Rollenbügel bei Stationärrollen

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Marco20081

Bibi Barschberg
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Grüß euch !
Ich hab eine Frage zu den Rollenbügeln bei Stationärrollen.
Wieso kippt bei manchen Stationärrollen der Rollenbügel automatisch sobald man mit der Hand etwas nachhilft oder mit der Kurbel etwas stärker dreht?
Und bei manchen Stationärrollen kippt der Rollenbügel per Hand gar nicht bzw. schwer und per Kurbel gar nicht.
z.b bei einer Shimano Stradic CI4+ 2500 FB kippt der Bügel automatisch leicht wenn man mit der Hand etwas einen Schub gibt am Bügel oder mit der Kurbel.
Und bei einer Shimano Saragossa 8000SW zum Beispiel kippt der Bügel per Hand etwas mit Schub gar nicht automatisch. Man muss per Hand nachhelfen.
Per Kurbleumdrehung kippt der Bügel gar nicht.
Ist das normal? Wenn ja, wieso?
LG
 
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Ich kann dir als erste den Tipp geben den Bügel nie aber wirklich nie mit der Kurbel umzuklappen. Deine Rolle wird es dir danken.
Als zweites gehört es hier zum guten Ton sich im entsprechenden Forum vorzustellen.

Deine Bügelproblematik wird vermutlich an der Rollengröße liegen. Die Saragossa ist ja nen Arbeitsgerät und soll vielleicht gar nicht so leicht umklappen.
 

emceeee

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Z.B. bei den Daiwa BGs gibt es ab 4000 oder 4500 auch nur noch eine manuelle Bügelumschlagsgeschichte die ausgewiesen zur Sicherheit dient. Wenn ma versehentlich der Bügel umklappt mit großen Gewichten dann Gute Nacht... ;)

Zur generellen Geschichte hat Max hier ja schon was geschrieben.


Kannst du deine Sichtweise auch begründen?

Fühlt sich doch schon total ungesund an oder findest du nicht?
 

Marco20081

Bibi Barschberg
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Wofür dient das eigentlich das der Bügel umgeklappt wird?

Gibts da irgendein Standardschema an das ich denken kann, bei welchen Rollegrößen etc. der Bügel "automatisch" umklappt oder so?
 
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Satori

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Ne, ich wollt nur mal rausfinden worauf deine Sichtweise fußt. Du hast ja die erste Aussage sehr allgemein gehalten und dich jetzt nicht konkret auf die genannten Modelle bezogen. Auf Nachfrage argumentierst du jedoch mit fehlender Leichtgängigkeit wohl bezogen auf das TE Modell. Aber das ist ja nicht meine Frage, sondern meine Frage ist ja, warum du eine solche Aussage so verallgemeinerst? Bzw. Was du persönlich für negative Erfahrungen mit automatischen Bügelumschlägen bei 'normalgroßen' Spinnrollen gemacht hast, um zu so einer Aussage zu kommen.

@ TE ne 2500er Standard-Rolle mit der schweren 8000er Meeresrolle zu vergleichen ist vllt. auch nicht gerade glücklich gewählt.
 
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Ich habe das Gefühl bei JEDER Rolle kann es nicht gesund sein gegen einen Widerstand zu drehen um den Bügel umzuklappen. Ich hatte eine Penn Sargus vor Jahren und da hat's das Bügelsystem zerlegt. Der Plastikstift ist abgebrochen und der Bügel hing da wie ein Lämmerschwanz.
 

Satori

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Z.B. bei den Daiwa BGs gibt es ab 4000 oder 4500 auch nur noch eine manuelle Bügelumschlagsgeschichte die ausgewiesen zur Sicherheit dient.
Immerhin ja schon ein Fortschritt im Vergleich zum Ur-BG-Modell - da gab's ja nichtmal n Bügel ^^
http://www.daiwa.de/dw/en/products_...43b9412c4f53be6366d6997e2acb&stamp=1497647744

Also, als passionierter Spinnrollennutzer habe ich mich natürlich auch mal mit dieser Frage beschäftigt.
Aber bevor ich mal was dazu schreibe erstmal folgender Hinweis. Die Funktion des automatischen Bügelumschlag's ist eine, die in die Rolle integriert ist und für die man als Kunde ja auch bezahlt hat. Auf diese Funktion zu verzichten, wäre in etwa vergleichbar mit der Aussage: 'Aber niemals die Bremse nutzen - sie könnte ja Einestages kaputt gehen'. Klar, wer geht schon gern ein unnützes Risiko der Beschädigung ein, wenn man schon soviel Geld bezahlt? Man kanns aber auch so sehen, wenn ich schon soviel Geld für eine gescheite Rolle mit dieser Funktion hinlege, erwarte ich auch, dass diese Komponente genauso langlebig ist wie der Rest der Rolle.

Dann mal die Frage, wie so ein automatischer Bügelumschlag eigentlich funktioniert. Dazu hab ich mal ne alte Spro-Rolle zerlegt.
Buegelmechanismus2.jpg
Buegelmechanismus1.jpg
Da siehst da eine rot markierte 'Rampe'. Gegen diese Rampe drückt der S-förmige Metallstift, welcher dann die Feder antreibt und in den geschlossenen Zustand überführt. Diese Art des Bügelumschlags ist bei so ziemlich allen Spinnrollen gleich. Das abgebildete Modell hat nun eine Rampe aus recht weichem Plastik, hielt aber über 10 Jahre lang durch. Damit hab ich fast immer den Bügel automatisch umgeschlagen. Bei den nun neueren Modellen bin ich innerlich hin und hergerissen, wie man da nun verfahren soll bzw. kann.
Klar kann mal immer irgendwo was brechen, aber ist das ein so großes reales und systematisches Problem, dass man damit die Aussage begründen kann, diese Funktion vollends zu meiden? Ich selbst habe noch keine Rolle moderner Bauart zerstört, das sich auf eine exzessive Nutzung dieser Funktion begründen lässt. Frage ich im Anglerkollegenkreis ist mir da auch kein Fall bekannt. Selbst die Kollegen im AB-Forum konnten diese Angst nicht wirklich mit belastbaren Zahlen oder Fallbeispielen untermauern dass diese Funktion nun die Rolle besonders exponiert hinsichtlich eines Funktionsausfalls.
Wenn es um den automatischen Bügelumschlag geht scheint wohl vorrangig das Bauchgefühl als die Rationalität zu dominieren.

Mir erscheinen da Berichte zu versagenden Walzenlagern eher von Substanz geprägt als die Angst vor der Benutzung des automatischen Bügelumschlags. Und zweitens, was noch garnicht zur Ansprache kam - Bügelmechaniken benötigen auch immer eine entsprechende Lubrikation, auf die in so ziemlich jeder Rollenanleitung hingewiesen wird.

Nimm's mir bitte nicht persönlich, aber du hast da ein heikles Thema angesprochen, was mich schon seit geraumer Zeit beschäftigt.
 

Belian

Gummipapst
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Wie weiter oben schon beschrieben geht’s da in erster Linie um die Sicherheit. Gerade die größeren SW Modelle sind extra so konstruiert worden , ebenfalls fehlt bei den meisten dieser Rollen der kleine Umschalthebel von Vor und Rücklauf .
 

Barza

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Sehe es ähnlich wie Satori und nehme auf die "richtige" Art des Bügelumschlags(per Hand) nicht so oft Rücksicht und hatte deswegen noch nie mit einer Statio Probleme hinsichtlich Verschleiß oder Ausfall des Umschlagmechanismus.
Fische fast nur Statios von Shimanski aus dem gehobenen Preissegment. Hatte dahingehend aber auch früher mit einfacheren oder Mittelklasserollen keine Probleme.

Für bestimmte Anwendungen, z.Bsp. Pilken, schweres Spinnfischen in Norge ist der automatische Bügelumschlag für mich eine unverzichtbare Funktion um ua. auf Absinkbisse sofort reagieren zu können. Ist für mich sogar ein KO-Kriterium für Rollen welche genau für diese Anwendungen konzipiert sind und keinen automatischen Bügelumschlag haben.
 

Japanolli

Gummipapst
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Ich bin auch ganz klar der Meinung wie @Krüppelschuster !
Grundsätzlich schont das manuelle umklappen die Mechanik!
Es betrifft ja nicht nur die Mechanik, die den Bügel automatisch umklappen lässt, sondern auch die „Wucht“, mit der der Bügel umschlägt etc.
Da ich den Bügel vor dem werfen eh von Hand umlegen muss, sehe ich keinen Nachteil daran, ihn anschließend wieder manuell zurückzuklappen.
Also bleibe ich dabei, auch wenn man davon ausgehen sollte, dass die Rollen so konstruiert sein sollten, dass sie das aushalten.
 
M

M.J. Waxx

Gast
Um mal auf das eigentliche Problem vom TE einzugehen, bei der Sarragossa und jeder anderen Meeresrolle, die im (Big) Game Bereich genutzt wird, darf der Bügel nicht "leichtgängig" oder durch Kurbeln umklappen. Hintergrund ist hier schlicht die Belastung während der Würfe, die die nicht ausbalancierte überdimensionierte Kurbel sonst in Rotation versetzen und somit den Rollenbügel schließen würde. Ein umgeschlagener Rollenbügel im Wurf wenn man grad nen 180g Popper voll durchgezogen hat knallt richtig schön ins Gerät.

Von daher - alles in Ordnung mit deiner Sarragossa SW8000.

Vergleichbar ist das Ganze mit der Verwendung nicht ausbalancierter Powerhandles bei schweren Baitcast Rollen wie der Tranx. Hier ist extra eine Sperre eingebaut, die das Umschlagen des Powerhandles bei Würfen verhindert. Rollen ohne diese Sperre,
die Calcutta Conquest z.B. lassen sich nicht wirklich stressfrei mit einem großen Powerhandle fischen.

Wer seine Rollen selber wartet, sollte übrigens mal bei geöffneter Sideplate eine Markierung auf die Stelle vom Maingear machen, bei der der Bügel automatisch umschlägt und dann bei verschiedenen Stellungen gucken was passiert ;)
 

Marc@BA

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Der Mensch ist ein Gewohnheitstier - bei mir hat sich das manuelle Bügelumklappen mittlerweile fest ins Gehirn eingebrannt und mir fällt es nicht einmal mehr auf. Ist ja auch nicht gerade ein mega Aufwand, den Bügel von Hand umzuklappen. Wenn ich den offenen Bügel über die Kurbel schließe, fühlt sich das meiner Meinung nach einfach nicht gut an. Ich habe da auch den Eindruck, dass dieser Vorgang bei Daueranwendung der Mechanik schadet.

Aber wie in so vielen Bereichen gibt es hier wohl kein Richtig oder Falsch - soll doch ein jeder den Bügel so umklappen wie es ihm beliebt. Ich kann @Satori 's Argumentation nachvollziehen, dass es sich um ein "bewusstes" Feature handelt. Nur bei vielen Rollen funktioniert das automatische Umklappen per Kurbel sehr "unsanft" - also ist es in der Breite ein schlecht ausgetüfteltes Feature.
 

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