Mageninhalte von Rhein-Zandern

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mothertocker_B

Belly Burner
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Zander haben oft das Problem, dass die natürlich vorkommenden Krebsen nicht UV-Aktiv sind, nicht in Knoblauch-Tintenfisch-Öl eingerieben sind und auch nicht wild mit den Zangen wedeln. So finden sie die bei der Jagt nicht so leicht am Grund und müssen deshalb herkömmliche Fische mampfen. Kaum bietet man aber einen Chartreusen Aktion Craw an, dann fühlen sie sich wie ein Kind im Bonschen-Laden und ballern das Ding weg.
True Story.
 

PM500X

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Da wir hier ja über Mageninhalte von Rheinzander diskutieren, stellt sich mir erstmal die Frage, habt ihr überhaupt mal Krebse am Rhein beobachtet?

Kommt wohl auf die Region an. Der Hoch- und Altrhein bei uns ist voll mit Krebsen. Wenn du bei uns Steine umdrehst, sitzt unter jedem 3-4 Stein ein Krebs. Früher haben wir die Kamerkrebse auch gefangen und gegessen. Wollhandkrabben habe ich dagegen noch nie gesehen.
 

Nörgelfitten

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Also Krebse gibt es in ganz NRW definitiv in großer Zahl im Rhein. Gleich mehrere Arten. Ich habe gute Kontakte zum LANUV und zum Edelkrebsprojekt NRW. Deshalb bin ich dahingehend ganz gut informiert. Und Wollhandkrabben auch.

Interessant ist, dass viele von Euch auch eher in Hechten Krebse finden. Und natürlich in Barschen. Die sind hier teilweise voll mit Krebsen.
Bei Zandern kommt es wohl doch seltener vor. Es kann natürlich unterschiedliche "Nahrungstypen" geben. Das glaube ich auch. An saisonale Unterschiede habe ich im ersten Augenblick nicht gedacht, aber die scheinen mir auch logisch. Müsste man also noch den Fangzeitpunkt mit berücksichtigen.
 

SiWa

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Moin. Ich denke grundsätzlich sind Zander opportunistisch in Bezug auf ihre Beute und nehmen entsprechend was am häufigsten vorhanden und was leicht zu fangen ist. Fische gehören definitiv dazu. Bei uns (Weser) sind das neben Weißfisch vor allem Barsch aber auch sehr viele Garnelen. Ähnliches konnte ich auch in der Elbe feststellen.

Wollhandkrabben (weich) haben wir am der Elbe immer mal wieder als Köder benutzt allerdings war das vor allem auf Aal erfolgreich. Die WHK häuten sich übrigens regelmäßig und nicht gleichzeitig über die wärmeren Jahreszeiten sind also immer verfügbar. Allerdings sind die WHK m.E. aufgrund ihrer Lebensweise im Fließgewässer nicht leicht erreichbar, da sie meist in der Steinpackung/Deckung sitzen (vor allem weiche Krabben) und daher nicht die bevorzugte Beute. Da sind die Garnelen deutlich leichter erreichbar.

Oftmals sind aber auch die Mägen leer.
Ich entnehme vllt so 4-8 Zander in Jahr und gucke nicht in jeden Magen, habe also auch keinen statistisch belegbaren Überblick was sie nun hauptsächlich fressen.
Grüße
 
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U-seefischer

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Kommt wohl auf die Region an. Der Hoch- und Altrhein bei uns ist voll mit Krebsen. Wenn du bei uns Steine umdrehst, sitzt unter jedem 3-4 Stein ein Krebs. Früher haben wir die Kamerkrebse auch gefangen und gegessen. Wollhandkrabben habe ich dagegen noch nie gesehen.
Das ist mit Sicherheit absolut richtig.
Da Wollhandkrabben im Süßwasser der Flüsse leben, zur Eiablage aber salziges Wasser benötigen schränkt diese Lebensweise sicherlich das Ausbreitungsgebiet der Krabbe ein.
 

Angelfuchs

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Ich kann mir gut vorstellen, das der Grundel- und Muschelfund im Zandermagen des Themenstarters davon herrührt, das beide Tiere auf einmal aufgenommen wurden. Wahrscheinlich jagte der Zander an einer Steinschüttung, die außer voll mit Grundeln auch voll mit Muscheln war.

Trotzdem würde ich jetzt nicht mit Muscheln als Köder auf Z. angeln.
Ein 84er, den ich vor anderthalb Jahren verwertet habe, hatte die Reste von nem großen Giebel im Magen.

Sonst hatte ich nur Grundeln, mal nen kleinen Barsch entdeckt, auch bei Welsen bis 1m. Krebse habe ich noch nie gefunden, weder bei Barschen, noch bei anderen Raubfischen wie Aalen etwa.

Daher denke ich, das der beste Köfi entweder die Grundel oder ein Uki ist, sowohl am Tage als auch in der Nacht bzw. hälften bei größeren Exemplaren.

Kunstköder entsprechend abstimmen.
Ich habe immer geglaubt, das ich beim Angeln in Fluß und Kanal im Sommer nur deswegen schlechter Nachts fange, weil es da ein Überangebot von Nahrung wegen riesiger Camberkrebspopulation gibt, mit denen alle Raubfische von Aal bis Zander vollgefressen sind. Dem ist aber wohl nicht so! Der Fisch sucht sich die für ihn am leichtesten erreichbare und am besten verdauliche Nahrung!
Auf Zander geht auch gut ein Gründling, die ich auch gelegentlich in den letzten Jahren in Zandermägen entdeckt habe.
 

Buxe

Twitch-Titan
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Da wir hier ja über Mageninhalte von Rheinzander diskutieren, stellt sich mir erstmal die Frage, habt ihr überhaupt mal Krebse am Rhein beobachtet?

Da der Rhein einen nicht unerheblichen Bestand an Wollhandkrabben aufweist, vermute ich, dass Krebse, allein schon aufgrund der Größe hier kaum eine Überlebenschance haben.
Bei mir hier am Oberrhein (Bereich Freiburg bis Karlsruhe) sind definitiv reichlich Krebse vorhanden.
 

ATRiot01

Nachläufer
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Meine Beobachtung hier am Niederrhein: Wenn die Grundel ab etwa 10-12Grad Wassertemperatur aktiv zu werden beginnt scheint sie die bevorzugte Beute eines großen Teils der zanderpopulation zu sein. Tagsüber gejiggte oder von Kollegen mit Köderfisch gefangene Zander haben oft einige davon und in allen möglichen Größen im Magen.
Allerdings habe ich da so eine Vermutung das ein anderer Teil die Grundel nicht so recht als Beute anerkennt, die typischen Nacht-Wobbel-Zander sind meist schlanker, teilweise schon Magersüchtig und wenn dann haben sie Rotaugen, Ukelei, Rapfen oder Alande im Magen.
Krebse kommen hier vor, in einigen Ecken mehr als in anderen, die Wollhandkrabbe dominiert saisonal allerdings. Funde in Zandermägen sind mir in näherer Umgebung nicht bekannt, fange trotzdem mit Crazy Flapper und co ganz gut .
In Wallern und Aalen allerdings findet sich die gesamte Bandbreite der Unterwasserlebewesen, auch Wollhandkrabben in voller Rüstung.
Achja, nen ca. 65er Zetti hat mir auch mal einen etwa 25cm langen Artgenossen in den Kescher gespuckt, fand ich recht erstaunlich, leider sind mir große Swimbaits für die Packungsangelei etwas zu kostenintensiv… aber der Gedanke war kurz da…
 

Johnnyw

Barsch-King 2022 und 2023
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Ich nehm echt selten mal nen Zander mit, aber die paar über die Jahre hatten entweder nichts, oder kleine Weißfische im Magen.. einmal war eine Grundel dabei!
 

Calamitas Naturalis

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Ich beangle gerne verschiedene Rheinabschnitte, wie z.B den bei Emmerich am Rhein, Düsseldorf, Bonn etc.
Die meisten Zander (50-60cm) hatten häufig einen Leeren Magen oder nur noch unidentifizierbare überreste von anderen Fischen.
Bei den anderen mit Mageninhalt, waren überwiegend weißfische zu erkennen.

Beim Ansitzen fingen auch häufig Weißfische besser, als ganze/Filetierte Grundeln.

Glaubt man dem Buch von Modernes Fischen auf Zander, variiert deren Beute aufgrund Jahrenszeiten, der Wassertrübung, des Pegels (Stichwort Jagderfolg).
 

Charlygo

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Ist es evtl. möglich das die Zander während dem Drill den Mageninhalt "rauswürgen" ?Ist ja eigentlich nichts ungewöhnliches.
 

t0m

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Interessanter Thread. Kenne Krebse bislang auch nur aus Barschmägen.

Passt nicht ganz zum Zander-Thema aber habe vor ~15 Jahren nen 80er Hecht in einem kleinen Weiher gefangen der ein frisches und vollständig erhaltenes Entenküken im Magen hatte. Bilder habe ich, falls jmd. interessiert ist...
 

Calamitas Naturalis

Angellateinschüler
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Ist es evtl. möglich das die Zander während dem Drill den Mageninhalt "rauswürgen" ?Ist ja eigentlich nichts ungewöhnliches.
Möglich, jedoch würgten bei mir die meisten Zander/Räuber, im Kescher oder beim entfernen des Köders.
Ich denke daher, dass es wohl einfach nur "Glück" ist, einen mit Mageninhalt zu fangen, sofern man das Fressverhalten unseres Zanders berücksichtig.
 

Charlygo

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Möglich, jedoch würgten bei mir die meisten Zander/Räuber, im Kescher oder beim entfernen des Köders.
Ich denke daher, dass es wohl einfach nur "Glück" ist, einen mit Mageninhalt zu fangen, sofern man das Fressverhalten unseres Zanders berücksichtig.
Hier habe ich da keine wirkliche Erfahrung,da ich eigentlich nichts entnehme... In Norwegen allerdings schon ,und da habe ich einen Spot an dem ich Dorsch und Pollack oft beim Biss sehen kann. Da ist das Wasser ca 5m Tief,und da ist eigentlich immer zu beobachten das die Fische direkt jede Menge Fisch rauswürgen. Im Magen von Pollack konnte ich noch nie was finden ,beim Dorsch manchmal. Ich glaube viele Räuber (auch hier) fressen mehr als man denkt ... Der Großteil der Fische die man fängt ist ja eigentlich immer wohlgenährt, und das geht ja nur durch regelmäßiges fressen.
 

Calamitas Naturalis

Angellateinschüler
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@flax98 Mit der weltbesten Zanderjigge bestimmt schon... :p
Aber da hast du recht, sowas würd ich nicht mitbekommen.

Hier habe ich da keine wirkliche Erfahrung,da ich eigentlich nichts entnehme... In Norwegen allerdings schon ,und da habe ich einen Spot an dem ich Dorsch und Pollack oft beim Biss sehen kann. Da ist das Wasser ca 5m Tief,und da ist eigentlich immer zu beobachten das die Fische direkt jede Menge Fisch rauswürgen. Im Magen von Pollack konnte ich noch nie was finden ,beim Dorsch manchmal. Ich glaube viele Räuber (auch hier) fressen mehr als man denkt ... Der Großteil der Fische die man fängt ist ja eigentlich immer wohlgenährt, und das geht ja nur durch regelmäßiges fressen.
Schweift zwar vom eigentlichen Thema des TE´s ab, aber trotzdem interessant. Ich werde da wohl in Zukunft auch mal öfters drauf achten, wenns wieder Vertikal auf die Meeresräuber zugeht. :)
 
P

Perch2711

Gast
Ich fische häufig an einem sehr großen See in Norddeutschland. Hier fressen die Barsche fast überwiegend ihre eigene Brut, Kaulbarsche oder Stichlinge. Einen Krebs hatte ich bisher noch nicht im Magen! Komischerweise fängt man dennoch auf Krebsimitate...

Barsche aus den lokalen Baggerseen haben häufig Krebse im Magen.
Auch hier fängt man mit Krebsimitaten.
 
S

Snotling4149

Gast
Naja, wenn irgendwas rumwackelt und/oder sich entsprechend bewegt kann man damit Raubfische fangen. Die Instinkte sind ja da. Auch wenn es sicher manchmal besser ist etwas "bekannteres" zu servieren.
 

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