Ich habe die Captor Spin als Testrute erhalten und hab dir hier einfach mal die Kurzzusammenfassung reinkopiert
@dzubo
Verarbeitung und Ausstattung: Wie von Sportex nicht anders zu erwarten sind sämtliche Bauteile der Ruten sauber verarbeitet, Lacknasen sucht man vergebens. Auch die Ringe sind zu 100 Prozent geradlinig aufgesetzt, was leider nicht bei allen Fabrikaten/Modellen der Fall ist. Der Korkgriff der Rute liegt gut in der Hand und das Griffteil ist weder zu lang noch zu kurz gewählt. Um Bisse sowie Köderspiel besser zu übertragen sind im Rollenhalter Aussparungen vorgesehen. Diese sind zwar gewöhnungsbedürftig, nach einiger Zeit findet man für sich aber eine angenehme Griffposition. Besonders gut gefällt mir der kleine Vorgriff aus Moosgummi, welchen ich gerade beim Zanderwobbeln in der Nacht bei Kälte und Feuchtigkeit für sehr gelungen finde, da man die Fingerkuppe immer mal wieder leicht aufwärmen kann.
Praxis: Die 2,70m lange Rute wird mit einem Wurfgewicht von 40gr angegeben und soll ein breites Aufgabenspektrum abdecken können. Vom schweren Forellenangeln in der Strömung über das Zanderangeln an stehenden Gewässern bis zum leichten Hechtangeln sollte eigentlich alles möglich sein. Kombiniert wurde die Rute mit einer 4000er Shimano, wobei die Rute trotz der relativ großen Rolle immer noch nicht ihre Kopflastigkeit verloren hat. Je nach Angelsituation kann dies angenehm (Wobblern auf Zander), öfters aber unangenehm auffallen (Jiggen, Flachwasserangeln). Da die Rute insgesamt schon kein Leichtgewicht ist, wären Kontergewichte mein Verbesserungsvorschlag um eine bessere Balance zu erhalten.
1. Testgebiet – Forellenangeln in der Strömung: Bereits Spinner der Größe 2 lassen sich mit der Rute einigermaßen werfen, ab Größe 3 fühlt sie sich aber richtig wohl. Präzise Würfe, eine gutes Gefühl für den Köder sowie sehr gute Drilleigenschaften in der Strömung zwangen einige schöne Forellen in den Kescher. Obwohl die Rute nicht für diesen Bereich gedacht ist, stellt sie einen zuverlässigen Begleiter dar, wenn es darum geht, größere Forellen in der Strömung und bei vielen Hindernissen sicher zu landen. Drillaussteiger gab es aufgrund der relativ weichen Spitze so gut wie keine.
2. Testgebiet – Zanderangeln mit Wobbler: Aufgrund der Länge und des Wurfgewichts wurde die Rute natürlich auch beim Zanderangeln im Dunkeln mit dem Zanderkönig eingesetzt. Präzise Würfe entlang der Uferkante sowie eine gute Rückmeldung über die Aktion des Wobblers unter Wasser beeindruckten mich schon in den ersten Minuten. Der erste Biss kam brachial unter der Rutenspitze und ein 70er Zander schlug an der Oberfläche. Souverän federte die Rute die harten Kopfschläge ab und der Fisch konnte sicher gelandet werden. In den folgenden Tagen konnte ich einige Fische der 60+ Kategorie landen, ohne einen Aussteiger im Drill beklagen zu müssen.
3. Testgebiet – Zanderangeln mit Gummifisch: Anfangs hatte ich aufgrund der im Vergleich zu reinrassigen Jigruten relativ weichen Spitze und eher einer halbparabolischen Aktion bedenken, Bisse rechtzeitig zu erkennen und die Anhiebe auf große Distanzen zu setzen. Gefischt wurde die Rute mit Bleiköpfen zwischen 7 und 15 Gramm und Shads zwischen 7 und 14cm. Mit 7gr. Köpfen und 10cm Gummifischen ist die Rute eine richtige Weitwurfmaschine. Die relativ weiche Spitze schluckt zwar mit leichteren Bleiköpfen den Grundkontakt, Bisse werden aber trotzdem sauber gemeldet. Allerdings sind relativ dünndrähtige Haken nötig, um auf weite Entfernung die Bisse zu verwandeln, was dann aber problemlos klappt. Auch hier konnten wieder schöne Zander und einige Beifangshechte gelandet werden.
4. Testgebiet – Heavy-Finesse-Angeln: Gerade beim schweren Dropshotten oder Fischen mit dem Carolina Rig spielt die etwas weichere Spitze wieder Ihre Stärken aus. Die Köder können auch an gespannter Schnur gut eingesaugt und die Bisse sicher verwandelt werden.
Fazit: Wer eine Allroundspinnrute auf Zander, Großbarsch, große Forellen und Mittelklassehechte sucht, ist mit der Sportex Captor Spin gut beraten. Ihre Paradedisziplinen sind eindeutig das Wobblerangeln auf Zander sowie die Finesseangelei mit schweren Gewichten auf große Entfernungen, wobei man bei angepasster Geräteabstimmung auch mal einen Gummifisch faulenzen kann.