"Petzende"Barsche...

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WM76

Master-Caster
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Ich glaube einfach, dass wir Angler immer noch viel zu viel in einen Fisch hinein interpretieren.
Wird zwar besser im Vergleich zu früher, aber ist immer noch verbreitet.
Der Fisch ist ein relativ simpel gestrickter Vertreter im Tierreich.
Daher geh ich mal weiter von den üblichen verdächtigen ( fressen, fi... Und faulenzen) aus.
Also sind wir da mM einfach bei Instinkt und Reflexen.
Gehakter barsch geht steil nach oben und gibt Vollgas um dagegen anzukommen.
Kurz danach kommt er wieder runter und gibt Vollgas um Weg zu kommen.
Fluchtinstinkt wird ausgelöst - fertig.
In ner fressorgie sind die biester zu sehr mit sich selbst und der Beute beschäftigt und bekommen länger nicht mit, wenn der Schwager oder die Cousine plötzlich nach oben durch startet.
Dementsprechend würde hältern auch die zum Teil verbesserten fangerfolge erklären.

Zudem folgen barsche gerne ihren gehakten Kollegen nach oben und wenn da dann ein Kescher ins Wasser ballert und oben ein Angler mit Pinker fox rage cap steht, und wie ein honigkuchenpferd über seinen 50er strahlt, würd ich auch flüchten!

Wilde Spekulationen sind das schönste an der Angelei!

Du sprichst mir aus der Seele. Wir Menschen und insbesondere wir Angler neigen stark dazu schnell überall Zusammenhänge erkennen zu wollen, auch dort wo es keine gibt. So ist unser Gehirn durch die Evolution getrimmt worden. Angler sehen in seltensten Fällen was unter Wasser tatsächlich passiert und lassen ihren Spekulationen schnell freien Lauf. Würde man den Einfluss von C&R auf den Fangerfolg unmittelbar danach ernsthaft statistisch überprüfen wollen, bräuchte man eine genügend große Stichprobe - durch die vielen Einflussfaktoren wahrscheinlich 100 Angeltage oder mehr, die genau protokolliert werden müssten. Das Ergebnis wäre möglicherweise (aus meiner Sicht höchstwahrscheinlich!), dass C&R auf den folgenden Fangerfolg gar keinen oder nur einen sehr geringen Einfluss hat. Uns reichen allerdings schon 1-2 Angeltage, die zufällig entsprechend verlaufen sind, um eine "Regel" aufzustellen und sie dann auch ein Leben lang zu verfolgen! Und wenn es anders läuft als durch unsere "Regeln" vorhergesagt, dann wars der Luftdruck! :D :wink:

Im Ernst, Barsche sind die meiste Zeit auf Futtersuche - sie ziehen umher, verfolgen Futterfischschwärme usw. Wenn es nicht beißt nach dem Releasen, dann ist die naheliegendste Erklärung, dass Barsche einfach weitergezogen sind... Wie sehr sich Barschartige an einem gefangenen und gedrillten Kameraden stören sieht man z.B. in diesem lustigen Video, was ich durch Zufall entdeckt habe:

https://www.youtube.com/watch?v=Bdz3AzqRxCY

In diesem Sinne!
 

Daweed

Echo-Orakel
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Nur mal so angemerkt: Das Zurücksetzen von Fischen ist nicht grundsätzlich verboten. Es ist nur nicht erlaubt, den Fisch vor dem Zurücksetzen zu wiegen, zu vermessen oder zu porträtieren - so zumindest in BRB.

Aber zum eigentlichen Thema: Früher wurde die Hypothese verbreitet, dass Cypriniden durch Botenstoffe von Schwarmmitgliedern alarmiert werden können. Stimmt das tatsächlich? Und gilt dieses evtl. auch für Barschartige?

Hab des öfteren gelesen das es bei Cypriniden diese Botenstoffe gibt! Vor kurzem wurde dieses Thema auch in einer Studie über Rapfen belegt. Wenn ich jetzt noch wüsste wo ich den Kram gelesen hab :)
 

Bassnatic

Gummipapst
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Die meisten Studien gibts leider, weil ein Biologe noch ein Thema für seine Promotion benötigt.
Unter den richtigen Vorraussetzungen und mit den richtigen Statistiken kann ich auch beweisen, dass der dietel ohne cappi schlechter fängt, als mit cappi.
Gibt auch ne Studie, dass Schüler immer schlauer werden, weil die Abschlussnoten seit Jahren besser werden.und wenn die schlauer sind, als früher ess ich meinen spundwandkescher!
Brauchst nur nen Soziologen suchen der nen doktor braucht und schon hast so ne Studie.
Daher bin ich bei Studien immer erstmal skeptisch.
Studien haben auch ergeben, dass Contergan keine gesundheitlichen Probleme verursacht- an das Ergebnis erinnert ihr euch bestimmt.
Frei nach Winston Churchill:
Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

Fische sind dumm wie Bohnenstroh.
Zander werden im alter auch nicht klüger. Die stehen nur woanders und sind dank der knüppelmafia auch seltener.
Und barsche sind im alter einfach sehr selten, was manche Glauben lässt, dass die iwie clever wären.
Hab meinen pb barsch am selben Tag dreimal getoppt auf 1 qm Fläche an ner spundwand.
48,50,51 und als 51 hoch kam zum Keschern kamen vier oder fünf gleich große Kollegen mit an die Oberfläche und haben mir beim Keschern zugeschaut.danach war (oh wunder) Ruhe.
War wohl ne Petze dabei.

Nicht jede Studie ist Mist aber grundsätzlich ist das erstmal ne These zu der es noch keine Gegenthese gibt.
Es stimmt, solange das Gegenteil nicht bewiesen ist.
 
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Bassnatic

Gummipapst
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@wm76
Dann brauchst die 100 Tage an denen du das testest aber ceteris paribus ( unter sonst gleichen Bedingungen)
Das wiederum würde bei fischen nur unter laborbedingungen funktionieren, wobei wir dann das Problem haben, dass Labor eben nicht die freie Wildbahn ist- also ein entscheidender Faktor bereits nicht zufriedenstellend wäre.
Und zudem würden wir viel wenige Angler Latein quatschen um unsere schneidertage zu entschuldigen. Das wäre der wirkliche Verlust für die Menschheit!
 

Meridian

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Also bassnatic...ist ja wie Weihnachten und Ostern zusammen für mich, wenn ich so etwas lese. Hatte die Hoffnung schon aufgegeben, dass ich so etwas noch einmal lese hier im Forum.

Sehr gut geschrieben und ohne den geringsten Abstrich exakt meine Meinung.

Danke und gute n8
 

barschheini

Gummipapst
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moins,

das fische einfach gestrickt sind unterschreibe ich auch sofort. wenn die gierig fressen, was zu bestimmten zeiten ja der fall ist,
fangen alle möglichen köder, auch fantasieköder, zu denen ja die meisten gehören.
das meiste hat mit echter beute doch kaum gemeinsamkeiten.

der vollständigkeit halber sollte vielleicht erwähnt werden, dass fische dennoch ziemlich eindeutig bestimmte dinge unterscheiden können und genau erkennen was die da fressen oder gerade eben nicht fressen wollen.
der einzige vorteil, den wir an gierigen fresstagen haben, ist, dass man mit einer schnellen aggressiven köderführung
dem fisch nicht genug zeit lässt, das ganze genauer zu betrachten.
dieser kleine vorteil reicht aus um überhaupt etwas zu fangen.
an anderen tagen, wo die fressgier nicht ganz so ausgeprägt ist, zeigen natürliche köder, bzw. gute immitate dessen, die besseren ergebnisse.
nicht ohne grund fängt dieser oder jener köder unter diesen umständen dann deutlich besser als der ganze rest im köderregal und genau das dürfte der grund sein für die wildesten spekulationen.:lol:
 
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Spinnhoppa

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Wirklich interessantes Thema muss ich sagen. Ist mir am Dortmund Ems Kanal auch aufgefallen. Man fängt 1-2 Barsche, danach ist der Spuk vorbei, auch wenn eine ganze Traube mit hoch gekommen ist und man genau weiß, dass noch genügend Barsch in der Nähe ist - keine Chance. Köderwechsel bringt auch nichts.
 

Joseph

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War die Woche zu Zweit ca 7 h am Barsche zuppeln...........knapp 40 Barsche von 15 bis 30 cm......aber immer nur 1-3 an einem Spot, obwohl teilweise Trupps von 10 und mehr Tieren dem Köder folgten.
Auch Köderwechsel war nicht erfolgreich........es war zum piepen.
 

felixR

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War die Woche zu Zweit ca 7 h am Barsche zuppeln...........knapp 40 Barsche von 15 bis 30 cm......aber immer nur 1-3 an einem Spot, obwohl teilweise Trupps von 10 und mehr Tieren dem Köder folgten.
Auch Köderwechsel war nicht erfolgreich........es war zum piepen.
Genau so ging es mir gestern auch.
 

Bassnatic

Gummipapst
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Hatte das heute auch beim Dorschangeln auf Fehmarn.
Zwölf mal die Kante abgedriftet und jedes mal ne krumme Rute. Danach plötzlich nix mehr, obwohl da noch was auf dem Echo zu sehen war:
Ich glaub die Dorsche können auch petzen!
Ging erst wieder los als ich zur nächsten Kante gefahren bin.
Da war die Flüsterpost wohl noch nicht angekommen.

Ernsthaft.
Nen Zanderrudel angelt man auch nicht bis auf den letzten Fisch weg.
Und auch die Menge an Hechtnachläufern die wir alle nicht bemerken ist nicht klein.
Wenn wir nen Schwarm aus 10
Barschen haben und davon drei fangen, kann es dann nicht sein, dass die anderen einfach nicht hungrig sind?

Hatte mal in nem Hafen ein Erlebnis:
Gefühlte 50 barsche zwischen 20 und 30 cm waren direkt unter der Oberfläche unterwegs und haben einige Lauben geärgert.
Ich konnte die Jungs direkt anwerfen und aus kurzer Distanz sehen was sie so machen.
Haben jetzt 50 barsche meinen Köder angegriffen oder waren wenigstens interessiert?
Nö, mehr als die hälfte war komplett lethargisch.
Einige sind neugierig nachgeschwommen und noch viel weniger haben angegriffen. Das war der kleinste Teil des Trupps.
Es waren auch bei jedem Wurf immer wieder die gleichen (ja das konnte man sehen) barsche die angegriffen haben.
Der Rest hat dumm geschaut.
Als die fünf oder sechs Angreifer raus geangelt waren, war nix mehr zu holen selbst mit getwitchen köfis und Wurm.

Ein guter Kumpel hat ein angelgeschäft.
Zum Spaß hat er mal ein paar barsche in sein köfi Becken gesteckt.
Zwei der barsche haben sich erstmal einen (kaum kleineren ) köfi schmecken lassen, und sind ab diesem Zeitpunkt ne volle Woche lang nur noch hinter ihren Kumpels hergejuckelt während die schwanzflosse des köfis noch aus dem maul geschaut hat.
Die leeren barsche haben den halben Tag köfis geärgert und Zt wild attackiert.
Die vollen barsche sind nur langsam hinterher geschwommen und waren weiter mit der Verdauung beschäftigt.
Wieso gehen wir also in der Natur davon aus, dass der ganze barschschwarm gleich viel bock auf unsere kopytos hat?
Diese Logik erschließt sich mir nicht.
 

Spinnhoppa

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Hatte es gestern wieder. 10 gute Barsche an der Spundwand aus dem nix hochgekommen, einen auf 2' easy shiner am jig gefangen, danach NULL, nicht mit kleinen spinner, crankbaits, mini Twister etc. - die Barsche waren sofort weg!
 

KnusprigBackfisch

Echo-Orakel
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Ich glaube die anderen Fische merken einfach wenn ihre Kameraden (die kurz vorher schon einmal am Band hingen) sich plötzlich misstrauisch verhalten und das färbt dann auf sie ab. Hatte das am Wochenende (und eigentlich regelmäßig), das ich zwei aus dem Schwarm erwischen konnte und dann war Feierabend. Wobei ich den Schwarm selbst weiter beobachten konnte, denn der war die ganze Zeit in meiner Nähe am Rauben. Es kamen aber maximal noch Anstupser.
 

Finessfreund

Echo-Orakel
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Moin erstmal...ich war letztes Jahr im September oben in Stralsund im Bodden mit der Wathose. Ich hab mit kleinen Crankbaits die Barsche gesucht und danach auf 9cm Fox Rage Spikey shade gewechselt in weis/gold und konnte ca.9 Ü 40 Barsche landen..davon kamen 4 stück mit zum Räuchern und die anderen durften wieder schwimmen...15-20min und es ging kein Barsch mehr an den haken...
 

smoking_Mc_poth

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Ich lass kapitele Barsche im etwas weiter frei! Hab einfach die Erfahrung gemacht dass dies doch etwas ist was man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte um erfolgreich zu bleiben... (allerdings nur bei Fischen über 30cm)
z.B. wird in Frankreich sehr viel die 'temporäre Hälterung' in einem Livewell praktiziert, da sie der selben Meinung sind. Dies ist auch z.B. nachlesbar bei Wolfsbarschspots...
 

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