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lurehoor

Schusshecht-Dompteur
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In letzter Zeit waren des öfteren diverse Fischer im Fernsehen zu sehen.
Die immer wiederkehrende Aussage: Früher vor ca. 10 -20 Jahren war alles besser und deutlich mehr Fisch in den Gewässern. Heute müssen wir ein drittel an Fisch zukaufen und eine nächste Generation wird es wohl nicht geben. Soweit sie Aussagen der Fischer.
Unlängst erwähnte auch Dietel, dass die Rapfenpopulation die zurückgehende Zanderpopulation langsam aber sicher verdrängt.

Also woran liegt es eigentlich, dass die Biomasse an Raubfischen allgemein weniger wird und nicht mehr diese kapitalen Größen erreicht wie früher.
Ich wüsste gerne mal die konkreten Faktoren, da mir Kormoranbefall, Reusen und Gewässerverbauung nicht ausreichen. Ein Teil davon gab es nämlich schon früher, außerdem waren die Gewässer deutlich dreckiger.
Bis jetzt habe ich noch keine konkreten Gründe gefunden. Ich hoffe wir können ein paar weitere Gründe zusammentragen. Es scheint ja mittlerweile nahezu alle Gewässer Deutschlands zu betreffen.
 

CatchAndReleaseIt

Barsch Vader
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... enorm zunehmende Popularität des Spinnfischens einhergehend mit der international berüchtigten deutschen "Knüppelmentalität" (Stichwort Skandinavien), immer rigorosere Methoden der Berufsfischerei (Maschenweiten, Langleinen, Elektrofischen), regionale Explosion der Kormoranbestände und teilweise aufklarende Gewässer durch geringeren Schadstoffeintrag machen speziell dem Zander das Leben schwer.

Wer um die guten Zanderbestände weiss, die z.B. in den Niederlanden zu finden sind (Stichwort C&R) kann sich die hiesigen Gründe an einer Hand abzählen.
 

Texasroach

Echo-Orakel
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Moin,
was es früher aber nicht gab, waren voll motorisierte Boote mit Echolot und kompletter Schleppausrüstung, die mit sehr sehr guten Ködern und in Foren angelesenem Wissen täglich und in fünffacher Ausfertigung über den Kanal tuckern... ÜBERFISCHUNG ist für mich ganz klar der ausschlaggebende Faktor für zurückgehende Fänge. Die Qualität der Ausrüstung, das Wissen und die Freizeit haben sich erheblich vermehrt und werden von hirnlosen Beutemachern angewandt. Früher ging die Spezialisierung nur über Zeit und Erfahrung. Während dieser Zeit wuchs das Verständnis für den Fisch, die Einsicht in die biologischen Zusammenhänge und somit auch die Bereitschaft zur maßvollen Entnahme. Heute haben die Totschläger alles auf dem goldenen Tablett vor sich.

Christian

PS: Ein Zander weiß sauberere Gewässer auch nicht unbedingt zu würdigen...
 

fishingchamp

Finesse-Fux
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Kölle
also wenn ich bei uns am warmwasser stehe und sehen, wie ein osteuropäischer "angelkamerad" jeden zander und barsch abschlägt, dann wundert es mich auch nicht, warum die zanderanzahl zurückgeht...ich habe dieses jahr von meinen 17 ( nicht viele und trotzdem alle klein :oops: ) 2 mitgenommen...das ist auch mein gutes recht, da ich auch ab und zu gerne fisch esse...ich finde jeder angler sollte nicht unbedingt kompletts fangen und zurücksetzen betreiben, aber er sollte bei jedem fisch nachdenken, ob er ihn wirklich braucht...fangen, nachdenken und handeln (heißt aber nicht, dass der fisch lange an land auf das unterteil warten sollte)...so wäre es am besten...

MFG
felix
 

lurehoor

Schusshecht-Dompteur
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Ich bin auf der optimistischen Seite und glaube, dass es wieder mehr Zander in Zukunft geben wird, da erhebliche Mengen an Jungzandern bei Anglern und Fischern ins Netz gehen (bezieht sich nur auf B&B). Nicht alle Fischer nehmen untermaßige Zander mit, viele gehen auch wieder zurück und können abwachsen. Manche besetzen auch. Für viele Fischer ist der Zander schließlich der Brotfisch.
Größere sind noch selten aber um das Mindestmaß zu erreichen, brauchen Sie nur "3-4 Jahre".

Die Knüppelei bezieht sich eher auf kleinere Abschnitte, für größere Gewässer muss es andere Ursachen geben.

@Catch&ReleaseIt
Ich glaube auch, dass es an der zurückgehenden Eutrophierung liegt. Die Gewässer werden national immer sauberer und es kommt nicht mehr zu starken Phosphoreinträgen oder ähnlichem wie früher durch intensive Landwirtschaft. Ich hörte sogar schon von absichtlichen "Fischdüngungen" die früher durch Fischer durchgeführt wurden. Das darf heute sicherlich keiner mehr machen. Nichtsdestotrotz soll der Weißfischbestand nach wie vor mehr als ausreichend sein.
 

FishnChips

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ich bin der Meinung das es zum Großteil an der Überfischung beziehungsweise an der Verbesserung der fischereilichen Methoden liegt.
Holland ist da ein gutes Beispiel. Dort gibt es noch erstklassige Zanderbestände und ich denke schon, dass dort auch Kläranlagen gebaut werden, was gegen die These der Eutrophisierung spricht, die sicherlich auch einen Anteil an der Situation hat.
Das die Rapfen zunehmend die Nieschen der Räuber wie Hecht und Zander einnehmen stimmt auch, aber die Frage ist doch, warum das der Fall ist. Ich denke nicht das die Rapfen das Problem sind, sondern die Ursache warum die Rapfen immer mehr an Oberhand gewinnen.
Vielleicht sollte man als Angler da mal seiner Verantwortung als Heger und Pfleger der Gewässer nachkommen. Sprich Zander und Hechte wenn überhaupt, dann nur selektiv entnehmen (untermaßige Exemplare und solche über einer gewissen Größe zurücksetzen) und verstärkt Rapfen entnehmen, die leider wirtschaftlich unbedeutend sind und deswegen meist nach dem Fang friedlich weiterschwimmen dürfen.
 

hlat

Gummipapst
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ich glaub das das leider alles gar nich so einfach ist.
es gibt von gewässer zu gewässer immer auch zumindest teilweise verschiedene einflüsse die den fischbestand verringern.

das die gewässer sauberer werden ist mit sicherheit kein nachteil für die fische, da brauchen wir uns keine sorgen machen. auch den zandern scheint das nichts zu machen wie ich selbst schon sehen konnte. ich habe nicht schlecht gestaunt als ich im glasklaren kanal sonnende(!) zander gesehen habe. man muss auch bedenken das sich jede spezies immer denn jeweiligen verhältnissen anpasst.

ein großes problem sind meiner meinung nach die von menschen hervorgerufenen veränderungen an den gewässern.
die meisten kanäle bieten den fischen ja nichtmal schutzmöglichkeiten. die fische die da sind ziehen dann auch schnell mal wieder weiter.
andere gewässer wie z.b. der strelasund oder der peenestrom sind einfach gnadenlos überfischt. wenn man hier heute weniger fängt, liegt das einfach daran das immer mehr angler auf immer weniger fisch treffen.
da wären wir wieder bei der so oft angesprochenen deutschen anglermentalität. die eben genannten gewässer "leben" vom anglertourismus. die meisten der touristen nehmen auch das mit was sie fangen. so ist es leider, woran definitiv auch die gesetzeslage schuld ist. aber das ist ja wieder ein anderes thema...

ich habe schon von vielen - meist älteren - gehört das sie die meisten fische gar nicht selbst brauchen und sie verschenken. und die gehen jeden tag ans wasser, die haben zeit.
dann gibts auch noch solche die sehr sehr viel zeit haben und es sich zum hobby gemacht haben den fisch zu verkaufen.
um sowas zu verhindern muss das gesetz geändert werden und eine allgemein deutsche "verachtung" für das abschlagen aufkommen. so wie bei den nachbarn..

allerdings hab ich auch das gefühl das wir den tiefpunkt schon passiert haben und es wieder bergauf geht.
gerade viele junge angler und neueinsteiger werden durch vorbilder, zeitschriften und nicht zuletzt die guides positiv beeinflusst!
guckt euch doch mal an wie sich allein barschalarm entwickelt hat was C&R angeht...
 

FishnChips

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Und dann schau dir mal den Auwa bei Fish&Fun an, wie er mit seinen "Anfängern" und so genannten "profis" gnadenlos jeden gefangenen Fisch abschlägt nur um am Ende der Sendung die Strecke präsentieren zu können.
Das nenn ich Vorbildfunktion!

P.S.: und beim Abhaken hat er sich auch noch nie die Hand vorher nassgemacht, schöner Profi
 

clausborn

Gummipapst
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Ich gehe ja schon fast 30 Jahre am Rhein angeln, und habe so einige Veränderungen festgestellt.
In den 70igern konntest du keinen Rheinfisch essen, in den 80iger wenigstens die Raubfische (aber so ein Genuß war es nicht).
Der Rhein war schmutzig ud trübe. Sehr viele organische Verunreinigungen bildeten eine ausgezeichnete Nahrungsgrundlage für einige Weissfischarten die mit der schlechten Wasserqualität zu Recht kamen. Riesige Schwärme an Rotaugen und Bresen. Eine vielzahl von Hechten profitierten davon.
Durch die immer besser werdende Rheinwasserqualität stieg die Artenvielfalt enorm an, aber die Masse der 70ger und 80iger wird nicht mehr erreicht.
Ende der 80iger Anfang der 90iger, fingen wir sehr leicht große Hechte und Zander. Eine tote Laube 3m vor die Steinpackung gelegt und dir war mindestens ein Zander sicher. Aber das Rheinwasser war damals noch sehr trübe. Inzwischen ist es ziemlich klar, und die Zander lassen sich tagsüber nicht blicken.
Ich meine du mußt als Angler heute viel mehr Zeit und Energie aufbringen um an gute Raubfische ran zukommen. Aber ein sauberer Rhein ist mir viel lieber.
Angler die ein rheintüchtiges Boot haben, fangen im dunkelen bei uns an bestimmten Stellen die von Fuß aus nicht zu erreichen sind immer noch sehr gut. Die Fische sind einfach vorsichtiger durch die verbesserte Wasserqualität geworden.
So müssen sch auch die Friedfischangler umstellen denn wo früher Plötze und Bresen die Leitfische waren ist jetzt die Barbe all gegenwertig.
 

blueba

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So in der art wie Clausborn schreibt ist es hier im Main auch.

Früher bin ich mit Bekannten mitgegangen zum angeln (weil ich noch keinen Angelschein hatte) da waren die fänge garantiert.
So anfang bis mitte der 90er, konnte mann hier keinen Haken mit 2 Maden in der Fahrrinne auf den boden bringen weil sofort ein Bräsenschwarm sich drüber hermachte... und heute wenn man mal eine Bräse fängt ist des ne dicke fette goldene..aber viel zu selten kommt sowas vor. Hab dieses jahr eine beim jigen gehakt.
Weißfische sind von der Brut stark vertreten aber was noch stärker hier vertreten ist, ist der Döbel.
Nur was mir gedanke macht sind die marmorierten Fische mit dem Suagnapf am Bauch ka wie die heißen aber die vermehren sich noch schlimmer als der Sonnenbarsch, hoffe das es nicht so wie ich gehört habe ein Bruträuber ist...

Du den Berufsfischern kann ich nicht viel sagen aber hier achten se nicht so darauf mal ein untermaßige dabei ist weil angeblich währe genug bestand da aber im gleichem Atemzug wiedersprechen sie sich das der Komeran hier "räubert" ohne ende...
Dazu kann ich nur sagen: ich bin seit 4 monaten abens ab 19 uhr spätestens am Wasser und ich seh alle 3 tage mal ein Komeran der paar mal taucht aber sonst seh ich kaum einen am Main aber in den "stipperseen" fallen se in massen ein....

Aber in den meisten fällen regelt die Natur alles wieder zum rechten, auser der Mensch greift weiter extrem ein und macht alles unreparabel kaputt...

In dem sinne Blue
 

Lenny

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Hallo,

ich glaube dass es den Fischen auch an Laichplätzen und Unterständen fehlt.
Überall heißt es, das irgendwelches Zeug im Wasser ist und das das Gewässer gereinigt werden muss. Klar, soll man ein Gewässer nicht verdrecken lassen, aber es wird nicht nur der Dreck und der Müll entnommen,
sondern auch die Äste und andere Möglichkeiten. Durch ausbagern werden Löcher und Kanten entfernt.

Stellt euch mal vor, ein kleiner See wurde ausgebagert und biete keine Unterstände. In den See werden Rotaugen, Brassen und ein paar Hechte
gesetzt. Durch fehlende Deckung werden alles Weißfische gefressen.
Jetzt sind nur noch einpaar Hechte drin. Die machen sich dann gegenseitig
platt, weil sie unterschiedlich gewachsen sind. Der letzte Hecht ist dann alleine. und beißt vor lauter hunger an. Der See ist leer!

Zwar ist es in Deutschland durch Besatz nicht so extrem, aber nicht arg viel besser.

Der 2. Grund für wenig Fische ist falscher Besatz.
Beispiel Karpfen: Wie soll sich ein Spiegelkarpfen in einem
Fluss mit starker Strömung fortpflanzen. In so gut wie jeder Fachliteratur
steht das sich Karpfen in flachem, warmen Wasser vermehren und das Karpfen stehende Gewässer bevorzugen. Der einzige Karpfen, der mit diesen Bedingungen zurecht kommt ist der Wildkarpfen.

Beispiel Forellen und Äschen:
Es gibt Vereine die Versuchen große Forellen und Äschen in einem Fließgewässer zu haben. Das geht nicht. Man muss sich für einen Fisch entscheiden.

Ein weitere Grund ist das Angeln immer selektiver wird.
Früher machte man einen Wurm auf den Haken und raus damit.
Von Anfutter und Ausloten keine Spur. Die Fische von denen es viel gab, die beisten an und kam das ganze ins Gleichgewicht.
Heute kann man so was von selektiv angeln, dass zum Beispiel nur große Barsche beissen.

Auserdem werden Angler immer gesprächiger. Früher war Geheimhaltung das A und O. Heute gibt es Angelzeitungen die Gewässer hervorbringen und das fürt dann zur Überfischung mancher Gewässer(-> oben erwähnt: der Peene- Strom). Das wiederrum könnte ein Gesetz zum Releasen verhindern.

Ein weiter Punkt ist, das Angler Großfischgeil sind. Für viele ist es wichtig,
einen Kapitalen zu fangen. Früher angelte mann um etwas auf dem Tisch zu haben. Ich will nciht sagen, das es schlecht ist große Fische zufangen, aber man sollte diese mehr schützen, den sie tragen die Gene für gesunde große
Fische.

Ich selbst kann nicht behaupten ob altes oder neues Angel schöner ist,
ich angle erst seit 5 Jahren.

Freue mich auf weitere Meinungen,
Lenny
 

FishnChips

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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blueba schrieb:
So anfang bis mitte der 90er, konnte mann hier keinen Haken mit 2 Maden in der Fahrrinne auf den boden bringen weil sofort ein Bräsenschwarm sich drüber hermachte...

So war das am unterfränkischen Main auch, heutzutage sind die Brassen hier so gut wie nicht mehr vorhanden.

blueba schrieb:
Nur was mir gedanke macht sind die marmorierten Fische mit dem Suagnapf am Bauch ka wie die heißen aber die vermehren sich noch schlimmer als der Sonnenbarsch, hoffe das es nicht so wie ich gehört habe ein Bruträuber ist...

Das ist die marmorierte Grundel und die Kesslergrundel. Diese Fische stammen aus Osteuropa und sind über den Rhein-Main-Donau Kanal über die Donau in den Main eingewandert. Sie sind in der Tat gefräsige Laich- und Bruträuber. Ich hab schon gesehen, wie eine ca. 4cm große Grundel meinen
5cm Kopyto mehrfach attackierte. Wenn man nachts am Ufer den Grund in flacheren, steinigen Bereichen mit einer Lampe ausleuchtet, kann man manchmal sehr viele dieser Grundeln beobachten, sie scheinen also wirklich in Massen aufzutreten.

blueba schrieb:
Aber in den meisten fällen regelt die Natur alles wieder zum rechten, auser der Mensch greift weiter extrem ein und macht alles unreparabel kaputt...

Wollen wirs hoffen, aber meistens ist die Natur langsam bei der selbst Regulation, der Mensch dagegen ist meist schnell mit den Eingriffen und gibt der Natur kaum Zeit, sich von selbst zu erholen.
 

MinnKota

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Die Bestände sind Rückläufig das steht fest. Sicher gibt es hier und da Gewässer mit einem immer noch sehr guten Zanderbestand doch im allgemeinen lässt es nach. Sicher hat die drastische Veränderung der Wassertrübung in Flüssen wie dem Rhein und Co. großen Einfluss auf die Zanderbestände. Das liegt jedoch meiner Meinung nach nicht an dem klaren Wasser an sich, sondern an einer neu entstandenen Konkurrenzsituation durch Hechte die als Augenräuber das klare Wasser zu schätzen wissen plus das dessen Laich sich in sichtigem Wasser besser entwickelt! Dazu kommen Rapfen und Waller die sich allgemein immer mehr in Deutschland ausbreiten.
Sich allerdings zu Rechtfertigen Fischer, Waller, Kormorane oder Hechte sind für den Rückgangs der Zanderbestände verantwortlich, ist einfach mal lächerlich! Denn an Gewässern wie der Weser, Elbe und ich bin mir sicher es gibt noch mehr solcher Gewässer an denen Kormorane, Fischer, Waller etc. nicht so bedrohlich für die Bestände sind wie wo anders.
Sicher lassen sich Peenestrom oder Strealasund mit der Rute nicht totfischen! Da sind andere für verantwortlich. Im allgemeinen denke ich jedoch auch das die Angler selbst mehr Verantwortung auf den Schultern tragen als sich mancher bewusst ist. Das dritthäufigste Wort welches ich höre ist Kilogramm, das zweithäufigste Filet, und das Häufigste Limit! So geht´s nicht!
Gott sei dank, wie hlat es schreibt, sind es gerade die jüngere Angler die anfangen an die Zukunft zu denken.
Hier bei Barschalarm ist sehr schön zu sehen das sehr, sehr viele Angler C&R praktizieren. Die Jungen schauen auf ihre Vorbilder und machen es nach! Ein feiner Zug!

Doch solange ca. 80% der Angler nicht verstehen das ein 90er Zander nicht in zwei Jahren nachwächst oder verstehen das Zander nicht vom Himmel regnen, sehe ich für unsere inzwischen mit der Rute!! überfischten Gewässer absolut schwarz! Wer sich versteht einen Gummifisch zu führen, kann schnell mal zweistellige Ergebnisse erreichen! Kleine Zander werden die Steinpackung hochgetreten.
Für diese Menschen hängt da kein Fisch mehr am haken! Für diese Menschen sind es nichts weiter als zwei Filets und am liebsten ohne Kopf und Gräten. Das Erlebnis am Wasser spiel keine Rolle mehr. Hauptsache ordentlich Filet, Warum es so ist? Keine Ahnung. Wahrscheinlich im Leben nix erreicht und jetzt versuchen Gerechtigkeit mit der Rute zu schaffen... oder wollen sich was beweisen was sie in der Disse früher nicht beweisen konnten... Schade ist es allemal! Erklären braucht man es diesen Menschen jedoch nicht. Dafür ist es zu spät!
Ich schließe mich jetzt einfach mal hlat an: Eigentlich kann es nur besser werden .
Gruß, freddy
 

perco

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Ich würd das thema gerne nochmal aufrollen.
Ist ja jetzt schon 11 jahre alt der thread.
Also ich fange mittlerweile eigentlich immer meine zander.
Der Durchschnitt liegt hier so bei ca. 45 cm.
Ich vermute dass die besseren fische sich tendenziell in und an der fahrrinne aufhalten.
Ich glaube nicht so wirklich an bestandsrückgänge.
Ich vermute einfach, dass die fische allgemein bedingt durch die bessere wasserqualität ihre Lebensweise geändert haben.
Klar gibts die fraktion ostblock die mit 4 oder 5 ruten die buhnen abspannen und alles abknüppeln was an den haken kommt.
Ich hasse diese Leute wie die Pest.
Aber auch die können den rhein nicht leer fischen.

Wie seht ihr die ganze sache, welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
 

Heiner

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Früher war nicht alles besser, aber eines war besser: Die Zanderbestände an der Hamburger Elbe, speziell hinsichtlich der Durchschnittsgröße der Fänge.
 

perco

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Früher war nicht alles besser, aber eines war besser: Die Zanderbestände an der Hamburger Elbe, speziell hinsichtlich der Durchschnittsgröße der Fänge.
Was glaubst du woran das liegt?
Soweit ich weiss hat die Elbe die selbe wasserqualität wie einst.
An der eutrophierung kanns also eigentlich nicht liegen.
 

Heiner

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Ich glaube, dass der Gummiboom und die damit verbundene, wesentlich stärkere Befischungsdruck was damit zu tun haben.

Als der Gummiboom einsetzte in den 90er Jahren, waren qualitativ, aber auch quantitativ noch ganz andere Fänge drin als heute. Oliver Portrait, einer der Gurus aus jenen Zeiten, hat die Hypothese aufgestellt, dass die starke Befischung, verbunden mit dem damals noch üblichen obligatorischen Abschlagen die aggressiveren, schnell beißenden Exemplare so dezimiert hat, dass vorrangig ein Stamm von extrem vorsichtigen, zum guten Teil auf Aasfresserei spezialisierte Exemplare übrig geblieben ist, die nun ihre Gene exklusiv weitergeben.

Ist eine plausible Hypothese, aber ob sie zutrifft, ist eine andere Frage.
 
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perco

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Ich hoffe nicht dass sie zutrifft.
Ich bin nicht so der köfi-angler:D
Aber die ökologische nische dafür ist ja da, von daher kann ich mir nicht vorstellen, das eine ganze Art so zwiespältiges Verhalten an den tag legt.
 

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