Spinnfischen vom Ufer am Lago Maggiore / Italien

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Naseweis

Barsch Simpson
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Hallo Zusammen,

ich bin Anfang Mai für eine Woche am Lago Maggiore (lombardische Westseite, Nähe Verbania) und möchte dort auch fischen. Da der See bzw. sein Ufer touristisch komplett erschlossen ist, stelle ich mir die Anzahl der halbwegs ungestörten Angelstellen überschaubar vor. Daher ein paar Fragen an die Euch:

- Wo bekomme ich eine Erlaubniskarte und was kostet die pi mal Daumen?
- Wo gibt es am See in der Ecke erfolgversprechende und/oder einigermaßen ruhige Stellen für das Angeln vom Ufer?
- Wo kann man ggf. Boote mieten und was gibt es da zu beachten?
- Welche kleineren Seen oder Flüsse in der weiteren Umgebung bieten sich für einen Tagesausflug an?

Herzlichen Dank für eure sachdienlichen Hinweise!

Grüße,

Oliver
 

Eidgenosse

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Hi Naseweis,
Spanien, Frankreich, ein paar Seen und Teiche in Österreich, doch meines Erachtens völlig unterschätzt ist der Luganersee in der Schweiz. Ich war Ende März dort und zwar wegen schwerwiegenden fischereilichen Entzugs-erscheinungen verursacht durch den Winter. Ohne Erwartungen angereist, habe ich an diesem Wochenende auf Anhieb zwei Bäss um je 1 KG und einen Zander von 89 cm / 17.5 Pfund gefangen und zwar vom Ufer aus, 8 Minuten zu Fuss vom am Wasser gelegenen Hotel aus! Das Tessin in der Schweiz hat übrigens mediterranes Klima und schon im März habe ich in Shorts und Kurzarm-T-Shirt dort gefischt. Ausserdem kostet die Angelbewilligung nur Sfr. 50.00 pro Woche (auf der Gemeinde und im Angelgeschäfte erhältlich - Boot brauchst Du nicht Ufer ist besser der Black Bass stehe nahe am Ufer)und Ihr braucht keinen Staatsangelschein wie von Deutschland und Österreich bekannt. Herz was begehrst Du mehr? Übrigens ist derzeit ein Kollge aus unserer Truppe am See, er hat bereits in einer knappen Woche über 50 Black-Bass (kein Witz Du kannst die Bäss rund um den See überall beobachten) zwischen 30 und 60 cm gefangen und noch viel wichtiger zu wissen .... released. Lieber den Beifang Zander essen als den besseren Sportfisch BB zu killen, der übrigens im kulinarischen Vergleich deutlich gegenüber dem Zander und Barsch abfällt!
Check it out!
Lord-of-Jerk alias der Eidgenosse
 

Naseweis

Barsch Simpson
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Servus Eidgenosse!

Erstmal herzlichen Dank für deinen euphorischen Gewässer-Tip. Leider habe ich den erst nach meiner Rückkehr lesen können, sonst hätte ich mir den Luganer See sicher mal angesehen!

Bleibt mir nur. hier für die googelnde Nachwelt mal meine persönlichen Erfahrungen zum Thema " Angeln am Lago Maggiore " festzuhalten. Vorneweg: Nach netto gut zehn Stunden Fischen (verteilt auf drei Tage) mit Kunstködern vom Ufer aus hatte ich noch immer keinen Fisch im Säckel. Wobbler, Gummi, Blech, groß/klein sowie schnell/langsam etc. - hat nicht zum Fisch geführt. Aber das muss nichts heißen und wegen einer Pechsträne ein Gewässer abzukanzeln wäre ja Unsinn. Fisch gibt es dort sicher.

Aber:

Vor den Fisch - oder in meinem Fall das Fischen - haben die Italiener die Bürokratie gesetzt. Zunächst hatte ich, wie vor der Reise recherchiert, in der Touri-Info (ein eigenes Problem: die Öffnungszeiten ...) das entsprechende Formblatt besorgt das durch Bezahlung der beigelegten Anweisung (9 €) auf einer Post erst mal GENERELL zum Fischen in italienischen Gewässern berechtigt. Prima. Dann erfahre ich aber, dass der fischereilich vom Land verwaltete Seeteil in der weiteren Umgebung gerade mal einen knappen Kilometer Küste ausmacht. Egal, erstmal ansehen. Vor Ort die Erkenntnis: Dieser Abschnitt ist aus dem einfachen Grund nicht beangelbar weil sich ein Privatgrundstück ans andere reiht – kein Zugang zum See also! Daraufhin den REGIONALEN ERLAUBNISSCHEIN nebst umfänglichem Regelwerk der FIPSAS, die den Rest vom See fischereitechnisch betreut, im Angelladen (wieder: Öffnungszeiten) beschafft und durch erneutes halbsstündiges Schlange-Stehen auf dem Postamt valide (27 €) gemacht. Also denke ich: Der See ist mein! Pustekuchen. Auf etwa 50 Km abgefahrenem Küstenstreifen war es kaum möglich, längere zusammenhängende Abschnitte zu finden um genussvolles Angeln zu ermöglichen. Wanderangeln kann allenfalls mit dem Rad empfohlen werden – so habe ich es bei einigen Einheimischen gesehen. Zu Fuß ist das zu weit und vor allem zu stark befahren. Dazu kommt, dass an den meisten einladenden Stellen das Fischen nicht erlaubt ist (Badestrandnutzung und Schonbezirke). Nimmt man noch dazu, dass hier auch die Barscharten ausgedehnte Schonzeiten haben hinzu und preiswerte (Leih-)Boote praktisch nicht verfügbar sind, ergibt sich für mich eine wenig erfreuliche Bilanz. Drakonische Geldstrafen bei Verletzung der (nur auf italienisch verfügbaren) FIPSAS-Regeln gibt es auch noch. Vielleicht habe ich mich ja auch bloß falsch angestellt und das kann alles ganz prima sein am Lago Maggiore. Mir genügt diese Erfahrung allerdings.

Beim nächsten mal also doch der Luganer See. Oder Frankreich.

Grüße

Naseweis
 

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