Verbindungsknoten Titanspitze

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christophm

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Liebe Forenkollegen,
ich muss an meinem Gewässer auch beim reinen Barschangeln ein Stahl- oder Titanvorfach verwenden. Für die meisten Anwendungen komme ich mit sehr dünnem getwizzelten Sevenstrand (Gummi) oder mit gequetschtem 1x1 Titan (Blech, Wobbler) gut hin.
Wenn ich T-Rig fischen möchte, brauche ich aber eine angeknotete Titanspitze, auf die ich das Bullet auffädeln kann.

Deswegen wollte ich mal fragen, welche Erfahrungen Ihr mit Knoten gemacht habt, um das Titan anzuknoten und gleichzeitig möglichst wenig Verschnitt zu haben (weil ich es ja am Ende wieder runterschneiden muss, so ein Vorfach verbraucht sich also).

Ich habe gestern mal ein paar Tests mit Jochenknoten und Albrightknoten bei Verbindung mit Mono und FC gemacht.

Die Mono-Schnur ist bei meiner Art der Belastung (Schlaufe eingehängt, waagrecht über Zugwaage belastet) bei ca. 7,5 kg gerissen.
Angeknotet an ein 5kg 1x1 Titan ist interessanterweise immer zuerst die Mono-Schnur gerissen, nie das Titan.
Und zwar
  • beim Jochenknoten immer im Knoten selbst bei knapp 4 kg. Ich vermute, dass das Mono letztendlich an der Durchführung durch den einfachen Schlag im Titan abgeschert wird. Vorteil: lässt sich relativ leicht binden
  • beim Albrightknoten mit 10 Windungen bei ca. 5,5 kg. Dabei erfolgte der Riss immer ca. 10 cm vor dem Knoten im Mono-Material. Nachteil: bei dem steifen Titan-Material nicht leicht zu binden, macht am Wasser bestimmt keinen Spass
  • Verbesserter Albright mit nochmal fünf Windungen um Mono- und eine Seite der Titan-Schlaufe brachte keine weitere Verbesserung.
  • Doppelter Grinner mit nur einer Windung im Titan (zwei bekomme ich schon nicht mehr zusammengeschoben) war indiskutabel schlecht (2,irgendwas kg)

Ich habe sowohl PikeTime Titan als auch billiges China-Titan getestet, die haben sich beim Zugtest gleich verhalten (das China-Zeugs neigt aber beim Quetschen deutlich eher zum Abscheren an der Quetschhülse).

Von daher werde ich wohl bis auf Weiteres Albright nehmen. Eine Optimallösung scheint mir das aber noch nicht, der Tragkraftverlust im Vergleich zum System ohne Titan ist doch erheblich....


Habt Ihr bessere Alternativen?
Gruß
Christoph
 
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Heiner

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Vielleicht ist folgendes interessant für dich. Die Firma STROFT bietet für 2019 ein Nickel-Titan-Material in eindrähtiger und mehrdrähtiger Ausführung und in verschiedenen Stärken an. Die Firma empfiehlt hierfür einen einfachen Clinch-Knoten mit 4 Windungen:

clinch-knoten.jpg

STROFT gibt auch an, wie hoch die Knotentragkraft bei Verwendung dieses Knotens ist:

Beispiele für eindrähtiges Material:

Tragkraft 1,6kg, Knotentragkraft 1,6kg

Tragkraft 4,2kg, Knotentragkraft 4,1kg
Beispiel für mehrdrähtiges Material:

Tragkraft 3,1kg, Knotentragkraft 3,0kg
Das ergibt in allen Fällen eine Knotentragkraft von weit über 90% der spezifizierten Materialtragkraft.

Weiteres findet sich hier:

http://www.aspo-gmbh.de/stroft_aspo_katalog_2019/stroftaspokatalog2019.html#page=23
 
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Heiner

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Ja, danke, da hatte ich versehentlich das falsche Bild gewählt.

Richtig also:

cli_verb.jpg

Inwieweit die oben angegebene Knotenfestigkeit von annähernd 100% auch für die Produkte anderer Hersteller gilt, muss dahingestellt bleiben. Aber dass STROFT (im Gegensatz zu manch anderen Herstellern) korrekte Angaben für die eigenen Produkte macht, ist ja weitgehend bekannt.

Persönlich würde ich mich jedenfalls nicht auf irgendwelches Material aus mehr oder weniger obskuren Quellen verlassen, schon gar nicht bei den hier in Frage stehenden geringen Drahtdurchmessern, auch wenn das dann deutlich mehr kostet. Zumal man bei STROFT ziemlich sicher sein kann, dass sie eine auf den Zweck abgestimmte, optimale Titan-Nickel-Legierung gewählt haben und nicht irgendeine.

Denn es gibt ganz erhebliche Unterschiede zwischen den Eigenschaften verschiedener Legierungen, zum Beispiel, was das Verhalten bei unterschiedlichen Temperaturen angeht. Beileibe nicht alles, wo Titan draufsteht, ist für unsere Ansprüche geeignet.
 
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christophm

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Ja, das habe ich auch schon gemerkt, Bin deshalb gerade dabei, das billigere Titan auszusortieren...

Anknoten eines Hakens mit Clinch geht in der Tat (4 Windungen halte ich allerdings für relativ ambitioniert, zumindest kann man das nicht mehr zusammenschieben.

Mein Problem oben ist aber ja vor allem die Verbindung mit dem Vorfach. Da hatte ich gehofft, ohne Ring oder Wirbel auszukommen. Wenn der Verbrauch an Titan beim Knoten sich in Grenzen hält, kann man natürlich mit einem Ring leben...
 

Heiner

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Ich habe das Material noch nicht probiert, aber wenn STROFT 4 Windungen empfiehlt, wird das gehen und hat seinen Sinn.

Das Material dürfte, was die (linearen) Tragkraft-Angaben betrifft, mit einiger Sicherheit nicht über-, sondern eher untertrieben sein. Das ist bei allen STROFT-Produkten so, und es würde mich sehr wundern, wenn es sich hier anders verhielte. Schließlich hat die Firma einen Ruf zu verlieren, der ihr Preisniveau rechtfertigt.
 

christophm

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Ich habe gestern Abend noch einmal eine Weile probiert:
Ergebnis: Die mit Abstand tragfähigste Verbindung zwischen Titan und FC/Mono ist die über einen Ring, an den das Titan mit Clinch-Knoten angebunden ist (dabei musste ich - sicherlich suboptimal - Split-Ringe verwenden, weil ich keine Vorfachringe da hatte). Das Piketime 5kg Titan bekomme ich nur mit zwei Clinch-Windungen gebunden. Ich habe es aber mit einem nominell 15lbs FC nicht geschafft, die 2-Windungs-Clinchknoten an Snap oder Ring aufzuziehen. Es ist immer vorher das FC gerissen (bei um die 5kg, es hängt allerdings total davon ab, wie gleichmäßig man die Last erhöht).

Fazit: Am Ring und Clinch-Knoten führt bei Titan wohl kein Weg vorbei. Ist zwar relativ viel Verlust jedes mal, wenn man das Bullet wechseln will. Aber irgendwann muss man die Titan-Vorfächer ja sowieso wechseln.

Das neue Stroft-Material sieht interessant, allerdings auch sehr teuer aus. Ich habe mir von der 4kg Version mal 5 m bestellt. Mal schauen, wie es sich macht.
 

Fifi 68

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Siehdichum
Achte bei den Ringen auf abgerundete Kanten wie sie zum Beispiel Pitzenbauerringe haben.
Sonst reißt dir Mono oder Flouro schnell am Knoten
 
M

mueslee

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Die Ringe von Stroft funktionieren wunderbar, die verwende ich seit ein paar Jahren. Direktes Verbinden von FC und Titan mittels Albright habe ich längst aufgegeben, da sich das FC auf Dauer am Titan aufscheuert.
 

waldgeist

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Für mich gab es bislang auch noch keine andere Lösung als die Pitzenbauer. Vor etlichen Jahren habe ich sogar mal Öhrhaken gekauft, das Öhr abgeknipst, entgratet und dieses dann als Ring verwendet. Ging super, war nur ein tierischer Aufwand...
 

Heiner

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Das neue Stroft-Material sieht interessant, allerdings auch sehr teuer aus. Ich habe mir von der 4kg Version mal 5 m bestellt. Mal schauen, wie es sich macht.

Berichte gelegentlich mal, wie sich das Zeug so macht. Billig ist es in der Tat nicht, aber wenn auch hier gilt, was für andere STROFT-Produkte zutrifft, sollte es keine Beanstandungen geben.
 

Rubumark

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Die Ringe von Stroft funktionieren wunderbar, die verwende ich seit ein paar Jahren. Direktes Verbinden von FC und Titan mittels Albright habe ich längst aufgegeben, da sich das FC auf Dauer am Titan aufscheuert.
Komisch, aber ich empfinde die Verbindung mittels Albright als sehr zuverlässig; noch nie gerissen. Muss aber sagen, dass ich Titan inzwischen fast nur noch für die leichte Barschangelei verwende; konkret das 2,7 kg (in etwa) K2K in 1x1 und 1x7 und bisher nur gute Erfahrungen gemacht habe. Ok, kann ja noch kommen... die Spitzen werden eh nach einigen Malen ausgewechselt. Bei einem erforderlichen Wechsel der Vorfächer (weil die Hechtgefahr bei Null und Titan unnötig ist) binde ich lieber das FC per FG Knoten neu an und kann dann die Titanspitze samt FC weiterverwenden, wodurch die Länge des Titan erhalten bleibt. Knoten am Snap ist auch der Clinch mit 2 Windungen, mehr davon haben sich für mich als nicht praktikabel erwiesen.
 

Heiner

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Hängt sicherlich von der Art der Nickel-Titan-Legierung ab, wie viele Windungen beim Clinch-Knoten praktikabel sind. Ich bin jedenfalls gespannt, wie das Material von Stroft sich hier verhält. Wie ich die Firma kenne, empfiehlt die keine vier Windungen ohne guten Grund, oder wenn das mit ihrem Zeug nicht machbar wäre. Und annähernd 100% Knotenfestigkeit sind ja eine Ansage, besonders bei dem dünnen Material, das beim Barscheln zum Einsatz kommt.
 
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christophm

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So, das Stroft Zeug ist schon da. Nur ausgepackt und befühlt. Ist auf jeden Fall deutlich weicher als 5kg Piketime Titan. Könnte mir vorstellen, dass man da tatsächlich vier Windungen reinbekommt...
 

Heiner

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Dachte ich mir. Wenn Stroft was von vier Windungen schreibt, sind die auch machbar.
 

Dominikk85

Barsch Vader
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Die Frage ist ob die 4 windungen auch notwendig sind, vielleicht opfert ja einer hier mal einen Meter für einen tragkrafttest:)
 

Japanolli

Gummipapst
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Die Frage ist ob die 4 windungen auch notwendig sind, vielleicht opfert ja einer hier mal einen Meter für einen tragkrafttest:)
Glaube mir, dass hat jemand bei STROFT schon ganz gewissenhaft erledigt! ;-)
Gilt aber natürlich nur für dessen Material.
Man muss sich auch von der Vorstellung trennen, den Knoten wie bei anderen Schnüren dicht zuasmmen zu ziehen.
Sieht nicht schön aus aber hält.
Zur Not ein bißchen Schrumpfschlauch drüber.
 

Heiner

BA Guru
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Die Frage ist ob die 4 windungen auch notwendig sind, vielleicht opfert ja einer hier mal einen Meter für einen tragkrafttest:)

Ich bin ziemlich sicher, dass Stroft das korrekt gemessen hat. Man kann sich natürlich fragen, ob man annähernd 100% Knotentragkraft braucht. Aber bei den hier infrage stehenden dünnen Vorfächern würde ich sagen: Ja, wenn das möglich ist.

Jedenfalls sehe ich zu, dass die Tragkraft der Quetschungen meiner (für schwere Baits gedachten) Titanvorfächer mindestens 90% der Tragkraft der Hauptschnur betragen. Wenn nötig, verwende ich hier zwei kaskadierte Quetschhülsen auf jeder Seite.

Alternativ kann man natürlich auch mit dickerem Titanmaterial arbeiten, dessen Tragkraft deutlich über der der Hauptschnur liegt. Für jene, die mit Titan anfangen, ist das sogar ratsam, denn kleine Fehler beim Quetschen (zu fester oder zu kräftiger Andruck) kann man so kompensieren.

Aber persönlich lege ich meine Vorfächer so aus, dass die Tragkraft des Materials die der Schnur nur wenig übersteigt. An einer 18kg-Schnur verwende ich zum Beispiel ein Titanmaterial mit 45lbs (20,4kg) Tragkraft. Das kann man sich allerdings nur dann leisten, wenn man ein gutes Gefühl für das Material entwickelt hat und wenn man sich also sicher ist, dass die Quetschungen optimale Tragkraftwerte erreichen. Obendrein lasse ich die Vorfächer nie länger als ein paar Angeltage dran, egal ob sie Beschädigungen aufweisen oder nicht. Außerdem verwende ich ausschließlich eindrähtiges Material.
 
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