Spiralwicklung, Mysterium, Humbug oder echter Benefit?

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Johannes von Omegadrei

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Sehr nicer Aufbau! Eine glatte 10/10 bis auf die freien Gewinde und vlt etwas zu viel lack an den Ringen
Vielen Dank für die Blumen! Klar, gibt es optisch schönere Rollenhalter, bis auf diese Variante hab ich bisher allerdings noch jeden auf lange Sicht zerstört, besonders diejenigen, die so einen Überschub haben, ich habe mich mit dieser Form arrangiert. Klar, Lack ist genug drauf, was ich aber bei Titanberingung und Garn in Stärke A auch zweckmäßig finde. Soll halt ne Rute für den täglichen Einsatz sein. Man hätte zu Lasten der Robustheit auch einen noch höher modulierten und entsprechend leichteren Blank nehmen können..... Sei es drum,10/10 ist ein starkes Lob! Danke noch mal dafür und guten Rutsch!
 

xbuster

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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@eszett ich nehme an Spiralwicklung rechts macht bei Ruten mit denen auch mal geworfen wird (Rechtshänder) mehr Sinn? Habe nur 2 Ruten mit "acid wrap" sind aber beide um links gewickelt und nur zum Vertikalen (Slowjigging). Da finde ich es am besten wenn die ersten Ringe nach dem Starter nochmal leicht entgegengesetzt positioniert werden, so läuft die Schnur immer mittig auf die Rolle.
 

Frank69

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Sehr nice @Johannes von Omegadrei. Die Champagner Korken haben was (speziell am Butt). Dazu ne Spiralwicklung “über Rechts”, dass will ich auch noch diesen Winter umsetzen.
Warum nach rechts, bist du links Händer, oder anders gefragt, leierst du rechts ? Wenn nicht macht es keinen Sinn. Wenn du die Rute mal ablegen möchtest, das Handel zb links ist und der Spiral Wrap rechts gestaltet ist, liegt die Rute entweder auf dem Handel oder auf den Ringen. Dann bin ich auch der Meinung, dass bei der Rute oben, keine 3 Ringe benötigt werden um die Schnur nach unten zu führen, ist unnützes Gewicht. Leider bringt viel Lack nicht viel, dass Gegenteil trifft zu. Lack selbst hält nicht viel, nur in Kombination mit Garn. Einen Rollenhalter zerstört??? Habe ich noch nicht geschafft, außer wenn ich demontieren musste. Wenn ein Rollenhalter ordentlich verbaut ist geht dieser auch nicht kaputt, auch ein No-Name Rollenhalter nicht. Jedenfalls die ich kenne und das sind einige.
 
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eszett

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Warum nach rechts, bist du links Händer, oder anders gefragt, leierst du rechts ? Wenn nicht macht es keinen Sinn. Wenn du die Rute mal ablegen möchtest, das Handel zb links ist und der Spiral Wrap rechts gestaltet ist, liegt die Rute entweder auf dem Handel oder auf den Ringen. Dann bin ich auch der Meinung, dass bei der Rute oben, keine 3 Ringe benötigt werden um die Schnur nach unten zu führen, ist unnützes Gewicht.

Wieso macht eine Spiralwicklung über rechts keinen Sinn? Sind die industriellen Ruten nicht über links ausgeführt wobei auf den Zielmärkten die Mehrzahl rechts kurbelt?

Beschäftige mich schon länger mit der Frage und fänd es super, wenn du deine Erfahrungswerte hier mehr im Detail beschreiben könntest.
 

Spooner

Barsch Vader
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Wenn man mal ein bisschen in der Rutenbauszene und in verschiedenen Angel-Foren stöbert, findet man heraus, dass es unter dem Strich egal ist, in welche Richtung man die Spirale dreht.

Meine eigene Logik sagt, wenn die Kurbel links ist, dreht die Schnur nach rechts, damit ein Ausgleich geschaffen wird.
So habe ich es auch bei meiner eigenen UL-Spirale gemacht und merke damit keinerlei Nachteile.
Es kommt aber bestimmt auch auf die Gewichte, an die man damit angeln möchte.
Ich komme vom Selbstbau eigentlich aus dem Bereich der schweren Norwegen-Angelei und da ist es schon aufgrund der schweren Rollen und der schweren Köder eher wichtig, dass du kein KippMoment auf der Rute hast.

Das sollte aber bei Ruten unter 100 g WG und den im Vergleich eher leichten BC-Rollen eher egal sein.
 

Brasletti

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So wie ich das verstanden habe, ist das Rollen geschuldet die keinen Lineguide haben. Um die Schnur auf der Rolle zu verteilen, wird bei solchen Modellen der Daumen der Hand welche den Vorgriff hält benutzt. Um dies zu unterstützen kann auch der Starter um einige Grad in die entsprechende Richtung geneigt werden. Außerdem soll mit der Drehrichtung weg von der Vorhand auch verhindert werden, dass Schnur, bei flüchtenden kampfstarken Fischen, in die vor der Rolle liegende Hand schneidet.
Somit ist die Drehrichtung nur bei schweren Ruten mit Vorgriff relevant.
Um die gedrehten Ringe etwas zu schützen, ist die Drehung auf der Seite des Handels bei leichten Ruten auf jeden Fall zu bevorzugen.
 

Frank69

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@eszett , über Sinn oder Unsinn lässt sich ja bekanntlich streiten. Jeden so wie es einen gefällt. Beides, links oder rechts, funktioniert bei oben vorgestellter Rute gleichermaßen. Einen expliziten Vor-Nachteil, beim fischen bei dieser Rute, kann ich dir nicht sagen da ich so bauen tu wie ich es schon geschrieben habe.
Es sind meine persönlichen Überlegungen bei solchen Ruten-Rollenkombinationen. Ich versuche solch Ruten nicht auf die Kurbel, zb im Kofferraum, abzulegen. Wenn ich rechts rum bauen würde würde die Rute, in meinem Fall, zwangsläufig auf den Ringen liegen. Das möchte ich vermeiden gerade eben bei zärtlichen Titan Torzite Ringen, die sind dann für mich zu teuer um die bei einer kleinen Unachtsamkeit zu beschädigen. Aber jeder wie er mag.
Anders formuliert: für mich persönlich macht es keinen Sinn die Drehung entgegengesetzt zur Kurbel zu bauen.
Spooner und Brasletti haben es sehr gut beschrieben wo es durchaus einen Sinn macht, aber in diesem Fall.....
 

Cybister

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Wenn man mal ein bisschen in der Rutenbauszene und in verschiedenen Angel-Foren stöbert, findet man heraus, dass es unter dem Strich egal ist, in welche Richtung man die Spirale dreht.

Meine eigene Logik sagt, wenn die Kurbel links ist, dreht die Schnur nach rechts, damit ein Ausgleich geschaffen wird.
So habe ich es auch bei meiner eigenen UL-Spirale gemacht und merke damit keinerlei Nachteile.
Es kommt aber bestimmt auch auf die Gewichte, an die man damit angeln möchte.
Ich komme vom Selbstbau eigentlich aus dem Bereich der schweren Norwegen-Angelei und da ist es schon aufgrund der schweren Rollen und der schweren Köder eher wichtig, dass du kein KippMoment auf der Rute hast.

Das sollte aber bei Ruten unter 100 g WG und den im Vergleich eher leichten BC-Rollen eher egal sein.
Nur für mein Verständnis: bei einer Statio kann ich in Bezug auf die Wickelbewegung noch argumentativ folgen, bei einer BC dürfte das doch völlig egal sein, da „linear“ aufgewickelt wird. Oder übersehe ich da etwas?
 

Spooner

Barsch Vader
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Nur für mein Verständnis: bei einer Statio kann ich in Bezug auf die Wickelbewegung noch argumentativ folgen, bei einer BC dürfte das doch völlig egal sein, da „linear“ aufgewickelt wird. Oder übersehe ich da etwas?
Es geht um die Kippbewegung beim Kurbeln. Die Rute wird sich immer drehen wollen, weil das Gewicht der Rolle oben drauf sitzt.
 

Johannes von Omegadrei

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Oha! :) Da das Thema Spiralwicklung nicht nur Fragen, sondern auch unerwartete Emotionen aufwirft, lade ich jeden, der Fragen dazu hat, mich in Duisburg auf der Messe zu besuchen. Da werde ich ein paar Ruten mitnehmen, auch eine "linksdrehende" und eine "rechtsdrehende" Spiralwicklung, muss gleich angeln gehen, so dass ich da jetzt nicht auf alle Einwürfe eingehen kann. LG
 

xbuster

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Wenn man mal ein bisschen in der Rutenbauszene und in verschiedenen Angel-Foren stöbert, findet man heraus, dass es unter dem Strich egal ist, in welche Richtung man die Spirale dreht.

Meine eigene Logik sagt, wenn die Kurbel links ist, dreht die Schnur nach rechts, damit ein Ausgleich geschaffen wird.
So habe ich es auch bei meiner eigenen UL-Spirale gemacht und merke damit keinerlei Nachteile.
Es kommt aber bestimmt auch auf die Gewichte, an die man damit angeln möchte.
Ich komme vom Selbstbau eigentlich aus dem Bereich der schweren Norwegen-Angelei und da ist es schon aufgrund der schweren Rollen und der schweren Köder eher wichtig, dass du kein KippMoment auf der Rute hast.

Das sollte aber bei Ruten unter 100 g WG und den im Vergleich eher leichten BC-Rollen eher egal sein.
Wie meinst du denn das mit dem Ausgleich? Bzgl. Gewichtsverteilung dann rechts und links vom Blank?

Mich würde auch interessieren warum die meisten über links gewickelt sind, muss ja einen Grund haben.
 

Brasletti

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Ich lese heraus dass ihr zwei aneinander vorbei schreibt.
Das Wegkippen bei Castingruten kommt ja von den oben auf dem Blank sitzenden Ringen. Sobald eine Kraft nicht längs des Blanks wirkt, also sobald die Schnur in einem Winkel nach unten gezogen wird, wirkt ein Hebel (zuerst) auf den Spitzenring. Je höher der Ring bzw. der Punkt an dem die Schnur diesen berührt desto stärker auch das Moment auf die Rute (Solange die Kraft durch die Mittellinie des Blanks geht ist das Moment Null, sobald der Ring aber nicht senkrecht zur Mittellinie des Blanks steht wird das Moment immer größer bis es bei 90 Grad sein Maximum erreicht). Dazu kommt auch noch die (geringe) Kraft die zum Palmen der Casting Ruten notwendig ist.
Bei kampfstarken Fischen kann die Kraft die man dem Wegkippen des Blanks entgegensetzen muss unter Umständen recht groß werden.
Durch die Umleitung um den Blank herum sehe ich allerdings keinen Punkt an dem ein Moment entstehen könnte (außer die Rute ist zu einem Halbkreis gekrümmt). Die Ringe werden ja erst belastet wenn auf sie Druck ausgeübt wird, also meist erst nach der Drehung um den Blank in der vorderen Hälfte die während eines Drills arbeitet.

Sitzen die Ringe jetzt also unten wie an einer Spinning, entsteht durch die nach unten wirkende Kraft die durch die Mittellinie des Blanks geht kein Moment, dieser wird sogar stabilisiert und ein verdrehen verhindert, daß kommt auch der Kraft die zum Palmen der Rolle aufgewendet werden muss zugute.

Also ist es wurscht ob die Schnur links oder rechts um den Blank geht wenn man das unter dem Aspekt der wirkenden Kräfte betrachtet.

Ich hoffe ich habe keine groben Fehler eingebaut und es hilft das ein oder andere zu verstehen.
 

Spooner

Barsch Vader
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Ich lese heraus dass ihr zwei aneinander vorbei schreibt.
Das Wegkippen bei Castingruten kommt ja von den oben auf dem Blank sitzenden Ringen. Sobald eine Kraft nicht längs des Blanks wirkt, also sobald die Schnur in einem Winkel nach unten gezogen wird, wirkt ein Hebel (zuerst) auf den Spitzenring. Je höher der Ring bzw. der Punkt an dem die Schnur diesen berührt desto stärker auch das Moment auf die Rute (Solange die Kraft durch die Mittellinie des Blanks geht ist das Moment Null, sobald der Ring aber nicht senkrecht zur Mittellinie des Blanks steht wird das Moment immer größer bis es bei 90 Grad sein Maximum erreicht). Dazu kommt auch noch die (geringe) Kraft die zum Palmen der Casting Ruten notwendig ist.
Bei kampfstarken Fischen kann die Kraft die man dem Wegkippen des Blanks entgegensetzen muss unter Umständen recht groß werden.
Durch die Umleitung um den Blank herum sehe ich allerdings keinen Punkt an dem ein Moment entstehen könnte (außer die Rute ist zu einem Halbkreis gekrümmt). Die Ringe werden ja erst belastet wenn auf sie Druck ausgeübt wird, also meist erst nach der Drehung um den Blank in der vorderen Hälfte die während eines Drills arbeitet.

Sitzen die Ringe jetzt also unten wie an einer Spinning, entsteht durch die nach unten wirkende Kraft die durch die Mittellinie des Blanks geht kein Moment, dieser wird sogar stabilisiert und ein verdrehen verhindert, daß kommt auch der Kraft die zum Palmen der Rolle aufgewendet werden muss zugute.

Also ist es wurscht ob die Schnur links oder rechts um den Blank geht wenn man das unter dem Aspekt der wirkenden Kräfte betrachtet.

Ich hoffe ich habe keine groben Fehler eingebaut und es hilft das ein oder andere zu verstehen.
Alles gut erklärt, aber … Nö …

Wenn die Rolle keine Kobel hätte, wäre alles in der Längsachse des Planks, und es wurde kein Moment entstehen
Da du aber auf der linken Seite der Rolle kurbelst und eine Kraft einbringst, entsteht automatisch ein Moment, dass die Achse nach links verdrehen will, das so genannte Kipp-Moment
Dem entgegen würde ich die Schnur auf die andere Seite drehen lassen, um diesem Moment etwas entgegenzusetzen.
 

Brasletti

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Und wie bekommst du ein Momenten auf den Blank durch die Ringe welche die Schnur um diesen herumleiten? Auf die kann ja gar kein Moment wirken, da die Schnur auf diesen Ring keine Kraft in eine andere Richtung als die der Schnur aufbringen kann.

Die einzige Stabilisierung erfährt der Blank mit Spiralwrap unter Last durch die nach unten gedreht Ringe, die eine Komponente der nach unten gerichteten Kraft aufnehmen und so dem Verdrehen des Blanks entgegen wirken und diesen auch beim Kurbeln stabilisiert. Wodurch du weniger Kraft zum Palmen der Rolle benötigst.
 

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