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Woran erkennt man einen guten / den besten Angler?

  • An der Größe der gefangenen Fische!

    Stimmen: 15 10,3%
  • An der Ausrüstung!

    Stimmen: 7 4,8%
  • An der Gewässerkenntnis!

    Stimmen: 81 55,5%
  • Man erkennt ihn nicht!

    Stimmen: 24 16,4%
  • An der Menge der gefangenen Fische!

    Stimmen: 25 17,1%
  • An seinen technischen Fähigkeiten!

    Stimmen: 84 57,5%

  • Umfrageteilnehmer
    146

Xebulon

Master-Caster
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Moin benwob,

ohne dir " Honig um's Maul schmieren" zu wollen, ich kenne dich ja nicht mal - ich danke dir aufrichtig für deinen schonungslos ehrlichen Text! Das ist halt Angeln, insbesondere ohne High-End-Elektronik ... Und von dieser Unvorhersehbarkeit lebt das Angeln - meiner Meinung nach - auch ...

Ich bekomme immer wieder die Krise, wenn mir andere Angler - und dies erlebe ich (leider) sehr oft am Wasser - was von ihrem Können und ihren krassen Skills erzählen wollen ...

Ich behaupte: die für das Kunstköderangeln notwendigen Bewegungen im Umgang mit dem Setup "Rute, Rolle, Schnur, Köder" könnte auch ein Orang-Utan ausführen, den man mitten in der Nacht aus seinem Blätternest in Borneo entführt hat ... Ob dieser dann die crazy big perches verhaftet, hängt dann einzig und alleine davon ab, ob er seine Zeit im holländischen Rheindelta oder im Vereinsgewässer der Kleinkleckersdorfer Big Milf-Hunters in NRW verbringt ...

Alles andere ist - Werner Hansch wusste es schon immer - "Schnullibulli" ...
da bin ich anderer Meinung. Ich sehe viele Angler am Wasser die sehr schlecht präsentieren und auch dem entsprechend schlecht fangen.
Sicher fangen Angler die ihre Köder nicht gut animieren auch Fische. Aber da gibt es schon noch relativ grosse Unterschiede aus meiner Erfahrung.
 

benwob

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Ich behaupte: die für das Kunstköderangeln notwendigen Bewegungen im Umgang mit dem Setup "Rute, Rolle, Schnur, Köder" könnte auch ein Orang-Utan ausführen, den man mitten in der Nacht aus seinem Blätternest in Borneo entführt hat ...

Ja und nein.
Klar, vieles kann sicherlich fast jeder einfach durch viel Üben lernen. Gerade was die grundsätzlichen Bewegungsabläufe angeht.
Aber da gibt's auch noch einiges was darüber hinausgeht.
Wenn das nicht so wäre, gäbe es hunderttausende von potentiellen Kandidaten für die Nationalelf und nicht nur ein paar Hände voll.

Es gibt Sachen, die fallen manchen Menschen einfach leichter und manche Menschen können bestimmte Sachen einfach nicht, bzw nicht so gut wie andere, egal wie viel sie üben.
Und das gilt für alle denkbaren Bereiche und somit auch fürs Angeln.

Ein Beispiele dazu.

Ein Angelkollegen schafft es mit demselben Gerät und Ködergewicht einfach nicht so weit zu werfen wie ich.
Egal wie oft wir das schon getestet haben, meistens komme ich ein paar Meter weiter.
Das ist nicht überall entscheidend, an manchen Spots aber eben schon.
Ich erinnere mich an einen Trip ins Rheindelta, wo ich an einem Spot Hechte und Zander fing, die alle direkt auf den ersten 5m nach dem Einwurf bissen.
Der Kollege blieb dort fischlos.
Um die gleiche Distanz muss er dann meistens ein paar Gramm mehr nutzen, was dann aber zu Unterschieden bei Köderpräsentation und Absinkphasen führt.

Und so gibt es sicher auch viele andere Bereiche wie z.B. besonders zielgenaues Werfen, unterschiedliche Sensibilität der Hände (führt zu unterschiedlicher Wahrnehmung bei dem was am anderen Ende der Schnur passiert), die "richtige" Art der Köderpräsentation usw. die letztendlich einen großen Unterschied für den Erfolg ausmachen können.
Da reichen die einfachen grundlegenden Bewegungsabläufe dann oftmals doch nicht alleine aus,
 

Munni

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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die "richtige" Art der Köderpräsentation usw. die letztendlich einen großen Unterschied für den Erfolg ausmachen können.
Ich hatte oft das Gefühl das Barsche manchmal so Mini Aktion gerne mögen.
Gerade bei Creatures wenn sich Beinchen und Fäden noch ganz leicht bewegen.
Manchmal war genau das aber auch störend.

Und beim Zander sind es gefühlt vorzugsweise konstante Sprünge. Variationen während einem Wurf sind eher unerwünscht.

Macht das Sinn?
 

Dominikk85

Barsch Vader
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denke da gibt es viele verschiedene sachen.

zum einen würde ich sagen, dass man sich das Wasser und den lauf des köders unter Wasser vorstellen kann. Ist natürlich keine "pflicht" das zu können, aber ich glaube es hilft schon wenn das Wasser nicht eine black box ist die unter der Oberfläche beginnt, sondern wenn man sich das Wasser als 3d Körper vorstellt und weiß wo es tiefer, flacher etc wird und den köder entsprechend führt.

Hier hilft natürlich klar ein Boot und Technologie (echo), aber auch so kann man ein Gefühl für die Struktur gewinnen.

Es gibt natürlich auch ein paar technische skills wie Wurf, anschlag, drillverhalten die ebenfalls helfen können.

Kenntnisse der biologie und des Verhaltens und dementsprechende Auswahl von spots hilft natürlich auch.

Es spielen aber natürlich auch Faktoren eine Rolle die ich nicht unbedingt als können bezeichnen würde.

Zum einen natürlich die zur Verfügung stehenden Gewässer. Du kannst angeln wie du willst, wenn du an einem Überfischten vereinsteich bist wo jeder 60er hecht geknüppelt wird wirst du da nicht reihenweise meterhechte fangen (was nicht heißt dass es völlig unmöglich ist da einen solchen hecht zu fangen).

Und zum anderen spielt natürlich auch die Zeit eine Rolle. Wenn du 50 Stunden die Woche arbeitest und Familienvater bist und alle 2 Wochen mal für 2 Stunden rauskommst wirst du weniger fangen als jemand der jede Woche 10 Stunden angeln kann weil seine Zeit das zulässt.
 

Le Toque

Twitch-Titan
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Ich beobachte, dass die Leute heute schon das passende Gerät mitführen aber oftmals fehlt es am Entscheidenden: Der Flexibilität.
Gibt nicht wenige die immer und überall ihren Stiefel runterfischen, mit dem einen oder sehr ähnlichen "Erfolgsködern", teils sogar immer in gleichem Gewicht bei völlig unterschiedlichen Gewässerbedingungen.
Mir hilft es rumzuprobieren was gerade am besten geht, oft habe ich so den Schlüssel gefunden. Aber gute Köder sind meist nicht für die Ewigkeit. Interessanterweise stellt sich dann ein Köder heraus der sehr gut fängt, im folgenden Jahr dann aber schlechter oder garnichtmehr. Also aufs Neue: Rumprobieren !
 

JvP

Twitch-Titan
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Also ... für mich passt auch keine der oben angebotenen Antworten ...
Ich zähle mich selbst zu den Anglern, denen der Freizeitwert des Hobbies am wichtigsten ist. Eine Woche in Schottland auf Lachs angeln und keinen Biss haben ist auch schon was.
Es gibt Tage, an denen ich mehr als die Hälfte der Zeit damit verbringe, neue Dinge auszuprobieren (Köder, Techniken, Gerät und v.a. Spots). Manchmal sogar in dem Wissen, dass mein Treiben i.H. auf Fischfang völlig aussichtslos ist ... aber ich habe dann immer etwas gelernt, gesehen und hin und wieder sogar mal einen Fisch gefangen.

Ein guter Angler ist für mich jeder, der verstanden hat, dass Angeln mehr ist als nur 'Fische fangen', sondern dass das 'Drumherum' (Planung, Vorbereitung, Spotwahl, Tacklebasteln, ggf. Anreise und Rahmenprogramm) und je nach Stimmung die Gesellig- oder Einsamkeit das Ganze ausmachen - der gefangene Fisch ist nur das Sahnehäubchen.
 

olem

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Um noch mal kurz auf die gefischten Köder und Methoden einzugehen:
"Anders als die anderen" oder "Wer alles genauso macht wie alle anderen, darf keine besseren Ergebnisse erwarten als alle anderen"
sind 2 Grundsätze, deren Wahrheitsgehalt sich bei mir sowohl beim Karpfenangeln als auch beim Spinfischen schon sehr häufig
(nicht grundsätzlich immer) bestätigt hat. Es gibt viele Tage im Jahr, da ist diese Vorgehensweise an vielen Gewässern der Schlüssel zum Erfolg. Es muss aber nicht zwangsläufig immer ein völlig anderer Köder oder eine andere Methode sein,
manchmal reicht auch ein etwas anderer Führungsstil schon aus, das man mit seinen Fängen besser abschneidet, als die Konkurrenz. Und Gewässerkenntnis ist gerade an großen Seen und Flüssen häufig eine Grundvoraussetzung um beständig Ergebnisse vorzuweisen
 

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