See sind einfach weniger gefährdet. Außerdem habe ich mir letztes Jahr ein schönes Boot geleistet, dass ich nicht nur in der Garage stehen lassen kann, wenn ich mir nicht wie ein Idiot vorkommen will. Und so wird sich mir immer wieder die Frage stellen, ob ich vom Boot oder vom Ufer aus rangehe.

Spaß machen tut mir beides. Dass Ufernummern für einen größeren Teil der Anglerschaft nachvollziehbar sind, verstehe ich. Es sind aber auch immer wieder die Ufernummern, die die größten Konflikte erzeugen. Brücken soll es aber ja eine Menge geben weltweit. Ich wünsche euch, dass ihr eine findet, die so zündet wie Brücke No. 1 bzw. No. 7 – vor allem dem Sebastian, der oft nicht so Glück hat mit den Brücken: „An meinen Angeltagen finde ich irgendwie nur „Brücke Nr. 2″-Brücken :-D“

Viel Erfolg beim Saisonauftakt!