Ein paar Worte zur SG8 Revenge Heavy Game 221cm 12–56 g Baitcast:
Ich war auf der Suche nach einer Baitcast-Rute zum leichten bis mittleren Hechtfischen an Poldern sowie gezielteren Fischen an engen Spots und vom Boot im Nahbereich an größeren Gewässern, hauptsächlich mit Hardbaits und zum Einleiern von Gummis. Längen- und WG-technisch war ich der Meinung, dass 2,2–2,4 m und 50–60 g passen sollte. Zudem sollte das Stöckchen möglichst leicht sein und keinen zu kurzen Griff und eine schnelle Spitzenaktion haben. Aufgrund der Beschreibung der o.g. Rute fand ich diese recht passend und habe in einem mehrfachpreisvergünstigenden Moment zugeschlagen.
Die angegebene Länge von 2,21 m stimmt, das angegebene Wurfgewicht von 12–56 g kam mir vom ersten Wedeln her ungefähr passend vor. Einen schlecht fliegenden 12 g Köder würde ich aber nicht unbedingt daran fischen. Die Länge des Spitzenteils beträgt knapp 1,83 m. Das sei erwähnt, weil an manchen Stellen 1,90 m Transportlänge angegeben ist. Das Griffstück ist ca. 45,5 cm lang, wobei etwa 10,5 cm vor dem Trigger liegen und 34,5 cm dahinter. Die Rute hat 11 Ringe und einen kleinen Hakenhalter direkt oberhalb des Rutengriffs auf der linken Blankseite. Den Blankdurchmesser direkt oberhalb der Wicklung des Hakenhalters habe ich mit ca. 12,5 mm und unterhalb des Spitzenrings ca. 2,3 mm gemessen.
Einige Ringe an meiner Rute sind nicht 100%-ig gerade, aber das ist bei anderen Ruten ja auch so und fällt nur bei sehr genauem Hinsehen auf. Die Kappe vom Rollenhalter schraubt sich leider nicht soo leichtgängig. Beim genauen Hinsehen habe ich in einem Gewindegang einen kleinen Hubbel gesehen, der das erklären könnte. Die Rolle lässt sich aber festschrauben und dann drehe ich eigentlich nicht weiter da rum. Für den kleinen Mangel am Rollenhalter gab es vom Händler nochmal einen kleinen Preisnachlass. Andere Mängel sind mir bisher nicht aufgefallen und der Blank gefällt mir erstmal sehr gut. Der Balancepunkt ohne Rolle liegt etwa 13,5–14 cm vor dem Griffstück.
Kombiniert habe ich die Rute erstmal mit einer Daiwa Tatula SV TW 103 (mit Sunline PEx8 30 Ib), die ich noch im Bestand hatte. Beim ersten kurzen Praxistest kamen folgende Köder dran: Illex Arnaud 100 F (16 g), Illex Mag Squad 128 (21 g), Westin Swim 12 cm (53 g), Strike Pro Guppie Jr. (70 g).
Werfen ging mit all diesen Ködern, wobei ich den Guppie Jr. wohl nur ab und an mal daran fischen würde. Geführt habe ich den auch überwiegend über die Rolle, das war soweit in Ordnung. Wie sich damit ein Anhieb setzen lässt, kann ich noch nicht sagen. Die Wurfweiten habe ich nicht überprüft, habe es auch nicht auf Fernwürfe angelegt. Beim Swim habe ich mal 55 Kurbelumdrehungen gezählt. Unter Berücksichtigung, dass der Schnureinzug der Rolle 74 cm beträgt, die Spule nicht komplett gefüllt war, und bei dem Schnurdurchmesser schon ein merklicher Unterschied des Spulen-Schnur-Kerndurchmessers nach dem Auswerfen da ist, schätze ich die Weite auf… ja weiß ich auch nicht, das Schätzen lasse ich. Ansonsten hatte ich mit wechselnden Windverhältnissen zu tun, was das Werfen etwas erschwert hat.
Das Twitchen/Jerken vom Arnaud ging ganz gut. So gut, dass ein Hecht zugeschnappt hat bzw. sich nur eingehängt hat. Leider hat der sich nach einigen Metern wieder losgeschüttelt. Der Rute will ich jetzt nicht die Schuld geben. Vermutlich habe ich keinen anständigen Anhieb gesetzt und dann nicht genug Spannung gehalten als ich mich nach dem Kescher umgesehen habe. An die relativ kurze Länge muss ich mich aber vielleicht doch noch/wieder etwas gewöhnen, da ich zuletzt mit längerer Spinnrute gefischt habe. Ansonsten finde ich das Handling mit der Rute ganz angenehm.