Wie findet ihr das Wurfgewicht einer BC heraus?

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Jonas1404

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Hallo zusammen!
Ich bin seit diesem Jahr im Baitcaster Game und bin sehr angetan.
Mittlerweile besitze ich auch mehrere Rollen und Ruten aber frage mich, wie ich das Wurfgewicht von BC Rollen herausfinde.
Mein Wissensstand jetzt ist, dass ich mit einer tieferen Spule mehr Gewicht als mit einer flachen Spule werfen kann.
Aber welche Faktoren sind noch entscheidend?
Falls es wichtig ist: dir Fragestellung kam auf, weil ich das Wurfgewicht der Soloking BMC100 Brownie nicht einschätzen kann. Angegeben ist dieses mit 3-30g bei einer shallow Spool. Ich würde sie aber ungern dauerhaft mit 25g belasten, wenn das der Rolle nicht gut tut.

Welche Indikatoren zieht ihr zum Wurfgewicht einer BC heran?
Lieben Gruß,
Jonas
 

Crabzilla

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Ich bin der Meinung, dass wir was die Belastung der Rollen viel zu kritisch betrachten.
Ich habe die von dir genannte Rolle auch und belaste sie fast durchweg über die 30g heraus…
Bedenke dass die Größe Belastung auf die Rolle ein Drill ist!
 

tom66

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Hallo zusammen!
Ich bin seit diesem Jahr im Baitcaster Game und bin sehr angetan.
Mittlerweile besitze ich auch mehrere Rollen und Ruten aber frage mich, wie ich das Wurfgewicht von BC Rollen herausfinde.
Mein Wissensstand jetzt ist, dass ich mit einer tieferen Spule mehr Gewicht als mit einer flachen Spule werfen kann.
Aber welche Faktoren sind noch entscheidend?
Falls es wichtig ist: dir Fragestellung kam auf, weil ich das Wurfgewicht der Soloking BMC100 Brownie nicht einschätzen kann. Angegeben ist dieses mit 3-30g bei einer shallow Spool. Ich würde sie aber ungern dauerhaft mit 25g belasten, wenn das der Rolle nicht gut tut.

Welche Indikatoren zieht ihr zum Wurfgewicht einer BC heran?
Lieben Gruß,
Jonas
Ich orientiere mich meist beim Kauf an dem, was schon über die Rolle bekannt ist. Vom äußerlichen Erscheinungsbild oder gar einem Foto her ist das realistische Wurfgewicht einer Baitcaster schwer einzuschätzen. Ein wesentlicher Faktor sind die verbauten Lager und natürlich die Fertigungstoleranzen.
Wieso meinst du, man kann mit einer tieferen Spule mehr Gewicht werfen? Das habe ich bislang noch nicht gehört.
Wichtig ist das die Rolle zur Rute passt. Gewicht und Größe sind da wichtige Faktoren und in der Regel dann auch mitbestimmend für die Bandbreite der Ködergewichte, die man damit werfen kann. Meist ist man beim Wurfgewicht ja eher nach unten limitiert. Aber wie der Vorredner schon sagte. Die größte Belastung tritt sicherlich beim Drill auf.
 

Michael_05er

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In den meisten Shops ist bei den Rollen der geeignete Wurfgewicht Bereich angegeben. Nach unten macht es meist keinen Spaß, die Grenzen auszutesten. Da leidet die Wurfweite. Nach oben würde ich es entspannter sehen, sehe aber auch keinen Grund, dauerhaft über dem Maximum zu fischen. Dann ist die Rolle oft auch wegen anderer Parameter (Bremskraft, Schnurfassung) nicht optimal.
 

Stressohnegrundel

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Ich denke das eher andersherum ein Schuh draus wird. Mit einer flacheren Spule lassen sich leichtere Gewichte werfen als mit einer Tiefen.
Der Anlaufwiederstand ist bei größerem Radius deutlich geringer, deshalb sind diese Spulen bei kleinen Gewichten drehfreudiger, geben schneller Schnur frei und bremsen somit nicht den leichten Köder in der Luft. Es muss aber vorausgesetzt sein, dass wie Tom66 schon sagte alle Komponenten zusammenpassen.
Ich denke nicht dass die Rolle kaputt geht wenn du sie dauerhaft mit 25g fischst allerdings ist sie mMn nicht darauf ausgelegt da man gerade in dem Bereich zwischen 10-30g eigentlich eine andere Anforderung an Schnurdurchmesser und Lauflänge hat sodass man mit einer 70er Größe besser bedient wäre als mit einer BFS.
 

backlash63

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Nach unten macht es meist keinen Spaß, die Grenzen auszutesten. Da leidet die Wurfweite.
Das verstehe ich nicht so ganz. Wieso leidet die Wurfweite? Oder meinst du, dass es dann der Fall ist, wenn man zu geringe Gewichte wirft, als dies die Rolle zulässt? Gerade dafür testet man doch die Grenzen aus. Und mir macht es gerade Spaß, im L und UL Bereich die untere WG-Grenze auszuloten.
 

backlash63

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Der Anlaufwiederstand ist bei größerem Radius deutlich geringer, deshalb sind diese Spulen bei kleinen Gewichten drehfreudiger
Der Grund des Einsatzes von shallow spools ist das reduzierte Gewicht (v. a. durch eine geringere Menge an Schnur). Deshalb lassen sich damit leichte Gewichte werfen und nicht wegen eines größeren Radius. Der ist nämlich identisch mit der deep spool, wenn man eine genauso hoch aufgewickelte Schnur voraussetzt.
 

Stressohnegrundel

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Der Grund des Einsatzes von shallow spools ist das reduzierte Gewicht (v. a. durch eine geringere Menge an Schnur). Deshalb lassen sich damit leichte Gewichte werfen und nicht wegen eines größeren Radius. Der ist nämlich identisch mit der deep spool, wenn man eine genauso hoch aufgewickelte Schnur voraussetzt.
Sorry habe natürlich vergessen das Gewicht zu erwähnen ;)
das natürlich ebenfalls steigt wenn man massig Schnur aufspult um auf einen größeren Radius zu kommen...
 

der Kai

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Ich hab u.a. 2 EXDs von Abu im Bestand. Die kommen mit 2 Spulen. Mit der flachen Spule wirft die locker noch 4g (perfekt für ne leichte ML). Mit der tieferen Spule geht's nicht ganz so weit runter, dafür kann man aber auch entsprechend mehr und dickere Schnur draufmachen. Nutze ich, wenn ich FC oder Mono nutzen möchte. Wirft so bis etwa 5g runter noch entspannt, wobei die Wurfweite nicht an die shallow spool mit PE rankommt. (Nutze eine Rolle auf der ML, die andere auf eine M, beide übrigens mit der shallow spool für Geflecht (gehen gut 100m drauf).

Gutes Beispiel ist (um bei Soloking zu bleiben) die Acura Pro HICC50. Ist absolut BFS tauglich, kann mit der tieferen Spule aber auch locker ne ML bedienen.
 

Michael_05er

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Das verstehe ich nicht so ganz. Wieso leidet die Wurfweite? Oder meinst du, dass es dann der Fall ist, wenn man zu geringe Gewichte wirft, als dies die Rolle zulässt? Gerade dafür testet man doch die Grenzen aus. Und mir macht es gerade Spaß, im L und UL Bereich die untere WG-Grenze auszuloten.
Ich meinte nicht, dass die Rolle Schaden nimmt und Du dauerhaft Wurfweite verlierst. Das war vielleicht missverständlich. Ich meinte, dass eine Rolle mit Gewichten, die leichter sind als ihr gedachter Einsatzzweck, einfach keine gute Wurfweite erreicht. Bei Ruten ist das ja (wenn auch aus anderen Gründen) genauso. Oder insgesamt mit einer in sich stimmigen Kombo, wenn man sie mit Ködern nutzt, die unterhalb des eigentlich idealen Köderspektrums liegen. Kannste so machen, dann ist es halt Kacke. So richtig Spaß macht das aber nicht, wenn der Köder immer nur 10m weit fliegt.
Im UL-Bereich ist das was anderes. Da gehört es a) ein bisschen zum UL-Fischen dazu, immer leichtere Köder zu probieren, b) kommt es seltener auf Wurfweiten an und c) fehlt da oft auch die Alternative, noch eine Stufe mit dem Gerät runter zu gehen. Da ist "Untergrenzen austesten" Teil der Sportart :)
 

Klausi

Barsch Vader
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Nochmal Physik für Anfänger: Entscheidend bei dieser Problematik ist das Trägheitsmoment. Dieses hängt stets mit dem gesamtgewichr Spule + Schnur zusammen. Ganz einfach weil eine bestimmte Masse eben eine masseabhängige Trägheit besitzt. Egal ob man die schiebt oder in Rotation versetzt. Die Trägheit setzt diesem Bemühen einen masseabhängigen Widerstand entgegen. Das heißt nichts anderes als: Je leichter das Gesamtgewicht Spule+Schnur ist - derso geringer ist die Träggheit. Nun gibt es bei jedem Wurf mit der BC genau diese masseabhängige - und für jede Spule (außer viskositäts (Zähigkeit des Öls u.a.) abhängigen Teil der zur Bewegung der Sule aufgewendet werden muß, damit die rotiert. Aber auch der Köder hat eine Masse. Wir folgern also: je leichter der Köder - desto weniger Wurfenergie bleibt für diesen übrig. irgendwann ist der Punkt erreicht, daß die Wurfenergie die Spule zwar in Bewegung setzt - aber dadurch der Köder abgebremst wird. Das ist der Moment für den Backlash: die Spule dreht schneller, als der Köder jetzt Schnur abzieht - sie "läuft über" und nimmt sich selbst mit. Und das heißt für mich jedenfalls: Je leichter der Köder, desto mehr muß ich die Achsbremse fest ziehen, sonst ist dass Vogelnest vorprogrammiert. Das ist nicht mit einer Magnet- oder Fliehkraftbremse einfach zu kompensieren, Ich habe vor etlichen Jahren, als das alles noch in den Kindeschuhen steckte, auf der Messe in Berlin Johannes gefragt, wie er denn einen Tiny Fry 50 (2,7g) mit offener Achsbremse werfen würde... Ich habe den sogar (Wurfweite indiskutabel, aber perückenfrei) mit der Revo SX first Gerneration, Spulengewicht 22 g, den TF 50werfen können. Bei den heutigen Rollen mit Spulengewicht um und unter 7 g würde ich mir ein Lied dabei pfeifen :) Aber eines muß man hier schon machen: Üben, üben üben...
 
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backlash63

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Je leichter der Köder, desto mehr muß ich die Achsbremse fest ziehen, sonst ist dass Vogelnest vorprogrammiert. Das ist nicht mit einer Magnet- oder Fliehkraftbremse einfach zu kompensieren
Das wiederspricht aber leider jeder Praxis: bei keiner meiner Rollen (auch nicht bei den UL-Modellen bei WG von unter 4 Gramm) ist die Achshemmung zu. Sie ist so viel geöffnet, dass gerade noch seitliches Spiel der Spule zu erahnen ist. Und das bleibt auch so und wird beim Angeln nicht angepasst. Ein Nest ist da überhaupt nicht "vorprogrammiert". Die Magnet-/ Fliehkraftbremse ist schon in der Lage, das in den Griff zu bekommen.

Oder besser gesagt, sie sollte es sein. Denn tatsächlich gibt es Rollen, da funktioniert es nicht. In diesen Fällen ist die Bremse ganz einfach zu schwach ausgelegt. Da hilft dann z. B. Nachrüsten mit Magneten - oder die Rolle ist (trotz shallowspool) einfach nicht UL-tauglich. Das Anziehen der Achshemmung ist meiner Meinung nach immer eine Notlösung. Die einzige Ausnahme ist, glaube ich, das Skippen.
 

Vik le Trik

Gummipapst
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Das wiederspricht aber leider jeder Praxis: bei keiner meiner Rollen (auch nicht bei den UL-Modellen bei WG von unter 4 Gramm) ist die Achshemmung zu. Sie ist so viel geöffnet, dass gerade noch seitliches Spiel der Spule zu erahnen ist. Und das bleibt auch so und wird beim Angeln nicht angepasst. Ein Nest ist da überhaupt nicht "vorprogrammiert". Die Magnet-/ Fliehkraftbremse ist schon in der Lage, das in den Griff zu bekommen.

Oder besser gesagt, sie sollte es sein. Denn tatsächlich gibt es Rollen, da funktioniert es nicht. In diesen Fällen ist die Bremse ganz einfach zu schwach ausgelegt. Da hilft dann z. B. Nachrüsten mit Magneten - oder die Rolle ist (trotz shallowspool) einfach nicht UL-tauglich. Das Anziehen der Achshemmung ist meiner Meinung nach immer eine Notlösung. Die einzige Ausnahme ist, glaube ich, das Skippen.
Versuchs mal ruhig und klemme die Spule etwas fester. Schaut auch keiner hin ;)
@Klausi hat vollkommen recht.
Dann kannst Du den Blank auch voll aufladen und kleinere Köder gut abfeuern. Muss aber alles passen!
Die Magnet- und Zentri-Bremsen beginnen ihre Arbeit ja zu unterschiedlichen Zeitpunkten, aber schon etwas später als die mechanische Bremse. Daher kann es gerade zu Beginn des Wurfes die fiesen Perücken geben.
 

backlash63

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Dann kannst Du den Blank auch voll aufladen und kleinere Köder gut abfeuern. Muss aber alles passen!
Du glaubst gar nicht, wie sehr er sich auflädt und wie sehr ich feuere :emoji_volcano::emoji_smile:
Das Schöne ist: ich brauche die Achshemmung gar nicht zu zu machen - ein Energievernichter weniger.

Was mich bei @Klausi nur gestört hat ist die Formulierung, dass man die Achshemmung zumachen MUSS, sonst wäre ein Vogelnest VORPROGRAMMIERT. Das stimmt nun mal definitiv nicht. Ansonsten darf natürlich jeder Bremsen wie er will: mit und ohne Daumen, Achsbremse auf oder zu, usw. ;)
 

Klausi

Barsch Vader
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Gut. Das "Muss" habe ich bestmmt so nicht gemeint. Wenn der Daumen seine Funktion gelernt hat, gefühlvoll diesen Prozess zu übernehmen, dann kann man die Achsbremse natürlich offen lassen. Aber in dem winzigen Moment zwischen Spule freigeben und Spule rotiert, kreist der zu werfende Köder halt um die Rutenspitze. Da die Bewegungsenergie zum Bewegen Spule für jede Spule plus Schnur drauf für diese stets gleich ist, wird dieser Weg bei geringerem Ködergewicht natürlich immer länger. Und dem Anfänger klatscht halt dann das Gewicht vor seine Füße, - oder er wirft ab, als ob er in den Himmel schießen möchte -während die dann aktivierte Spule frei rotiert. Wer´s kann, hat doch kein Problem damit. Und der in Rede stehende Text war für Neulinge - und denen rate ich, halt so vorzugehen. .. Außerdem kann hier jeder sagen, was er möchte. Seit ich ein paar mal recht übel angemacht wurde äußere ich mich eh nur noch recht selten...
 
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