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lupo

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Vertikalangeln auf Zander vom Boot aus. Bis zu welcher Tiefe geht Ihr um ein releasen zu ermöglichen und die Fische nicht so 8O aussehen oder gar noch schlimmer ?
 

leoseven

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du kannst in jeder tiefe fischen.. das einzige worauf zu achten ist, dass der fisch laaaaaaangsam ( :!: ) gedrillt wird. so kann er die verschiedenen druckausgleiche bewältigen und ein zurücksetzten ist möglich..
 

Marius

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Sorry aber das ist absoluter Mist was Du da schreibst.

Es ist absolut unverantwortlich in Tiefen mit mehr als 10m auf Zander zu fischen. Und es ist falsch zu behaupten mit langsamen Drillen könne man so tief fischen wie man will. Arme Zander.

Der Zander ist nicht in der lage während einer Zeitdauer eines Drills den Druck auszugleichen. Da müßte man mindestens eine halbe Stunde Drillen. Aber das macht keiner. Also Finger weg von tiefen Zandern.
 

leoseven

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hab schon gesehen, wie ein zander aus 11m langsam (ca. 5min) gedrillt und problemlos released wurde... der trieb nicht irgendwann an der oberfläche.. denke da gibts überhaupt kein problem..

und 5 minuten sind eine wirklich laaange zeit! kann mich nicht erinnern, schon mal 5 minuten für einen fisch gebraucht zu haben..
 

Marius

Belly Burner
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Also das Phänomen nennt sich Trommelsucht. Die äußerlichen Merkmale sind stark hervortretende Augen und ein aus dem Maul quillender Magesack.

Verursacht wird die Trommelsucht durch den Druckunterschied unter Wasser und über Wasser. Je tiefer desdo mehr Druck ist klar.

Wenn jetzt ein Zander oder Barsch (bei Hechten tritt es nicht auf) von z.B. 14m hochgepumpt wird vervielfacht sich die im Körper befindlichte Luft. Sämtliche Weichteile im Fisch werden stark gequetscht. Der Fisch ist sehr hart weil sich die Luft in der Schwimmblase sehr stark aufgrund des großen Druckunterschiedes ausgedehnt hat. Das kann auch Beschädigungen/Risse von Organen zur Ursache haben. Der Schlund bzw. der Ansatz zum Magensack wird ebenfalls durch die Schwimmblase herausgedrückt. Sollten Fische Scherz empfinden dann erleiden sie dabei große Qualen.

Erlösung ist nur das schnelle freilassen der Fische in der Hoffnung die Fische sind noch kräftig genug den Weg in die Tiefe und die rettende Druckumgebung zu erreichen. Wenn nicht dann sind es die Fische die an der Oberfläche treiben. Wenn sie es doch in die Tiefe schaffen können sie dennoch an den Folgen in Form von Organversagen sterben. Diese toten Fische sieht kein Mensch an der Oberfläche.

Jeder verantortungsbewußte Angler sollte sich dessen stets Bewußt sein.

Ich für meinen Teil verurteile strikt das Angeln in großen Tiefen.
 

CamiloS

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Um wirklich festzustellen, was mit dem Zander geschehen ist und oder ob er wirklich überlebt hat, müsstest Du am Fisch einen Sender festmachen und mit einem Ortungsgerät seine Aktivität verfolgen.

Verspätet eintretendes Sterben ist ein häufiges Phänomen, das bei Releasern öfters vernachlässigt wird. Deswegen ist es nicht richtig zu sagen "ich habe gesehen, wie er kräftig wegschwamm, er hat es überlebt", wie ich es von Personen gehört habe, die einen Fisch ewig langen unnötigen Foto- oder Filmaufnahmeprozeduren unterzogen haben.

Klar das Risiko werden wir niemals ausschließen können (außer wir gehen nur ohne Haken am Köder angeln), aber zumindest kann man es bei den zu releasenden Fischen deutlich mit wenigen Maßnahmen minimieren: Aufenthalt aus dem Wasser, wenn überhaupt, so kurz wie nur möglich halten (im Wasser abhaken ist viel besser und schonender für alle), auf die Tiefen achten, aus denen insbesondere Zander oder Barsche gefangen werden, wenn dann Haltung außerhalb des Wassers, dann möglichst vertikale Kiemendeckelhaltung oder Lip Grip von der Unter- bzw. Oberlippe vermeiden (d.h. Fisch immer fürs Foto waagerecht mit dem Unterarm am Bauch, seitlich stutzen, am besten aber da wo es nicht so weich ist). etc... Liste nicht abschließend, aber das sind schon wichtige Verhaltensänderungen, die die Sterblichkeitsrate der Fische deutlich reduzieren können.

Mit Fischen ist es wie mit Menschen, alle reagieren anders, deswegen kann man nicht sagen, dass alle aus einer Tiefe von mehr als 10 Metern gefangenen Zander sterben werden, ebenso das Gegenteil. Wenn man es aber wirklich nur releasen will, sollte man dann eben dieses Risiko von vorneherein minimieren in dem man eine bestimmte Tiefe nicht überschreitet.

Grüße
 

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