Falsche Gerätezusammenstellung?

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Shakerz

Bibi Barschberg
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Hallo zusammen,

als pasionierter Friedfischangler habe ich mich diese Woche darüber hergemacht, auch den Vertretern der Raubfischklasse etwas nachzustellen. Da ich aus früheren Zeiten noch zwei nagelneue Spinnruten im Keller hatte (ich habe sie mir im Kaufrausch angeeignet), wollte ich diese endlich einer sinnvollen Verwendung zuführen. Bei den Spinnruten handelt es sich um zwei federleichte Coramid Steckruten (3-teilig) von Cormoran. Wurfgewicht 10 - 40 g, Länge 2,70 m. Also eigentlich eine Rute, die man für das leichte bis mittlere Spinnfischen verwenden kann.

Wie gesagt, da ich nicht so viel Ahnung vom Spinnfischen habe, bin ich zum Händler meines Vertrauens gefahren und mich beraten zu lassen. Da ich in letzter Zeit sehr intensiv die Fachpresse verfolgt habe, wollte ich eigentlich für das Barsch/ Zanderfischen folgendes Equipment haben. Nittlere Stationärrolle mit einer Schnurrfassung von 200 m (0,15er) und dazu eine geflochtene Fireline in "Smoke".

Bekommen habe ich folgendes: Mittlere Stationärrolle mit o. g. Schnurrfassunf, 150 m Monofile 0,20er, 6,8 Kg Tragkraft linear, 5,8 Kg am Knoten (Dynamate oder so ähnlich heißt die, Farbe blau), Stahlvorfach 7 x7, Sicherheitswirbel mit 6,8 kg Tragkraft, sowie gelbe, weiße und rote Twister in verschiedenen größen und dazugehörigen Rundkopf in neon-orange.

Am Wasser habe ich wie folgt gefischt:

Twister ca. 8 cm gelb einschwänzig mit o. g. Rundkopf ca. 10 g, Stahlvorfach 7 x 7 30 cm lang, den Twister ohne Wirbel ans Stahlvorfach und zwischen Stahlvorfach und Hauptschnurr einen Sicherheitswirbel.

Den Twister habe auf Grund sinken lassen und hab ihn dann mit mäßiger Geschwindigkeit geführt. Wiederholt konnte ich Bisse feststellen. Der Anschlag ging jedoch jedesmal ins Leere.

Da ich eigentlich davon überzeugt war, daß mein Twister zu groß ist, habe ich auf einen kleineren Twister ca. 4 cm rot einschwänzig mit Glitter und kleinerem Rundkopf ca. 5 g gewechselt. Diesen Twister habe ich mittels vorhandenen Sicherheitswirbel direkt an der Hauptschnurr festgemacht.

Auf diesen Twister blieben aber jegliche Bisse aus.

Etwas später konnte ich auf den erst benutzten gelben Twister einen Hecht mit 50 cm landen, bei dem aber der Haken auch nicht richtig gesessen hat (der Haken ist im Kescher schon wieder von selbst rausgefallen).

Nun meine Fragen:

1. Haben meine Anhiebe unter Umständen nicht gesessen, da meine monofile Schnurr zu viel Dehnung aufweist? Ich habe meine Bisse in ca. 10 Meter Entfernung vom Ufer gehabt (Baggersee mit steil abfallenden Ufer).

2. Kann ich mit einer 0,15 Fireline auf Barsch fischen?

3. Der kleine rote Twister mit Glitter hatte so gut wie keine Eigenbewegung. Lag das am zwischengeschaltenen Wirbel, an einem Führungsfehler oder ist das bei den kleinen Twistern einfach so?

4. Welche Kunstköder wären für den Einsteiger empfehlenswert´, um das richtige Feingefühl zu bekommen?


Danke S.
 

dietel

Barsch-Yoda
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sehr gute fragen. ich versuch mal, etwas zur klärung beizutragen:

twistern mit monofiler schnur halte ich für problematisch. durch die dehnung bekommst du die bisse sehr spät mit. deshalb gehen die anhiebe dann schon mal daneben. außerdem musst du ziemlich fest anschlagen, damit die dehnung ausgeglichen wird. wenn deine ruten noch dazu recht weich sind, wird es doppelt schwer, den haken zu versenken.

um ein gefühl fürs twistern zu bekommen, würd ich erst mal kleine twister oder gummifische verwenden. z.b. die kleinen kopytos (siehe tackle-tipps) oder mini-attractoren von profi-blinker. da gehen zwar auch kleine barsche ran, aber nur wenn du fängs, wirst du ein gefühl fürs twistern entwickeln können. und je mehr du fängst, desto besser. also nimm kleine köder. auf die geht auch mal ein hecht. twister ohne eigenaktion sind einfach schlecht. ich würde dir empfehlen, ein paar farben zu probieren. zwar ist es oft egal, welche farbe der köder hat, aber an manchen tagen sind die fische extrem heikel und gehen nur auf bestimmte farben. mein tipp: versuch es mit weiß, gelb-rot, grün oder braun.

die rutenlänge ist optimal. und mit der rollengröße solltest du auch klarkommen. 15er fireline wäre mir jetzt etwas zu derb. ich würd 12er oder gar 10er nehmen. ich angle auf barsche mit der dünnsten geflochtenen von stroft oder 6er pegasus. je dünner, desto besser spielt dein köder, desto schneller sinkt er und desto weniger fällt die schnur den schnurscheuen dickbarschen auf. deshalb verwende ich auch kein stahlvorfach. nur wenn viele hechte beißen, kommt ein hauchdünnes und mattes 7x7er geflecht zum einsatz.

auf wirbel verzichte ich auch. denn die sind fast größer als mein köder.

zur technik: den köder sinken lassen, warten, bis er auf dem grund aufschlägt, zwei kurbelumdrehungen ausführen und dann wieder warten, bis der köder den grund erreicht. und wenn es beißt, blitzschnell anschlagen.

so klappt's garantiert. und wenn du die vielen kleinen barsche satt hast, kannst du auf größere köder umstellen.
 

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