Rakuyou von Aki Rods, #1 von 5, "1st look" und "am Wasser"

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Angelspass

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Hallo,

BA war und ist ein Ort voller Versuchungen. Am 27.03.2022 war es mal wieder soweit, ein Startseitenbericht lenkte meinen Fokus auf die Rakuyou von Aki Rods, erdacht und gebaut von Willi aka @Waterfall, einem langjährigem Mitglied hier im BA.

Klar, seine Eigenbauten kannte und kenne ich aus seinen Beiträgen. Die Rakuyou kannte ich nicht, Aki Rods bzw www.aki-rods.com auch nicht, also wacker mal schauen.

Mein erster Gedanke war: "Da hat sich jemand die Messlatte sehr hoch gelegt!"
Perfektes Marketing? Na klar, wenig später wurde dann ein Bild mit der 2000er Vanquish nachgeschoben, ich hatte Stimmen im Kopf und Willi hatte mich am Haken, das wusste er zu dem Zeitpunkt aber noch nicht.

Die Bilder und ein paar technische Daten, präsentiert auf einer für meinen Geschmack perfekt gestalteten Webseite reichen auch bei mir nicht aus eine Bauchentscheidung zu treffen welche mich 789,-- Euro kostet. Ich bin da zwar sehr empfänglich, klar, sowas triggert mich an.
Aber blöd bin ich auch nicht, ich weiß das diese Stimmen im Kopf nicht real sind aber wenn sie nunmal so gute Ideen haben...

Ein bissl PN hin und her, ich habe das Team und unseren Forenvaddi informiert, Willi hat einen Identitätsnachweis und eine Versandadresse von mir bekommen und heute halte ich die Rakuyou in meinen Händen, die #1 von 5.

Aus meiner persönlichen Sicht hatte ich zu keinem Zeitpunkt Zweifel, so wie Willi sich bzw seine Aki Rods präsentiert, so ist auch das Ergebnis. Ich kenne seine Beiträge, für mich war das zu 100% glaubhaft.

Die Rakuyou #1 muss nun zeigen und beweisen ob das Produkt dem öffentlichen Auftritt und dem Marketing gerecht wird.

Tja..., hier liegt sie das erste mal vor mir:
Aki-Rods-Rakuyou-#1.jpg

Jetzt folgten erstmal knappe 90 Minuten happy time, André mit der Rakuyou allein im Büro, Telefon umgeleitet, Zeit zum genießen, Zeit für Genuß.

Ich habe in der Mittagssonne ein paar Detailfotos mit dem iPhone gemacht, nur um mir selber ein detailliertes Bild machen zu können.

Die Vanquish kam dran, bespult mit 4 KG Stroft GTP-S und einem 016er FC1 Vorfach, 2 Gramm Chebu dran und abwärts damit in den Garten.

Ein paar Mal rauf/runter, Bremse auf Portions- und Lachsforelle einstellen und mal schauen was der Blank so macht, die heißgeliebte Cardiff AX, die 67er Super Bellezza und eine Kaleido Serpenti Sight Hawk (die Königin der Solid Tip Ruten) daneben, Trockenübungen im Büro und auf dem Balkon und und und...

Aki-Rods-Rakuyou-#1-1st-look.jpg

Ich komme schon jetzt von der Rakuyou nicht mehr weg.
Erster Eindruck?
Ein hochfunktionales Kunstwerk, ein Objekt bei dem die Kunst das Werk und das Werk die Kunst ist.

Die Idee, das Design, die Auswahl der Materialien sind in sich vollkommen stimmig, man spürt diese unendliche Harmonie und auch Leidenschaft und Freude, die Willi beim Bau empfunden hat, wie er den Prozess des "Erschaffens" gelebt hat, es ist mit Worten unendlich schwer zu beschreiben.

Karma, Aura, Seele? Was macht die Rakuyou so anders?
Auf die reine Funktionalität heruntergebrochen ist die Rakuyou eine perfekt verarbeite Custom Rod fürs Rockfishing. Leichte Köder, dicke Fische, da habe ich Bock drauf, das macht Angelspass Angelspass!
2,08 und zweiteilig, Blank überm Griff um die 8 mm dick, modifizierter Blank, das klingt alles zunächst nicht spektakulär, in der Kombination Solid Tip mit 11 Ringen, Microberingung und ex fast jedoch schon.
Man kann die Rakuyou nicht wirklich mit einer tubular Super Bellezza vergleichen, das sind ganz andere Ruten, dafür reicht mir trockenwedeln aus. Die Rakuyou ist unten rum sehr viel schneller und spritziger, aber oben rum softer und sensibler.

Die Rakuyou tritt an die Königin zu enttrohnen.
Aki-Rods-Rakuyou-#1-vs-Serpenti.jpg

Rakuyou vs Serpenti "Sight Hawk"
Die Serpenti ist ein-, die Rakuyou zweiteilig, WG etwa gleich, Einsatzbereich ähnlich. Ich mache es hier kurz, der Königin droht die Enttrohnung.
Effektiv 20 cm mehr Rute vor der Rolle, ich habe es nachgemessen, und vom trockenwedeln her ein Gefühlscocktail aus 67er Super Bellezza und Serpenti erlebt, das macht die Rakuyou schon einzigartig und einzigartig gut.

Bzgl Rückmeldung halte ich die 64er und 67er Super Bellezzas für das Maß der Dinge, beide sind tubulars. Jedoch ist die Rakuyou hier mindestens gleichauf. Schon wie man den Drall in der Schnur spürt wenn der 2 Gramm Chebu in den Garten sinkt, wie der FG durch die Microringe flutscht, da ist alles schon Grenzbereich des technisch machbaren. OK, dazu tragen sicherlich die 11 Ringe und deren Durchmesser im Wesentlichen bei.

Die Resonanz des Blanks ist phänomenal! Das kenne ich in der Form nur von SS3 und Evergreen bzw Graphitleader. Ich glaube aber hier spielt dieser Skeleton Rollenhalter aus Carbon die entscheidende Rolle.

Es sind also nicht die nackten Daten oder verwendeten Materialien als solche. Alles für sich einzeln betrachtet ist mit das beste was der Markt zu bieten hat.

Die Rakuyou habe ich oben als Kunstwerk beschrieben. Ja, das ist sie auch, eine in sich harmonische Symphonie aus edelsten Materialien die in orchestralem Gleichklang die wichtigste Zutat in jedem Detail erkennen lässt, diese Rute wurde mit Liebe desingt, gedacht, geplant und gebaut. Ich kenne nur ganz wneige Menschen die so etwas können und auch wirklich tun.

Kein Gedanke an Mainstream, keine Marktanalyse und sonstiges neumodisches Zeug. Ich glaube Willi hat sich hingesetzt und einfach das getan was er für richtig und gut hält, kompromisslos und aus Überzeugung. So wie die Rakuyou ist, so sollte sie sein, nicht anders, kein bisschen.

Für mich persönlich ist das der Übergang von Technik zu Kunst. Ein einzigartiges Stück von insgesamt fünf.

Ein Werk. Sein Werk. Aufrichtige Anerkennung!

quod erat demonstrandum, es ist so wie Willi es beschreibt.

Die Rakuyou muss man jedoch weit außerhalb jeder Rationalität betrachten.
Der Kaufpreis sicherlich hoch, die Liebe und Arbeit in der Rakuyou aber halte ich für unbezahlbar.

Ich freue mich drauf sie bald am Wasser testen zu dürfen. Morgen vielleicht schon.

Gruß

André

PS: "am Wasser" folgt.
 
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captn-ahab

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Dann wirds Zeit,dass ich doch Mal mit an so einen Teich komme.
Ein richtig schönes Stück Handwerkskunst. Du magst einfach gute Sachen.
 

Marc@BA

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Sehr schöne Rute und gut zu lesendes Review. Die Rakuyou muss sich neben der EG nicht verstecken - man sieht ihr die Hochwertigkeit an.
 

PM500X

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Ich hatte tatsächlich auch schon einige Schweißperlen auf der Stirn, als ich die ersten Bilder der Rakuyou auf der Website entdeckte. Freue mich mit dir, dass du dir diesen Traumstock gegönnt hast und hoffe ihn bei unserem nächsten Treffen auch mal begrabbeln zu können.
 

Angelspass

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Hallo,

Tag 1 am Wasser mit der Rakuyou, ich war mit einem Freund in Refflingsen.

Ich habe meine Ködertasche aufgeräumt, eine Box mit Ivyline Spoons, eine Box mit Alexandra und Beatrice, ein Spoontäschchen mit Querbeetauswahl und ein paar Microjigs mit Gummis, 2" Ring Curlys und Saturns.

Auf der Rakuyou sitzt eine 2000er Vanquish, bespult mit Stroft GTP S 05 (4 Kg) und einem etwa 180 cm langen Vorfach aus Stroft FC1 in 0,16 mm, 2,5 Kg. Hauptschnur und Vorfach sind verbunden mittels FG-Knoten mit 28 Wicklungen, am Ende ein Yarie Snap Größe 00 mit Uniknoten ans FC gebunden. Das trägt locker 2 Kg und mehr.

So sieht das dann am Wasser aus:
Aki-Rods-Rakuyou-#1-am-Wasser.jpg

Ganz schön fett für die Rakuyou? Na klar, aber die zweite Vanquish mit Stroft GTP S 04 und 0,14er FC1 sitzt auf meiner Super Bellezza und da sitzt sie gut, das ist eine perfekte Kombo, wirklich perfekt, liegt im Auto. Heute ist Rakuyou Tag, da muss man am Wasser auch mit GTP S 05 klarkommen.

Die Rakuyou hat extrem kleine Ringe und davon sehr viele, im Ergebnis bedeutet das einen enormen Wurfweitenverlust, vor allem bei leichten und sehr leichten Ködern. 0,9 Gramm Molix Spoons und 0,45 Gramm Microjigs kann man sicher vergessen. Dachte ich...
Die kleine Alexandra wiegt auch nur 1,9, ihre größere Schwester nur 3,3 Gramm, die Ivylines zwischen 1,7 und 2,4 Gramm, Distanzfischen wird heute auch nicht drin sein. Dachte ich...

Ich werfe gern seitlich, da hatte ich anfangs einen starken Linksdrall, so etwa 30-35 Grad, über Kopf aber kam ich sofort ins Zielgebiet, sehr präzise und reproduzierbar. Den Seitenwurf musste ich erst üben, ich glaube die Rakuyou schlägt beim Auswurf weiter aus, sie lädt sich weiter auf, mag am Solid Tip liegen. Ich musste mich dran gewöhnen etwas früher den Köder freizugeben, dann war die Rakuyou eingeschossen. Der FG flutscht mit einem spürbaren drrt-drrt-drrt durch die Ringe und danach spürt man sofort den Übergang zum PE.

Von der Microberingung ist beim auswerfen absolut nichts negatives zu bemerken. Und das gilt erstaunlicherweise in allen Disziplinen, ganz besonders aber im WG Bereich unter 1,5 Gramm.

Die Microjigs wiegen mit Gummi irgendwas zwischen 1,2 und 1,6 Gramm, fliegen in der Regel aber schlecht, genau wie Alexandra und Beatrice. Typische Area Ruten können sowas recht gut, die Abu Diplomat z.B., aber die haben dann ein WG von 2 Gramm oder so, sind in der Regel sehr soft, nicht wirklich meins.
Die Rakuyou ist straff und richtig schnell, ich habe noch keine Rute dieser Art gefischt die diesen Bereich auch nur annähernd so gut bedient wie die Rakuyou. Keine Super Bellezza, keine Carabus Extrem, keine Serpenti, keine Cardiff oder Egeria kommen da ran.
Bei den Microjigs komme ich um die 25-30 % weiter, bei den Wobblern um die 20 im direkten Vergleich zur 62er oder 64er Super Bellezza.

Spoons fliegen besser, aber ein Muddyle fliegt anders als ein Millner und der fliegt anders als ein Miu oder Pal oder oder oder. Da sind wir dann voll im Bereich der Super Bellezza's, Carabus Extreme horizontal, Cardiff, Serpenti, Saltya Sensation, Finetail und vielen mehr. Ab etwa 2,5 Gramm gleicht es sich hier an. So von 2-2,5 Gramm sind die Rakuyou und die 62er Bellazza gleichauf, ab 2,5 Gramm die Rakuyou und 64er Bellezza, ab 4 Gramm "fällt" die Leistungskurve der Rakuyou langsam, ab 5 Gramm haben dann 64er/67er Bellezza und Cardiff die Nase vorn. Nagelt mich da bitte nicht auf 0,x fest.

Im Ergebnis kann ich aber nach Tag 1 am Wasser schon sagen das die Rakuyou zwischen 0,5 und 4 Gramm optimal performt und in allen Disziplinen den ersten Platz belegt.

Wirklich in allen? Nein, bei zwei Dingen patzt sie. Das geht, ja, aber schön ist anders.
Ich hatte kleine Spinner dabei, FTM und Palms und Meps. Die machen Druck, das macht der Rakuyou nicht viel aber es zieht den Solid Tip unter zu starke Vorspannung, da kommen Drillgefühle auf. Einen 1er Meps oder ein kleines Spinnerblättchen auf dem Vorfach macht sie gut, 2er wäre mir schon zuviel. Cranks mit ihr zu fischen macht keinen Spaß. Nicht die von Tiemco, nicht die von Spro oder Bassday. Auswerfen ist super, einholen ätzend, zuviel Gerappel, das geht direkt in die Hand und macht mich irre.

Egal, diese Rute wurde nicht für druckvolle Köder gebaut. Ich wusste das vorher, Willi hat auch nochmal darauf hingewiesen, fand ich gut denn sowas gehört dazu.

"das geht direkt in die Hand und..."
Eine raus, zwei verloren, ein paar Anfasser. Die Bisse kommen direkt und knallhart in die Hand, auch das kenne ich in dieser Form von keiner anderen Rute. Ich vermute das liegt am Aufbau mit dem Carbon Rollenhalter, an den engen und zahlreichen Ringe und natürlich am Blank selber.
Bellezza und Serpenti und Carabus und Cardiff und und und, die sind alle anders aufgebaut, weniger Ringe und größere, alles absolut traumhafte Highend Ruten, bei der Rakuyou knallt es am härtesten.

Das ist der Kick, das ist genau dieser eine Moment für den ich das Spoonfischen so liebe, warum ich lieber eine auf Spoon als drei auf Gummi fange.

Die Rakuyou ist unglaublich schnell, nach dem "Kick" kann ich aus dem Handgelenk den Anlschlag setzen, habe aber -Solid Tip sei Dank- diese 100stel Sekunde zu entscheiden wie.
Die Carabus Extrem vertical kann das perfekt, die Serpenti kann das perfekt, die Rakuyou verbindet die Leichtigkeit der Carabus mit der Geschmeidigkeit der Serpenti und der Direktheit der tubular Blanks der Bellezzas.

Der Fisch hängt am Haken, jetzt muss er nur noch raus. Auch im Drill vereint die Rakuyou alles was ich an der Cardiff AX, und den Bellezza's so mag. Die Cardiff habe ich mal als kanaltaugliche beschrieben weil sie diese Power hat, die 64er Bellezza ist die allroundigste, die 67er Bellezza schneller...

Die Rakuyou ist anders, ganz anders, ganz anders aufgebaut. Die elf Ringe verteilen die Last ganz homogen auf den oberen Teil des Blanks, der Übergang vom Solid Tip zum tubularen Teil des Blanks nicht spürbar. Oben soft und spritzig, in der Mitte kultivierte Durchzugskraft und unten rum hat man ein richtig fettes Drehmoment.

Auch wenn der Federweg vlt ähnlich ist, der Fisch hat an der Rakuyou einen längeren Hebel, bei der Portionsforelle dachte ich vom Feeling es sei ein dicker Saibling und von der Rutenbiegung es sei eine "normale", war's dann ja auch. So macht angeln richtig Spaß, ich freue mich schon auf die erste richtig dicke.

Ein neues Drillfeeling ist das nicht, das macht die Rakuyou einfach nur komplett anders als Serpenti, Carabus, Cardiff oder Bellezza, da merkt man den fürs Rockfishing konzipierten Blank. Und die enge Beringung.

Ich habe Zeit gebraucht mich an die Rakuyou zu gewöhnen, sie zu verstehen.

Die Rakuyou ist keine Forellenrute im eigentlichen Sinne, schon gar keine Area Rute. Es ist eine Rute mit Blank fürs Rockfishing und mit dem Potential fast alles was ich in den letzten Jahren im Bereich bis 5 Gramm gefischt habe auf den Topf zu setzen. Fast alles.

Nicht weil die Rakuyou "besser" im Sinne einer Wertung ist, weil sie wirklich anders ist, anders als alles was ich bisher gefischt habe.

Ein Kunstwerk auch in ihrer Funktionalität.

Gruß

André

PS: Morgen ist Rig Tag, dann folgt Tag 2 von "am Wasser". Die genauen technischen Daten kann @Waterfall gerne ergänzen.
 
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Angelspass

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Hallo,

heute war der angekündigte Rig-Tag für die Rakuyou und mich, ein bissl Dropshot gab es auch.

Ich war auf dem Hinweg zur Arbeit kurz am Datteln Hamm Kanal, dann gab es österliche Serverwartung und von da aus ging es direkt nach Refflingsen. dort habe ich mich mit einem Freund getroffen und durfte "neue" Spoons testen. Die sind so halb "made in germany", im Klartext heißt das Rohlinge vom Ali, aufwendige und sehr hochwertige Lackierung im Sauerland, dann Haken und Sprengringe von Owner (?) dran. Der Lauf ist OK, die Farben und das Finish sehr schön, aber dafür war ich nicht am Wasser.

C-Rig heißt bei mir quasi die gleiche Montage wie oben, auf das 0,16er FC1 schiebe ich ein 1,77 Gramm Tungsten Bullet, einen Schnurstopper zur Knotenschonung, dann einen kleinen Wirbel, etwas 50-60 cm 0,14er FC1 und dann ein Gamakatsu F11 in Größe 8.

Köder waren 2" Wobble Shad von Noike, Ring Curly, Attractor in Größe B und 2" Hellgies.

Um es vorweg zu nehmen, es ging nichts, nichtmal ein Zupferchen. Klar, als erstes wurde gespoont, da hatte ich mal einen kleinen Anfasser. Aber ansonsten war das Wasser wie tot.

Mit 1,77 oder später auch mit 3,55 Gramm Bullets kommt die Rakuyou hervorragend klar, für sowas ist sie gemacht. Vorfach weg und einfach einen Gamakatsu F11 mittels Yariesnap an den Wirbel, schon hat man ein T-Rig, damit kommt die Rakuyou noch besser klar.
Auf 0,16er FC1 mache ich normalerweise keine Glasperle, aber nur um zu schauen wie das "klack!" durchkommt habe ich es probiert, so ein Force Bead von Camo Tackle auch. Das Glas knallt, der oder der/die/das Force Bead knirscht schön und alles direkt in der Hand und im Zeigefinger wenn der auf dem Blank ruht.

Werfen kann sie C und T-Rig super, ich habe da aber auch nichts anderes erwartet. Da sie effektiv 20cm mehr Rute vor der Rolle hat komme ich weiter als mit der Serpenti. Wichtiger ist aber das längere Vorfach welches ich 20cm sei Dank auf der Rakuyou fischen kann.
Das Tungsten Bullet habe ich dann gegen ein 3 Gramm Glas, später gegen 4 und 5 Gramm Gläser getauscht.

Die Rakuyou kommt hier an die Wohlfühlgrenze des WG Bereiches. Mit einem 1,77 Gramm Bullet und 3 Gramm Glas ist man voll im Optimalbereich, bis 3,55 Gramm Bullet hat die Serpenti dann aufgeholt. 4 und 5 Gramm Glas macht die Rakuyou super aber die Serpenti besser. Klar, das WG der Serpenti ist bis 5 Gramm angegeben das der Rakuyou liegt da drunter, 1/8 Oz, das sind 3,54 Gramm. Beim Riggen passt die WG Angabe, da komme ja auch noch 1-2 Gramm Köder on the top.

Mehr geht, klar, aber Spoons würde ich nicht über 4 Gramm und Hardbaits nicht über 5 mit der Rakuyou fischen wollen, Rigs vlt so 4-5 Gramm. Unten rum performt die Rakuyou wie keine andere, wenn 4 Gramm überschritten werden wäre sie aber nicht meine erste Wahl, da würde ich zu Super Bellezza oder Serpeti greifen.

Die enge Beringung bremst und das Vorfach plus Köder beim C/T bremst nochmal und die pure Distanz ist nicht alles. Heute wechselten sehr windige Phasen mit absoluter Flaute, die Fische hatten eh keinen Bock und wir konnten uns mit Schnurbögen und Wurftechnik verlustieren.

Weite und sehr weite Würfe sind mit der Rakuyou kein Problem, allerdings bremst der Köder bei Gewaltwürfen am Ende des Wurfes zu stark ab und fällt -übertrieben gesagt- senkrecht ins Wasser, es baut sich ein Riesenschnurbogen auf. Flache seitliche Würfe, ich spiele gern Rückhand, oder auch softe Würfe über Kopf sind ja eher der Angelalltag, da ist die Rakuyou ein Präzisionsinstrument vom allerfeinsten, da brilliert sie.

Bullets wie auch Glas kann man auf dem Grund ablegen, das kennt ihr ja. Dank Solid Tip kann man mit der Rakuyou schön vorsichtig Fühlung aufnehmen, den/die/das Bead ein wenig knirschen oder die Glasperle ein wenig knallen lassen. das kann sie super, ist aber für mich nicht wichtig weil ich viel lieber silent fische, also mit Gummistopper oder Gummiperle zwischen Gewicht und Wirbel. C/T-Rig schlöre ich in der Regel knapp über Grund, schleifen oder Ablegen nur da wo ich weichen Untergrund habe.

Am Forellenteich nimmt man für sowas normalerweise eine Sbirolinorute oder Tremarellarute, die sind aber lang und schwerer und unhandlich. Ich habe dafür bisher auch gern eine der Super Bellezzas genommen, die Rakuyou kann das bis 4 Gramm perfekt und die Serpenti ab 4 Gramm noch besser, muss am Solid Tip liegen.

Wenn Ihr da gezielt etwas wissen wollt, wie/was/wo mit Rigs, da kann @Waterfall gerne aushelfen. Ich fische Rig einfach zu wenig, ich liebe Spoons.

Bzgl Bissanzeige muss ich heute leider passen, Tag 2 war heute für die Rakuyou kontaktlos. Mal schauen was die Ostertage bringen.

Ich hatte einen superschönen Tag mit einem guten Freund am Wasser, ein herrlicher Nachmittag mit ausreichend Zeit alles das auszuprobieren.

Keine Fische gefangen, aber egal, morgen sind bestimmt auch noch welche im Wasser und vielleicht haben die ja genauso viel Bock auf Spoonzauber mit der Rakuyou wie ich.

Euch allen einen guten Start ins Osterwochenende!

Gruß

André

PS: Bilder folgen ggf morgen, Akku vom iPhone war leer.
 

Snakesfreak

Bigfish-Magnet
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Richtig schicke Rute, die du dir da gegönnt hast André!
Ich bin schon sehr gespannt die am Wasser in Action zu sehen! Kenne ja die anderen von dir… das muss ja dann die Knaller Rute sein.
Und deine Reviews sind eh immer Hammer!
 

Waterfall

Barsch Vader
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Hallo André,
vielen Dank auch nochmal an dieser Stelle an dich, für dein Vertrauen und vor Allem für deine Mühen zur Vorstellung der Rute! Besser und ausführlicher könnte ich über diese Rute fast selbst nicht schreiben. Ich freue mich extrem über dein ehrliches Feedback und deine Erfahrungsberichte, insbesondere im Vergleich zu anderen Ruten. Spoons hatte ich z.B. nie als Kernkompetenz dieser Rute gesehen und bin freudig überrascht dass dir das so gut gefällt. Wie du schon richtig erwähnt hast hat die Rakuyou klassische Rockfishing-Spezifikationen (Solidtip, Fast Taper, Länge 2m+) und ist damit eigentlich für alle möglichen Gummigeschichten prädestiniert. Ich kann mir vorstellen dass du mit etwas feinerer Hauptschnur noch etwas Wurfweite und Resonanz rausholen könntest, die Beringung lebt wirklich vom Zusammenspiel mit der richtigen Schnur (darüber haben wir ja bereits gesprochen). Ich will hier gar nichts weiter beitragen, das hier soll dein Erfahrungsbericht bleiben. Ich schreibe etwas dazu an anderer Stelle. Hab weiterhin viel Freude mit deiner Rakuyou, ich wünsche dir ein paar dicke Fische und gutes Wetter für deinen weiteren Test - ich werde sicher ganz gespannt deine Erfahrungen lesen!
 

Angelspass

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Ich kann mir vorstellen dass du mit etwas feinerer Hauptschnur noch etwas Wurfweite und Resonanz rausholen könntest, die Beringung lebt wirklich vom Zusammenspiel mit der richtigen Schnur (darüber haben wir ja bereits gesprochen).
Das ist absolut richtig, eine 0.3 oder 0.4 PE würde zu der Rakuyou sehr viel besser passen, GTP-S 05 ist ein wenig zu fett.

Aber trotz dieser nicht optimalen Beschnurung erreicht die Rakuyou aus dem Handgelenk Bestwerte. Alltagsrelevant ist das also für mich nicht. Die Rakuyou performt mit der GTP-S 05 weit jenseits meines Wunschhorizontes. :tearsofjoy: :kissingheart:
 

Angelspass

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Spoons hatte ich z.B. nie als Kernkompetenz dieser Rute gesehen und bin freudig überrascht dass dir das so gut gefällt.
Die Rakuyou kann das wirklich einzigartig gut. Der kleinste Ivyline Penta wiegt 1,3 Gramm, eine Area Rute kann sowas bedienen, fühlt sich im Vergleich zur Rakuyou aber an wie ein nasses Handtuch. Und die Rakuyou kann es sogar besser, selbst mit der "dicken" S 05.

Spoon, Wobbler wie Alexandra oder Minnows, Microjigs oder kleine Chebus und C/T-Rig bis 4/5 Gramm, da ist die Rakuyou zu Hause.

Ja, sie gefällt mir wirklich sehr sehr gut.
 

Angelspass

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Hallo,

Tag 3 und Tag 4 mit der Rakuyou folgen heute, es war ein traumhaftes Angelwochenende mit einem Abschluss wie aus dem Bilderbuch.

Mein Tag startete gegen 08:30, einfach mal nach Refflingsen fahren, nur zum schauen und um eine vorbestellte Lachsforelle frisch aus dem Rauch abzuholen.

Als ich ankam..., schaut selbst:
Refflingsen-Ostermontag.jpg
Ich war am großen Teich komplett allein, erst gegen Mittag kamen ein paar Angler hinzu.

Zeit zum relaxen, in die Natur zu schauen und zu überlegen was ich heute mit der Rakuyou so anstellen sollte. Stückzahl ist nicht mein Ding, nicht mein anglerisches Ziel. An einem Tag am Forellensee wünsche ich mir das Essen für zwei oder drei Personen zu fangen, gerne auch für vier. Aber wenn ich nichts fange ist das auch OK. Und ich fahre gern zum Forellensee nach Refflingsen weil es da sehr schön ist, ich bin schnell da, Forellen zu angeln macht einfach Bock, mit der Super Bellezza Super Bock und mit der Rakuyou.., es gab den Kick des Jahres heute.
Dafür gehe ich angeln und angel genau so wie ich es tue, ob es Erfolg bringt oder nicht.

Bei den Anglern an den kleinen Teichen lief es auch nicht wirklich gut. Geschleppter Teig an endlos langem Vorfach oder geschleppte Bienenmade, das sind die fängisten Montagen, besonders in dieser Jahreszeit. Die Tage, an denen Spoons Forellenköder Nr. 1 sind, gibt es nur ein paar Mal im Jahr.

Drei Stunden vergingen mit erfolglosem Rumgespoone, T-Rig kommt an der Rakuyou so gut das es einen Extrabeitrag dazu geben wird, Bienenmaden hatte ich nicht, aber zwischendurch habe ich mal ein Foto von der für mich optimalen Haltung der Rakuyou gemacht.
Aki-Rods-Rakuyou-#1-Balance-1.jpg

Die Rakuyou bietet viel Rute vor der Rolle und ist so wie ich sie oben halte leicht kopflastig. Die Verschraubung vom Rollenhalte ist aus haptisch angenehmem Kork und kam mir anfangs etwas zu dick vor. Aber an Tag 1 wusste ich schon, das muss so sein!

Ich halte die Rute oben auf dem Bild quasi mit der Hand in Ruheposition, die Rakuyou liegt nahezu schwerelos und der Hand und die Rollenverschraubung ganz locker am Daumenballen. Der haptisch nicht so schöne Rollenhalter aus Carbon, Kork fühlt sich für mich einfach schöner an, liegt einfach nur auf dem Mittelfinger und der Zeigefinger hat nur sensorische Funktion.

Willi wird das sicher gern hören, bzgl Rollenhalter war ich wirklich skeptisch. Im Ergebnis führt der aber, wie ein Resonanzkörper, zu dieser unglaublich guten Bisserkennung und Übertragung der Rakuyou.

Und so gehalten wie oben auf dem Bild mit Rollenfuß zwischen Mittel- und Ringfinger verneigt sie sich vor dem Wasser, es fühlt sich nicht kopflastig an. Der Balancepunkt ist direkt vor dem Rollenhalter, dazu muss ich die Rakuyou mit Rollenfuß zwischen Ring- und kleinem Finger halten, der Mittelfinger "trägt" die Rakuyou dann in dieser Kuhle, ihr wisst schon wie ich das meine, sieht man auf dem Bild.
Aki-Rods-Rakuyou-#1-Balance-2.jpg
Auch hier ist die Hand nahezu in Ruhestellung, die Rakuyou "ruht" mehr als das sie getragen oder gehalten werden muss.

Das Vertrauen!
Die Rakuyou sieht phantastisch aus, in vielen Disziplinen hat sie sich bei mir innerhalb von drei Tagen auf Platz 1 meiner persönlichen Bestenliste geangelt. Sie hat wunderschöne Fische gefangen, mir einige gute "Kicks" verpasst, mit ihr zu riggen ist super aber riggen ist nicht mein Favorit, nach drei Tgen und drei Stunden weiß ich das alles.
Aber eins fehlt, der Beweis. Der Beweis für mich das die Rakuyou all das Potential was ich in ihr sehe auch wirklich ausspielen kann. Das Urvertrauen war noch nicht da.

Dicke Portionsforellen und auch die Saiblinge haben richtig Bock an der Rakuyou gemacht. Mehr Bock als an den Bellezzas weil diese eher med-fast sind und sich damit im Drill viel weiter nach unten durchbiegen. Mit den Bellezzas habe ich Forellen > 4 Kg gefangen, Welse haben mir die 64 zum U gedreht, die 62er Bellezza hat mehrere Störe von gut einem Meter gefangen, die 67er Hechte und dicke Karpfen im Vereinssee, ich weiß was die können, auch unter Extrembelastung.

Wie das Leben manchmal so spielt, ich sah mich schon im Auto sitzen und heimfahren, kam dann ja auch so.
Zum ende des Angetages montiere ich gerne nochmal schwere und schlanke Spoons, werfe weit aus und hole mit mäßiger Geschwindigkeit ein damit sich die Schnur schön glaat auf die Spule legt. 10 Meter vorm Rand gab es einen Ruck, kleiner Knall mit kleinem Kick, nicht richtig gepackt, aber da war noch eine. Ich habe die Stelle um gut 15 Meter überworfen und mit mittlerer Spoongeschwindigkeit (etwas schneller als vorher) und von sehr kurzen Spinstops unterbochen wieder eingeholt.
Dann kam der Traumbiss, eine Goldforelle schoß von der Seite auf den Spoon zu, nahm ihn und drehte um 90 Grad gegen die Spinrichtung und schoß ab damit. Das sind die härtesten Bisse die man am Teich haben kann, dann noch auf Sicht...

Das kommt so knallhart in der Rakuyou an, die ging in einem Bruchteil einer Sekunde von Null- auf Vollast, das ist der ultimative Spoonkick am Ostersonntag.
Die Goldforellen in Refflingsen sind wunderschöne Fische, komplett, alles dran und ein Riesenpaddel am Ende. Meine heute hatte rund 1150-1200 Gramm und hat sich sehr gut verkauft. Einige Male ging es richtig in die Bremse, gesprungen ist sie und hat versucht sich den Spoon am Rand abzuschubbern, rauf und runter, alles war dabei.

Die Rakuyou hat unten rum so richtig Drehmoment, es ist gar kein Problem gewesen die goldene damit vom Rand wegzuhalten, das ging wirklich sehr gut, von unten "hochpumpen" auch, Spannung halten beim Sprung aber nicht zuviel Druck machen, Fisch wieder runterkriegen, in den Kescher bugsieren, Endstufe, mehr geht nicht. Doch!

Fisch versorgen, ich hatte es beim keschern schon gesehen, und dann den anderen zeigen das der Spoonhaken (barbless :kissingheart:) ganz vorne im Oberkiefer sitzt, wie aus dem Lehrbuch. Das war Cocktailkirsche, Puddingsahne und Eisschirmchen für meinen Angeltag.

Vom auswerfen bis zur Versorgung des Fisches "das" perfekte Angelerlebnis für mich persönlich, ich liebe das einfach, da passte einfach alles und damit wollte ich den Angeltag enden lassen.
(@The_Pike die hat sich deutlich besser verkauft als die >4 Kg als Du dabei warst..., sehr viel besser)

Ich habe noch nichts vorher gefischt was sie nicht "anders" kann, ich habe aber auch selten Rockfishing Blanks geangelt. Sie ist keine Forellenrute wie die Bellezzas, die sind "meine" Favoritinnen, deshalb kann ich hier nicht sagen das die Rakuyou besser oder schlechter ist.

Aber für mein persönliches Angelspaßerlebniss am Wasser ist die Rakuyou das ultimative Werkzeug.

Fürs riggen, für Spoons aber auch um Alexandra durch Wasser zu twitchen optimal, es geht nicht besser, das ist das Ende der Nahrungskette.
Ergonomie und Haptik und Funktionalität sind summa com laude. Die Rakuyou ist schön, wirklich schön, Handwerk in Vollendung.

Manchmal denke ich drüber nach was Willi beim Entwurf und bei Bau dieses Kunstwerkes gedacht haben mag.
Vielleicht: "...unten rum mehr Kraft damit ich am Bach über die Böschung komme..." oder "...der Rollenhalter soll so und so...weil man dann den ganzen Tag entspannt fischen kann" und "..so soll die Balance sein..."? Erzähl mal bitte.

Nach Tag 4 steht für mich das Fazit, die Rakuyou hat Platz 1 meiner persönlichen Bestenliste, unvergleichlich, unvergleichlich anders.
Sie hat sich bewiesen, sie hat mein Vertrauen, voll und ganz.

Danke Willi!

Gruß

André
 
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The_Pike

Gummipapst
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Mensch, André. Du kommst ja aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus, aber ich gönne es Dir absolut :) Petri zur Goldforelle.

Die Rute gefällt mir optisch wirklich super gut und ist mit Sicherheit ein Traum diese zu fischen. Sollten wir es nochmal zusammen an den Forellensee schaffen, schaue ich mir das Kunststück gern mal genauer an. Deine Reviews machen sehr viel Spaß zu lesen. Flüssig, informativ, einfach gut.

Die Facts der Rakuyou passen jedoch nicht zu meiner Angelei. Wenn ich auf Forelle angle, dann meistens am Bach und dort auch mit etwas schwereren Minnows. Aber wer weiß was da von @Waterfall noch kommt…
 

Angelspass

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ein Traum diese zu fischen
Genau das ist es.
Danke für die Blumen.

Ich weiß auch wirklich nicht wie und wo ich die Rakuyou einordnen soll, womit und wie ich sie vergleichen könnte so das es passt.

Am ehesten passt der Vergleich mit der Serpenti, nur halt feiner und länger und zweiteilig und oben etwas softer. Nur um ein Bild zu geben.

Gruß

André
 
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Mr_CG

Gummipapst
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Ich verfolge den Artikel hier, weil mich handgemachtes so fasziniert. Grade, wenn es um Perfektion geht, ist’s überhaupt nicht mein Ding und daher fesselt mich das irgendwie…
Ich fische übrigens auch mit ner Rockfish-Rute auf Forelle. Feine Spitze, weiches erstes Drittel und danach ein gutes Rückrat…das passt schon irgendwie gut zusammen.
Wie immer auch Geschmacksache.
Vielen Dank auf jeden Fall für die mitreißende Berichterstattung. Macht Spaß zu lesen (auch andere Berichte von dir, André).
 

Angelspass

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Feine Spitze, weiches erstes Drittel und danach ein gutes Rückrat…das passt schon irgendwie gut zusammen.
Ja, das tut es!
Wie immer auch Geschmacksache.
Meinen trifft es voll!

Weil die Rakuyou wirklich sehr schnell ist und das trotz softem Solid Tip. Und dabei auch noch schnelle Fluchten super abfedert ohne an Kraft zu verlieren.

Und versteht das bitte richtig. Der Blank und die Beringung sind für Spoons bis 3 oder 4 Gramm wirklich das beste was ich bisher gefischt habe. Die Wurfweiten sind grandios gut, aber mit eine 100 Euro Areaflitsche wirft deutlich weiter. Klar, die hat viel größere Ringdurchmesser und die Feuerkraft kommt aus den mod oder mod-fast blanks. Das fischt sich aber wie ein Hartgummistock im Vergleich zu einer Cardiff, Bellezza, Serpenti oder gar Rakuyou.

Die Rakuyou ist also bei mir quasi zweckentfremdet, besetzt dennoch den ersten Platz.

Fallbisse. Ich mag es nicht wenn sie so beißen, ist nicht meine Angelei. Ich habe ausgeworfen, den Schnurbogen rausgenommen und einen 3 Gramm Shimano Spoon (Roler???) in gold einfach absinken lassen, mich umgedreht um mich zu setzen, dann knallte es. 800 Gramm Saibling. Man muss bzw ich musste bei solchen Bissen richtig anhauen, man muss die Rute hören sonst kommt am Spoon nichts mehr an. Die Rakuyou kann das, eine 62er Bellezza kann das so gut wie nicht, die 64er geht so und die 67er kann es gut, Serpenti auch aber die Rakuyou ist ex-fast. Fallbisse kann man mit ihr sehr gut verwerten.

Der zweite Einschlag kam hammerhart auf Sicht. Spinstop, absinken lassen, anspinnen, Spinstop, absinken, ist wie jiggen im Mittelwasser, nur mit Spoon. Beim Spinstop schoß eine Lachsforelle aus dem Kraut, da die Schnur schön straff war kam der Anhieb gut durch, Haken hing im Oberkiefer, konnte ich sehen.
Ein richtiges Kalb, schätze sie um die 3 Kg, mit richtig Dampf auf dem Kessel, sie ist ein paar Mal gesprungen, richtig toller Fisch!

Sie hat gewonnen. Diesem Fisch war ich heute nicht gewachsen, da hilft auch keine Rakuyou. Haken aufgebogen.

Gruß

André

PS: Oben habe ich noch ein neues Bild eingefügt.
 

Angelspass

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Hallo,

am 16. war Tag 1 am Wasser mit der Rakuyou. Ich war seitdem jeden Tag mit ihr los. Klar, in Refflingsen.

Weil es da schön ist, außerdem war ich an sieben Tagen fast allein am See. Einen alten Bekannten habe ich auch wiedergetroffen.
Reiher-Refflingsen.jpg

Alles was es an Barsch und Forellenködern und Montagen so gibt habe ich mit der Rakuyou gefischt. Der See hat mir nicht jeden Tag etwas gegeben, aber es waren mit die schönsten und erfolgreichsten Angeltage.
Konsequent mit Kunstködern durchgefischt brachte die Rakuyou mir vier Goldforellen, fünf Lachsforellen und fünf Saiblinge plus viele kleine. Klar, das wird alles verwertet bzw ist es schon.

Knaller war die erste goldene auf Sicht, die große Lachsforelle die ihn so knallhart genommen hat war Böller, gestern stieg eine auf einen schnell geführten Bassday Mogul Crank ein und es war ein Traum! Einen Meter schnell einkurbeln, 2 x Twitch Twitch, wieder schnell einkrubeln, Twitch, kurbeln... und ich sah wie sich hinter dem Köder eine Welle aufbaute, Spinstop, schnell ankurbeln und dann krachte es direkt an der Oberfläche, was ein Einschlag, was ein Fisch.

"Jiggen" würde ich mit ihr nicht, das können die Bellezzas dann doch irgendwie besser. Aber Microjigs mit Gummitrailer durch Mittelwasser zittern lassen, quasi Tremarella in kurz berutet, oder eine Alexandra auf der Stelle tanzen lassen, da ist sie ungeschlagen für mich. Und für Spoons auch, weil sie so schnell ist und ich die Fallbisse besser verwerten kann, weil sie oben rum soft genug und unten rum kräftig genug ist.

Ich habe die Rakuyou "am Wasser" nun intensiv erlebt und jeden Moment genossen. Mit ihr lässt sich weit und präzise werfen, bis 3,5 Gramm geht alles was keinen Druck macht. Die Spitze ist so feinnervig und sensibel und dann diese Kraft dahinter, das Biss- und Drillgefühl sind einfach so unbeschreiblich gut.

Kleine Köder, dicke Fische, für meine Art zu Angeln und mich persönlich ist sie das perfekte Werkzeug.

Gruß

André


PS: Morgen ist dann Pause, aber falls DHL gnädig mit mir ist kommen morgen auch neue Köder. Und dann..., mal sehen wie sie sich am Freiwasser macht.
 

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