Um wirklich festzustellen, was mit dem Zander geschehen ist und oder ob er wirklich überlebt hat, müsstest Du am Fisch einen Sender festmachen und mit einem Ortungsgerät seine Aktivität verfolgen.
Verspätet eintretendes Sterben ist ein häufiges Phänomen, das bei Releasern öfters vernachlässigt wird. Deswegen ist es nicht richtig zu sagen "ich habe gesehen, wie er kräftig wegschwamm, er hat es überlebt", wie ich es von Personen gehört habe, die einen Fisch ewig langen unnötigen Foto- oder Filmaufnahmeprozeduren unterzogen haben.
Klar das Risiko werden wir niemals ausschließen können (außer wir gehen nur ohne Haken am Köder angeln), aber zumindest kann man es bei den zu releasenden Fischen deutlich mit wenigen Maßnahmen minimieren: Aufenthalt aus dem Wasser, wenn überhaupt, so kurz wie nur möglich halten (im Wasser abhaken ist viel besser und schonender für alle), auf die Tiefen achten, aus denen insbesondere Zander oder Barsche gefangen werden, wenn dann Haltung außerhalb des Wassers, dann möglichst vertikale Kiemendeckelhaltung oder Lip Grip von der Unter- bzw. Oberlippe vermeiden (d.h. Fisch immer fürs Foto waagerecht mit dem Unterarm am Bauch, seitlich stutzen, am besten aber da wo es nicht so weich ist). etc... Liste nicht abschließend, aber das sind schon wichtige Verhaltensänderungen, die die Sterblichkeitsrate der Fische deutlich reduzieren können.
Mit Fischen ist es wie mit Menschen, alle reagieren anders, deswegen kann man nicht sagen, dass alle aus einer Tiefe von mehr als 10 Metern gefangenen Zander sterben werden, ebenso das Gegenteil. Wenn man es aber wirklich nur releasen will, sollte man dann eben dieses Risiko von vorneherein minimieren in dem man eine bestimmte Tiefe nicht überschreitet.
Grüße