Ich find's auf bedenkliche Weise interessant, welche Stärken bei PE hier verwendet werden. Wer mich kennt, weiß, dass ich extrem leicht fische, aber bei PE hört -insbesondere wegen der fehlenden Abriebfestigkeit- der Spaß auf. Auf meiner L Spinning habe ich z.B. Varivas Avani Seabass Max Power PE x8 in 0.8 (Größenordnung: 15 lbs.). Bei FC mit seinem erheblichen Durchmesser, seiner Abriebfestigkeit und seiner Restdehnung als Hauptschnur sieht die Sache natürlich anders aus.
Ich kann bei einer sehr dünnen PE-Hauptschnur auch überhaupt keinen Vorteil sehen. Selbst auf meine UL-Rollen bekomm' ich mindestens 80, eher 100 Meter einer 12 oder 15 lbs. PE und ein FC-Vorfach werden ja, gerade beim hier diskutierten L/UL-Angeln wohl -fast- alle benutzen womit Fragen der Sichtigkeit keine Rollen spielen. Auch eine "Sollbruchstelle" im Notfall lässt sich, wenn man denn Eine will, so durch die Wahl des FC leichter realisieren.
Demgegenüber ist auch High-Tech-PE in sehr geringen Stärken eher "bindfadenartig" und neigt, z.B. bei Wind, zu Schlaufen- und Knotenbildung. Dies wiederum führt bei den geringen Stärken sehr schnell zu Schnurschwachstellen oder gar Rissen. Weiter sind die Schnüre sehr spröde, heißt abriebanfällig. Bei dünnen PE Schnüren reicht manchmal schon ein kurzer Ast- oder Steinkontakt, um eine Schwachstelle und/oder einen Abriss zu verursachen. Je nach dem wie perfekt die Knoten(zug)fertigkeiten sind, wird die Schnur auch viel schneller durch unsachgemäßes Binden traumatisiert (= Schwachstellen). Das passiert dem Grunde nach natürlich mit jeder Schnur, nur habe ich bei den hier propagierten Stärken eben kein Spielraum für Schwächen jeder Art.