ueberlaeufer
Bibi Barschberg
Grüße aus dem Süden Deutschlands – und ein kleines "Hallo" in die Runde!
Schon lange bin ich hier im Forum als stiller Mitleser unterwegs, habe mir viele Infos gezogen, mich inspirieren lassen und eure Erfahrungen regelrecht verschlungen. Irgendwann war es dann so weit – ich habe mich registriert. Aber selbst aktiv schreiben? Als jemand, der noch recht neu im Angelgeschehen war, wollte ich nicht mit Halbwissen glänzen.
Jetzt wird es aber Zeit, mich mal vorzustellen – und ein paar Worte über meinen bisherigen Weg am Wasser zu verlieren.
Ich bin 29 Jahre alt und befische die Voralpenseen in meiner Region.
Von der Jagd zum Wasser
2021 habe ich endlich den Schritt gewagt und den Angelschein gemacht. Die Idee: Angeln sollte lediglich eine entspannte Ergänzung zum Jagen werden. Eine Gelegenheitsbeschäftigung – mal alleine, mal mit Freunden, wenn es sich eben gerade ergibt - "Haben ist besser als brauchen"
Erste Erfolge – und wie die Sucht begann
Meine ersten Fänge hatte ich beim Spinnfischen an einem großen Binnensee mit einem Badeschlauchboot am Ufer entlang: kleinere Hecht und Barsche. Danach folgte eine längere Phase an einem Moorsee meines Vereins – Karpfenangeln, Friedfisch ... viel lernen, viel ausprobieren.
Doch die Faszination für die tiefen, klaren Seen hier im Süden ließ mich nicht los. War mein Hausgewässer doch ein 660 ha großer See und dass keine 5 Minuten von meiner Haustüre entfernt. Leider sind diese Gewässer in der Regel nur sinnvoll mit Boot befischbar – und das war mangels Platz in meiner damaligen Wohnung einfach nicht möglich. Leihboote kamen auch nicht in Frage – auf Dauer schlicht zu teuer und unflexibel.
Vom "Lückenfüller" zum Dauerhobby
Das ursprünglich gesetzte Limit – einfaches Tackle, wenig Ausrüstung, keine großen Investitionen – war schneller Geschichte, als mir lieb war.
Was mit einer Allround-Spinnrute für Hecht und Zander begann, wuchs sich rasch aus: Verschiedene Ruten für unterschiedliche Zielfische, Baitcaster, diverse Rigs – ausprobieren hier und ausprobieren da. Mein Hobbyraum wurde zum Angelzimmer, das Angelzimmer zum gefühlten Tackle-Lager - der Affe auf der Schulter war geweckt!
Inspiration & Motivation
Und dann kam noch ein Arbeitskollege dazu, mit dem sich durch das gemeinsame Hobby eine richtig enge Freundschaft entwickelt hat. Wir tauschen uns regelmäßig aus, pushen uns gegenseitig und haben einfach einen riesigen Spaß am gemeinsamen Fischen – eine der schönsten "Begleiterscheinungen", die dieses Hobby mit sich gebracht hat.
Umzug – endlich Platz fürs Boot!
Mit dem Umzug kam die Wende: Endlich war Platz für ein eigenes Ruderboot (Kraller 4,20 m).
Damit hatte ich Zugang zu Stellen, die vom Ufer aus schlicht nicht erreichbar waren. Kein Gedränge an den überfischten Stegen und Uferplätzen mehr – der Aufbruch ins Freiwasser!
Ein harter Start – aber es lohnt sich
Die große Wasserfläche, das klare Wasser – der Anfang war alles andere als einfach.
Viele Schneidertage waren dabei, aber mit der Zeit kam das Gefühl für den See. Die Erfahrungen wuchsen, die Fänge wurden regelmäßiger – und hin und wieder ist auch mal ein richtig schöner Ausnahmefisch dabei. Aber genauso oft gibt es immer noch diese Phasen der Schneidertage.
Besonders befriedigend ist es aber, wenn ein Plan, den man sich vorher überlegt hat, am Wasser aufgeht. Dieses „Aha“-Erlebnis ist unbezahlbar – und macht süchtig.
Echolot – "Ich checke gar nichts!"
Irgendwann kam dann das Echolot ins Spiel. Die Erwartungen waren hoch.
Tja … ganz so einfach war’s dann doch nicht. Zwar ermöglicht das Echolot Einblicke unter die Oberfläche – Futterfischeschwärme, Bodelinien, Tiefen–, aber es ist eine echte Herausforderung, diese Infos auch richtig zu deuten. Gerade in einer Seestruktur einer Badewanne, wo nicht viel mit Kanten und Barschbergen ist. Ich habe mich dann über Bücher und unzählige Videos in die Sache eingelesen, die Grundprinzipien verstanden aber draußen auf dem Wasser hieß es oft wieder: „Ich check gar nichts!“
Also: Wer glaubt, man kauft sich ein Echolot und der Rest läuft von selbst – weit gefehlt. Aber wenn man sich reinarbeitet, eröffnet es über die Zeit ganz neue Möglichkeiten und Perspektiven. Auch hier gilt: Dranbleiben! Ein erfahrener Angler meinte zu mir: "Es dauert 5 Jahre der Nutzung, bis ein Echolot deins ist." (Unsere Seen sind nur von Anfang Mai - Ende Oktober offen, also Halbsaison ;P)
Naja, und so hangel ich mich von Angeltag zu Angeltag und versuche jedes Mal eine Erkenntnis mitzunehmen.
Für manch einen scheint das zu overkilled oder zu verbissen zu sein, doch das bin ich mit meinem Perfektionismus und den kann man in diesem Hobby in vollen Zügen ausleben ... hahaha
In den letzten vier Jahren hat sich somit viel getan, wobei ich mich immer noch als kleines Licht sehe, wenn ich lese, was hier manche für Wissen hegen.
Ich freue mich auf viele weitere Stunden am Wasser – und darauf, künftig auch hier im Forum aktiver zu werden.
Bis dahin: Petri Heil euch allen – und danke für den großartigen Austausch hier!
Euer
ueberlaeufer
Schon lange bin ich hier im Forum als stiller Mitleser unterwegs, habe mir viele Infos gezogen, mich inspirieren lassen und eure Erfahrungen regelrecht verschlungen. Irgendwann war es dann so weit – ich habe mich registriert. Aber selbst aktiv schreiben? Als jemand, der noch recht neu im Angelgeschehen war, wollte ich nicht mit Halbwissen glänzen.
Jetzt wird es aber Zeit, mich mal vorzustellen – und ein paar Worte über meinen bisherigen Weg am Wasser zu verlieren.
Ich bin 29 Jahre alt und befische die Voralpenseen in meiner Region.
Von der Jagd zum Wasser
2021 habe ich endlich den Schritt gewagt und den Angelschein gemacht. Die Idee: Angeln sollte lediglich eine entspannte Ergänzung zum Jagen werden. Eine Gelegenheitsbeschäftigung – mal alleine, mal mit Freunden, wenn es sich eben gerade ergibt - "Haben ist besser als brauchen"
Erste Erfolge – und wie die Sucht begann
Meine ersten Fänge hatte ich beim Spinnfischen an einem großen Binnensee mit einem Badeschlauchboot am Ufer entlang: kleinere Hecht und Barsche. Danach folgte eine längere Phase an einem Moorsee meines Vereins – Karpfenangeln, Friedfisch ... viel lernen, viel ausprobieren.
Doch die Faszination für die tiefen, klaren Seen hier im Süden ließ mich nicht los. War mein Hausgewässer doch ein 660 ha großer See und dass keine 5 Minuten von meiner Haustüre entfernt. Leider sind diese Gewässer in der Regel nur sinnvoll mit Boot befischbar – und das war mangels Platz in meiner damaligen Wohnung einfach nicht möglich. Leihboote kamen auch nicht in Frage – auf Dauer schlicht zu teuer und unflexibel.
Vom "Lückenfüller" zum Dauerhobby
Das ursprünglich gesetzte Limit – einfaches Tackle, wenig Ausrüstung, keine großen Investitionen – war schneller Geschichte, als mir lieb war.
Was mit einer Allround-Spinnrute für Hecht und Zander begann, wuchs sich rasch aus: Verschiedene Ruten für unterschiedliche Zielfische, Baitcaster, diverse Rigs – ausprobieren hier und ausprobieren da. Mein Hobbyraum wurde zum Angelzimmer, das Angelzimmer zum gefühlten Tackle-Lager - der Affe auf der Schulter war geweckt!
Inspiration & Motivation
Und dann kam noch ein Arbeitskollege dazu, mit dem sich durch das gemeinsame Hobby eine richtig enge Freundschaft entwickelt hat. Wir tauschen uns regelmäßig aus, pushen uns gegenseitig und haben einfach einen riesigen Spaß am gemeinsamen Fischen – eine der schönsten "Begleiterscheinungen", die dieses Hobby mit sich gebracht hat.
Umzug – endlich Platz fürs Boot!
Mit dem Umzug kam die Wende: Endlich war Platz für ein eigenes Ruderboot (Kraller 4,20 m).
Damit hatte ich Zugang zu Stellen, die vom Ufer aus schlicht nicht erreichbar waren. Kein Gedränge an den überfischten Stegen und Uferplätzen mehr – der Aufbruch ins Freiwasser!
Ein harter Start – aber es lohnt sich
Die große Wasserfläche, das klare Wasser – der Anfang war alles andere als einfach.
Viele Schneidertage waren dabei, aber mit der Zeit kam das Gefühl für den See. Die Erfahrungen wuchsen, die Fänge wurden regelmäßiger – und hin und wieder ist auch mal ein richtig schöner Ausnahmefisch dabei. Aber genauso oft gibt es immer noch diese Phasen der Schneidertage.
Besonders befriedigend ist es aber, wenn ein Plan, den man sich vorher überlegt hat, am Wasser aufgeht. Dieses „Aha“-Erlebnis ist unbezahlbar – und macht süchtig.
Echolot – "Ich checke gar nichts!"
Irgendwann kam dann das Echolot ins Spiel. Die Erwartungen waren hoch.
Tja … ganz so einfach war’s dann doch nicht. Zwar ermöglicht das Echolot Einblicke unter die Oberfläche – Futterfischeschwärme, Bodelinien, Tiefen–, aber es ist eine echte Herausforderung, diese Infos auch richtig zu deuten. Gerade in einer Seestruktur einer Badewanne, wo nicht viel mit Kanten und Barschbergen ist. Ich habe mich dann über Bücher und unzählige Videos in die Sache eingelesen, die Grundprinzipien verstanden aber draußen auf dem Wasser hieß es oft wieder: „Ich check gar nichts!“
Also: Wer glaubt, man kauft sich ein Echolot und der Rest läuft von selbst – weit gefehlt. Aber wenn man sich reinarbeitet, eröffnet es über die Zeit ganz neue Möglichkeiten und Perspektiven. Auch hier gilt: Dranbleiben! Ein erfahrener Angler meinte zu mir: "Es dauert 5 Jahre der Nutzung, bis ein Echolot deins ist." (Unsere Seen sind nur von Anfang Mai - Ende Oktober offen, also Halbsaison ;P)
Naja, und so hangel ich mich von Angeltag zu Angeltag und versuche jedes Mal eine Erkenntnis mitzunehmen.
Für manch einen scheint das zu overkilled oder zu verbissen zu sein, doch das bin ich mit meinem Perfektionismus und den kann man in diesem Hobby in vollen Zügen ausleben ... hahaha
In den letzten vier Jahren hat sich somit viel getan, wobei ich mich immer noch als kleines Licht sehe, wenn ich lese, was hier manche für Wissen hegen.
Ich freue mich auf viele weitere Stunden am Wasser – und darauf, künftig auch hier im Forum aktiver zu werden.
Bis dahin: Petri Heil euch allen – und danke für den großartigen Austausch hier!
Euer
ueberlaeufer