Hi,
ich würde mal behaupten, Köder die knapp unter der Oberfläche laufen, sind fängiger als Köder die in oder auf der Oberfläche laufen. Hechtköder sind fängiger als kleine Barschköder. Meine Minimalausrüstung hat eine 40lbs. Dyneema und ein 7x7 Stahl- oder 1xTitanvorfach. Ich fische viel in holländischen Poldern, die um diese Zeit eher wie eine Wildblumenweise aussehen als einem Gewässer ähneln. Trozdem findet man verschiedene Situtionen am Wasser vor.
Das Kraut reicht nicht bis an die Oberfläche, sondern nur bis knapp dran. Ideal für flach laufende Köder. Der Klassiker ist der Mann's 1-Minus in ca. 8 cm oder der Mann's Super Stretch 1-Minus in 15 cm. Ein gute Alternative zur guten alten Rumbarassel ist auch die alte Version des Cormoran Belly Dog. Auch schwimmende Jerk Baits sind jetzt klasse. In meinen Kisten findet sich da der Salmo Slider 10F und der Piketime Buffalo Top in 5" oder 6". Natürlich darf auch ein Spinnerbait nicht fehlen mit einer Blattgröße von # 5-6, also deutlich größer als ein Barschköder und noch weit entfernt von vielen Muskyködern. Ich bin nicht so der Liebhaber von Poppern beim Hechtfischen. Trozdem fangen auch sie Fische. Meiner Meinung nach fangen langgestreckte Popper besser als kurze und gedrungene Modelle. Das große Modell von Storm ist top, ein Kollege schwört auf die von Tsunami (ebay.com) in etwa 18 cm.
Das Gewässer ist zugewachsen, das Kraut reicht bis an die Oberfläche und es befinden sich nur Rinnen im Kraut. Kann ich der Länge nach in solch einer Rinne fischen, dann bieten sich alle oben genannten Köder an. Kann ich nur quer dazu fischen, ist die Situation gleich, als gäbe es nur "Löcher" im Kraut. Jetzt brauche ich einen Köder, dem Kraut eigentlich egal ist. Sind die Löcher oder Rinnen breiter, werfe ich in's Wasser, sind die Wasserflächen kleiner, wird immer mal wieder ein Wurf auf dem Kraut landen, gewollt oder ungewollt. Von den oben angeführten Ködern trifft das noch am ehesten auf den Spinnerbait zu, sofern er ohne Trailerhook ist. Ich fische Spinnerbaits generell ohne Trailerhook (baue sie selber) und mit geschlossener Öse. Die lassen sich mit etwas Glück auch gut über das Kraut bis zum Wasser ziehen. Krautblinker sind eine gute Idee, leider gibt es kaum welche in Hechtgröße. Den hier gibt es in drei Größen:
http://site.mawebcenters.com/weedlessbaitcompany/Catalog_c265059.html
Was übrig bleibt sind Frösche (soft oder hohl) und Softbaits mit versteckten Haken. Jetzt muss man sich darüber im Klaren sein, das nun eine Materialschlacht beginnt. Hohle Frösche aus weichem Plastik sind gute Hechtköder, haben aber Hechtzähnen nicht viel entgegen zu setzen. Um den Haken zu setzen/zu bewegen, muss man den Köder quasi durch das geschlossene Hechtmaul hindurch ziehen. Was oft übrig bleibt, ist ein in Scheiben geschnittener Gummifrosch, der nicht mehr schwimmt. So hat man an einem erfolgreichen Tag schon mal einigen Bedarf. Ich habe schon 14 Hechte mit einem Frosch gefangen, ein Frosch war aber auch schon völlig zerstört nach einer Schniepelattacke. Das ist allerdings alles nicht so tragisch, wenn man zuhause eine Heissluftlötstation (für SMD Löten) hat. Mit der lassen sich dann die Frösche wieder zusammen flicken. Ich habe Frösche, die haben schon Dutzende von OP's hinter sich. Frösche mit eigener Aktion fangen besser, als solche die nur die "Beine baumeln lassen". Der River2Sea Step Wa Frog ist z.B. ein Crawler Bait wie auch der Strike Pro Staggering Gomez. Neben der Bewegung gibt es noch ein schöne Geräuschkulisse. Es gibt nur eine Geschwindigkeit für das Fischen, schneller oder langsamer funktioniert nicht. Der River2Sea Dahlberg Diver Frog ist ein Mischding aus Hartbait (geschäumtes PVC) und soften Beinen. Mit dem Burschen bin ich noch nicht richtig warm geworden. Softbait Frösche wie der Sizemic Toad, der Stanley Bull Frog oder andere Softjerks oder Softbaits fischt man am besten mit einer Wendel (Lure Keeper) befestigt auf einem Offsethaken. Alle diese Köder generieren allerdings viele Fehlbisse, wenn man sie ohne offenliegenden Trailerhook fischt. Es gibt auch noch eine andere Besonderheit. Hechte nehmen durchaus gerne Oberflächenbeute. Allerdings brauchen sie meistens einige Zeit um ihr "Jagd-Programm" zu ändern. Oft gibt es eine Attacke erst bei der dritten oder vierten Bahn. Deshalb fische ich in der Regel 5x die gleiche Bahn bevor der nächste Wurf woanders hin geht.
Petri, Dietmar