Erfahrungsbericht Schwedenurlaub (Härjedalen) August 2023

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spatola

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Ich habe den diesjährigen Angelurlaub mit zwei guten Freunden in Schweden in der Region Härjedalen verbracht. Soeben befinden wir uns auf der langen Rückreise in die Schweiz. Deshalb nutze ich die Zeit um hier einen möglichst detaillierten Bericht zu verfassen.

Härjedalen
Zunächst möchte ich genauer darauf eingehen, weshalb wir uns für diese Region entschieden haben. Wir sind allesamt beigeistere Spinnfischer. In der Schweiz fischen wir an unserem Hausgewässer mit praktisch allen Arten von Kunstködern auf Barsch und Hecht. Am Wochenende gehts auch gerne mal an einen Bergsee auf Salmoniden. Die Region Härjedalen liegt am bergigen Grenzgebiet zu Norwegen. Aufgrund dessen glänzt die Region mit hervorragenden Barsch- und Salmonidenbeständen. Auch der Hecht ist gut vertreten. Zudem ist die Region besonders bekannt für den hervorragenden Äschenbestand. Es gibt hunderte grössere und kleinere Seen, Teiche und Flussabschnitte, die es zu erkunden gibt. Es wird dem beigeisterten Spinn- oder Fliegenfischer also garantiert nicht langweilig. Patente und Informationen zu den Gewässern gibt es auf ifiske oder von den sehr zuvorkommenden Locals. Auch die grossen Seen werden kaum tiefer als fünf Meter, was gerade fürs leichte Finesse Angeln unglaublich geil ist.

Reise
Wir sind mit dem Auto von Zürich aus angereist. In Travemünde haben wir die Fähre bis Trelleborg genommen. Es war wirklich eine lange und teils mühsame Reise. Ca. 24h reine Autofahrt.

Da wir nun besser wissen, was unbedingt mitgenommen werden muss und, was zu Hause bleiben kann, würden wir beim nächsten Mal bis Oslo fliegen und dort ein Auto mieten, um bis Härjedalen zu fahren.

Fische
Wir haben vor allem auf Barsch und Hecht geangelt. Das gezielte Salmonidenangeln kam dabei etwas zu kurz.

Der Salmonidenbestand ist zweifellos gut. Leider gab es für uns aber nur eine kleine Bafo auf Spinner. Unserer Meinung nach ist man am erfolgreichsten im Fluss mit der Fliege oder in Pools mit Spinnern. Kann dazu aber nichts abschliessendes sagen, da wir es in der begrenzten Zeit zu wenig gezielt probiert haben.

Der Hechtbestand ist gut und wir haben in praktisch jedem befischten Gwässer Bekanntschaft gemacht. Leider konnten wir die Metergrenze nicht knacken.

Der Barschbestand ist phänomenal. Leider konnten wir die 40er Grenze nicht knacken. Es waren aber einige schöne Ü35 Fische dabei. Die Frequenz war genial.

IMG_3357.jpeg

Tackle
Vorab; natürlich habe ich wieder einmal viel zu viel von allem mitgenommen. 4 Stationär-Kombos, 3 BC-Kombos, unmengen Soft- und Hardbaits, Terminal Tackle füt jedes erdenkliche Rig, Jigs, Haken, etc, etc… Die Schweden, die wir getroffen haben halten davon wenig. Sie fischen entweder mit Fliege oder Spinner - dies allerdings auch mit Erfolg. Gerade mit Spinner werden viele kapitale Fische gefangen. Er sollte also in keiner Köderbox fehlen. Da ich überhaupt nicht gerne mit Spinner fische, habe ich einiges an Alternativen erflogreich und weniger erflogreich durchprobiert. Die erfolgreicheren Köder, Rigs und meine favorisierten Kombos möchte ich hier gerne kurz beleuchten.



Kombos
Hearty Rise Rock’n Force 0.7.-7g
Daiwa Tatula LT2000S-XH
Varivas Avani Saltwater Finesse x8 0.4

Was für eine geile UL-Kombo (optisch und haptisch). Perfekt fürs Spoon-Anglen, Micro-Jigs und leichte Finesse Rigs. Konnte damit auch einen schönen 85er Hecht gut landen.

Graphiteleader Silverado 3-15g
Daiwa Prorex MQ LT2000
Varivas MAX Power PE 0.6

Auch hier optisch und haptisch unglaublich geil. Perfekt für 3 und 4‘‘ Gummis ab 5g Jig und etwas schwerere Finesse Rigs. Auch Minnows konnte ich damit gut und erfolgreich twitchen.

Stucki Thun The Master (The Servant) 6-28g
Daiwa Ballistic ex LT 3000
Varivas Avani Seabass PE Max Power Lime Green

Ich wiederhole mich nochmals: optisch und haptisch geile Kombo. Perfekt fürs leichte Hechtfischen mit Softbaits um die 5‘‘. Auch Hardbaits sind damit leicht zu animieren.

Westin W3 Powerstrik 40-100g
Daiwa Tatula 200 HL LTD
Varivas Avani Casting PE Shore Master
Geile BC Kombo fürs schwerere Hechtangeln.

Köder und Rigs

Krebse waren in aller Hinsicht ein Barschgarant. Am Ende hat sich auch herauskristalisiert, dass sich die grösseren Exemplare darauf eingeschossen haben. In meinem Fall war die OSP Dolive Craw am Free Rig und am Carolina Rig eine Bank. Der eine Freund war mit der Nays Craw am Jig erfolgreich. Es hätte sicherlich auch ein Crazy Flapper oder irgendein anderes Krebsimitat getan. Wichtig war nur die langsame Führung über den Grund.

Gummifische haben wir als Searchbait genutzt. Erfolgreich auf Barsch waren wir mit 2-4‘‘. Auf 5‘‘ haben wir einige Hechte erwischt. Ich schwöre auf den Easy Shiner am Super Round Jighead von Keitech. Besonders gut gefangen habe ich auf Motoroil und Fire Tiger Dekors. Auch hier hätten es sicherlich auch andere und günstigere Ködermarken getan. Die Köder haben wir gejiggt, gefaulenzt und durchgekurbelt - alles brachte Fisch. Auf Hecht hat sich das langsame Durchkurbeln bewährt.

Gezielt auf Hecht war der Fat Swing Impact in 7.8‘‘ mein Favorit. Ich habe diesen mit einem Shallow Rig und einem 5g Tungsten Gewicht geriggt. Hier haben sich Dekors mit blauen Akzenten bewährt (Beispielsweise Sexy Hering von Johannes).

5g Cervin Spoon Stucki Thun
War ein geiler Searchbait und eine gute Alternative zum Spinner. Fliegt unglaublich weit und hat sowohl Barsche als auch Hechte geliefert. Mein Favorit war das Bafo Dekor.

Speziell hervorheben möchte ich nochmals das Free Rig. Habe ich bisher nur sehr wenig gefischt. An einem sehr windigen Tag habe ich es mit einem 10g Tungsten Blei probiert, da das Carolina Rig mühsam zu werfen und zu führen wahr. Das Ding fliegt unglaublich gut und lieferte viele und vor allem gute Barsche.

Es hätten sicher noch duzenede weitere Köder und Techniken Erfolg gebracht. Um alles auszuprobieren haben die zwei Wochen leider unmöglich gereicht.

Zu guter letzt möchte ich noch meine neuste Errungenschaft für den Rutentransport mit euch teilen. Ich habe mir hierfür einen Waffenkoffer von Ayce gekauft und den mitgelieferten Schaumstoff für meine ruten zugeschnitten. So ist es möglich 7 Ruten sicher zu transportieren. Würde das Ding auch ohne Sorge auf einen Flug mitnehmen. Bin sehr zufrieden damit.

Fazit
Ich kann die Reise nach Härjedalen absolut empfehlen. Wer hier seine PB‘s verbessern will, wird etwas Glück brauchen. Wer ein breites Spektrum an Fischen mit guter Frequenz befischen will und die wunderschöne Landschaft geniessen will, ist hier genau richtig.

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Gerne stehe ich euch für Fragen zur Verfügung.

Tight Lines!
 

onkija

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Klasse Bericht - Besten Dank :)

Es wurde vermutlich nur vom Boot aus gefischt oder auch vom Ufer aus ?
In welcher Tiefe standen die Barsche (2m-5m ?) hauptsächlich?
Morgens früh und Abends spät gefischt der auch über den Tag ?
Barsch Erfolge meistens an den Ufer Kanten oder auch mitten auf den Seen ?
 

spatola

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Klasse Bericht - Besten Dank :)

Es wurde vermutlich nur vom Boot aus gefischt oder auch vom Ufer aus ?
In welcher Tiefe standen die Barsche (2m-5m ?) hauptsächlich?
Morgens früh und Abends spät gefischt der auch über den Tag ?
Barsch Erfolge meistens an den Ufer Kanten oder auch mitten auf den Seen ?
Wir haben sowohl vom Boot als auch vom Ufer aus geangelt. Gefangen haben wir auf praktisch jeder Tiefe und zu jeder Tageszeit. Würde aber sagen, dass die Aktivität in der Nacht deutlich schlechter war und es sich eher lohnt früh aufzustehen.

Da wir ein Ruderboot ohne Echolot hatten, haben wir stets nach Sichtbarer Struktur gesucht (Plateaus, Inseln, Steinpackungen, Seerosenfelder etc.). Gerade kleine Inseln waren sehr ergibig.

In der Mitte des Sees hätte man sicher auch gefangen. Hier wäre dann je nach Gewässergrösse ein Echolot von Vorteil.
 

Tsuribito

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Ich war in den letzten drei Wochen in Schweden unterwegs, unter anderem auch in Härjedalen. Ihr habt alles richtig gemacht, Salmoniden wäre schwer geworden. Das Wasser war zu warm in den Flüssen und alle größeren Forellen sind in die tieferen Seen gezogen. Die Einheimischen sind nur am schleppen gewesen. Fürs Spinnangeln musste man schon weit nach oben zu den Seen.
 

spatola

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Ich war in den letzten drei Wochen in Schweden unterwegs, unter anderem auch in Härjedalen. Ihr habt alles richtig gemacht, Salmoniden wäre schwer geworden. Das Wasser war zu warm in den Flüssen und alle größeren Forellen sind in die tieferen Seen gezogen. Die Einheimischen sind nur am schleppen gewesen. Fürs Spinnangeln musste man schon weit nach oben zu den Seen.
Das höre ich sehr gerne... :)
Vielleicht beim nächsten Mal, vielen Dank!
 

Örnie

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